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Cloud-Services: Beliebte Backup-Dienste in der Übersicht

Cloud-Backup hat einen großen Anteil am Data-Protection-Markt. Bei der Wahl aus vielen Anbietern müssen Unternehmen Prioritäten bei den Funktionen setzen, die sie benötigen.

Da Daten immer dezentraler abgelegt werden, benötigen Unternehmen Backup-Anwendungen, die Daten unabhängig von ihrem Speicherort schützen können. Es gibt mehr Cloud-Backup-Dienste für Unternehmen als je zuvor, und die Wahl des richtigen Services ist entscheidend, wenn auch nicht einfach.

Cloud-Backup-Anbieter bedienen eine Vielzahl von Kunden. Auch Endanwender beziehungsweise individuelle Personen nutzen häufig Cloud-Backups für ihre Heimcomputer, doch dieser Beitrag konzentriert sich auf Cloud-Dienste, die Unternehmen zum Sichern und Verwalten von Geschäftsdaten nutzen.

Cloud-Angebote sind aufgrund ihrer Sicherheit, Preisgestaltung, Zuverlässigkeit und Bequemlichkeit zu einem festen Bestandteil für Unternehmen geworden. Im Bereich der Cloud-Datensicherung hat es mehrere Entwicklungen gegeben, wie zum Beispiel die zunehmende Nutzung von hybriden Multi-Clouds und SaaS-Anwendungen. Sicherheitsfunktionen sind wichtiger denn je, da Ransomware immer ausgefeilter wird. Mit den Fortschritten in der KI haben einige Anbieter damit begonnen, Automatisierungs- und maschinelle Lernfunktionen zu integrieren.

Die hier vorliegende Liste von neun Cloud-Backup-Anbietern stellt einige der Lösungen vor, die die Daten eines Unternehmens in der Cloud schützen können, zusammen mit einigen nützlichen Funktionen, Integrationen und Preisen. Die Liste basiert auf den Recherchen des Verfassers und seinen professionellen Marktkenntnissen. Bei der Auswahl der vorgestellten Anbieter konzentrierte sich der Autor auf führende Cloud-Backup-Anbieter, die starke Sicherheitsfunktionen und Disaster-Recovery-Optionen bieten und weltweit verfügbar sind.

Diese Auflistung erfolgte nicht bewertend, sondern in alphabetischer Reihenfolge. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Arcserve

Arcserver offeriert verschiedene Backup-Services in der Cloud: Arcserve Cloud Direct, Arcserve SaaS Backup und Arcserve UDP Advanced. Arcserve Cloud Direct ist eine Backup-as-a-Service- und Disaster-Recovery-as-a-Service-Plattform, die vor allem KMUs adressiert. Für die Lösung installiert der Admin einen Lightweight-Agenten auf seinem lokalen Server und repliziert Daten in nativen Dateiformat, um ein vollständiges Backup des Server-Images zu erstellen, einschließlich Betriebssystem, Dateien, Verzeichnissen und Anwendungen. Die Datenübertragung erfolgt ohne Appliance oder lokales Staging-Laufwerk, direkt über eine Internetverbindung. Nachdem die Vollsicherung abgeschlossen ist, werden inkrementelle Backups angelegt. Über eine zentrale Self-Service-Managementkonsole lassen sich Daten und Mandanten verwalten. Für ein Recovery kann der Anwender einen beliebigen Server-Image-Wiederherstellungspunkt auswählen, um eine virtuelle Maschine in der Arcserve-Cloud wiederherzustellen. Weitere Funktionen sind unter anderem erweiterte Änderungserkennung, Datenkomprimierung, Multithreading, Schwachstellen-Scans und SSL-Verschlüsselung. Die Lösung erlaubt die Integration mit unterschiedlichen physischen und virtuellen Servern, darunter VMware vSphere und Microsoft Hyper-V. Preise müssen direkt beim Anbieter angefragt werden, auf der Webseite ist aber eine kostenlose Testversion für 30 Tage erhältlich.

Arcserve SaaS Backup ist eine Cloud-native Sicherungslösung für SaaS-Anwendungen wie Microsoft 365, Microsoft Dynamics 365, Salesforce, Entra ID, Google Workspace oder Zendesk. Der Dienst stellt eine zentrale Konsole für alle Backups bereit und legt Daten mandantenfähig und mit mit rollenbasierten Zugriffskontrollen gesichert ab. Darüber hinaus werden die Daten während der Übertragung (Data in Flight) und im Ruhestand (Data at Rest) verschlüsselt und für 30 Tage (Standardeinstellung) aufbewahrt. Danach werden sie gelöscht. Das Sichern von vier Kopien der Backup-Daten in zwei verschiedenen Rechenzentren in derselben Region sollen erweiterte Sicherheit und Redundanz gewährleisten. Die Rechenzentren, die Arcserve SaaS Backup hosten sind nach ISO/IEC 27001:2013 und ISAE 3402-II zertifiziert und erfüllen rechtliche Vorgaben wie HIPAA. Die Lösung wird pro Arbeitsplatz berechnet und stellt unbegrenzen Cloud-Speicher zur Verfügung. Ein 1-Jahres-Abonnement für Arcserve SaaS Backup für Microsoft kostet beispielsweise 48,40 Euro (Brutto) beim Anbieter Software Express. Auch diesen Dienst können interessierte Anwender für 30 Tage kostenlos testen.

Arcserve Unified Data Protection ist eine umfassende Data-Protection-Suite, die auch Cloud-Funktionalität sowie Funktionen für Disaster Recovery bietet. Arcserve UDP bietet Cloud-basierte Mandantenfähigkeit mit mandantenbezogener Berichterstattung. Sophos Intercept X Advanced for Server schützt Backup-Server vor Cyberangriffen, indem es Datenexfiltration erkennt und verhindert. Die Software schützt Daten auch vor anderen häufigen Bedrohungen wie Privilegienerweiterung und dem Sammeln von Anmeldedaten. Benutzer können Backups auf unveränderlichen Speicher schreiben und werden sowohl mit signaturbasierter Erkennung als auch mit einem Deep-Learning neuronalen Netzwerk auf Malware gescannt. Darüber hinaus verfolgt die Lösung einen Zero-Trust-Ansatz sowie die 3-2-1-1-Backup-Strategie.
Arcserve UDP bietet Schutz für physische und virtuelle Windows- und Linux-Server, sowohl vor Ort als auch in der Cloud. Zu den unterstützten Virtualisierungsplattformen gehören Nutanix AHV, VMware, Hyper-V, RHEV, KVM, Citrix und Xen VMs. Darüber hinaus ist Arcserve UDP für den Schutz von Oracle-Datenbanken, Microsoft SQL Server, Exchange Server, SharePoint, Active Directory, Dateiservern, NAS, SAN, UNIX, FreeBSD, AIX, HP-UX, Solaris, SAP R/3 und SAP HANA konzipiert.
Arcserve gibt die Preise für Arcserve UDP nicht öffentlich bekannt und verkauft auch nicht direkt an Kunden. Arcserve UDP ist nur über die Technologiepartner von Arcserve erhältlich. Neulizenzen erfordern zusätzlich eine einjährige Enterprise Maintenance. Lizenzen werden nach Soket abgerechnet. Eine 1-Jahr-Standardlizenz für Arcserve UDP kostet bei Software Express beispielsweise 846,74 Euro (Brutto), die Maintenance für den gleichen Zeitraum 169,35 Euro (Brutto). Wie für die anderen Cloud-Dienste auch, steht für Arcserve UDP eine 30-Tage-Testversion kostenlos zur Verfügung.

Cohesity

Cohesity Data Cloud besteht aus mehreren Produktkomponenten des Anbieters:

Cohesity DataProtect

Cohesity FortKnox

Cohesity DataHawk

Cohesity SmartFiles

Cohesity SiteContinuity

Cohesity Gaia

Sie alle erfüllen unterschiedliche Aufgaben, um eine umfassende KI-gestützte Datensicherungs- und Managementlösung bereitzustellen. Das Tool lässt sich auf verschiedene Weise nutzen: als Software as a Service, selbstverwaltet in einer Public Cloud wie AWS, Google oder Microsft Azure oder als verwalteter Service eines entsprechenden Cohesity-Providers. Data Protect ist ein Teil der Cloud-Lösung und kann auch alleinstehend als Backup as a Service genutzt werden. Es bietet zahlreiche Integrationen, automatisierte Workflows für fast jede Workload, Snapshot-Funktionalität (auch unveränderlich) und das Sichern auf unveränderlichem Speicher. Cohesity verspricht dabei schnelle Restores auch bei großen Datenmengen.

Der Bestandteil FortKnox sorgt für Cyberresilienz und erweiterte Datensicherheit. Hiermit können Daten oder unveränderliche Snapshots in einem so genannten Cloud-Tresor (Vault) abgelegt werden. Hier kommen Zero Trust, WORM-Technologie, Zugriffskontrollen und Bedrohungserkennungen zum Einsatz. FortKnox ermöglicht zudem die Integration mit weiteren Sicherheitslösungen, darunter SIEM, SOAR oder KMS.

DataHawk ist das Security Center des Anbieters und zentralisiert die Verwaltung und Reaktion auf Ransomware und andere Cyberbedrohungen. Hier kann der Administrator Daten klassifizieren, Threat Intelligence und Bedrohungserkennung nutzen sowie Benutzeraktivitäten und das Cyber-Vaulting kontrollieren und verfolgen. Mit dem Tool lassen sich weitere Security-Produkte integrieren, unter anderem Tenable, Splunk, Cyberark oder BigID.

Mit SmartFiles verwaltet der Admin alle seine Daten ganzheitlich, Objekte ebenso wie Dateien. Dafür unterstützt SmartFiles NFS, SMB und S3. Die Funktion bietet effizientes Lifecycle-Management, Datenreduktion und richtlinienbasierte Automatisierung. Weitere Automatisierung, beispielsweise des Disaster Recovery und der Orchestrierung von Failovers wird mit SiteContinuity umgesetzt. Die Komponente unterstützt bei der Einhaltung von SLAs sowie saubere und schnelle Wiederherstellungen, insbesondere nach einem Cyberangriff. SiteContinuity kann auch alleinstehend als Disaster Recovery as a Service genutzt werden. Für Failover-Empfehlungen kommt hier Machine Learning zum Einsatz.

Cohesity Gaia kombiniert letztlich künstliche Intelligenz wie Retrieval Augmented Generation und Large Language Models mit den jeweiligen Daten des Unternehmens, um schneller Erkenntnisse aus der eigenen Umgebung zu erhalten und entsprechende Entscheidungen für Backup und Recovery zu treffen.

Wie erwähnt, lassen sich die Komponenten DataProtect und SiteContinuity als einzelne Cloud-Dienste für BaaS und DraaS nutzen. Unterstützt werden alle Arten an Workloads wie virtuelle Plattformen, Datenbanken und physische Server. Der Anbieter macht keine Preisangaben, diese müssen direkt angefragt werden. Sowohl für Data Cloud als auch alle Komponenten dieser Lösung stehen kostenlose Testversionen für 30 Tage auf der Cohesity-Webseite zur Verfügung.

Commvault

Commvault Cloud integriert verschiedene Funktionen, um eine leistungsstarke Plattform für Cloud-Backups, Recoverys, Cyberresilienz und Datenmanagement anzubieten. Zu den einzelnen Tools, die diese Plattform vereint gehören

  • Cloud Map
  • Cloud Threat Scan
  • Cleanroom Recovery
  • Cloud Rewind
  • Metallic AI
  • Cloud Risk Analysis (Cloudburst)
  • Private Cloud Compliance

Mit diesen Komponenten kann der Anwender zahlreiche Aufgaben umsetzen, um seine Daten zu sichern und bei Bedarf schnell wiederherzustellen. Zu den wichtigsten Features zählen Air-Gap-Sicherungen, Bedrohungserkennung, Netzwerküberwachung, E-Discovery für Datenintegrität, Unterstützung von Multi- und Hybrid Cloud sowie Backup und Recovery für SaaS-Anwendungsdaten. Für die Cyberresilienz kommt Metallic AI zum Einsatz, was die Verwaltungs- und Steuerungsebene mit einem Mix aus KI, ML und Automatisierung ist. Zusätzlich dazu soll Cloud Rewind schnelle Restores nach einem Cyberangriff gewährleisten. Die Lösung ermöglicht zudem inteligente Datenplatzierung von Dateien und Objekten für die Einhaltung von Compliance-Vorgaben. Darüber hinaus können Admins zahlreicher Partner-Tools für zusätzliche Sicherheits- und Verwaltungsfunktionen integrieren, zum Beispiel CyberArk, Darktrace, Dell PowerProtect, Entrust, Microsoft Sentinel, Netskope oder ServiceNow. Anwender können einzelne Pakete zusammenstellen und wählen. Für genaue Preisangaben muss ein interessiertes Unternehmen direkt bei Cohesity anfragen.

Dell Technologies

Der Hersteller Dell Technologies fasst seine Cloud-Services in seinem APEX-Portfolio zusammen. Hier finden Anwender umfassende Data Protection für SaaS-Anwendungen, Endpunkte, NAS-Systeme sowie hybride und Cloud-native Workloads. Dabei werden physische und virtuelle Server, SaaS-Anwendungen und Workloads wie AWS, Azure VM, Oracle oder Dateiserver unterstützt. Langfristige Datenaufbewahrung, On-Demand-Skalierbarkeit und automatische Compliance-Funktionen gehören unter anderem zum Funktionsumfang sowie zentrales Monitoring, Deduplizierung und Verschlüsselung (Data in Flight und Data at Rest). Hinzu kommt die Option von Cloud-to-Cloud-Backups und -Recoverys. Ein generativer KI-Assistent hilf bei der Analyse und Entscheidungsfindung. Die Verwaltung erfolgt über eine zentrale Oberfläche, die Dell APEX Console.

Die APEX Backup Services werden als monatliches Abonnement mit flexiblen Konditionen angeboten. Die genaue Preisgestaltung hängt von den spezifischen Anforderungen und dem Umfang der genutzten Dienste ab. Für detaillierte Preisinformationen empfiehlt es sich, direkt mit Dell oder einem autorisierten Partner Kontakt aufzunehmen. Der Hersteller gibt an, dass für ein- und ausgehenden Datenverkehr keine Gebühren anfallen. Eine kostenlose Testversion ist nicht verfügbar, dafür ein Demo-Video auf der Dell Webseite.

Druva

Druva bietet einen vollständigen Cloud-basierten Data-Protection-Service mit Plattformen für Data Security, Data Protection, Cyber Response & Recovery sowie eDiscovery & Compliance. Die Data-Protection-Plattformen erlaubt Backups physischer und virtueller Server, unabhängig ob am lokalen Standort oder in der Cloud. Dabei lassen sich unterschiedliche Workloads sichern, unter anderem VMware, Amazon EC2, Salesforce oder Microsoft 365. Für optimierte Sicherheit der Daten kann Air-Gap-Technologie genutzt werden. Wiederherstellungen und Disaster Recoverys kann der Anwender schnell in der Cloud umsetzen. Es sind sowohl Public-Cloud-Backups als auch Hybrid-Cloud-Backups und Sicherungen von Endgeräten und SaaS-Daten umsetzbar. Die Data Security Cloud soll vor Cyberbedrohungen schützen und im Falle eines solchen Angriffs Daten zügig wiederherstellen. Der Anbieter nennt diese Funktionalität Cyber Response & Recovery. Hier kommen ein Zero-Trust-Modell und verschiedene Sicherheitsoperationen zum Einsatz. Der Anbieter verspricht schnelle Wiederherstellungen nach einem Ransomware-Angriff aufgrund schnell identifizierter Anomalien und Ransomware-Erkennung. Dafür werden Snapshots in einer isolierten Umgebung überprüft, um eine erneute Infizierung durch Schadsoftware zu verhindern. Zusätzlich werden SIEM- und SOAR-Tools genutzt. Die Lösung gibt einen zentralen Überblick über die Datensicherheitslage, Anomalien und Risiken in der Unternehmensumgebung, unterstützt durch detaillierte Einblicke in lokale und globale Sicherheitstrends. Mit eDiscovery & Compliance sollen Anwender ihre rechtlichen Vorgaben und Governance besser einhalten können. Hier kann der Anwender vorgefertigte oder individuell erstellte Compliance-Vorlagen für Richtlinien wie DSGVO oder HIPAA nutzen. Die Workloads werden proaktiv auf die Einhaltung der Vorschriften überwacht und im Falle eines Verstoßes erhält der Admin eine Warnmeldung. Die Lösung soll zudem bei der Automatisierung der Risikominimierung helfen.

Der Anbieter rechnet die Lösung nach unterschiedlichen Modellen ab, gibt aber keine Preise bekannt. Diese müssen direkt erfragt werden. Hybride Workloads werden pro TByte berechnet, SaaS-Anwendungen nach Nutzer pro Monat, ebenso Endgeräte. Public-Cloud-Service-Preise werden auch nach TByte abgerechnet, nachdem die Daten dedupliziert und/oder komprimiert wurden.

Eine Testversion ist auf der Druva-Webseite erhältlich, zusätzlich können interessierte Unternehmen ihre TCO-Einsparungen mit einem TCO-Rechner bestimmen und eine Live-Demo abrufen.

HYCU

HYCU stellt unter anderem Sicherungen für Hybride- und Multi-Cloud-Umgebungen sowie HYCU R Cloud für Backups und Recoverys mit Low-Code/No-Code-Entwicklung zur Verfügung. Dabei werden eine Vielzahl an Anwendungen und Worklaods unterstützt. Der Anbieter listet auf seiner Webseite insgesamt 71 davon auf, darunter Amazon S3 und EC2, Box, Azure, Google, GitHub, Dell-Appliances, Netapp ONTAP, Microsoft Entra ID und 365 sowie Nutanix Mine und VMware. Zu den Funktionen gehören unter anderem Backups und Recoverys mit einem Klick, automatisierte Sicherheitsrichtlinien, integriertes Disaster Recovery, WORM-fähige Backups und automatisierte Backup-Prozesse. Das Tool R-Graph gewährleistet eine Visualisierung des gesamten Datenbestandes und aller Workloads, um den Risiko- und Schutzstatus zu überprüfen und überwachen. Der Anbieter gibt an, mit seiner Servicepalette IT-Silos aufzubrechen und somit auch die Data Protection einfacher gestalten zu können.

Das HYCU Starter Bundle für bis zu 99 Mitarbeitern kostet ab 5.000 US-Dollar, das gleiche Bundle kostet für Firmen mit 100 bis 200 Nutzern ab 7.500 US-Dollar. Detaillierte Preismodelle müssen bei HYCU angefragt werden, eine kostenlose Testversion ist zudem auf der Webseite abrufbar.

IBM

IBM bietet im ganzen mehr als 350 Cloud-Produkte- und Dienste an, darunter Compute, KI und ML, Cloud-Speicher, Container, Datenbanken und Entwickler-Tools. Wir wefen hier nur einen Blick auf die Angebote IBM Cloud Backup und IBM Storage Protect for Cloud.

IBM Cloud Backup ist ein agentenbasiertes Backup- und Recovery-System, dessen Verwaltung über eine zentrale grafische Weboberfläche erfolgt. Damit sichern Anwender Daten zwischen IBM-Cloud-Servern in einem oder mehreren Cloud-Rechenzentren des Anbieters.

Die Lösung offeriert zahlreiche Data-Protection-Funktionen für zahlreiche Workloads, darunter die ständige Überwachung der Backup-Richtlinien, Zeitpläne und Intervalle für Backups, Restores aus mehreren Einrichtungen, End-to-End-Verschlüsselung, Deduplizierung und Komprimierung sowie globalen Support. Die Unterstützung von Plug-ins ermöglicht die Integration von Softwareanwendung von Drittanbietern. Mit System-Images kann der Admin differenzierte Wiederherstellungen durchführen, wobei Restores von früheren Backups oder verschiedenen anderen Wiederherstellungspunkten möglich sind. Auf seiner Produktwebseite stellt der Hersteller zudem zahlreiche Dokumentationen für praktische Tipps bereit, darunter erste Schritte der Installation (die ersten 10 GByte sind kostenfrei) und eine Anleitung für Wiederherstellungsprozesse.

IBM Storage Protect for Cloud wurde für Cloud-, also SaaS-Daten konzipiert, wie beispielsweise Azure, Dynamics 365, Google Workspace und Salesforce. Die Lösung steht weltweit auf Microsoft Azure zur Verfügung, der Kunde muss sich nicht um die Installation, Patches oder Upgrades kümmern. Bei Bedarf lassen sich die Daten auch auf der kundeneigenen Cloud oder auf einem beliebigen SFTP- oder FTP-Speicher sichern. Sicherungen können entweder als Voll-Backup oder als inkrementelle und differenzielle Backups durchgeführt werden. Muss ein Unternehmen Daten wiederherstellen, so kann es granular den Inhalt nach Inhaltstyp, Eigentümer, Erstellungsdatum, Dateigröße, E-Mail-Betreff, Sendedatum und anderen Parametern filtern. Als Sicherheits-Tools kommen unter anderem Chiffrierschlüssel, Schlüsselverwaltung, Authentifizierung, Bedrohungserkennung und rollenbasierte Zugriffskontrolle zum Einsatz. Das Management und die Berichterstellung erfolgt über eine einheitliche, zentrale Konsole.

Die Lösung kann 30 Tage kostenfrei getestet werden, Preise werden individuell mit dem Anbieter besprochen. Der Kunde wählt die Version für seine SaaS-Anwendung aus. Detaillierte Informationen stellt IBM auch hierfür pro Version bereit, beispielsweise für Storage Protect for Cloud Microsoft 365.

Rubrik

Anbieter Rubrik offeriert eine hybride Architektur, die Data Protection am eigenen Standort – auch mit Rubrik-Appliances – sowie in der Cloud und SaaS-Umgebungen gewährleistet. Zu den Cloud- und SaaS-Angeboten gehören Schutz für Microsoft 365, Salesforce Data Protection, AWS, Azure, Google Cloud Backup & Wiederherstellung, Rubrik Cloud Vault, Microsoft Sentinel und Atlassian. Die Cloud-nativen Data Protection gewährleistet Backup- und Recover-Funktionen, Archivierung in der Cloud, Air-Gap-Sicherung und Zero-Trust-Datenschutz. Anwender können zudem Incremental Forever Backups nutzen, um den Speicherbedarf kontrollieren und verringern zu können. Der Anbieter verspricht schnelle Wiederherstellungen sowie Ransomware-Erkennung und RTOs und RPOs von nahezu Null. Dabei kommt auch Threat Hunting zum Einsatz, das Systeme identifiziert, die mit Schadsoftware infiziert sind, und sicherstellt, dass nur saubere Snapshots genutzt werden. Rubrik Cloud Vault sorgt für logische Air Gaps und die Sicherung unveränderlicher Kopien. Hierbei handelt es sich um einen vollständig verwalteten Service. Die Point-in-Time-Snapshots werden dabei nach Richtlinien archiviert und können große Datenmengen granular wiederherstellen.

Die Lösungen werden als Abonnement verkauft und die Preise variieren je nach Modul. Detaillierte Informationen dazu sind beim Anbieter anzufragen.

Veeam

Anbieter Veeam offeriert verschiedene Cloud-Services für die Datensicherung. Die Lösung unterstützt zahlreiche Workloads, unabhängig, ob in der Cloud, lokal oder an externen Unternehmensstandorten, physisch oder virtuell. Zu den unterstützten Anwendungen gehören unter anderem die drei großen Cloud-Hyperscaler, Proxmox, Oracle, SAP HANA Microsoft 365 und Salesforce. Alle Backup-Dienste basieren auf dem Zero-Trust-Prinzip. Veeam Cloud Connect bietet Cloud-Backup-Funktionalität. Die Backups werden dabei in externe Cloud-Repositories gesichert und sind dabei mit einer End-to-End-Verschlüsselung geschützt (für Data at Rest und Data in Flight). Die Wiederherstellungen erfolgen direkt aus dem Repository. Um eine zentrale Verwaltung zu gewährleisten, lässt sich eine nahtlose Integration in die Veeam-Backup-und-Replication-Plattform umsetzen. Für die Sicherung physischer und virtueller Server kommen Agenten zum Einsatz. Die Kosten variieren je nach Paket und Anbieter. Beispielsweise bietet die Merkl IT GmbH ein Cloud-Backup ab 2,20 EUR pro Tag an, basierend auf einem monatlichen Preis von 65,90 EUR für 512 GB Speicherplatz und eine VM. Beispielsweise bietet die Merkl IT GmbH ein Cloud-Backup ab 2,20 EUR pro Tag an, basierend auf einem monatlichen Preis von 65,90 EUR für 512 GB Speicherplatz und eine VM.

Die Veeam Data Cloud stellt Cloud-Backup und -Recovery für unterschiedliche Workloads zur Verfügung, beispielsweise für Microsoft 365, Azure oder Microsoft Entra ID. Das Tool ermöglicht granulare Wiederherstellungen, zum Beispiel einzelner Elemente oder Postfächer. Auch hier greift die Zero-Trust-Architektur mit kontinuierlicher Wartung und Versionierung. Für Azure bietet eine Integration mit Azure Marketplace. Die Preise variieren ja nach Workload und Nutzungsplan. Für Data Cloud for Microsoft 365 gbt es die Pläne Flex, Express und Premium, die pro Nutzer und Monat jährlich abgerechnet werden. Die Kosten starten bei 2,63 US-Dollar pro Monat und Nutzer (Flex) bis hin zu 6,75 US-Dollar (Premium). Die Lizenzkosten für Data Cloud for Microsoft Azure liegen bei 8 US-Dollar pro Instanz pro Monat. Hinzukommen Kosten für den Speicher (0,04 US-Dollar pro GB/Monat) sowie Datenübertragungskosten von 0,41 US-Dollar pro GB ausgehende Daten.

Darüber hinaus steht der Service Veeam Data Cloud Vault zur Verfügung, der vorkonfiguriert und vollständig vom Anbieter verwaltet wird. Auch dieser Service basiert auf einem Zero-Trust-Modell und garantiert kalkulierbare Preise für den Cloud-Speicher. Backup-Funktionalitäten werden durch die Integration mit der Veeam-Data-Plattform gewährleistet. Der darunterliegende Speicher ist Azure Blob und wird nach zwei Abrechnungsmodellen abgerechnet. Die Foundation-Lizenz kostet 14 US-Dollar pro TB pro Monat, während die Advanced-Lizenz 24 US-Dollar pro TB pro Monat.

Für alle Services sind genaue Preise beim Anbieter oder bei Drittanbietern anzufragen. Für die verschiedenen Tools stehen zudem kostenlose Testversionen auf der Veeam-Webseite zur Verfügung.

Veritas (Cohesity-Zusatz)

Cohesity übernahm Ende 2024 das Unternehmen Veritas, das seinerseits ebenso Cloud-Backup-Dienste unter Veritas Alta an, unter anderem Backup as a Service, SaaS Protection und Recovery Vault. BaaS wird dabei vollständig von Veritas gehostet und verspricht hochverfügbar zu sein. Zu den Funktionen gehören Datenisolation, rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC), Single Sign-On, Multifaktor-Authentifizierung, Integration von Identitäts-Tools, Datenverschlüsselung für Data at Rest und Data in Flight sowie Bedrohungsminderung, beispielsweise durch Schwachstellenscans, Penetrationstests und Intrusion Detection.

Veritas Alta SaaS Protection gewährleistet Datensicherungsfunktionen für Workloads wie Microsoft 365, Google Workspace, Slack, Box oder Salesforce. Zusätzlich dazu unterstützt das Tool auch Backup und Recovery für PaaS-Daten, inklusive AWS S3, Azure Blob, Azure File Storage oder lokale unstrukturierte Daten. Die Backups werden unveränderlich abgelegt und können als synthetische Backups durchgeführt werden. Administratoren können Daten auf granularer Ebene (einzelne Ordner, Dokumente, Nachrichten oder Metadaten) oder als Massen-Recovery wiederherstellen, entweder am ursprünglichen oder an einem alternativen Speicherort. Backup-Richtlinien und -Berechtigungen sowie die Festlegung einer bestimmten Hosting-Cloud-Region, was Datenkontrolle, Compliance und Datensouveränität ermöglichen soll. Darüber hinaus sind inkrementelle Backups, inkrementell Backups in Kombination mit CDP und eine Skalierung über Regionen und Domänen möglich. Alle Backup-Daten der SaaS-Anwendungen werden in einem unveränderbaren Speicher auf einer Plattform und in Rechenzentren gespeichert, die jeweils SOC-2-Typ II-konform sind.

Veritas Alta Recovery Vault ist ein Cloud-Speicher-Service, der vollständig von Veritas verwaltet wird. Das Tool hieß vormals NetBackup Recovery Vault, ist vollständig in NetBackup und Alta Data Protection integriert und bietet Cloud-basierten Sekundärspeicher. Zu den Funktionen gehören Multi-Cloud-Isolation mit Air Gapping, End-to-End-Verschlüsselung, KI/ML-basierte Anomalieerkennung, unveränderlichen Speicher und eine Intelligent Cloud Policy Engine. Diese Engine erkennt neue Workloads und nutzt automatisch Sicherheitsrichtlinien für neue Speicherziele in der Cloud. Darüber kommt Deduplizierung und Komprimierung zum Einsatz, die den benötigten Speicherplatz reduzieren. Über die Managementoberfläche lassen sich die Bereitstellung, das Datenmanagement, die Überwachung von Cloud-Ressourcen und die Einhaltung von Compliance-Richtlinien verwalten. Der Anbieter verspricht unbegrenzte Wiederherstellungen ohne Obergrenzen sowie integrierte Bare-Metal- und granulare Recoveries. Das Tool hat keine Beschränkung der Speicherdauer in der Cloud und keine Datenübertragungsgebühren. Darüber hinaus kann der Anwender Kubernetes-Support nutzen. Abgerechnet wird der Service als Pay-as-you go-Abonnement.

Weitere Cloud-Services sind Alta View und Alta Data Protection. Preise für die einzelnen Tools müssen direkt erfragt werden.

Durch die Übernahme des Anbieters durch Cohesity ist derzeit noch unklar, wie die Veritas-Cloud-Services künftig bereitgestellt oder mit bestehenden Cohesity-Lösungen integriert werden. Bestandskosten können sicher sein, dass die von ihnen gebuchte Services weitergeführt werden, allerdings sollten sie sich erkundigen, wie die Zukunft ihrer Cloud-Backups aussehen wird.

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