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Cohesity bringt sein BaaS-Angebot in die deutsche AWS-Cloud

Cohesity startet sein „DataProtect delivered as a Service“ in Europa in Deutschland mit AWS und bietet unter anderem Backup für Microsoft 365 und andere Datenquellen an.

Cohesity hat nun sein Backup as a Service-Angebot auch nach Europa gebracht und startet damit, seine Lösung „DataProtect delivered as a Service“ anzubieten, die auf Amazon Web Services in Frankfurt gehostet wird. Damit will sich das Unternehmen seine Marktchancen erweitern und einen größeren Kundenkreis adressieren. Zwar konnten bislang alle interessierten Firmen die Cohesity-Lösung nutzen, konnten aber die Daten nicht in Deutschland sichern beziehungsweise nur in der eigenen hybriden Cloud-Umgebung ablegen. Weitere AWS-Rechenzentren sollen in Kürze folgen. Geplant sind London im Sommer und Paris im Herbst dieses Jahres. Cohesity übernimmt in allen Fällen das Management der Infrastruktur.

Im Mittelpunkt des Angebots steht DataProtect, das verschiedene Datensicherungs- und managementfunktionen umfasst. So kann der Backup-Service unterschiedliche Datenquellen wie On-Premises oder in der Cloud sichern und bietet gleichzeitig eine einzige Verwaltungs- und Bedienoberfläche für diese Daten. Workloads werden von der Lösung automatisch erkannt und entsprechend vorher definierten Richtlinien gespeichert. Um Bandbreite zu sparen, werden nur geänderte Datenblöcke übertragen. Darüber hinaus kommen Deduplizierungs- und Komprimierungsverfahren zum Einsatz, die hier zusätzlich Abhilfe schaffen. Darüber hinaus nutzt der Anbieter Snapshots, die an einem alternativen Standort und mit flexiblen Verschlüsselungsmanagement abgelegt werden, um so rechtliche und Compliance-Anforderungen der Kunden erfüllen zu können.

Backup-Funktionen für Microsoft 365

Neben der AWS-Cloud-Ankündigung vermeldete der Hersteller auch die Erweiterung seiner Sicherungsfunktionen. Zu den neu unterstützten Workloads gehören Instanzen und Server-Infrastrukturen der Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2) sowie Amazon Relational Database Service (Amazon RDS), SaaS-Anwendungen von Microsoft 365 und Datenquellen wie VMware, Network Attached Storage (NAS) oder SQL Server.

Abbildung 1: Das Cohesity-Dashboard gibt einen Überblick über Workloads On-Presmises und in der Cloud, wie beispielsweise in der AWS-Cloud.
Abbildung 1: Das Cohesity-Dashboard gibt einen Überblick über Workloads On-Presmises und in der Cloud, wie beispielsweise in der AWS-Cloud.

Das Backup für Microsoft-365-Daten ist ein wichtiges Feature, das Kunden gern im Leistungsumfang der Anbieter sehen, da viele Backups erstellen wollen, die über die 30-Tage-Grenze der SaaS-Anwendung hinausgehen. Das Unternehmen gibt an, die gesamte Microsoft-365-Suite abdecken zu können, inklusive E-Mails, SharePoint, OneDrive und Teams. Für die Integration, Objektermittlung, Sicherung und Recoverys nutzt die DataPlatform die Microsoft Graph-API in Microsoft 365. Um die Graph-API zu verwenden, verwendet die Lösung eine benutzerdefinierte App, die im Azure-Portal erstellt und registriert wird und den Zugriff sicherstellt.

In Kombination mit Cohesitys On-Premises DataProtect, das bereits Microsoft 365 unterstützt, können Kunden flexibel entscheiden, wo sie ihre Datensicherung einsetzen. In der Regel verwenden Kunden On-Premises-Backup für On-Premises-Workloads und Cloud-basiertes Backup für das, was sich in der Cloud befindet. Mit Cohesity DataProtect können Kunden beides unter demselben Anbieter durchführen und über dieselbe Kontrollkonsole verwalten.

Cohesity DataProtect BaaS-Kunden benötigen für den Schutz dieser neuen Workloads keine separate Lizenz. Der Preis bleibt gleich: 150 Dollar pro TB und Monat.

Anwender setzen auf Drittanbieter für Microsoft-365-Backups

Cohesity ist nicht der erste Backup- und BaaS-Anbieter, der Datensicherungen für Microsoft 365 anbietet, aber es zeigt einen derzeit starken Trend der Kunden in diesem Bereich auf Drittanbieter zu setzen. Die Sicherungsfunktionen, die nativ von Microsoft angeboten werden, reichen vielen Firmen nicht aus, um ihre Backup- und Recovery-Anforderungen zu erfüllen. Allerdings muss oftmals auch die Wahrnehmung beim Kunden verändert werden, da einige Anwender sich oft nicht bewusst sind, was Microsoft im Backup-Bereich für seine SaaS-Anwendung bietet und was nicht.

Cohesity macht mit den neuen Erweiterungen gleich zwei Schritte in die richtige Richtung: die Integration der europäische AWS-Cloud und Backup-Fähigkeiten für wichtige SaaS-Anwendungen. Viele Firmen sind an europäische oder insbesondere deutsche Regionen gebunden, wenn sie Cloud-Speicher nutzen wollen. Das Frankfurter Rechenzentrum von AWS wird sicher potentiellen Kunden helfen, eine Entscheidung zugunsten Cohesitys zu treffen. Darüber hinaus runden die erweiterten Backup-Funktionen das Leistungsspektrum des Anbieters um wichtige Komponenten ab, die bei zahlreichen Unternehmen auf der Checkliste stehen, wenn es um entsprechende Lösungen geht.

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