Definition

Disaster Recovery as a Service (DRaaS)

Disaster Recovery as a Service (DRaaS) ist die Replikation und das Hosting physischer oder virtueller Server durch einen Drittanbieter, um im Falle einer Naturkatastrophe, eines Stromausfalls oder einer anderen Art von Betriebsunterbrechung für Ausfallsicherheit zu sorgen.

In der Regel werden die Anforderungen und Erwartungen an DRaaS in einer Service-Level-Vereinbarung (Service Level Agreement, SLA) dokumentiert, und der Drittanbieter stellt die Ausfallsicherung in einer Cloud-Computing-Umgebung bereit, entweder über einen Vertrag oder auf einer Pay-per-Use-Basis. Im Falle einer tatsächlichen Katastrophe ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein externer Anbieter die direkten und unmittelbaren Auswirkungen zu spüren bekommt, geringer als beim Unternehmen selbst, was es dem Anbieter ermöglicht, den Disaster-Recovery-Plan (DR-Plan) selbst im schlimmsten Fall umzusetzen: einem vollständigen oder nahezu vollständigen Ausfall des betroffenen Unternehmens.

DRaaS bietet eine Offsite-DR-Fähigkeit, mit der Kunden die Kosten für die Unterhaltung sekundärer Rechenzentren vermeiden können. Dieser Ansatz hat Disaster Recovery für Unternehmen zugänglich gemacht, die sich eine solche Möglichkeit in der Vergangenheit nicht hätten leisten können.

Wie funktioniert DRaaS?

Ein DRaaS-Anbieter offeriert seine Infrastruktur, um als DR-Standort des Kunden zu dienen, wenn ein Katastrophenfall ausgerufen wird. Das Angebot des Anbieters umfasst einen Mechanismus, zum Beispiel eine Softwareanwendung oder eine Hardware-Appliance, um die Replikation in eine private oder öffentliche Cloud-Plattform zu ermöglichen.

Bei gemanagtem DRaaS übernimmt der Anbieter die Verantwortung für den Failover-Prozess, das heißt die Umstellung der Benutzer von der primären Umgebung auf den von ihm gehosteten Dienst. Der DRaaS-Anbieter überwacht auch die Failback-Aufgabe und unterstützt die Kunden bei der Wiederaufnahme des normalen Betriebs. Bei anderen Formen von DRaaS, wie betreutes DRaaS und Self-Service-DRaaS, müssen die Kunden jedoch möglicherweise einige oder alle Verwaltungsaufgaben selbst übernehmen.

Managed DRaaS kann sich als besonders wertvoll für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erweisen, denen es oft an internen Experten fehlt, die einen DR-Plan ausarbeiten und ausführen können. Die Möglichkeit, die Infrastruktur auszulagern, ist ein weiterer Pluspunkt für kleinere Unternehmen, die in der Regel vor den Kosten für Einrichtungen und Ausrüstung für den Betrieb eines DR-Standorts zurückschrecken.

Vor- und Nachteile von DRaaS

Disaster Recovery as a Service bietet mehrere Vorteile für die Geschäftskontinuität (Business Continuity, BC).

Zu den Vorteilen von DRaaS gehören:

  • Es ist nicht erforderlich, ein sekundäres Rechenzentrum für DR-Zwecke einzurichten und auszustatten.
  • Es ist keine Duplizierung von Speicherhardware zwischen dem primären Rechenzentrum und dem DR-Standort erforderlich.
  • Bietet DR-Funktionen für KMUs, die nicht über das notwendige Fachwissen verfügen, um einen effektiven Disaster-Recovery-Plan zu erstellen.
  • Entlastet internes IT-Personal, das sich auf andere Systeme, Anwendungen und Projekte konzentrieren kann.

Zu den Nachteilen von DRaaS gehören:

  • Das Unternehmen muss sich darauf verlassen, dass sein Dienstleister den Plan im Katastrophenfall umsetzt und die festgelegten Ziele für RTO und den RPO einhält.
  • Der Kunde muss sich auf die Sicherheit des Dienstanbieters verlassen, wenn ein Failover stattfindet.
  • Mögliche Leistungsprobleme bei Anwendungen, die in der Cloud laufen.
  • Mögliche Bandbreitenprobleme, insbesondere bei der kontinuierlichen Datenreplikation.

DRaaS vs. BaaS

Bei DRaaS wird per Failover die Datenverarbeitung in die Cloud verlagert, damit ein Unternehmen im Katastrophenfall den Betrieb aufrechterhalten kann. Die Failover-Benachrichtigung kann automatisch oder manuell erfolgen. Der DRaaS-Betrieb bleibt in Kraft, bis die IT-Abteilung die lokale Umgebung reparieren und einen Failback-Befehl erteilen kann.

Bei Backup as a Service (BaaS) entscheidet ein Unternehmen, welche Dateien es auf den Speichersystemen eines BaaS-Anbieters sichert. Das Kundenunternehmen ist auch für die Festlegung seiner RTO- und RPO-Service-Levels sowie seiner Backup-Fenster verantwortlich. Ein BaaS-Anbieter ist nur für die Datenkonsistenz und die Wiederherstellung der gesicherten Datenkopien verantwortlich.

Diese Definition wurde zuletzt im Oktober 2021 aktualisiert

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