Cloud Storage Provider

Was ist ein Cloud Service Provider?

Ein Cloud Storage Provider (oder Cloud-Speicheranbieter) ist ein Unternehmen, das Organisationen und Einzelpersonen die Möglichkeit bietet, Daten in einem externen Speichersystem abzulegen und aufzubewahren. Kunden können Cloud-Speicherkapazität pro Monat oder nach Bedarf mieten.

Ein Cloud-Storage-Anbieter hostet die Daten eines Kunden in seinem eigenen Rechenzentrum und stellt eine kostenpflichtige Rechen-, Netzwerk- und Speicherinfrastruktur bereit. Sowohl Privat- als auch Firmenkunden können unbegrenzte Speicherkapazität auf den Servern eines Anbieters zu einem niedrigen Preis pro Gigabyte erhalten.

Was Cloud Storage Provider anbieten

Anstatt Daten auf lokalen Speichergeräten wie Festplatten, Flash-Speichern oder Bändern zu speichern, entscheiden sich Kunden für einen Cloud-Speicheranbieter, der die Daten auf einem System in einem entfernten Rechenzentrum hostet. Die Benutzer können dann über eine Internetverbindung auf diese Dateien zugreifen. Der Anbieter entscheidet auf welchem Speichermedium die Daten gesichert werden, entsprechend den Anforderungen des Kunden beziehungsweise seiner Anwendungen.

Die Bereitstellung von IT-Diensten über das Internet wird allgemein als Cloud Computing oder Utility Computing bezeichnet. Dieses Geschäftsmodell hat mit dem Aufkommen von Application Service Providern(Anwendungsdienstleistern) erstmals den Weg in die Großunternehmen gefunden.

Ein Anbieter von Cloud-Speicherplatz verkauft gegen eine Gebühr auch andere Dienste als Speicherplatz. Unternehmen erwerben Rechen-, Software-, Speicher- und verwandte IT-Komponenten als einzelne Cloud-Services mit einer Pay-as-you-go-Lizenz. So können Kunden beispielsweise Infrastructure as a Service (IaaS), Platform as a Service (PaaS) oder Sicherheit, Software und Speicher als Service mieten. Unternehmen, die solch umfassende Angebot in ihrem Portfolio haben, heißen Cloud Service Provider (CSP).

Hauptmerkmale von Cloud-basierten IT-Diensten

Cloud-basierte Computing-Dienste ermöglichen es dem Kunden, die Vorteile einer mandantenfähigen Cloud-Umgebung zu nutzen, ohne dass er alle Dienste selbst verwalten muss. Der Umfang und die Art der gewählten Dienste werden in einer mit dem Anbieter abgeschlossenen Service-Level-Vereinbarung (Service Level Agreement, SLA) festgelegt. Die Möglichkeit, durch die Nutzung der Cloud Kosten zu rationalisieren, kann insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen mit begrenzten Budgets und IT-Personal von Vorteil sein.

Die Hauptvorteile der Nutzung eines Cloud Storage Providers sind Kostenkontrolle, Elastizität und Self-Service-Bereitstellung. Die Benutzer können Rechenressourcen nach Bedarf skalieren und nach Abschluss der Aufgabe wieder herunterfahren. Damit entfällt die Sorge, dass die Speicherkapazität von Netzwerkspeichern am eigenen Standort überschritten wird.

Unternehmen nutzen die Cloud zur Archivierung, Sicherung (Backup) und langfristigen Aufbewahrung (Long Term Retention und Archivierung) von Daten, auf die nur selten zugegriffen wird, die aber aus Wettbewerbsgründen oder aus Gründen der Einhaltung von Vorschriften (Compliance) jederzeit verfügbar sein müssen.

Der Schlüssel zur Speicherung von Daten in der Cloud ist die Sicherstellung ihrer Verfügbarkeit, und das erforderliche Maß an Verfügbarkeit beeinflusst die Kosten. Anstatt direkt für Server- und Softwarelizenzen zu zahlen, erhalten die Kunden eine monatliche Rechnung für die Cloud-Dienste, so dass die Kosten nicht mehr als Kapitalkosten (CAPEX), sondern als Betriebskosten (OPEX) anfallen. Die Nutzer zahlen nur für die verbrauchte Speicherkapazität, ähnlich wie bei einem Stromversorger.

Verbraucherorientierte Cloud Service Provider

Einige verbraucherorientierte Public-Cloud-Anbieter bieten kostenlosen Online-Speicher mit einer Kapazitätsgrenze an. Die Nutzer können Dokumente, Fotos und Videos hochladen, ohne dafür zu bezahlen, bis sie die Kapazitätsgrenze überschreiten. Die Größe der Dateien, die hochgeladen werden können, kann begrenzt sein, aber die Nutzer können unbegrenzten Speicherplatz in der Cloud erwerben, wenn es ihr Budget erlaubt. Dies erfordert den Kauf von Kapazität nach Bedarf oder die Zahlung einer nominalen monatlichen Abonnementgebühr.

Cloud-Dienste unterstützen Windows- und Android-Geräte und ermöglichen es den Nutzern, Dokumente geräteübergreifend zu erstellen, zu bearbeiten und gemeinsam zu nutzen. Amazon Drive, Apple iCloud, Box, Carbonite,Dropbox, Google Drive, Microsoft OneDrive, SOS Online Backup, SugarSync und Western Digital My Cloud Home gehören zu den bekannten Cloud-Speicheroptionen für Verbraucher.

Obwohl sie auf Privatpersonen ausgerichtet sind, nutzen Unternehmen manchmal Consumer Clouds, um ausgewählte Daten in einem privaten Repository zu speichern, oft als Mittel zur Synchronisierung und gemeinsamen Nutzung von Dateien in einer verteilten Umgebung (File Sync & Share). Die meisten Unternehmen ziehen es jedoch vor, entweder einen Public-Cloud-Anbieter zu nutzen oder eine Private Cloud zu implementieren, die sie an ihrem eigenen Standort für ihre wichtigen Anwendungsdaten verwalten.

Cloud-Speicher für Unternehmen: Public vs. Private

Amazon Web Services (AWS) ist einer der führenden Public-Cloud-Anbieter, neben Microsoft Azure und Google Cloud Platform. Amazon S3 hat zum Aufstieg des Objektspeichers beigetragen, der Daten als eindeutige Objekte mit einer flachen Adresse präsentiert. Zu den anderen Cloud-Speicheranbietern mit Schwerpunkt auf Unternehmen gehören Alibaba Cloud, IBM Cloud, Oracle Cloud Infrastructure und Rackspace.

Public Clouds bieten eine kostengünstigere Alternative zur Erweiterung eines physischen Storage Area Networks oder einer Network-Attached-Storage-Umgebung, aber einige Unternehmen haben Bedenken, sie zu nutzen, da die Daten außerhalb der Unternehmens-Firewall übertragen werden. Dies macht Anbieter von Public-Cloud-Speicherlösungen zu potenziellen Zielen für Hacker und zwingt IT-Administratoren dazu, selektiv auszuwählen, welche Daten in der Cloud gespeichert werden sollen, und geeignete Maßnahmen zur Data Protection und Datensicherheit zu ergreifen.

Eine Private Cloud ist ein internes System, bei dem die Verwaltung der Daten immer innerhalb der Grenzen des Rechenzentrums eines Unternehmens erfolgt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Unternehmen eine Hybrid Cloud verwendet, bei der bestimmte Ressourcen intern verwaltet werden, während andere von einem oder mehreren Drittanbietern bereitgestellt werden, wobei eine Orchestrierungsebene zwischen den Plattformen vorhanden ist.

Unternehmensanwendungen für Cloud-Speicher

Cloud-Speicher ist oft eine zweite oder dritte Ebene neben einer lokalen Festplatte oder einer internen privaten Cloud. Er kann als externer Tresor für herkömmliche festplatten- oder bandbasierte Backups dienen. Umgekehrt verwenden einige Unternehmen Cloud-Speicher als primäres Ziel für Backups. Einige Unternehmen entscheiden sich auch für die Cloud als Primärspeicher.

Die Planung von Disaster Recovery (DR) ist ein wichtiger Anwendungsfall für Cloud-Speicher. Die meisten Anbieter von Speicher-Arrays bieten die Möglichkeit, Daten in eine Cloud zu replizieren, um sie im Falle eines Ausfalls des Rechenzentrums zu schützen. In der Regel wird bei der Cloud-DR die Speichersoftware des Anbieters als virtualisierte Instanz in der Cloud ausgeführt.

Ein ausgefeilterer DR-Ansatz ist die Einrichtung eines Failover-Cloud-Arrays am Standort des Anbieters. In diesem Szenario installiert der Cloud-Anbieter Anwendungen, Speicherhardware und Netzwerkverbindungen, die mit den lokal installierten identisch sind.

Einige Unternehmen nutzen die Dienste von mehr als einem Anbieter. Dieser Multi-Cloud-Ansatz bietet zusätzliche Redundanz, indem er Backups an mehrere Anbieter sendet. Dies kann auch dazu beitragen, dass die Benutzer nicht an einen einzigen Cloud-Anbieter gebunden sind.

Die Ausführung primärer Workloads in Cloud-basiertem Blockspeicher ist eine weitere aufkommende Anwendung, insbesondere für weit verbreitete Unternehmensanwendungen wie Microsoft Exchange oder Microsoft SharePoint.

Eine wachsende Zahl von Speicheranbietern bietet Systeme zum Hosten unstrukturierter Daten in der Cloud an. Bei diesem hybriden Modell speichert eine lokale Appliance Daten, auf die häufig zugegriffen wird, meist im Flash-Speicher, während neue Daten in eine primäre Kopie geschrieben werden, die in der Cloud gehostet wird.

Bedenken hinsichtlich des Cloud Storage

Bedenken hinsichtlich der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (Compliance) werden die Entscheidung eines Unternehmens darüber leiten, ob es die Cloud nutzen möchte oder nicht, sowie darüber, welche Anwendungs-Workloads einbezogen werden sollen. Kunden müssen sich mit Leistungs- und Sicherheitsproblemen auseinandersetzen, um zu verhindern, dass personenbezogene Daten, wie zum Beispiel Kreditkarteninformationen, in Gefahr geraten.

So hatte Amazon in den letzten Jahren mehrere Ausfälle, die dazu führten, dass Kunden nicht auf ihre Daten zugreifen konnten. Auch das Ende des Cloud-Speicher-Pioniers Nirvanix im Jahr 2013 ließ den Kunden nur zwei Wochen Zeit, um ihre Daten abzurufen, bevor der Anbieter seinen Betrieb einstellte. Die Plötzlichkeit des Ausstiegs von Nirvanix diente als Lehre für Unternehmen, den Umstieg auf die Cloud bewusster zu gestalten.

Nicht jede Anwendung ist für die Cloud geeignet. Für bestimmte Anwendungen gelten strenge Leistungs- oder Sicherheitsanforderungen. Bevor eine Anwendung in die Cloud verlagert wird, sollten IT-Teams sicherstellen, dass dies die beste strategische Option ist, und sich dabei auf Fragen der Einhaltung von Vorschriften, der Kontrolle und der Kosten konzentrieren.

Der Betrieb von Anwendungen in einer Multi-Tenant-Cloud (mehrere Mandanten) kann zu Leistungsschwankungen führen, die durch das Phänomen der lauten Nachbarn (Noisy Neighbour) verursacht werden. Dies tritt auf, wenn mehrere Anwendungen um dieselben IT-Ressourcen konkurrieren. Ein Cloud-Storage-Anbieter kann bei der Lösung dieser Probleme helfen, indem er die bedarfsgerechte Bereitstellung von Bare-Metal-Servern oder Cloud-Arrays ermöglicht, um kritischen Anwendungen kontinuierlich die benötigten Ressourcen zuzuweisen.

Die Sicherheit hat sich verbessert, da sich immer mehr Kunden der Cloud zuwenden, insbesondere die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung des Netzwerkverkehrs zwischen Cloud-basierten Anwendungen und lokalen Benutzern. Bei den meisten Cloud-Anbietern kann sich der Kunde auch für eine Multifaktor-Authentifizierung entscheiden, um sicherzustellen, dass nur zugelassene Benutzer auf die Daten zugreifen können.

Unternehmen, die eine Public Cloud in Erwägung ziehen, müssen ihre Anforderungen an Latenz, Leistung und Ausfallsicherheit mit dem Geld abwägen, das sie ausgeben können.