Getty Images

Die wichtigsten KI-Chatbots 2025: Funktionen und Preise

Die heutigen KI-Chatbots sind intelligenter, schneller und vielseitiger denn je. Wir vergleichen, wie sich Top-Plattformen wie ChatGPT, Claude und Copilot schlagen.

Die mitunter verwirrende Landschaft der KI-Chatbots hat sich im Jahr 2025 etwas beruhigt. Obwohl neue Angebote auf den Markt gekommen sind, dominieren weiterhin mehrere frühe Mitbewerber die Szene.

Chatbots simulieren menschliche Interaktionen über Text- oder Sprachkommunikation, indem sie künstliche Intelligenz (KI) und natürliche Sprachverarbeitung (NLP) nutzen, um mit Nutzern zu kommunizieren. Sie bieten Unternehmen eine kostengünstige Automatisierung, Skalierbarkeit bei schwankender Nachfrage und verbessern das Benutzererlebnis.

Diese Tools sind mittlerweile fester Bestandteil von kundenorientierten Bereichen, in denen es vorwiegend um sich wiederholende und vergleichsweise einfache Abläufe geht – etwa im Benutzersupport, Kundendienst und Vertrieb. Die heutigen KI-Chatbots bieten eine Vielzahl an Funktionen und Integrationen, was die Wahl der richtigen Plattform wichtiger und komplexer macht denn je.

Wie wir die KI-Chatbots bewertet habe**

In diesem Artikel wurden mehrere KI-Chatbots mit demselben Prompt getestet und ihre Leistung anhand verschiedener Kriterien bewertet:

  • Qualität und Relevanz der Antworten
  • Zuverlässigkeit
  • Nutzungslimits
  • Benutzeroberfläche insgesamt
  • Support-Optionen
  • Preisgestaltung
  • Besondere oder erwähnenswerte Funktionen

Ich benötigte einen breit gefassten Prompt, der es den Chatbots ermöglichte, sowohl ihre Stärken als auch ihre Eigenheiten zu zeigen. Daher wählte ich die offene Frage: Wie hat sich die Rock-and-Roll-Musik in den letzten 40 Jahren verändert? Manche Chatbots reagieren unterschiedlich auf leicht abgewandelte Formulierungen, deshalb habe ich diese exakte Formulierung bei jeder Bewertung verwendet, um eine faire und konsistente Beurteilung der Leistung jedes Modells sicherzustellen.

Bei der Bewertung der Antworten habe ich verschiedene Aspekte berücksichtigt, die in den Antworten behandelt werden könnten, darunter:

  • Subgenres wie Punk, Post-Punk, Hard Rock, Yacht Rock, Grunge und Pop-Rock
  • Stilrichtungen, etwa gitarrenlastige gegenüber gesangsorientierter Musik
  • Technologische Entwicklungen, zum Beispiel Innovationen in der Musikproduktion und Tontechnik
  • Veränderungen beim Musikhören – von Vinyl über CDs bis hin zum Streaming
  • Wirtschaftliche Aspekte, etwa Independent Labels gegenüber großen Plattenfirmen

5 der führenden Chatbots

Im Folgenden finden Sie meine Bewertungen der fünf führenden Optionen für KI-Chatbots: ChatGPT, Perplexity, Claude, Gemini und Copilot. Diese Liste ist nicht nach Rangfolge sortiert. Die Chatbots wurden in der jeweils aktuellen, kostenfreien Version (Stand Juli 2025) getestet. Alle gratis Versionen erlaubten generell den erstellten Inhalt zu kopieren, weiterzuleiten oder zu bewerten (Daumen hoch oder runter).

ChatGPT

ChatGPT, entwickelt von OpenAI, ist wohl der bekannteste KI-Chatbot auf dem Markt. Seine speziellen Funktionen, darunter Problemlösung, Flexibilität und Sprachverständnis, machen ihn zu einer attraktiven Option für viele Unternehmen.

OpenAI bietet mehrere Kontooptionen für ChatGPT an. Dazu gehören eine kostenlose Version, kostenpflichtige Einzelversionen namens Plus und Pro (20 beziehungsweise 200 US-Dollar pro Monat), ein Team-Tarif für kleinere Gruppen (20 bis 30 US-Dollar pro Nutzer und Monat) und eine Enterprise-Option mit variablem Preismodell. Ähnlich wie bei anderen Chatbots erhält man mit jeder Stufe erweiterten Zugriff auf schnellere Modelle und zusätzliche Funktionen.

Zu den Funktionen der Plus Version gehören unter anderem:

  • Erweiterte Einschränkungen beim Nachrichtenaustausch, bei Datei-Uploads, fortschrittlichen Datenanalysen und der Bildgenerierung
  • Standard-Audiomodus und fortgeschrittener Audiomodus
  • Zugriff auf Deep Research, mehrere Reasoning-Modelle (o4-mini, o4-mini-high und o3) sowie eine Research-Preview von GPT-4.5
  • Erstellung und Verwendung von Aufgaben, Projekten und individuellen GPTs
  • Eingeschränkter Zugriff auf die Videogenerierung mit Sora
  • Möglichkeit zum Testen neuer Funktionen

Die Pro-Version bietet seinen Nutzern:

  • Uneingeschränkter Zugriff auf alle Reasoning-Modelle und GPT-4o
  • Uneingeschränkter Zugriff auf den fortgeschrittenen Audiomodus
  • Erweiterter Zugriff auf Deep Research, das eine mehrstufige Online-Recherche für komplexe Aufgaben durchführt
  • Zugriff auf die Research-Preview von GPT-4.5 und Operator
  • Zugriff auf den o3 pro-Modus, der über noch mehr Rechenleistung für die besten Antworten auf die schwierigsten Fragen verfügt
  • Erweiterter Zugriff auf die Videogenerierung mit Sora
  • Zugriff auf eine Research-Preview des Codex-Agenten

Die Antwort von ChatGPT ist in sechs Kategorien und ein Fazit gegliedert. Die Kategorisierung ist nicht rein zeitgebunden, beginnt aber mit der stilistischen Entwicklung in den 1980er Jahren und erwähnt die Aufspaltung und Entstehung von Metal Rock und Grunge Rock. Auch einige Bands werden als Beispiele angegeben.

Weitere Unterthemen, die ChatGPT listet, sind:

  • Rückgang des klassischen Rock’n Roll (nach den 1950er und 1960er Jahren)
  • Alternativer und Indie-Rock (1900er – 2000er)
  • Kommerzialisierung vs. Authentizität (Megakonzerte seit Beginn der 2000er)
  • Rolle in der Popkultur (nicht mehr Mainstream, von Hip Hop und Pop abgelöst)
  • Technologische Veränderungen (Streaming und Social Media)

Das Fazit fällt meiner Meinung zu knapp aus. Die 40 Jahre der Musikentwicklung dieses Genres in drei Sätze zu pressen, informiert den Nutzer nicht wirklich umfassend. Unter dem Suchergebnis bietet der Chatbot zusätzlich an, eine Zeitleiste oder Vergleichstabellen der wichtigsten Entwicklungen erstellen.

Abbildung 1: ChatGPT fasst 40 Jahre Musikgeschichte sehr kurz zusammen.
Abbildung 1: ChatGPT fasst 40 Jahre Musikgeschichte sehr kurz zusammen.

ChatGPT Plus öffnet sich mit der einfachen Frage Was kann ich für dich tun, Nutzername? und bietet Schaltflächen für gezieltere Anfragen, wie Chats suchen oder Bibliotheken. Darüber hinaus gibt es die Schaltfläche zu Sora, wo Anwender ihre Ideen in Bilder und Videos umwandeln können. Hier darf man als Neuling ein Bild erzeugen und muss für weitere Nutzung auf das Bezahlmodell wechseln. Darüber hinaus lassen sich verschiedene GPT-Versionen ausprobieren. In der linken Seitenleiste werden die vorangegangenen Suchen gespeichert, die Nutzer beliebig erneut einsehen können.

Abbildung 2: Der Anwender kann die verschiedenen GPTs auswählen und ausprobieren.
Abbildung 2: Der Anwender kann die verschiedenen GPTs auswählen und ausprobieren.

Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich und frei von Ablenkungen – ein erfrischender Kontrast zu Anwendungen mit überladenen Symbolleisten und mehreren Fenstern.

Allerdings weist die Benutzeroberfläche einige deutliche Mängel auf. ChatGPT gibt keine Quellen an, und die App bietet keine Hinweise auf die Richtigkeit einer Antwort. Außerdem gibt es keinen direkten Zugriff auf Hilfe oder FAQs, was bei den meisten anderen Chatbots üblich ist. Das OpenAI-Entwicklerforum kann jedoch als nützliche Quelle für Fehlerbehebung und Support dienen. Unter dem Eingabefeld für Fragen warnt der Anbieter zudem: ChatGPT kann Fehler machen. Überprüfe wichtige Informationen.

Perplexity

Perplexity

Perplexity konzentriert sich auf die personalisierte Suche und den Abruf von Informationen und ist damit eine starke Alternative zu herkömmlichen Suchmaschinen. Im Gegensatz zu typischen Suchmaschinen, die eine Liste mit Links zurückgeben, die die Nutzer selbst untersuchen müssen, fasst Perplexity die Suchergebnisse zusammen und zitiert die Quellen.

Die Pro-Version kostet 20 US-Dollar pro Monat, bei jährlicher Abrechnung nur 16,67 US-Dollar. Sie bietet 300 Pro-Abfragen pro Tag sowie Dateianalyse, visualisierte Antworten und die Möglichkeit, das für die Antwort verwendete KI-Modell auszuwählen. Es gibt auch eine kostenlose Version, bei der Nutzer jedoch auf drei Pro-Abfragen pro Tag beschränkt sind.

Darüber hinaus gibt es eine Max-Version, die unter anderem diese Funktionen offeriert:

  • Früher Zugang zu Comet, dem agentialen Browser
  • Unbegrenzter Zugang zu Perplexity Labs
  • Verwenden Sie fortschrittliche KI-Modelle wie OpenAI o3-pro und Anthropic Claude 4 Opus
  • Prioritäts-Support

Dieses Modell kostet allerdings 200 US-Dollar pro Monat.

Die Antwort von Perplexity fällt schon optisch auf, da die Quellenlinks mit Bildern unterlegt sind. Darüber hinaus kann der Anwender in der leiste über der Antwort zwischen der Antwort, Bildmaterial, Quellen und den Schritten wählen, die das Modell für die Antwort durchgegangen ist.

Abbildung 3: Rein optisch sieht der Output bei Perplexity ansprechender aus.
Abbildung 3: Rein optisch sieht der Output bei Perplexity ansprechender aus.

Perplexity geht in seiner Antwort rein chronologisch vor, beginnend mit den technischen Innovationen der 1980er Jahre wie Synthesizer, Drumcomputer und digitale Studiotechnik, erwähnt Arena- und Glam Rock (Bon Jovi und Queen) sowie das Aufkommen von MTV und Musikvideos. Wie bei ChatGPT erhalten wir auch hier den Hinweis der aufkommenden Subgenres und Alternativen in den 1990ern (Grunge, Indie, Hardrock). In den 2000er Jahren sieht der Chatbot den Einfluss digitaler Medien sowie die Retro- und Hybrid-Bewegung als wichtig an. Für die letzten zwei Jahrzehnte sind in dieser Antwort nicht nur der Popularitätsrückgang und neue Verschmelzungen aufgelistet, sondern auch der Einfluss von Nostalgie und Festivals.

Abbildung 4: Der Chatbot bietet zusätzliche ähnliche Fragen an, mit denen das Thema tiefer betrachtet werden kann.
Abbildung 4: Der Chatbot bietet zusätzliche ähnliche Fragen an, mit denen das Thema tiefer betrachtet werden kann.

Auch hier ist das Fazit sehr kurz gefasst, dafür gibt Perplexity aber eine Auswahl an ähnlichen, weiterführenden Fragen, mit denen der Nutzer weiter in die Tiefe zum Thema gehen kann. Die Quellenangaben sind ein deutliches Plus. Bei meiner täglichen Nutzung von Perplexity nutze ich häufig die Links in den Quellenangaben, um mich tiefer in Themen zu vertiefen.

Perplexity verfügt über eine übersichtliche Benutzeroberfläche, die eine reibungslose und benutzerfreundliche Erfahrung ermöglicht. Der Chatbot begrüßt den Anwender nicht persönlich, sondern mit der Aufforderung: Frage irgendetwas oder @erwähne einen Raum. Zu den Räumen gelangt man über das Menü an der linken Seite und Anwender können hier in verschiedenen Themengebieten suchen. Über die Schaltfläche Entdecken (ebenso links) erhält der Informationssuchende eine News-Seite, die er durchsuchen kann. Über den Plus (+)-Knopf erhält man ebenso eine Themenübersicht, will der Nutzer ältere Anfragen ansehen, so klickt er auf Zuhause. Über Installieren gelangt man zu den Apps, beim Konto erhält man detaillierte Kontoinfomationen.

Die Benutzeroberfläche bietet einfachen Zugriff auf Hilfe, FAQs, Tastaturkürzel und mehr. Perplexity unterhält einen aktiven Discord-Kanal und einen nützlichen Blog, und die Verfügbarkeit des Dienstes ist zuverlässig.

Eine Warnmeldung, wichtige Ausgaben vorsichtshalber zu überprüfen, gibt es bei Perplexity nicht.

Claude

Claude AI ist ein universeller Chatbot mit einem konversationellen Tonfall. Claudes Muttergesellschaft Anthropic legt großen Wert auf ethische und sichere Praktiken, was das Tool für Geschäftsumgebungen attraktiv macht.

Claude verfügt über drei Modellstufen mit unterschiedlichen Leistungs- und Funktionsumfängen:

  • Claude Haiku. Ein schnelles und leistungsfähiges Modell, das sich für benutzerorientierte Anwendungen und die Interaktion mit großen Datenquellen eignet und über gute Codierungsfähigkeiten verfügt.
  • Claude Sonnet. Ein fortgeschritteneres Modell, das Denkaufgaben und komplexere Codierung bewältigen kann.
  • Claude Opus. Das Spitzenmodell von Anthropic, das sich durch hervorragende Sprachverständnis, Inhaltserstellung und Codierung auszeichnet und die gleiche Geschwindigkeit wie Sonnet bietet, jedoch mit größerer Tiefe.

Bitte beachten Sie, dass diese Modelle experimentelle Funktionen enthalten können. Beispielsweise verfügt Claude Sonnet jetzt über die Funktion Computernutzung, mit der das KI-Modell ähnlich wie ein menschlicher Benutzer mit einem Computer interagieren kann: Cursor bewegen, Formulare ausfüllen und zu Webseiten navigieren.

Abbildung 5: Claude ist höflicher und etwas länger bei der Vorstellung.
Abbildung 5: Claude ist höflicher und etwas länger bei der Vorstellung.

Neben der kostenfreien Version gibt es die Pro-Option. Sie kostet 17 US-Dollar pro Monat bei jährlicher Abrechnung. Sie umfasst zusätzlich zu den Funktionen der Free-Option die folgenden:

  • Mehr Nutzung
  • Direkter Zugriff auf Claude Code über das Nutzerterminal
  • Zugriff auf unbegrenzte Projekte zur Organisation von Chats und Dokumenten
  • Zugang zur Forschung
  • Google Workspace in E-Mail, Kalender und Dokumente verbinden
  • Verbinden beliebiger Kontexte oder Werkzeuge durch Integration mit entferntem MCP
  • Erweitertes Denkvermögen für komplexe Aufgaben
  • Option, weitere Claude-Modelle zu nutzen

Die Max-Version kostet 100 US-Dollar pro Monat und umfasst fünf- bis 20-Mal mehr Nutzung als die Pro-Version. Dies kann der Anwender beim Erwerb der Version festlegen.

Weitere Funktionen (zusätzlich zu denen aus Free und Pro) sind:

  • Höhere Ausgabelimits für alle Aufgaben
  • Frühzeitiger Zugang zu erweiterten Claude-Funktionen
  • Vorrangiger Zugang bei erhöhtem Nutzeraufkommen

Die Benutzeroberfläche ist so gestaltet, dass der Chatbot sich ein wenig mehr Zeit bei der Einführung nimmt. Er stellt sich vor und erklärt in Kürze, welche Aufgaben er erledigen kann. Klickt der Nutzer auf Ich verstehe, fragt das Modell höflich nach dem Namen des Nutzers und fragt dann nach dem zu erwartenden Themengebiet. Dies entfällt, wenn der Anwender für weitere Fragen an einem späteren Zeitpunkt wieder auf das Modell zugreift.

Im Eingabefeld (Wie kann ich dir heute helfen?) lassen sich auch Claude-Modelle wählen (oft nur mit einem Upgrade) oder verschiedene Tools verbinden (nur über Upgrade). In der Menüliste links kann der Anwender Chats anlegen oder suchen und Artefakte anlegen.

Abbildung 6: Am Anfang soll sich der Nutzer für ein Kernthema entscheiden, das spielt später aber keine Rolle.
Abbildung 6: Am Anfang soll sich der Nutzer für ein Kernthema entscheiden, das spielt später aber keine Rolle.

Die Antwort auf unseren Prompt fällt kürzer und völlig unstrukturiert aus. Wie bei den anderen Chatbots werden technische Entwicklungen, Grunge und Indie erwähnt, ebenso wie eine nostalgische Renaissance im letzten Jahrzehnt.

Abbildung 7: Die Antwort von Claude fällt ebenso kurz aus, ist aber in reinem Fließtext und ohne strukturelle Gliederung erstellt.
Abbildung 7: Die Antwort von Claude fällt ebenso kurz aus, ist aber in reinem Fließtext und ohne strukturelle Gliederung erstellt.

Es ist die wohl nüchternste Antwort, die ganz im Gegensatz zu den anderen Chatbots nur in Fließtext erstellt wurde. Alle anderen Modelle fokussieren auf Gliederungen und Stichpunkte. Claude offeriert keine weiterführenden Fragen oder Quellenangaben. Unter der Ausgabe steht lediglich ein Hinweis: Claude kann Fehler machen. Bitte überprüfen Sie die Antwort.

Ähnlich wie ChatGPT speichert auch Claude alle bisherigen Unterhaltungen übersichtlich, sodass zuvor recherchierte Themen leicht wieder aufgerufen werden können. Diese Funktion ist besonders praktisch für Nutzer, die häufig auf Unternehmensdaten in wiederkehrenden Anfragen zurückgreifen.

Google Gemini

Die fortschrittliche KI Gemini von Google arbeitet mit dem Modell Gemini 1.5 Pro, während das Standard-Tool das Modell Gemini 1.5 Flash verwendet.

Gemini wurde für die Bearbeitung von Informationsanfragen und die Analyse von Dokumenten entwickelt.  Neben der kostenfreien Version gibt es Gemini Advanced, was 21,99 Euro kostet. Ein einmonatiger Testzeitraum geht dem voraus. Durch seine Funktionen zur Erstellung von Videos, Bildern und Musik ist es nicht nur auf Text beschränkt. Eine weitere herausragende Funktion ist die Möglichkeit, Python-Code direkt in der Benutzeroberfläche zu schreiben und auszuführen (Advanced Version).

Weitere Funktionen der Advanced-Version sind:

  • Zugang zum leistungsstärkeren KI-Modell
  • Kontextfenster mit einer Million Token (entspricht 1.500 Pages)
  • Erstzugang zu neuen Funktionen
  • 2 TByte Google One Storage
  • Gemini-Integration in Gmail und Docs

Die Antwort auf unsere Frage wird von Gemini am detailliertesten beantwortet, wobei zunächst nach Chronologie, dann nach Einflüssen, als drittes nach Popularität und Marktanteilen und nach Tendenzen strukturiert wurde. Als Beispiele für verschiedene Zeiträume werden in etwa die gleichen Künstler erwähnt, allerdings mit Hinweisen zu Einflüssen anderer Bands wie Black Sabbath. Bei den technologischen Veränderungen in der Rockszene erwähnt der Chatbot nicht nur Veränderungen im Produktionsprozess (Digitalisierung) und Streaming-Dienste, sondern auch den Einfluss künstlicher Intelligenz. Interessant ist zudem, dass Gemini auf ein Zitat eingeht, dass die anderen nicht auffassen: Rock ist tot! Auch wenn hier Argumente dagegen aufgezählt werden, erscheint die Wahl dieses vermeintlich bekannten Zitats arbiträr und aus der Luft gegriffen. Das Zitat ist mit nur einer Quelle belegt.

Abbildung 8: Gemini unterlegt seine Warnungen mit rot, damit Anwender erkennen, dass sie hier genau validieren müssen.
Abbildung 8: Gemini unterlegt seine Warnungen mit rot, damit Anwender erkennen, dass sie hier genau validieren müssen.

Google färbt Passagen des Textes entweder grün oder rot. Bei den grünen Einträgen konnte der Chatbot ähnlichen Kontext finden. Die grünen Passagen verfügen über einen Quellenlink, wobei ein Link noch keine handfeste Validierung ausmacht. Ist ein Textteil rot gefärbt, heißt das, dass Google keinen relevanten Kontext finden konnte und der Anwender eine tiefgreifendere Suche anstreben muss, wenn er hier eine Validierung haben möchte. Zudem gibt es den Warnhinweis, dass Gemini Fehler machen kann auch unter dem Eingabefenster.  

Die Benutzeroberfläche von Gemini ist sehr einfach und bietet einfachen Zugriff auf Hilfe-Ressourcen. Wie andere Google-Produkte ist auch die Benutzeroberfläche von Gemini ausgefeilt und übersichtlich.

Microsoft Copilot

Die kostenfreie Version von Microsoft Copilot hat eine ebenso aufgeräumte Oberfläche wie seine Chatbot-Wettbewerber und beginnt mit der Farge: Hallo, was liegt Ihnen heute auf dem Herzen? Im Eingabefeld kann der Anwender auf Schnelle Antwort klicken oder Think deeper wählen.

Abbildung 9: Copilot kann man nach einer schnellen Antwort fragen, oder Bedenkzeit von 30 Sekunden zulassen. Darüber hinaus kann der Nutzer den Zweck der Frage angeben.
Abbildung 9: Copilot kann man nach einer schnellen Antwort fragen, oder Bedenkzeit von 30 Sekunden zulassen. Darüber hinaus kann der Nutzer den Zweck der Frage angeben.

Dabei lässt sich der Chatbot 30 Sekunden Zeit für seine Recherche. Für unsere spezifische Fragestellung unterschied sich das Ergebnis wenig von der ersten Antwort, war aber ein wenig klarer strukturiert. Wer es detaillierter haben möchte, kann in den Feldern darunter nach:

  • Schreibe einen ersten Entwurf
  • Ratschläge
  • Neues lernen
  • Ein Bild erstellen
  • Einen Plan machen
  • Ideen sammeln
  • Eine Sprache üben

spezifizieren. Microsoft bietet eine kostenlose Version von Copilot sowie Copilot Pro an, die die neuesten KI-Modelle, vorrangigen Zugriff und vieles mehr umfasst. Copilot Pro kostet 22 Euro pro Benutzer und Monat und bietet:

  • ein monatliches Guthaben für die KI-Nutzung
  • mehr Nutzung
  • bevorzugter Zugang zu KI-Modellen in Spitzenzeiten
  • früher Zugang zu experimentellen KI-Funktionen
  • Support für mehrere Geräte und Plattformen (mobile App und Microsoft Edge)
  • Integration in Microsoft 365 (Word, Excel, PowerPoint, OneNote, Outlook)
  • Stilsicheres Verfassen von Dokumenten
  • Optimierter Posteingang
  • Verbesserung von Präsentationen
  • Datenzusammenstellung in kürzerer Zeit
  • Notizen effizient nutzen
  • Podcasts personalisieren
  • Umfassende Nachforschung
  • Mehr Aktionen (Online-Aufgaben wie Formulare ausfüllen)

Microsoft bietet außerdem spezielle Versionen von Copilot für Vertrieb, Finanzen, Sicherheit und andere Aufgabenbereiche an. Copilot ist in Microsoft Office-Produkte integriert und bietet dem Chatbot einzigartige Funktionen und unternehmensorientierte Fähigkeiten zur Optimierung von Arbeitsabläufen.

Abbildung 10: Die erste Antwort auf unsere Frage ist stark segmentiert und mit visuellen Elementen versehen.
Abbildung 10: Die erste Antwort auf unsere Frage ist stark segmentiert und mit visuellen Elementen versehen.

Die erste Antwort, die wir erhalten, ist stark gegliedert und hat Stichpunkte, diese werden aber durch grafische Elemente hervorgehoben. Der zweite Output ist ähnlich gegliedert, macht die gleichen Aussagen, verzichtet aber auf grafische Elemente. Für beide Ergebnisse wird angeboten, eine Playlist zu erstellen, die den Wandel der Musik verdeutlicht. Ebenso sind einige Quellenangaben zu finden und Copilot schlägt weiterführende Fragen für eine Vertiefung des Themas vor.

Abbildung 11: Beim zweiten Versuch mit der gleichen Frage beschränkt sich der Chatbot auf eine gegliederte Version, ohne grafischen Schnickschnack.
Abbildung 11: Beim zweiten Versuch mit der gleichen Frage beschränkt sich der Chatbot auf eine gegliederte Version, ohne grafischen Schnickschnack.

Wie viele Microsoft-Produkte verfügt auch Copilot über eine umfangreiche Benutzergemeinschaft. Die Microsoft 365 Copilot-Community ist ein guter Ausgangspunkt, und Sie finden auch zahlreiche aktive Reddit-Gruppen.

Auf den Prompt kommt es an

Natürlich ist es wichtig die Frage an den Chatbot genau und präzise zu stellen. Eine simple Frage wie wir sie in diesem Test gestellt haben, bringt auch nur stark gekürzte und vereinfachte Antworten.

Dies gilt natürlich auch für den Einsatz kommerzieller Chatbot-Produkte, sei es marketingspezifische, analytische oder branchenrelevante. Je gezielter und die eigenen Umstände beschreibend (beispielsweise für welchen Zweck), desto granularer wird das Ergebnis.

So wählen Sie den geeigneten kommerziellen KI-Chatbot für Ihre Anforderungen

Anbieter von KI-Chatbot-Diensten haben manchmal Schwierigkeiten, sich eine einzigartige Marktidentität oder Nische zu verschaffen. Um sicherzustellen, dass Sie das richtige Produkt für Ihr Unternehmen auswählen, sollten Sie Ihre spezifischen Anforderungen berücksichtigen und diese mit den Stärken des Chatbots abgleichen. Jasper AI beispielsweise, das in diesem Artikel nicht behandelt wird, konzentriert sich speziell auf das Verfassen von Inhalten für den Marketingbereich.

Beginnen Sie damit, die für Ihren Anwendungsfall wichtigsten Funktionen zu ermitteln. Gemini Advanced bietet beispielsweise die Integration mit anderen Google-Produkten und umfassende Python-Unterstützung, was für technische Arbeitsabläufe und Unternehmen, die bereits im Google-Ökosystem arbeiten, interessant sein könnte. Wenn Zitierungen unerlässlich sind, könnte Perplexity AI dank seiner Quellenangaben eine attraktive Option sein.

Ein Test wie der in diesem Artikel, bei dem dieselben Abfragen auf mehreren Plattformen getestet werden, kann Ihnen dabei helfen, die für Ihre Anforderungen am besten geeignete Lösung zu finden. Achten Sie dabei auf die Tiefe und Breite der Antworten und führen Sie dieselbe Abfrage mehrmals, möglicherweise an verschiedenen Tagen, durch, um die Konsistenz und Relevanz zu überprüfen.

Die Preise sind zwar bei vielen Anbietern sehr ähnlich, aber gestaffelte Systeme mit Zugriffsbeschränkungen und Leistungsvorteilen können die Kosteneffizienz beeinflussen. Bewerten Sie die Stufen jedes Anbieters, um sicherzustellen, dass Sie die benötigten Funktionen zu einem angemessenen Preis erhalten.

Denken Sie schließlich daran, den Chatbot aus der Perspektive des Benutzers zu betrachten. Der beste Chatbot ist nicht nur technisch leistungsfähig, sondern muss auch zugänglich und intuitiv sein. Eine gute Benutzeroberfläche, effektive APIs und ein dialogorientierter Umgangston tragen wesentlich dazu bei, dass sich Ihre Mitarbeiter und Kunden an KI-Chatbots gewöhnen.

Erfahren Sie mehr über Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML)