OpenAI

Was ist OpenAI?

OpenAI ist ein privates Forschungslabor, das sich selbst zum Ziel gesetzt hat, künstliche Intelligenz (KI) so zu entwickeln und zu steuern, dass sie der Menschheit als Ganzes zugutekommt. Das Unternehmen wurde 2015 unter anderem von Elon Musk und Sam Altman gegründet und hat seinen Hauptsitz in San Francisco.

Das Unternehmen konzentriert sich langfristig auf grundlegende Fortschritte bei der Erforschung von KI und ihren Fähigkeiten. Die Unternehmensgründer und andere Investoren haben das Unternehmen mit einer Kapitalausstattung von einer Milliarde Dollar gegründet. Im Februar 2018 verließ Elon Musk das Unternehmen aufgrund eines möglichen Interessenkonflikts mit seiner Arbeit bei Tesla.

Die erklärte Absicht des Unternehmens – auf eine sichere künstliche allgemeine Intelligenz (Artificial General Intelligence, AGI) zum Nutzen der Menschheit hinzuarbeiten – spiegelt sich in seinem Ziel wider, frei mit anderen Forschungsorganisationen und Einzelpersonen zusammenzuarbeiten. Forschung und Patente des Unternehmens sollen der Öffentlichkeit zugänglich bleiben, außer in Fällen, in denen sie die Sicherheit beeinträchtigen.

Geschichte von OpenAI

Ursprünglich konzentrierte sich OpenAI auf die Entwicklung von KI und Machine-Learning-Werkzeugen für Videospiele und andere Freizeitzwecke. Weniger als ein Jahr nach seiner offiziellen Gründung am 11. Dezember 2015 veröffentlichte es sein erstes KI-Angebot, ein Open-Source-Toolkit für die Entwicklung von Algorithmen für das Reinforcement Learning (RI) mit dem Namen OpenAI Gym. In den folgenden zwei Jahren konzentrierte sich OpenAI auf allgemeinere KI-Entwicklungen und KI-Forschung.

Im Jahr 2018 veröffentlichte OpenAI einen Bericht (PDF), um zu erklären, was ein Generative Pre-trained Transformer (GPT) ist. Ein GPT ist ein neuronales Netzwerk beziehungsweise Modell für maschinelles Lernen, das so entwickelt wurde, dass es ähnlich einem menschlichen Gehirn funktioniert. Es wird mit der Eingabe großer Datensätze trainiert, um Output (das heißt Antworten auf Nutzerfragen) zu erzeugen.

Im März 2019 wechselte OpenAI von einem gemeinnützigen zu einem gewinnorientierten Unternehmen und wurde formell als OpenAI LP bekannt, das von einer Muttergesellschaft, OpenAI Inc, kontrolliert wird. Knapp zwei Jahre später, im Januar 2021, stellte OpenAI Dall-E vor, ein generatives KI-Modell, das natürlichsprachliche Texte von menschlichen Nutzern analysiert und dann Bilder auf der Grundlage der Beschreibungen im Text erzeugt.

Das vielleicht bekannteste Produkt des Unternehmens ist ChatGPT, welches im November 2022 auf den Markt kam und als fortschrittlichster Chatbot der Welt angekündigt wurde, weil er in der Lage ist, Nutzern Antworten zu einer scheinbar unbegrenzten Anzahl von Themen zu geben. Über seine Vor- und Nachteile sowie seine Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Branchen wird noch immer diskutiert.

Mitbegründer Sam Altman ist nach wie vor CEO des Unternehmens. Der derzeitige Präsident und Vorsitzende ist Greg Brockman, ehemaliger CTO des Finanzdienstleistungs- und SaaS-Unternehmens Stripe. Leitender Wissenschaftler (Chief Scientist) ist Ilya Sutskever, der zuvor bei Google tätig war.

Projekte und Veröffentlichungen

Zu den Produkten von OpenAI gehören unter anderem:

• GPT (GPT-3, GPT-3.5, GPT-4). Das Sprachmodell dient als Grundlage für andere OpenAI-Produkte. Es analysiert von Menschen erstellten Text, um zu lernen, ähnlichen Text selbst zu erstellen.
• DALL-E und DALL-E 2. Die generativen KI-Plattformen können textbasierte Beschreibungen von Bildern analysieren, die der Benutzer von ihnen haben möchte, und diese Bilder dann genau wie beschrieben erzeugen.
• CLIP. CLIP ist ein neuronales Netzwerk, das Bildmaterial und dazugehörigen Text synthetisiert, um die bestmöglichen Bildunterschriften vorherzusagen, die das Bildmaterial beschreiben. Aufgrund seiner Fähigkeit, aus mehr als einer Art von Daten (sowohl Bilder als auch Text) zu lernen, kann es als multimodale KI kategorisiert werden.
• ChatGPT. ChatGPT ist ein KI-Chatbot, der menschenähnlichen Text generiert und Antworten auf Nutzerfragen gibt. Da er auf großen Datensätzen trainiert wurde, kann er Antworten wie ein Mensch generieren.
• Codex. Codex wurde auf Milliarden von Codezeilen in verschiedenen Programmiersprachen trainiert, um Softwareentwicklern bei der Vereinfachung von Codierungsprozessen zu helfen. Es basiert auf der GPT-3-Technologie, generiert aber keinen Text, sondern Code.
• Whisper. Whisper wird als automatisches Spracherkennungsprogramm (Automatic Speech Recognition, ASR) bezeichnet. Es wurde mit einer Vielzahl von Audiodaten trainiert, um Sprache in etwa 100 verschiedenen Sprachen, einschließlich Fachsprache und verschiedenen Akzenten, zu erkennen, zu transkribieren und zu übersetzen.

OpenAI und Microsoft

Im Januar 2023 kündige Microsoft an, mehrere Milliarden Dollar in OpenAI zu investieren. Das Interesse an dem Unternehmen ist aber nicht neu. Im Juli 2019 ging OpenAI eine mehrjährige Partnerschaft mit Microsoft ein, in der die Cloud-Plattform Azure um KI-Computing-Produkte erweitert wurde.

Microsofts jüngste Investition in OpenAI erstreckt sich auch auf die Suchmaschine Bing. Das Unternehmen nutzt dieselbe Technologie, die für ChatGPT entwickelt wurde, um eine KI-gestützte Version von Bing zu erstellen. Gleichzeitig wurden KI-Funktionen zu Microsoft Edge hinzugefügt, und die ChatGPT-Funktionalität wird zu Microsoft 365-Produkten wie Outlook und Teams  hinzugefügt.

Kritische Anmerkungen zu OpenAI

Trotz der rasanten Fortschritte wird OpenAI auch kritisch betrachtet. Die Umwandlung des Unternehmens vom Non-Profit- in den Capped-Profit-Status im Jahr 2019 schürte die Kritik, dass OpenAI ein profitgetriebenes KI-Wettrüsten in Gang setzt, um die fortschrittlichste KI-Technologie auf dem Markt zu produzieren. Gleichzeitig haben andere kritisiert, dass es OpenAI zunehmend an Transparenz darüber mangelt, wie seine Produkte entwickelt werden.

In jüngster Zeit hat das Debüt von ChatGPT Ende 2022 ebenfalls Kritik auf sich gezogen. Der Technologie wird vorgeworfen, Halluzinationen und sachlich falsche Antworten zu produzieren, die angeblich intelligent und gut geschrieben sind, aber einer genauen Prüfung nicht standhalten. Dies ist vielleicht der berüchtigtste Nachteil der Plattform, aber auch die Möglichkeit, aus anderen Quellen zu plagiieren, und die Tatsache, dass sie nur begrenzt Antworten auf die aktuellsten Nachrichten geben kann. Der Datensatz, mit dem die Plattform trainiert wurde, stammt aus dem Jahr 2021, so dass die von ihr generierten Inhalte denjenigen, die Informationen zu aktuellen Ereignissen benötigen, nicht gerecht werden können.

Die Zukunft von OpenAI

OpenAI hat sich bisher nicht ausführlich zu den Zukunftsplänen geäußert, aber auf der Grundlage der jüngsten Investitionen ist die Demokratisierung der KI ein klares Ziel der Partnerschaft zwischen Microsoft und OpenAI, da nichttechnischen Fachleuten bald mehr KI-Tools zur Verfügung stehen sollen, die keine KI-Expertise erfordern.

Im März 2023 veröffentlichte OpenAI das neueste Upgrade der Sprachmodelltechnologie: GPT-4. GPT-4 wird als besser als seine Vorgänger bezeichnet, da es multimodale KI-Funktionen bietet, das heißt es kann nicht nur Text, sondern auch Bilder analysieren.