Android OS
Was ist Android OS?
Android OS ist ein Linux-basiertes mobiles Betriebssystem, das hauptsächlich auf Smartphones und Tablets läuft.
Die Android-Plattform umfasst ein auf dem Linux-Kernel basierendes Betriebssystem, eine grafische Benutzeroberfläche, einen Webbrowser und Endbenutzeranwendungen, die heruntergeladen werden können.
Android wurde unter der Apache v2 Open-Source-Lizenz veröffentlicht. Dies ermöglicht die Entwicklung zahlreicher Varianten des Betriebssystems für andere Geräte wie Spielkonsolen und Digitalkameras. Obwohl Android auf Open-Source-Software basiert, sind auf den meisten Android-Geräten einige proprietäre Programme wie Google Maps, YouTube, Google Chrome und Google Mail vorinstalliert.
Geschichte und Entwicklung des Betriebssystems Android
Android wurde 2003 von einem Start-up-Unternehmen mit Sitz in Palo Alto namens Android Inc. ins Leben gerufen. Ursprünglich wollte das Unternehmen ein Betriebssystem für Digitalkameras entwickeln, gab dies aber auf, um einen breiteren Markt zu erreichen.
Google erwarb Android Inc. und seine wichtigsten Mitarbeiter im Jahr 2005 für mindestens 50 Millionen US-Dollar. Google vermarktete die erste mobile Plattform an Mobiltelefonhersteller und Mobilfunkbetreiber und hob dabei die großen Vorteile wie Flexibilität und Update-Fähigkeit hervor.
Google entwickelte das Android-Betriebssystem im Stillen, als Apple 2007 das iPhone auf den Markt brachte. Frühere Prototypen eines Android-Handys ähnelten stark einem BlackBerry, mit einer physischen Tastatur und ohne Touchscreen. Die Markteinführung des iPhones veränderte jedoch den Markt für mobile Computer erheblich und zwang die Entwickler von Android, Touchscreens stärker zu unterstützen. Dennoch verfügte das HTC Dream, das erste kommerziell erhältliche Smartphone mit Android-Betriebssystem, über eine physische Tastatur und wurde bei seiner Markteinführung im Jahr 2008 von manchen Kritikern abgelehnt.
Ende 2007 gab die Open Handset Alliance (OHA) ihre Gründung bekannt. Die OHA war ein Zusammenschluss von mehr als 30 Hardware-, Software- und Telekommunikationsunternehmen, darunter Google, Qualcomm, Broadcom, HTC, Intel, Samsung, Motorola, Sprint, Texas Instruments und die japanischen Mobilfunkanbieter KDDI und NTT DoCoMo. Ziel der Allianz war es, zur Entwicklung der ersten Open-Source-Plattform für Mobilgeräte beizutragen.
Google veröffentlichte die öffentliche Betaversion von Android 1.0 für Entwickler etwa zur gleichen Zeit wie die Ankündigung der Allianz, im November 2007. Erst als Google im April 2009 Android 1.5 herausbrachte, führte die Firma das für Android typische Namensschema mit Dessertmotiven ein; der Name von Android 1.5 war Cupcake. Ungefähr zur Zeit der Veröffentlichung von Android 4.4 KitKat veröffentlichte Google eine offizielle Erklärung, um die Namensgebung zu erklären: „Da diese Geräte unser Leben so versüßen, ist jede Android-Version nach einem Dessert benannt.“
Was sind die Features von Android OS?
Die Standard-Benutzeroberfläche von Android basiert auf direkten Eingaben wie Tippen, Streichen und anderen Gesten, um Aktionen auszulösen. Das Gerät gibt dem Benutzer haptisches Feedback in Form von Signalen wie Vibrationen, um auf Aktionen zu reagieren. Drückt ein Benutzer beispielsweise eine Navigationstaste, vibriert das Gerät.
Wenn ein Benutzer ein Gerät hochfährt, zeigt Android OS den Startbildschirm an, der die primäre Navigationszentrale für Android-Geräte ist und aus Widgets und App-Symbolen besteht. Widgets sind Informationsanzeigen, die Inhalte wie das Wetter oder Nachrichten automatisch aktualisieren. Die Anzeige des Startbildschirms kann sich je nach Hersteller des Geräts, auf dem das Betriebssystem läuft, unterscheiden. Außerdem können die Nutzer über Apps von Drittanbietern im App-Store Google Play verschiedene Themen für den Startbildschirm auswählen.
Eine Statusleiste am oberen Rand des Startbildschirms zeigt Informationen über das Gerät und seine Konnektivität an, zum Beispiel das WLAN, mit dem das Gerät verbunden ist, oder die Signalstärke. Benutzer können die Statusleiste mit einer Fingerbewegung nach unten ziehen, um einen Benachrichtigungsbildschirm anzuzeigen.
Das Android-Betriebssystem enthält auch Funktionen zur Einsparung von Akkuleistung. Das Betriebssystem setzt nicht verwendete Anwendungen aus, um Akkuleistung und CPU-Auslastung zu reduzieren. Android hat Speicherverwaltungsfunktionen, die inaktive Prozesse, die im Speicher abgelegt sind, automatisch schließen.
Darüber hinaus verfügt das Android-Betriebssystem in den aktuellen Versionen über generative KI-Funktionen, die die Google-Suche verbessern. Mit der Funktion Circle to Search können Benutzer Bilder, Videos oder Text in der Suche markieren, einkreisen, kritzeln oder antippen, um mehr über Elemente des Fotos zu erfahren. Benutzer können auch die Smartphone-Kamera ausrichten und über die Google-App Fragen zu dem stellen, was die Kamera sieht. Manche der neuen KI-Funktionen sind nur auf hochwertigen Android-Handys verfügbar.
Android-Betriebssystemversionen
Google nimmt mit jeder neuen Version schrittweise Änderungen am Betriebssystem vor. Dazu gehören häufig Sicherheitspatches und Leistungsverbesserungen:
- Android 1.0 (2008): Erste kommerzielle Version mit grundlegenden Funktionen wie Webbrowser, E-Mail und Kontakte.
- Android 1.5 Cupcake (2009): Einführung von Widgets und der Möglichkeit, Videos aufzunehmen.
- Android 1.6 Donut (2009): Unterstützung verschiedener Bildschirmgrößen und -auflösungen, Einführung der Sprachsuche.
- Android 2.0/2.1 Eclair (2009): Verbesserte Benutzeroberfläche, Unterstützung für mehrere Google-Konten und Live-Wallpaper.
- Android 2.2 Froyo (2010): Leistungsverbesserungen, Einführung von Wi-Fi-Hotspot-Funktionalität.
- Android 2.3 Gingerbread (2010): Verbesserte Benutzeroberfläche, Unterstützung für NFC (Near Field Communication).
- Android 3.0 Honeycomb (2011): Speziell für Tablets entwickelt, Einführung einer neuen holografischen Benutzeroberfläche.
- Android 4.0 Ice Cream Sandwich (2011): Vereinheitlichung der Betriebssysteme für Smartphones und Tablets, Einführung der Gesichtserkennung zum Entsperren.
- Android 4.1-4.3 Jelly Bean (2012-2013): Verbesserungen bei Leistung und Bedienbarkeit, Einführung von Google Now.
- Android 4.4 KitKat (2013): Optimierung für Geräte mit weniger Arbeitsspeicher, Einführung von "Ok Google"-Sprachbefehlen.
- Android 5.0/5.1 Lollipop (2014-2015): Einführung von Material Design, neue Benachrichtigungsfunktionen.
- Android 6.0 Marshmallow (2015): Verbesserte App-Berechtigungen, Einführung von Google Now on Tap.
- Android 7.0/7.1 Nougat (2016): Unterstützung für Split-Screen-Multitasking, Einführung der Vulkan-API für bessere Grafikleistung.
- Android 8.0/8.1 Oreo (2017): Verbesserungen bei der Akkulaufzeit, Einführung des Bild-in-Bild-Modus.
- Android 9.0 Pie (2018): Einführung der Gestensteuerung, Digital Wellbeing-Funktionen. Adaptive Battery und Adaptive Brightness, die mit maschinellem Lernen die Akkulaufzeit und die Bildschirmhelligkeit entsprechend den Nutzungsgewohnheiten optimieren.
- Android 10 (2019): Dunkelmodus, verbesserte Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen. Verbesserte Smart Reply-Funktion, die kontextbezogene Antworten in Messaging-Apps vorschlägt.
- Android 11 (2020): Verbesserungen bei Benachrichtigungen, neue Datenschutzfunktionen. Verbesserte App-Vorhersage, die Apps basierend auf den Nutzungsgewohnheiten des Nutzers vorschlägt.
- Android 12 (2021): Verbesserte Datenschutzfunktionen. Einführung von Material You, einem neuen Designsystem, das sich den Vorlieben des Nutzers anpasst und personalisierte Farbpaletten bietet.
- Android 13 (2022): Verbesserungen an der Benutzeroberfläche und neue Sicherheitsfunktionen, die KI nutzen, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen..
- Android 14 (2023): Weitere Optimierungen und neue Funktionen zur Verbesserung der Nutzererfahrung, einschließlich erweiterter KI-gestützter Sicherheitsfunktionen.
- Android 15 (2024): Einführung von Gemini, einem neuen digitalen Assistenten, der natürliche Gespräche führen und sich in Echtzeit an den Gesprächsstil des Nutzers anpassen kann. Außerdem wurde Circle to Search eingeführt, eine Funktion, mit der Inhalte auf dem Smartphone-Display gesucht werden können, ohne die Anwendung wechseln zu müssen.
Kritik der Nutzer
Der Hauptkritikpunkt der Android-Nutzer ist die Fragmentierung des Betriebssystems. Der flexible Open-Source-Charakter von Android führt zu vielen Hardware- und Softwarevarianten. Auf vielen Geräten laufen ältere Android-Versionen. Im März 2025 nutzten laut Statcounter 7,56 Prozent der Android-Nutzer die Version 15 des Betriebssystems, 34,59 Prozent die Version 13, 17,39 Prozent die Version 13, 12,43 Prozent die Version 12, 10,85 Prozent die Version 11 und 5,75 Prozent die Version 10.
Dies bedeutet, dass nicht alle Geräte die neuesten Updates und Sicherheitsfunktionen erhalten, was die Konsistenz und Sicherheit beeinträchtigen kann. Android ist anfälliger für Malware und Sicherheitslücken im Vergleich zu anderen Betriebssystemen. Regelmäßige Sicherheitsupdates sind notwendig, um diese Schwachstellen zu beheben, aber nicht alle Geräte erhalten diese Updates zeitnah.
Die Fragmentierung der Geräte stellt Entwickler vor Herausforderungen, da es schwierig ist, Anwendungen zu entwickeln, die auf allen Gerätetypen und -versionen funktionieren. Auch für Unternehmen ist die Fragmentierung ein Problem, da IT-Mitarbeiter Geräte, die auf einer Vielzahl von Hard- und Software laufen, nicht einfach sichern und verwalten können. Als mögliche Lösung für dieses Problem hat Google das Projekt Treble ins Leben gerufen. Die Initiative trennt das Android-Betriebssystem von OEM-Modifikationen und ermöglicht eine schnellere Bereitstellung von Software-Updates.
Ein weiterer Kritikpunkt am Android-Betriebssystem war, dass Android-Anwendungen leicht raubkopiert werden können. Mit der Veröffentlichung von Android Jelly Bean bot Google den Entwicklern jedoch die Möglichkeit, kostenpflichtige Anwendungen zu verschlüsseln.
Viele Android-Geräte werden mit vorinstallierten Apps geliefert, die vom Hersteller oder Mobilfunkanbieter stammen und oft nicht entfernt werden können. Diese Bloatware kann den Speicherplatz und die Leistung des Geräts beeinträchtigen.
Aufgrund der Vielzahl von Herstellern und Anpassungen kann die Benutzererfahrung auf Android-Geräten stark variieren. Dies kann zu Verwirrung und Frustration bei den Nutzern führen.