Definition

IBM (International Business Machines)

IBM (International Business Machines) ist eines der größten IT-Unternehmen der Welt was Umsatz und Mitarbeiterzahl betrifft. Gemessen am Umsatz ist das Unternehmen der weltweit drittgrößte Softwareanbieter. IBM-Produkte umfassen Hardware und Software für eine Reihe von Business-Servern, Speicherprodukte, kundenspezifische Mikrochips sowie Anwendungssoftware. Zunehmend generiert IBM einen Hauptteil seiner Einnahmen aus Beratungs- und Outsourcing-Dienstleistungen.

Zwar sieht sich IBM mit dem Aufkommen von Low-Cost-Mikrochips, verteilten Rechnern, offenen, statt proprietären Standards, und dem Internet einer starken Konkurrenz ausgesetzt. Doch für Investoren und Wettbewerber bleibt IBM weiterhin eines der führenden IT-Firmen. Zudem passt IBM seiner Produkte und Dienstleistungen an ein sich ständig veränderndes Marktumfeld an.

In frühen Zeiten wurde die Firma IBM weitgehend mit der Lochkarte verknüpft, einer Erfindung von Herman Hollerith. Die Lochkarte ermöglichte erstmals die maschinelle Erfassung und Auszählung von Daten – darunter auch das Auszählen der Stimmzettel bei den Wahlen in den USA. Hollerith war Mitarbeiter der Computing-Tabulating-Recording Company (CTR). Die CTR-Gesellschaft hatte sich aus drei Vorgängerunternehmen gebildet: International Time Recording Company, Computing Scale Corporation und Tabulating Machine Company.

Das neue Unternehmen, das 1.300 Mitarbeiter beschäftigte, hatte sich neben Lochkarten auf kommerzielle Waagen und Uhren spezialisiert, als im Jahre 1914 Thomas J. Watson in das Unternehmen eintrat. Watson leitete die Organisation als Geschäftsführer bis 1955. Er prägte eine spezielle Unternehmenskultur mit einer starken Vertriebsorientierung.

In den ersten Jahrzehnten nach seinem Eintritt baute Watson das Büromaschinenunternehmen auf, das heute als International Business Machines bekannt ist. Die Umbenennung des Unternehmens in International Business Machines Corporation, kurz IBM, erfolgte 1924. Der Grund dafür war, dass ein Großteil der Produktpalette nun aus Maschinen für den Gebrauch in Unternehmen bestand, wie Locher, Prüfer, Lochkartensortierer und -mischer und diversen Tabelliermaschinen.

Bis zur Mitte des Jahrhunderts führte IBM Unternehmen wie National Cash Register und später Digital Equipment in das Computerzeitalter. Berühmt für seine Verkäufer mit weißem Hemd und Krawatte, investierte IBM - angeführt von Watson und später seinem Sohn Thomas Jr. - ebenfalls stark in die Forschung.

In den frühen 1960er-Jahren führte IBM mit seinem System/360 eine Rechenanlage ein, die später der de-facto-Standard für große Business-Computer im Unternehmensumfeld werden sollte. Das System wurde entwickelt mit der Vorgabe, immer aufwärtskompatibel zu sein. Ein Programm, das für das Betriebssystem OS/360 des Systems geschrieben wurde, soll in der Lage sein, noch heute - 50 Jahre später - unter z/OS zu laufen, dem Hauptbetriebssystem für die größeren eSeries-Server von IBM (mittlerweile IBM System x beziehungsweise IBM eServer xSeries sowie IBM eServer).

In den frühen 1970er-Jahren wurde die Lochkarte nach und nach durch das interaktive Bildschirm-Terminal ersetzt - vor allem durch die IBM 3270. Das Unternehmen begann mit HP und DEC über sein System/3 (dem Vorläufer von AS/400) bei kleineren Unternehmen zu konkurrieren. In den frühen 1980er Jahren realisierte IBM, dass der neue Apple-PC die Branche revolutionieren würde. Als Antwort auf den sehr erfolgreichen Apple II brachte IBM deshalb im Jahr 1981 den ersten IBM PC auf den Markt. Der Rechner war aus Standardkomponenten zusammengebaut worden, die am Markt frei verfügbar waren.

In der Folge überholte IBM schnell die Konkurrenz mit einer Reihe weiterer PCs, die zum Standard im Geschäftleben wurden. Dabei erschuf IBM mehr oder weniger versehentlich den künftigen Wettbewerber Microsoft, der den Markt für PC-Software künftig dominieren sollte. In den 1990er- Jahren hat IBM schließlich seine Marktführerschaft an seine Mitbewerber verloren.

Mit dem Aufkommen des Internets hat sich IBM mit Servern, die weitgehend offene Standardtechnologien unterstützen, neu aufgestellt. Zudem hat IBM mit Hosting, Website-Management-Software und -Server sowie einer eigenen Version von Webservices neue Einnahmequellen geschaffen.

Zu den Unternehmensbereichen gehören heute IBM Global Business Services, IBM Systems and Technology Group (STG), IBM Software Group (SWG), IBM Global Finance (IGF) und IBM Global Technology Services (GTS). Besondere Bedeutung hat vor allem GTS, dem nach Umsatz größten Geschäftsbereich. Im Jahr 2014 gründete IBM darüber hinaus die IBM Watson Group, die sich dem sogenannten Cognitive Computing beschäftigt.

Aktuell beschäftigt IBM weltweit knapp 380.000 Mitarbeiter (Stand 2015) und verzeichnet einen Umsatz von 81,7 Milliarden US-Dollar (Stand 2015). IBM meldete 2015 insgesamt 7.355 US-Patente an beziehungsweise hat diese erteilt bekommen. Das Unternehmen belegt damit zum 23. Mal in Folge den Spitzenplatz in der Rangliste des US-Patentamts.

Die Aktie (IBM) ist an der New Yorker Börse notiert. Seit 2012 wird IBM von Virginia Rometty als CEO und Präsidentin geführt.

Diese Definition wurde zuletzt im April 2016 aktualisiert

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