Definition

IBM Cloud

Was ist IBM Cloud?

IBM Cloud ist eine Suite von Cloud-Computing-Diensten von IBM, die Software as a Service (SaaS), Platform as a Service (PaaS) und Infrastructure as a Service (IaaS) anbietet. Die Plattform stellt moderne Cloud-Plattformfunktionen zur Verfügung, darunter künstliche Intelligenz (KI) für Analysen oder Automatisierung, erweiterte Sicherheit, Compliance, Datenschutz und Skalierbarkeit.

IBM Cloud eignet sich für verschiedene Cloud-Umgebungen in Unternehmen. Sie funktioniert für Hybrid Clouds, bei denen Kunden lokale Cloud-Infrastrukturen mit virtuellen Cloud-Services kombinieren, und für Multi-Cloud-Ansätze, bei denen Cloud-Services verschiedener Anbieter kombiniert werden. IBM beschreibt die Plattform als von Grund auf offen, was bedeutet, dass sie bei Bedarf mit Produkten und Services anderer Anbieter integriert werden kann.

Warum wird IBM Cloud verwendet?

Mit der IaaS-Funktionalität von IBM Cloud können Unternehmen virtualisierte IT-Ressourcen wie Rechenleistung, Storage und Netzwerke über das Internet bereitstellen und darauf zugreifen. Für die Rechenleistung können Unternehmen zwischen physischer Bare-Metal-Hardware oder virtuellen Servern wählen.

Die PaaS-Funktionalität von IBM Cloud basiert auf der Open-Source-Cloud-Plattform Cloud Foundry. Damit können Entwickler IBM-Services nutzen, um verschiedene Arten von Anwendungen für die Public Cloud sowie für lokale oder On-Premises-Cloud-Umgebungen zu erstellen, zu verwalten, auszuführen und bereitzustellen. IBM Cloud unterstützt mehrere Programmiersprachen, darunter Java, Node.js, PHP und Python.

IBM Cloud bietet Sicherheits-, Risikomanagement- und Compliance-Funktionen, die es für regulierte Branchen wie das Gesundheitswesen, den Finanzsektor und Behörden geeignet machen. Im Gesundheitswesen können beispielsweise Dienstleister jeder Größe Patientendaten schnell speichern und verwalten und dabei Standards wie den Health Insurance Portability and Accountability Act einhalten. Für Finanzinstitute entspricht die Plattform dem IBM Cloud Framework for Financial Services, um die hohen regulatorischen Standards der Branche einzuhalten.

IBM Cloud-Produkte und -Services

IBM Cloud unterstützt eine Vielzahl von Tools und Services, darunter IBM Cloud Managed Services, vorkonfigurierte Software und Beratung. Außerdem unterstützt es den Zugriff auf IBM Watson, IBM Cloud Functions für serverloses Computing, IBM Cloud Database Services, IBM Integration Bus und IBM WebSphere Application Server. Darüber hinaus arbeitet IBM Cloud mit verschiedenen Produkten von Drittanbietern zusammen.

Funktionen von IBM Cloud

Die IBM Cloud-Services sind in 15 Kategorien unterteilt:

1. KI und maschinelles Lernen: Die Plattform bietet eine Reihe von Watson-basierten Angeboten, darunter KI-Ressourcen und Tools zum Erstellen generativer KI-Modelle, wie IBM Watson Assistant oder IBM Watson Discovery.

2. Analytik: IBM Cloud bietet IBM Analytics Engine zum Erstellen von Analyseanwendungen auf Apache Spark und Hadoop sowie Analyse-Tools für Streaming-Daten.

3. Automatisierung: Es stehen Ressourcen zur Automatisierung von Geschäftsabläufen und -prozessen zur Verfügung. Dazu gehören Cloud Paks für Geschäftsautomatisierung, Daten, Integration, Multi-Cloud-Management, Netzwerkautomatisierung, Cloud-Sicherheit, Watson AIOps sowie IBM Z und Cloud Modernization Stack.

4. Blockchain: Die IBM Blockchain Platform ist ein SaaS-Angebot zur Entwicklung von Apps, zur Durchsetzung von Governance und zur Überwachung eines Blockchain-Netzwerks.

5. Rechenleistung: IBM bietet verschiedene Rechenressourcen, darunter Bare-Metal-Server, virtuelle Server und IBM Cloud Functions für serverloses Computing, auf denen Unternehmen ihre Workloads hosten können.

6. Container: IBM bietet den IBM Cloud Kubernetes Service sowie Zugriff auf seine private Container-Registry, Red Hat OpenShift und Istio, ein Service-Mesh für Microservices.

7. Cybersicherheit: IBM Cloud umfasst Services für Aktivitätsverfolgung, Identity and Access Management sowie Authentifizierung.

8. Datenbanken: IBM bietet eine Vielzahl von SQL- und NoSQL-Datenbanken sowie Tools für Datenabfragen, Data Warehousing und Migration.

9. Entwickler-Tools: Dazu gehören eine Befehlszeilenschnittstelle sowie Tools für Continuous Delivery, Continuous Release und Anwendungs-Pipelines.

10. Integration: IBM Cloud-Services integrieren Cloud- und On-Premises-Systeme sowie verschiedene Anwendungen, wie IBM API Connect, IBM App Connect und IBM Cloud Satellite.

11. Internet of Things: Die IBM Watson IoT Platform arbeitet mit IBM Cloud zusammen, um Services bereitzustellen, die IoT-Geräte verbinden und verwalten und die von ihnen erzeugten Daten analysieren.

12. Protokollierung und Überwachung: IBM bietet Tools zum Protokollieren, Verwalten und Überwachen von Cloud-Bereitstellungen, darunter IBM Cloud Monitoring und IBM Cloud Pak for Watson AIOps.

13. Netzwerke: Die Plattform bietet Cloud-Netzwerkdienste wie einen Load Balancer, ein Content Delivery Network, VPN-Tunnel (Virtual Private Network) und Firewalls.

14. Quantum: Mit IBM Cloud können Entwickler Workloads auf Quantensystemen über das Qiskit-Softwareentwicklungskit ausführen.

15. Storage: Die Cloud-Storage-Angebote von IBM umfassen Block-, Datei- und Objektspeicher für Cloud-Daten.

Abbildung 1: Die Architektur von IBM Cloud Pak
Abbildung 1: Die Architektur von IBM Cloud Pak

IBM Cloud-Bereitstellungsmodelle

IBM bietet vier Bereitstellungsmodelle für seine Cloud-Plattform an:

1. Public: Eine Public Cloud bietet Zugriff auf virtuelle Server in einer Multi-Tenant-Umgebung. Ein Unternehmen kann seine Anwendungen in einer oder mehreren geografischen Regionen bereitstellen.

2. Dedicated: Hierbei handelt es sich um eine Single-Tenant Private Cloud, die IBM in einem seiner Rechenzentren hostet. Ein Unternehmen kann über eine direkte Netzwerkverbindung oder ein VPN eine Verbindung zur Umgebung herstellen, wobei IBM die Plattform verwaltet.

3. Hybrid: Diese Version wird als Kombination aus einer lokalen Private Cloud und einer Public-Cloud-Infrastruktur bereitgestellt. Die Hybrid-Cloud-Bereitstellung von IBM unterstützt Public-Cloud-Angebote von Drittanbietern wie Google und Microsoft.

4. Multi-Cloud: Bei diesem Bereitstellungsmodell werden Cloud-Infrastrukturen geschaffen, die Cloud-Angebote mehrere Anbieter kombinieren. Dies ist der flexibelste Ansatz, mit dem Anwenderunternehmen eine Bindung an einen bestimmten Anbieter vermeiden können.

Rebranding von IBM Cloud und Wettbewerber

Im Jahr 2013 übernahm IBM SoftLayer, eine Public-Cloud-Plattform, um diese als Grundlage für sein IaaS-Angebot zu nutzen. Im Jahr 2016 integrierte IBM die Marke SoftLayer in seine PaaS-Angebote unter der Marke Bluemix, sodass Nutzer über eine einzige Konsole Zugriff auf IaaS- und PaaS-Ressourcen erhielten. 2017 benannte IBM dann sein gesamtes Cloud-Portfolio in IBM Cloud um.

Zu den wichtigsten Wettbewerbern von IBM auf dem Cloud-Markt zählen Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. AWS gilt mit seinem umfangreichen Serviceangebot als führender Anbieter in diesem Markt. Azure ist besonders für Unternehmen interessant, die Microsoft-365-Anwendungen nutzen. Google Cloud zeichnet sich durch seine KI- und Machine-Learning-Fähigkeiten aus.

Preise für IBM Cloud

Die Kosten für IBM Cloud variieren je nach Ressourcennutzung, Bereitstellungsmodell, Support und anderen Faktoren. IBM bietet eine kostenlose Stufe sowie vier nutzungsabhängige Preismodelle an.

Die erste der vier Preisoptionen ist das Basis-Pay-as-you-go-Konto von IBM, bei dem Kunden monatlich auf Basis der von ihnen genutzten Ressourcen abgerechnet werden. Der Enterprise Savings Plan basiert ebenfalls auf dem monatlichen Ressourcenverbrauch, wobei sich die Nutzer zu einem bestimmten Betrag für die Nutzung der Plattform verpflichten, um Rabatte zu erhalten.

Die dritte Option ist IBM Cloud Reservations. Bei diesem Modell reserviert das Kundenunternehmen im Voraus Cloud-Kapazitäten für ein oder drei Jahre und erhält eine Kapazitätsgarantie, die monatlich zu einem vergünstigten Preis in Rechnung gestellt wird.

Die letzte Stufe ist ein Abonnement, das dem Pay-as-you-go-Modell ähnelt, bei dem sich Unternehmen zur Ausgabe eines bestimmten Betrags verpflichten. IBM bietet für seine Services vergünstigte Preise auf Basis der monatlichen Ausgabenverpflichtungen, wobei größere Verpflichtungen zu höheren Rabatten führen.

Um die Kosten besser einschätzen zu können, haben Unternehmen Zugriff auf den IBM-Cloud-Kostenrechner.

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