Definition

SUSE

SUSE (gesprochen wie geschrieben) ist ein multinationales Unternehmen, das Open-Source-Produkte für Unternehmen auf Basis von Linux anbietet. Das Unternehmen war ursprünglich in Deutschland ansässig, hat seinen Hauptsitz aber jetzt in Luxemburg und verfügt über Niederlassungen auf der ganzen Welt.

SUSE ist der wichtigste Konkurrent von Red Hat. Es stellt den Linux-Kernel und andere Open-Source-Komponenten zu einem stabilen, voll funktionsfähigen Linux-Betriebssystem (OS) zusammen, das käuflich erworben werden kann.

SUSE bietet mehrere Editionen seines Betriebssystems an, um verschiedene Arten von Umgebungen und Workloads zu unterstützen. Für viele Unternehmen ist der Kauf einer vollständig zusammengestellten Linux-basierten Plattform besser, als selbst Zeit und Ressourcen in die Installation und Wartung einer freien Open-Source-Linux-Distribution zu investieren. Mit einem gekauften Produkt erhalten die Kunden ein stabiles System, das mit Dokumentation und technischem Support ausgestattet ist. In einigen Fällen kann dies zu niedrigeren Betriebskosten führen als das Implementieren einer nicht unterstützten Version von Linux.

Abbildung 1: Heute gibt es eine Linux-Distribution für so gut wie jedes Einsatzszenario.
Abbildung 1: Heute gibt es eine Linux-Distribution für so gut wie jedes Einsatzszenario.

SUSE-Produkte

SUSE war eines der ersten Unternehmen, das den Linux-Kernel vermarktete. Was vor 30 Jahren als bescheidener Versuch begann, hat sich zu einem globalen Unternehmen entwickelt, das eine führende Rolle bei der Linux-Innovation spielt. SUSE bietet fast 20 Produkte in den folgenden vier Kategorien an:

  • Server. Zu den Serverprodukten gehören das Flaggschiff des Unternehmens – SUSE Linux Enterprise Server (SLES) – sowie Editionen für drei IBM-Plattformen: IBM Z, LinuxONE und Power Systems. SUSE bietet auch ein Unternehmensserverprodukt für die 64-Bit-Arm-Architektur an.
  • Diese Kategorie dient als Sammelbegriff für eine Reihe von Produkten, darunter SUSE Linux Enterprise Desktop, SLES für SAP-Anwendungen, SUSE Linux Enterprise Real Time, SUSE Linux Enterprise Micro, SUSE Linux Enterprise High Performance Computing und SUSE in der Public Cloud.
  • Verwaltung und Erweiterungen. Zu dieser Kategorie gehören SUSE Manager, SUSE Linux Enterprise Live Patching und SUSE Linux Enterprise High Availability Extension.
  • SUSE Rancher. Diese Kategorie umfasst Produkte, die aus der Übernahme von Rancher Labs durch SUSE im Jahr 2020 zum Portfolio gekommen sind. Dazu gehören SUSE Rancher, SUSE Rancher Hosted, Rancher Kubernetes Engine, K3s und Rancher Longhorn, die sich alle auf die Verwaltung von Kubernetes

Vergleich RHEL versus SUSE
Abbildung 2: RHEL und SUSE sind die beiden Platzhirsche am Linux-Serverbetriebssystem-Markt.

Die Geschichte von SUSE

Zu den wichtigen Daten in der Geschichte von SUSE gehören die folgenden:

  • SUSE wurde von Roland Dyroff, Thomas Fehr, Hubert Mantel und Burchard Steinbild gegründet. Damals wurde der Firmenname noch SuSE (Kleinbuchstaben u) geschrieben. SuSE war eine Abkürzung für Gesellschaft für Software und Systementwicklung mbH. Im selben Jahr stellten die Gründer die erste Distribution ihres Linux-basierten Betriebssystems vor, das Softlanding Linux System (SLS).
  • Das Unternehmen veröffentlicht S.u.S.E. Linux 1.0, ein auf Slackware basierendes Betriebssystem.
  • SUSE veröffentlicht S.u.S.E. Linux 4.2, das nicht auf Slackware, sondern auf Jurix basiert. Das Unternehmen betrachtet dies als seine erste echte SUSE-Distribution.
  • Das SuSE-Betriebssystem wird zur führenden Linux-Distribution in Europa, und das Unternehmen tritt in den nordamerikanischen Markt ein.
  • SuSE geht Partnerschaften mit IBM, SAP und Oracle ein und erschließt den asiatisch-pazifischen Markt. Das Unternehmen entwickelt außerdem Yet another Setup Tool (YaST), ein Installations- und Konfigurations-Framework.
  • Das Unternehmen veröffentlicht die erste Version von SLES, ein Betriebssystem für IBM S/390.
  • SuSE bringt SLES für die x86-Architektur heraus.
  • SuSE geht Partnerschaften mit Intel, AMD, Fujitsu und Hewlett-Packard ein.
  • SuSE führt SUSE Linux Enterprise Desktop für Unternehmen ein und ändert seinen Namen in SUSE mit einem großen U.
  • Novell übernimmt SUSE und bringt openSUSE auf den Markt.
  • SUSE und Microsoft geben eine Interoperabilitätsvereinbarung bekannt. SUSE integriert den Xen-Hypervisor in SLES.
  • SUSE veröffentlicht SUSE Linux Enterprise Server 10.
  • SUSE veröffentlicht SLES 11 mit dem KVM-Hypervisor und führt SUSE Studio ein.
  • SUSE geht eine Partnerschaft mit VMware ein, und SUSE Linux Enterprise wird auf Amazon Elastic Compute Cloud (EC2) verfügbar.
  • SUSE Linux Enterprise Server wird auf Windows Azure verfügbar. SUSE startet die SUSECON, seine jährliche Benutzerkonferenz in Nordamerika.
  • SUSE tritt der Micro Focus Group bei. Das Unternehmen veröffentlicht SUSE Linux Enterprise Server 12 und SUSE Manager.
  • SUSE tritt Cloud Foundry bei und führt SUSE Enterprise Storage auf Basis von Ceph ein.
  • SUSE übernimmt die Storage-Management-Plattform openATTIC.
  • SUSE führt die SUSE Cloud Application Platform mit Cloud Foundry-Zertifizierung ein. SUSE veröffentlicht außerdem die SUSE Containers as a Service Platform.
  • SUSE Linux Enterprise 15 wird veröffentlicht.
  • SUSE geht eine Partnerschaft mit EQT ein und wird so zum größten unabhängigen Open-Source-Softwareanbieter der Welt.
  • SUSE erwirbt Rancher Labs für seine Kubernetes-Expertise.
  • SUSE veröffentlicht SUSE Linux Enterprise Server 15 SP3.
Diese Definition wurde zuletzt im Oktober 2022 aktualisiert

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