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IBM z14 ZR1: Mainframe für Cloud-Provider und Mittelstand

Die IBM-Mainframes z14 ZR1 und LinuxONE Rockhopper II sollen sichere Cloud- und Blockchain-Lösungen ermöglichen. Das Hardwaredesign zielt auf eine einfachere Integration.

IBM erweitert seine Mainframe-Familie um die Systeme mit der Bezeichnung IBM z14 Model ZR1 und IBM LinuxONE Rockhopper II. Die neuen Modelle sind laut Hersteller speziell auf die Bedürfnisse von Cloud-Providern und mittelständischen Unternehmen ausgelegt.

Für diese Zielgruppe hat IBM eine vereinfachte Mainframe-Plattform entwickelt: Die Systeme werden in 19-Zoll- Standard-Racks untergebracht und nicht mehr in 24-Zoll-Schränken. Im Rack bleiben 16 Höheneinheiten (16U) frei, die der Kunde frei verwenden kann. Es ist keine spezielle Stromversorgung oder Kühlung notwendig. Storage lässt sich direkt über PCI-Express anbinden. Der z14 Model ZR1 ist luftgekühlt arbeitet mit 4,5 GHz. Laut IBM soll es im Vergleich zum Vorgängermodell 13 Prozent mehr Kapaität bei z/OS und bis zu 60 Prozent bei Linux bieten.

Die neuen Systeme verfügen trotz 19-Zoll-Format über 10 Prozent mehr Speicherkapazität als die Vorgänger und haben mit bis zu acht TB doppelt so viel Speicher (Rockhopper II). Der z14 ZR1 kann 850 Millionen verschlüsselte Transaktionen pro Tag auf einem einzigen System verarbeiten – annähernd 10.000 pro Sekunde. Die Systeme sind für Docker EE zertifiziert und können bis zu 330.000 Docker-Container skalieren, um Unternehmensentwicklern dabei zu helfen, Anwendungen zusammenzustellen, die mit einer Mikroservice-Architektur arbeiten.

Der IBM z14 Model ZR1 im 19-Zoll-Format ist das Einstiegsmodell in IBMs Mainframe-Familie.
Abbildung 1: Der IBM z14 Model ZR1 im 19-Zoll-Format ist das Einstiegsmodell in IBMs Mainframe-Familie.

Sicherheit

Die neuen Systeme wurden laut IBM dafür entwickelt, extrem hohe Sicherheit für Linux-Umgebungen mit der Verwendung der IBM Secure Service Container-Technologie zu bieten. So sollen Daten vor internen Bedrohungen besser geschützt sein, wie etwa auf Systemebene durch Benutzer mit gestohlenen oder privilegierten Anmeldeinformationen. Dieser Schutz helfe auch vor externen Bedrohungen, ohne wesentliche Änderungen an den Anwendungen vornehmen zu müssen. Softwareentwickler müssten keine proprietären Abhängigkeiten in ihrem Code erstellen, um diese Sicherheitsfunktionen zu nutzen. Eine Anwendung muss nur in einen Docker-Container eingefügt werden, um für die Bereitstellung des Secure Service Containers bereit zu sein. Die Anwendung kann mithilfe der Docker- und Kubernetes-Tools verwaltet werden, um Secure Secure Container-Umgebungen einfach zu nutzen.

Der IBM Secure Service Container ist eine exklusive IBM-Technologie, die im deutschen Labor erfunden und entwickelt wurde. Diese einzigartige Funktion bietet eine hochsichere logische Partition und Verschlüsselung aller Daten innerhalb dieser Partition. CIOs und Service Provider können diese Umgebungen ihren Endbenutzern zur Verfügung stellen und gleichzeitig die erhöhten regulatorischen Vorschriften erfüllen, so IBM.

IBM plant laut Ross Mauri, General Manager von IBM Z, die neuen Systeme in seinen eigenen öffentlichen Cloud-Rechenzentren einzusetzen, um die Sicherheit sowie die allgemeine Geschwindigkeit und Leistung zu verbessern. Die Systeme, insbesondere der z14 ZR1, könnten auch als Grundlage für das IBM Cloud Private-Angebot dienen, um Storage, Netzwerk und eine Handvoll anderer Funktionen im gleichen physikalischen Rahmen wie den Mainframe-Server zu platzieren.

Verfügbarkeit und Preise

Laut IBM soll das z14 Model ZR1 noch im zweiten Quartal 2018 verfügbar sein, ein genaues Datum steht noch nicht fest. Die Preise starten mit etwa 125.000 Euro auf dem Niveau der bisherigen Einstiegssysteme bei IBM Z.

Meinung

Das neue System IBM z14 Model ZR1, das IBM auch als Data Center in einer Box bezeichnet, kann man als Reaktion zu Intel-basierter Server-Hardware von Anbietern wie Dell und Hewlett-Packard Enterprise sehen. Diese günstigeren Lösungen verdrängten im Laufe der Jahre in den Rechenzentren großer IT-Abteilungen und Service-Provider die kostspielige Mainframe-Hardware. Der z14 ZR1 entfernt sich nun vom klassischen Enterprise-Bereich der Mainframes und zielt in Richtung Cloud, um die Basis der Mainframe-Anwender zu verbreitern und mit neuer Technologie neue Märkte zu erschließen.

Einige dieser neuen IBM-Technologien, insbesondere die Sicherheitsfunktionen, die Blockchain bieten kann, könnten nicht nur für kleinere Anwenderorganisationen, sondern auch für Dienstleister interessant sein, die mit größeren IT-Abteilungen der Enterprise-Klasse arbeiten. Höhere Sicherheitsstandards durch integrierte Verschlüsselung und der neue Formfaktor könnten den Verkauf von Z-Systemen an Managed Service Provider (MSP) und Cloud Service-Provider (CSP) ankurbeln, die Services für Unternehmenskunden bereitstellen.

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