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Die Vor- und Nachteile von Storage as a Service kennen

Storage as a Service offeriert Management- und Storage-Ressourcen in der Cloud. Neben Vorteilen wie Skalierbarkeit und Preisgestaltung sind aber auch Nachteile zu berücksichtigen.

Unternehmen erkennen die strategischen Vorteile von Storage as a Service (STaaS). Das zugrunde liegende Konzept ähnelt dem anderer Cloud-Services: Speicherressourcen werden flexibel und nutzungsbasiert bereitgestellt, anstatt über klassische Investitionsausgaben (CAPEX) dauerhaft beschafft zu werden.

Im Rahmen dieser servicebasierten Nutzung beziehen Unternehmen Speicherressourcen von einem Managed Service Provider (MSP), einem Cloud Service Provider (CSP) oder direkt von spezialisierten Storage-Herstellern. Insbesondere Hyperscaler wie AWS, Microsoft Azure und Google Cloud ermöglichen es, Speicherkapazitäten nahezu beliebig zu skalieren, sowohl für Primärspeicher als auch für Archivierungs- oder Backup-Zwecke. Daten lassen sich dabei nahtlos zwischen lokalen Systemen und der Cloud verschieben, oft über Hybrid- oder Multi-Cloud-Integrationen.

Auch etablierte Anbieter wie Dell Technologies (Apex), Hewlett Packard Enterprise (GreenLake) und Pure Storage (Evergreen//One) bieten umfassende STaaS-Lösungen an. Diese kombinieren klassische On-Premises-Hardware mit Cloud-basierten Management- und Abrechnungsmodellen. Einige dieser Angebote erlauben eine nutzungsabhängige Abrechnung (Pay-as-You-Go) selbst für lokale Speicherinfrastruktur, was die Flexibilität und Kostentransparenz erhöht.

Vor allem in DevOps- und Cloud-native-Umgebungen wird STaaS zunehmend eingesetzt, um auf das exponentielle Datenwachstum zu reagieren, insbesondere im Kontext von Edge Computing, KI-Workloads und Container-Orchestrierung mit Kubernetes. Die Kombination aus automatisiertem Provisioning, Skalierbarkeit und geringerer operativer Komplexität macht STaaS zu einer attraktiven Option für moderne IT-Architekturen.

Nachfolgend werden zentrale Vorteile dieser Betriebsform sowie mögliche Herausforderungen bei der Nutzung von STaaS erläutert.

1. Flexibles Kostenmodell: OPEX statt CAPEX

STaaS ermöglicht es Unternehmen, Speicherressourcen bedarfsorientiert zu konsumieren und monatlich nach Nutzung abzurechnen. Dadurch entfallen hohe Anfangsinvestitionen in Storage-Hardware. Wenn ein Unternehmen Speicher konsistent nutzt, bietet STaaS vorhersehbare Preise und vereinfacht so den IT-Budgetierungsprozess. Ebenso ist die Skalierung einfacher in dynamischen IT-Umgebungen einfacher umzusetzen, da bei einem Mehrbedarf an Speicherressourcen oder Funktionen, der Anwender diese einfach hinzubucht, ohne auf langwierige Lieferprozesse angewiesen zu sein.

2. Skalierbarkeit bei Bedarf

STaaS bietet elastische Speicherbereitstellung: Kapazitäten lassen sich schnell erhöhen oder reduzieren – sei es über lokale Hardware, die in Reserve bereitsteht, oder über Cloud-Ressourcen. Besonders bei Datenwachstum oder temporären Lastspitzen ist diese Skalierbarkeit von Vorteil. Ein Einzelhändler zum Beispiel, der in der Hochsaison mehr IT-Ressourcen benötigt, kann beispielsweise die erforderlichen Speicherressourcen dynamisch beschaffen, ohne in IT-Hardware investieren zu müssen. Wenn die Nachfrage am Ende der Saison nachlässt, kann der Einzelhändler die zusätzlichen Ressourcen wieder freigeben und so Kosten senken.

STaaS verbessert die Transparenz darüber, wie ein Unternehmen Daten nutzt, und erleichtert so die Reduzierung von Datenwachstum und die Kostenkontrolle.

3. Vereinfachtes Storage-Management

Moderne STaaS-Lösungen umfassen automatisierte Verwaltungs-, Monitoring- und Lifecycle-Management-Funktionen. Der Betriebsaufwand für Speicherinfrastruktur sinkt, während SLA-basierte Betriebsmodelle für höhere Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit sorgen können.

4. Integration in hybride und Multi-Cloud-Architekturen

Viele STaaS-Anbieter ermöglichen eine enge Verzahnung lokaler Speicherressourcen mit Public-Cloud-Services. So lassen sich etwa Backups, Archive oder Analyse-Workloads effizient in die Cloud auslagern, ohne Daten vollständig migrieren zu müssen.

Das entlastet die Ressourcen am eigenen Standort und erfüllt zudem die Anforderungen an moderne Backup-Strategien, wie beispielsweise das 3-2-1-Sicherungskonzept. Die Nutzung verschiedener Clouds kann zudem Anbieterbindung (Vendor Lock-in) und Funktionseinschränkungen verhindern.

5. Unterstützung moderner Workloads: DevOps, KI und Edge

STaaS eignet sich besonders für Umgebungen mit schwankendem oder schwer vorhersagbarem Speicherbedarf, wie etwa in DevOps-Prozessen, Container-Plattformen oder bei Edge-Anwendungen. APIs und Self-Service-Portale erlauben eine schnelle Bereitstellung und Automatisierung.

Das hilft Unternehmen, die ihr Budget nicht mit zusätzlichen Hardwarekosten überfordern möchten, nachdem sie in KI-Modelle oder andere Workloads investiert haben, die die bestehende Speicherinfrastruktur nur schwer bedienen kann.

Abbildung 1: Es gibt einige Kernfunktionen die ein lokaler STaaS-Anbieter seinen Kunden offerieren sollten.
Abbildung 1: Es gibt einige Kernfunktionen die ein lokaler STaaS-Anbieter seinen Kunden offerieren sollten.

6. Integration und Modernisierung bestehender Speicherumgebungen

Viele Anbieter liefern hybride STaaS-Lösungen, bei denen lokale Appliances mit Cloud-Services kombiniert werden. Diese Systeme unterstützen APIs zur Cloud-Integration und ermöglichen Migration, Tiering oder Backup in die Cloud. Die Plattformen sind in der Regel modular aufgebaut und lassen sich in bestehende IT-Infrastrukturen einfügen.

Zahlreiche Speicheranbieter bieten ihren Kunden direkt und über Vertriebspartner feste Servicepakete an.

Weitere Vorteile von Storage as a Service

Eine Implementierung von Storage as a Service kann weitere positive Effekte in die Infrastruktur und deren Betrieb bringen, darunter die folgenden.

Vereinfachung von Speicheraktualisierungen und -beschaffung

Traditionelle Speicher-Upgrades sind oft aufwendig: IT-Teams müssen neue Hardwarekonfigurationen entwerfen, Netzwerk- und Rechenanforderungen bewerten und passende Speicherprodukte auswählen. Hinzu kommt, dass der zukünftige Speicherbedarf meist weit im Voraus geschätzt und entsprechende Kapazitäten vorfinanziert werden müssen. Die Zeitspanne von der Bestellung bis zur betriebsfertigen Bereitstellung kann mehrere Wochen oder sogar Monate betragen.

 

STaaS umgeht diese Herausforderungen durch ein On-Demand-Beschaffungsmodell. Speicherressourcen können jederzeit und bedarfsabhängig erweitert werden, oft innerhalb weniger Minuten. Unternehmen zahlen nur für tatsächlich genutzte Kapazität, was sowohl die Investitionsplanung als auch die Umsetzung flexibler und effizienter macht.

Wahlfreiheit bei Betriebsmodellen: Fully Managed vs. Self-Managed

STaaS-Angebote stehen in unterschiedlichen Betriebsvarianten zur Verfügung:

  • Bei vollständig verwalteten Lösungen analysiert der Anbieter die individuellen Workloads des Kunden und stellt eine passende Speicherumgebung bereit. Anschließend übernimmt er Installation, Betrieb, Wartung und Optimierung, entweder für Cloud-basierten oder lokal installierten Speicher (Remote Management).
  • In der selbstverwalteten Variante verbleibt die operative Kontrolle beim Kunden. Diese Option eignet sich besonders für Unternehmen mit strikten Datenschutz- oder Compliance-Anforderungen, bei denen Datenhoheit und lokale Kontrolle unverzichtbar sind.

Durch diese Flexibilität bei der Betriebsführung kann STaaS optimal an Unternehmensgröße, regulatorische Rahmenbedingungen und individuelle IT-Strategien angepasst werden.

Mögliche Nachteile von STaaS

Trotz der zahlreichen Vorteile birgt Storage as a Service auch einige Risiken, die es bei der Planung zu berücksichtigen gilt. Dazu gehören unter anderem diese:

  • Cloud-Egress-Kosten: Das Zurückholen von Daten aus der Cloud (zum Beispiel bei einem Anbieterwechsel) kann erhebliche Gebühren verursachen.
  • Datenschutz und Compliance: Kunden tragen Verantwortung für die Sicherheit und den Standort ihrer Daten (Shared Responsibility Model). Der Datenstandort muss klar geregelt sein, um Richtlinien wie die DSGVO oder ISO-Vorgaben einzuhalten.
  • Kein automatischer Datenschutz: Backup und Datenwiederherstellung sind meist nicht im STaaS-Grundangebot enthalten und müssen separat berücksichtigt werden.
  • Mindestabnahmemengen: Einige Anbieter setzen monatliche Mindestkontingente voraus (zum Beispiel ab X Terabyte), unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch.
  • Versteckte Zusatzkosten: Neben dem Basistarif können weitere Kosten entstehen – etwa durch API-Aufrufe, Bandbreitennutzung, Backups oder Snapshots.

STaaS ist ein mittlerweile bewährtes Betriebsmodell für moderne IT-Infrastrukturen, das Flexibilität, Kostenkontrolle und Automatisierung ermöglicht. Der größte Mehrwert ergibt sich in dynamischen, wachstumsstarken Umgebungen, vorausgesetzt, Unternehmen berücksichtigen sorgfältig Compliance, Kostenstruktur und langfristige Abhängigkeiten bei der Anbieterwahl.

Storage as a Service: Vor- und Nachteile auf einen Blick

Storage as a Service (STaaS) ist ein nutzungsbasiertes Speicherbereitstellungsmodell, bei dem Unternehmen Speicherressourcen flexibel konsumieren – lokal, hybrid oder in der Cloud.

Zentrale Vorteile:

  • OPEX statt CAPEX: Keine hohen Anfangsinvestitionen, Abrechnung nach tatsächlicher Nutzung
  • Dynamisch skalierbar: Speicher kann bei Bedarf in Minuten erweitert oder reduziert werden
  • Automatisiertes Management: Weniger Aufwand durch Self-Service, Monitoring und Fernwartung
  • Schnellere Speicherbeschaffung: Wegfall komplexer Planungs- und Beschaffungsprozesse
  • Unterstützung moderner Workloads: DevOps-, KI- oder Edge-Anwendungen können direkt bedient werden
  • Cloud-Integration: Hybride Nutzung und Datenauslagerung in Public Clouds möglich

Anbieterauswahl (nicht vollständig):

  • Dell (Apex)
  • HPE (GreenLake)
  • NetApp (Keystone)
  • Pure Storage (Evergreen//One)
  • IBM, Hitachi Vantara
  • Amazon Web Services
  • Microsoft Azure
  • Google Cloud Platform

Mögliche Fallstricke:

  • Egress-Gebühren bei Datenrückführung
  • Datenschutz, Compliance und Standortpflichten beachten
  • Keine integrierten Backups – oft separat zu managen
  • Mindestabnahmen oder versteckte Zusatzkosten möglich

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