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Einführung in das Storage-Management: Bedeutung und Relevanz
Ein gutes Storage-Management ist für Unternehmen unverzichtbar, da es Kapazitäten optimiert sowie die Datensicherheit und die Einhaltung der Compliance gewährleistet.
Die Datenmengen in Unternehmen wachsen exponentiell. Daher ist eine effiziente Verwaltung essenziell, um Speicherressourcen optimal zu nutzen und Daten sicher sowie regelkonform zu speichern. IT-Administratoren müssen geeignete Verfahren und Tools kennen, um eine nachhaltige Speicherstrategie zu entwickeln.
Warum Speichermanagement dynamisch sein muss
Die steten Veränderungen im Arbeits- und Produktionsumfeld eines Unternehmens, beispielsweise durch hybride Arbeitsmodelle, neue Technologien oder Geschäftsbedrohungen, zwingen IT-Verantwortliche dazu, das Storage-Management regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen.
Zu den Faktoren, die das Speichermanagement in den letzten Jahren stark beeinflusst hat, gehören unter anderem die folgenden:
- Künstliche Intelligenz (KI): Automatisierung durch prädiktive Analysen, intelligentes Data Tiering und selbstoptimierende Speicherlösungen.
- Nachhaltigkeit: Energieeffiziente Speicherlösungen und das Löschen ungenutzter Daten reduzieren Umweltbelastungen.
- Cloud-Technologien: Multi-Cloud- und Hybrid-Cloud-Strategien werden zunehmend genutzt, um Skalierbarkeit und Flexibilität zu verbessern.
- Cybersicherheit: Zero-Trust-Modelle und verbesserte Verschlüsselungsmethoden erhöhen den Schutz gegen Ransomware und Insider-Bedrohungen.
Die Bedeutung des Storage-Managements
Ein gut geplantes Speichermanagement garantiert Datenverfügbarkeit, Datenintegrität und Data Governance. In der Regel kümmert sich ein Storage-Administrator um diesen Bereich, in vielen Unternehmen arbeiten aber zunehmend IT-Generalisten, die nicht unbedingt über tiefes Fachwissen für spezifische Bereiche verfügen. In diesem Fall sollten verschiedene IT-Verantwortliche zusammenarbeiten, um ihr Wissen gebündelt zu nutzen.
Wichtige Komponenten des Speichermanagements
Es gibt verschiedene Elemente, die in das Storage-Management einfließen und berücksichtigt werden müssen. Dazu gehört unter anderem die Datenaufbewahrungsrichtlinie, die festlegt, welche Daten wie lange vorgehalten und wann gelöscht werden müssen. Dies kann aufgrund von Compliance-Vorgaben, internen Richtlinien oder betrieblichen Gründen notwendig sein. Auch der Entsorgungs- beziehungsweise Löschprozess wird hierbei bestimmt. Mit der richtigen Aufbewahrungsrichtlinie lassen sich Speicherplatz und Kosten einsparen.
Weitere Schlüsselaspekte für das Speichermanagement sind:
- Datenaufbewahrungsrichtlinien: Definiert, welche Daten gespeichert, wie lange sie aufbewahrt und wann sie gelöscht werden.
- Speicherinfrastruktur: Optimierung von Konfiguration, Kapazität, Leistung, Verfügbarkeit, Zugriff und Betrieb. Hierbei wird auch entschieden, welche Ressourcen eingesetzt werden: eigene Hardware, Cloud-Services oder eine hybride Infrastruktur.
- Unstrukturierte Datenverwaltung: Dokumente, Bilder und Videos effizient organisieren, um Kosten und Speicherplatz zu sparen.
- Automatisierte Speicherverwaltung: Tools zur Kapazitätsplanung, Leistungsüberwachung, Deduplizierung und Komprimierung reduzieren Verwaltungsaufwand.
Bei der Umsetzung des Speichermanagements muss der Admin zudem darauf achten, wie sich die internen Anforderungen über gewisse Zeiträume ändern könnten und entsprechendes Anpassungspotenzial einplanen.
Mit der richtigen Managementlösung lässt sich der Verwaltungsaufwand verringern und die Implementierung erleichtern. Wichtige Funktionen, die ein solches Tool bieten sollte sind unter anderem:
- Automatisierte Prozesse für wiederkehrende Aufgaben
- Speicherkapazitätsplanung und -überwachung
- Leistungsüberwachung
- Komprimierung und Deduplizierung
- Anomalieerkennung
- Richtlinienbasiertes Speichern und Löschen
Vorteile und Herausforderungen kennen
Wie viele andere Lösungen und Verfahren auch, bietet das Storage-Management Vorteile, hält aber auch einige Herausforderungen bereit. Nur IT-Verantwortliche und Unternehmen, die die Herausforderungen des Speichermanagements kennen, können letztlich auch alle Vorteile voll ausnutzen.
Zu den größten Herausforderungen gehören unter anderem:
- Cybersicherheitsrisiken: Ständige Bedrohungen durch Ransomware und Datenschutzverletzungen erfordern proaktive Tools, die bei der Erkennung und Behebung der Risiken helfen.
- Regulatorische Anforderungen: Einhaltung von DSGVO, CCPA und anderen Datenschutzbestimmungen.
- Hybride und verteilte Infrastrukturen: Verwaltung von On-Premises- und Cloud-Speicherlösungen kann komplex sein.
- Datenkomplexität: Wachsende Mengen unstrukturierter Daten erfordern neue Strategien zur Organisation und Analyse.
- Speicherstrategien und Technologien: Große Umgebungen mit vielen unterschiedlichen Workloads sind komplex und benötigen eine Strategie, die alle Anforderungen berücksichtigt, so dass dann die richtige Technologie gewählt wird. Neue Technologien wie KI können zum Problem werden, wenn sie nicht richtig integriert sind. Das Gleiche gilt für Objektspeicher, der zwar hochskalierbar ist, aber Probleme bei der Metadatenleistung, den Latenzzeiten und dem Clustermanagement mit sich bringen kann.
- Effiziente Speichermethoden: Deduplizierung und Komprimierung eliminieren redundante Daten für Speicherplatzersparnis, erfordern aber Kenntnisse über Datenmengen und Datentyp.
- Storage Tiering: Automatische Verlagerung von Daten zwischen schnellen und kostengünstigen Speichermedien optimieren die Leistung und die Nutzung des Speicherplatzes, erfordern aber im Vorfeld eine gute Planung und sorgfältige Datenklassifizierung.
- Hybrid-Cloud-Konfiguration: Die Kombination lokaler und Cloud-basierter Speicherlösungen bringt mehr Flexibilität, erschwert aber die Datenverwaltung.
- Disaster Recovery & Backup: DR-Pläne zum Schutz vor Datenverlust müssen regelmäßig getestet werden, um deren Erfolg zu gewährleisten.
- Speicherbudget: In manchen Firmen ist dies die größte Herausforderung, da oft erwartet wird, dass die IT-Abteilung das bestmögliche Ergebnis mit einem Minimalbudget erreicht.
- Hybride Arbeitsumgebungen: Das Speichermanagement muss sicherstellen, das extern arbeitende Mitarbeiter nahtlosen Zugriff auf Daten haben und dass ihre Rechner in den Sicherungsprozessen integriert sind.

Hat das Unternehmen die eigenen Herausforderungen identifiziert, kann es nach der geeigneten Managementlösung suchen. Dabei steht nicht nur die IT-Abteilung in der Pflicht, sondern auch die Geschäftsleitung und andere relevante Abteilungen, beispielsweise die Rechtsabteilung und/oder das Security-Team. Mit einer zentralen Speicherverwaltung können zahlreiche Vorteile genutzt werden, darunter die folgenden:
- Optimierte Leistung: Verbesserte Reaktionszeiten und Zugriffsgeschwindigkeiten.
- Kostenersparnis: Effiziente Ressourcennutzung senkt Betriebskosten.
- Datensicherheit: Schutz vor externen Bedrohungen, menschlichen Fehlern, Datenverlust und Systemausfällen durch umfassende Backups und zuverlässige Disaster Recoveries.
- Skalierbarkeit: Speicher kann flexibel und nach Bedarf erweitert oder reduziert werden. Zudem ist die Verwaltung von geografisch verteilten Standorten möglich.
- Automatisierung:
- Schnelle Restores: Bei korrekter Implementierung kann der Admin bei einem Störfall schnell die wichtigsten Daten identifizieren, die wiederhergestellt werden müssen. Technologien wie Snapshots und inkrementelle Backups unterstützen schnelle Recoveries.
- Optimierte Ressourcennutzung: Mit Funktionen wie Tiered Storage und Data Lifecycle Management können Speicherplatznutzung und Leistung optimiert werden.
- Zentrales Management/Monitoring: Eine Lösung, die hybride Umgebungen unterstützt, bietet einen umfassenden Überblick über alle Prozesse, Fehlererkennung und prädiktive Empfehlungen. Diese Vorteile führen auch zu Kosteneinsparungen, da Administratoren Speicherressourcen besser nutzen können.
Speichermanagementstrategien
Speichermanagementprozesse und -praktiken variieren je nach Technologie, Plattform und Medientyp. Hier sind einige allgemeine Methoden und Dienste für das Datenspeichermanagement aufgeführt, die bei der Ressourcen- und Datennutzung Optimierungen schaffen können:
- Software für das Speicherressourcenmanagement.
- Konsolidierung von Systemen.
- Multiprotokoll-Speicher-Arrays.
- Storage Tiering.
- Strategische SSD-Bereitstellung
- Hybrid-Cloud
- Scale-out-Systeme
- Archivspeicher für Daten, auf die selten zugegriffen wird
- Eliminierung inaktiver virtueller Maschinen
- Deduplizierung
- Disaster Recovery as a Service (DRaaS)
- Objektspeicher
Unternehmen sollten in Betracht ziehen, standardbasierte Schnittstellen für die Speicherverwaltung in ihre Verwaltungsstrategie aufzunehmen. Die Storage Management Initiative Specification und das Intelligent Platform Management Interface sind zwei bewährte Modelle, während Redfish und Swordfish als neuere Optionen hinzugekommen sind. Schnittstellen bieten Verwaltung, Überwachung und Vereinfachung.

Organisationen müssen außerdem zwischen Objekt-, Block- und Dateispeicherung wählen. Blockspeicher ist der Standardtyp für HDDs und SSDs und bietet eine starke Leistung. Bei der Dateispeicherung werden Dateien in Ordnern abgelegt, was eine einfache Handhabung ermöglicht. Objektspeicher organisiert unstrukturierte Daten effizient und zu vergleichsweise geringen Kosten. NAS ist aufgrund seiner Organisationsfähigkeiten und Geschwindigkeit eine weitere lohnende Option für die Speicherung unstrukturierter Daten.
Zu den weiteren Technologien, die beim Storage Management in Betracht gezogen werden sollten, sind unter anderem:
- All-Flash oder Hybrid-Speicher: Flash-Speicher bieten hohe Leistung, während Hybrid-Lösungen kosteneffizienter sind.
- Objektspeicher: Skalierbare Lösung für unstrukturierte Daten mit geringen Kosten.
- NAS und SAN: Netzwerkbasierte Speicherlösungen zur zentralisierten Datenverwaltung.
- Zero-Trust-Modelle: Strenge Zugriffskontrollen und Authentifizierungsmechanismen.
- Datenverschlüsselung: Schutz sensibler Daten vor unbefugtem Zugriff.
- Immutable Storage: Unveränderliche Datenspeicherung zum Schutz vor Manipulation.
- Regulierungskonformität: Nutzung von Compliance-Tools zur automatisierten Einhaltung gesetzlicher Vorgaben
Speichersicherheit
Angesichts interner und externer Bedrohungen ist die Speichersicherheit für eine Managementstrategie wichtiger denn je. Speichersicherheit gewährleistet Schutz und Verfügbarkeit, indem sie autorisierten Benutzern den Zugriff auf Daten ermöglicht und vor unbefugtem Zugriff schützt.
Eine Speichersicherheitsstrategie sollte über mehrere Ebenen verfügen. Die Sicherheitsrisiken sind so vielfältig, von Ransomware bis hin zu Insider-Bedrohungen, dass Organisationen ihre Datenspeicher auf verschiedene Weise schützen müssen. Angemessene Berechtigungen, Überwachung und Verschlüsselung sind der Schlüssel zur Abwehr von Cyberbedrohungen.

Offline-Speicher – beispielsweise Band-Backups –, die nicht mit einem Netzwerk verbunden sind, sind eine gute Möglichkeit, Daten zu schützen. Wenn Angreifer nicht auf die Daten zugreifen können, können sie auch keinen Schaden anrichten. Es ist zwar nicht möglich, alle Daten offline zu halten, aber diese Art der Datensicherung ist ein wichtiger Aspekt einer starken Speichersicherheitsstrategie.
Ein weiterer Aspekt ist ein externer Speicher, eine Form davon ist Cloud-Speicher. Organisationen sollten nicht davon ausgehen, dass ihre Daten dadurch vollständig sicher sind. Die Benutzer sind für ihre Daten verantwortlich, und Cloud-Speicher sind immer noch online und daher gewissen Risiken ausgesetzt.
Die Zunahme von Telearbeitern hat zu einer neuen Ebene von Komplikationen bei der Speichersicherheit geführt, darunter die folgenden Risiken:
- Weniger sichere Home-Office-Umgebungen.
- Verwendung persönlicher Geräte für die Arbeit.
- Missbrauch von Diensten und Anwendungen.
- Weniger formelle Arbeitsgewohnheiten.
- Anpassungen an die Arbeit von zu Hause aus.
- Mehr Möglichkeiten für böswillige Insider.
Endpunktsicherheit, Verschlüsselung, Zugriffskontrollen und Benutzerschulungen tragen zusätzlich zum Schutz vor diesen neuen Problemen der Speichersicherheit bei.
Einhaltung der Storage Compliance
Die Einhaltung von Vorschriften war schon immer wichtig, doch in den letzten Jahren haben sich die Anforderungen durch Gesetze wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und den California Consumer Privacy Act erhöht. Diese Gesetze befassen sich speziell mit Daten und Speicherung, sodass es Aufgabe von Organisationen ist, sie zu verstehen und deren Einhaltung sicherzustellen.
Die Verwaltung der Datenspeicher hilft Organisationen zu verstehen, wo sie Daten haben, was ein wichtiger Bestandteil der Compliance ist. Zu den bewährten Verfahren für die Einhaltung gehören Dokumentations-, Automatisierungs-, Anonymisierungs- und Governance-Initiativen.
Auch unveränderlicher Speicher (Immutable Storage/Immutable Backup) trägt zur Einhaltung von Vorschriften bei. Die Unveränderlichkeit stellt sicher, dass gespeicherte Daten – zum Beispiel im Rahmen von gesetzlichen Aufbewahrungspflichten – nicht verändert werden. Unternehmen sollten jedoch weiterhin mehr als eine Kopie dieser Daten aufbewahren, da die Unveränderlichkeit nicht vor physischen Bedrohungen wie Naturkatastrophen schützt.
Das richtige Tool wählen
Zu den wichtigsten Funktionen, die Speichermanagementlösungen bieten sollten, gehören Ressourcenbereitstellung, Prozessautomatisierung, Lastverteilung, Kapazitätsplanung und -verwaltung, prädiktive Analysen, Leistungsüberwachung, Replikation, Komprimierung, Deduplizierung, Snapshots und Klonen.
Zu den aktuellen Trends bei Anbietern gehören Dienste für Cloud-Speicher und die Container-Management-Plattform Kubernetes. Die meisten Tools unterstützen eine Reihe verschiedener Plattformen.

Eine Form des Cloud-Managements ist für Speicheranbieter im Wesentlichen eine Grundvoraussetzung. Einige Anbieter fokussieren allein auf das Cloud-Datenmanagement. Viele Organisationen nutzen mehr als eine Cloud, sodass das Multi-Cloud-Datenmanagement ebenso von entscheidender Bedeutung ist. Die Verwaltung der Datenspeicher über mehrere Clouds hinweg ist komplex und die Wahl der richtigen Lösung erfordert Sorgfalt.
Storage Management zukunftstauglich gestalten
Datenspeicheradministratoren müssen sich auf ein sich ständig weiterentwickelndes Feld einstellen. Zu den wichtigsten Funktionen, die eine Speichermanagementlösung zukunftstauglich machen, gehören:
- KI-gestützte Automatisierung: Adaptive Speicherlösungen, die sich selbst optimieren.
- Nachhaltige Speichertechnologien: Umweltfreundliche Hardware und Software-Lösungen.
- Edge Storage: Dezentralisierte Speicherung für schnellere Datenverarbeitung in IoT-Umgebungen.
- Quanten- und DNA-Speicher: Langfristige Innovationen für extrem dichte Speichermöglichkeiten.
In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Firmen, die Cloud-Speicher nutzen, enorm vergrößert. Daher müssen Administratoren die verschiedenen Formen der Cloud-Speicherverwaltung verstehen, einschließlich Multi-Cloud, Hybrid-Cloud, Cloud-native Daten und Cloud-Datenschutz.
Nachhaltigkeit ist ein Faktor in allen Aspekten der IT, und dieser Trend erstreckt sich auch auf Speichersysteme. Organisationen sollten bedenken, wie sich ihre Speicherpraktiken auf die Umwelt auswirken. Zu den Strategien gehören die Identifizierung nicht verwendeter Speichergeräte, das Identifizieren und Löschen nicht verwendeter Daten (Dark Data) sowie die Verwendung von Hardware mit umweltfreundlicher Zertifizierung.
Künstliche Intelligenz (KI) ist ein weiterer Trend in der gesamten IT, der sich auch in den Speichersystemen niederschlägt. Unternehmen können KI für Vorteile wie vorausschauende Analysen mit AIOps, intelligentes Data Tiering und automatisierte Bereitstellung nutzen. Obwohl KI-Funktionen Administratoren dabei helfen können, weniger Zeit mit Routineaufgaben wie der Überwachung zu verbringen, sollten sie Bedenken wie die Anbieterabhängigkeit bei KI-Tools und die Zunahme des Speichervolumens bei KI-basierten Arbeitslasten nicht außer Acht lassen.
Hyperkonvergenz, zusammensetzbare Infrastruktur und rechnergestützter Speicher sind weitere beliebte Frameworks, die auch künftig eine große Rolle beim Storage-Management spielen werden.