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Was im Jahr 2025 für die Storage-Branche wichtig ist
Zu den diesjährigen Trends gehören Technologien wie künstliche Intelligenz, die Plattformen sicherer und einfacher zu verwalten machen, sowie die Konvergenz zweier Speichertypen.
Unternehmen brauchen flexible, kostengünstige und leistungsstarke Speicherlösungen. Jedes Jahr entwickeln Fachleute neue Speichertechnologie, die diesen Bedarf decken sollen. Auch im Jahr 2025 sind Trends zu erkennen, die Optimierungen für Storage-Systeme und Datenverwaltung bringen werden. Wir erklären im Folgenden vier der sich abzeichnenden Technologietrends, die das Jahr 2025 bestimmen werden.
1. Integration künstlicher Intelligenz (KI)
Der wichtigste Storage-Trend für 2025 ist, wie schon im Vorjahr, zweifellos die Nutzung künstlicher Intelligenz (KI) für das Speichermanagement. Administratoren werden KI zunehmend für Aufgaben wie Tiering, Migration, Optimierung, Provisioning und sogar Backups und andere Formen der Data Protection, wie zum Beispiel Ausfallvorhersagen, nutzen.
KI kann zudem das Daten-Tiering verbessern. In seiner einfachsten Form zielt das Daten-Tiering auf die bestmögliche Erfahrung für den Endbenutzer ab, indem heiße (oft abgerufene) Daten auf eine Hochgeschwindigkeits-Speicherebene (Storage Tier) verschoben werden. Weniger häufig genutzte Daten (kalte Daten) werden vom Hochgeschwindigkeits-Tier auf das günstigere, aber langsamere Tier mit hoher Kapazität verschoben. Einige Daten-Tiering-Plattformen umfassen auch Cloud-Tiers.
In der Vergangenheit bestimmten die Zugriffsmuster die Verschiebung von Daten zwischen den Speicherschichten. KI kann dazu beitragen, die Erfahrung der Endbenutzer zu verbessern, indem sie die Datenzugriffsgewohnheiten der Benutzer lernt. Eine KI-Engine könnte antizipieren, auf welche Dateien die Benutzer zu einem bestimmten Zeitpunkt zugreifen, und diese Dateien präventiv auf die Hochgeschwindigkeitsschicht verschieben, um die bestmögliche Leistung zu erzielen.
Wenn eine KI-Engine die Datenzugriffsmuster der Benutzer lernt, kann sie zwischen normalem und anormalem Verhalten unterscheiden. So kann die KI einen Sicherheitsvorfall oder einen Ransomware-Angriff anhand der Datenzugriffsmuster erkennen und dann Maßnahmen ergreifen, um den Angriff zu beenden, bevor größerer Schaden entsteht. KI könnte auch erkennen, welche Dateien in der Frühphase eines vereitelten Ransomware-Angriffs verschlüsselt wurden, und diese Dateien automatisch wieder in ihren unverschlüsselten Zustand zurückversetzen.
Admins können KI auch als Hilfsmittel für die Speicheroptimierung nutzen. Ein Speicheradministrator kann zum Beispiel KI verwenden, um Nutzungsmuster und den Verbrauch von Systemressourcen zu analysieren. Eine KI-Engine kann dann anhand dieser Informationen Empfehlungen für die Ressourcenzuweisung aussprechen, um Probleme zu vermeiden, Kosten zu senken oder beides zu erreichen.
2. Die Notwendigkeit eines einheitlichen Managements
Eines der Probleme, mit denen Unternehmen seit langem zu kämpfen haben, ist eine inkonsistente Speicherverwaltung. In einer hybriden Multi-Cloud-Umgebung kann ein Unternehmen beispielsweise das S3-Dashboard zur Verwaltung seines AWS-Speichers, das Microsoft Azure-Portal zur Verwaltung des Azure-Speichers und ein weiteres Tool zur Verwaltung des lokalen Speichers verwenden. Darüber hinaus sind Speicherverwaltungs-Tools, die für die lokale Verwendung entwickelt wurden, in der Regel proprietär, so dass ein Unternehmen möglicherweise ein separates Tool für die Verwaltung der Hardware jedes Speicheranbieters verwenden muss.
Anbieter wie SolarWinds und ManageEngine bieten seit langem Tools für die herstellerübergreifende Speicherverwaltung an. Storage-Management-Tools unterstützen zunehmend sowohl Cloud- als auch On-Premises-Storage.
Zumindest einige Speicherhersteller passen ihre proprietären Verwaltungs-Tools auch an, um hybride Multi-Cloud-Speicher zu unterstützen. QNAP bietet beispielsweise ein Cloud-NAS-Produkt, QuTScloud, mit dem Unternehmen ein NAS aus Cloud-Speicher aufbauen können. Dieser Ansatz erleichtert den Verwaltungsaufwand durch die Verwendung einer standardisierten Schnittstelle zur Verwaltung aller NAS-Appliances, sowohl der physischen als auch der Cloud-basierten.
NetApp On Cloud, ein weiteres Tool, unterstützt nativ eine Vielzahl von Clouds und bietet ein einheitliches Management-Erlebnis, unabhängig davon, wo sich die Daten eines Unternehmens befinden.
3. Konvergenz von File- und Object-Storage
Traditionell wurden die meisten NAS-Appliances speziell für die Speicherung von Dateien entwickelt. In jüngster Zeit haben die Anbieter jedoch begonnen, NAS-Appliances zu offerieren, die sowohl Datei- als auch Objektspeicher unterstützen. Einige dieser Appliances können gleichzeitig Datei- und Objektspeicher beherbergen und unterstützen in einigen Fällen die automatische Verschiebung von Daten zwischen den beiden, etwa im Rahmen einer Datenarchivierungsrichtlinie.
Cloud-Anbieter haben skalierbare Objektspeicher zuerst populär gemacht. Der Objektspeicher verfügt jedoch nicht über ein herkömmliches Dateisystem. Dateien werden in einer flachen Architektur gespeichert, obwohl es möglich ist, die Illusion einer hierarchischen Ordnerstruktur zu schaffen.
Die Objektspeicherung eignet sich gut für große Datenmengen, beispielsweise für Big-Data-Initiativen. Richtlinien zur Datenaufbewahrung, die auf der Einhaltung von Vorschriften beruhen, können den Einsatz von Objektspeichern erforderlich machen. KI-Anwendungen, die große Datenmengen erfassen, sind ebenfalls für Objektspeicher geeignet.

4. Native Virtualisierungsintegration
NAS-Anbieter für Unternehmen haben über viele Jahre hinweg Hardware entwickelt, die mit Virtualisierungsplattformen von Anbietern wie VMware, Microsoft oder Citrix kompatibel ist. Einige Speicherhersteller haben jedoch begonnen, die Virtualisierung auf neue Weise zu nutzen.
Mit der Virtualization Station von QNAP beispielsweise können Benutzer VMs direkt auf einer NAS-Appliance ausführen, wobei der herstellereigene Hypervisor verwendet wird. Der Hersteller ermöglicht auch die native Migration von VMware-VMs auf die QNAP-Plattform.
NetApp verfolgt mit OnTap Select einen anderen Ansatz zur integrierten Virtualisierung. Das Produkt ähnelt NetApp OnTap, ist jedoch eine reine Softwarelösung, die für die Ausführung auf einem Virtualisierungshost konzipiert ist. Benutzer können OnTap-Cluster nativ auf virtueller Hardware aufbauen, anstatt physische NetApp Hardware zu verwenden.