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Die richtigen Daten für Cloud-Backup und -Recovery wählen
Sind Sie unsicher, ob Cloud-Backup und -Recovery die richtige Lösung für Ihr Unternehmen ist? Diese sechs Fragen helfen IT-Managern bei der Entscheidung für eine Cloud-Lösung.
Heutzutage ist es schwierig, mittelständische oder große Unternehmen zu finden, die keine Cloud-Dienste nutzen. Aber sind Cloud-Backups und -Wiederherstellungen die richtige Wahl für Ihre Daten?
Große Public-Cloud-Dienstleister (Cloud Service Provider, CSP) wie Amazon, Microsoft, Google und IBM bieten zahlreiche Services für Daten-Backups, Anwendungs-Backups, Disaster Recovery (DR) und andere Dienste für Data Protection an. Andere, kleinere Cloud Service Provider offerieren ähnliche Dienste und eine Vielzahl von Preisoptionen.
Mit diesen und vielen weiteren Optionen ist die Cloud eine überzeugende Wahl für Datensicherung und -wiederherstellung (Backup und Recovery). Allerdings ist sie möglicherweise nicht für jede Situation beziehungsweise nicht jeden Datensatz geeignet. Bevor IT-Manager für Backup und DR auf die Cloud umsteigen, müssen sie einige grundlegende Fragen beantworten.
Dieser Artikel befasst sich mit sechs häufig gestellten Fragen, die IT-Manager zu Cloud-Backup und -Wiederherstellung haben könnten, von finanziellen Bedenken bis hin zu Richtlinien und Verfahren. Betrachten Sie jede Frage und überlegen Sie sich Ihre Antworten sorgfältig, um zu entscheiden, ob die Cloud die richtige Option für die Backup- und Disaster-Recovery-Anforderungen Ihres Unternehmens ist.
1. Ist eine Cloud-basierte Servicevereinbarung aus betrieblicher und finanzieller Sicht sinnvoll?
Die Erfahrung hat gezeigt, dass Cloud-basierte Produkte für Storage, Backup und Wiederherstellung, Failover und andere Anforderungen sinnvoll sind, wenn sie richtig konfiguriert sind und über starke Sicherheitsvorkehrungen verfügen. Viele Unternehmen integrieren die Cloud relativ nahtlos in ihre Abläufe und vermeiden so potenzielle Störungen, die mit technologischen Veränderungen einhergehen können.
Was die Finanzen angeht, sollten Sie die Gesamtbetriebskosten und den ROI verschiedener Cloud-Backup- und Wiederherstellungsplattformen analysieren, um sicherzustellen, dass sie zum Budget Ihres Unternehmens passen. Dank der Skalierbarkeit der Cloud und der Vielzahl der auf dem Markt verfügbaren Optionen sollten Unternehmen jeder Größe einen geeigneten Cloud-Dienst finden können.
2. Welche Ressourcen lassen sich in eine Cloud-Umgebung verlagern?
Die Entscheidung, welche Daten, Systeme, Datenbanken und anderen Ressourcen in eine Cloud-Lösung verlagert werden sollen, sollte mit einer Analyse der Infrastruktur- und Datenelemente beginnen. In der Regel eignen sich zunächst Daten und Ressourcen, die ein geringes Risiko bei der Cloud-Nutzung aufweisen. Dieser Ansatz gibt IT-Teams Zeit, die Fähigkeiten, den technischen Support, die Sicherheitsvorkehrungen sowie die Notfall- und DR-Fähigkeiten eines Anbieters zu testen und bewerten. Eine Testphase ist bei den meisten Cloud-Anbietern möglich, bevor man sich für den Erwerb der Cloud-Dienste entscheidet. Danach können IT-Entscheider prüfen, ob sich auch andere, kritischere Daten und Anwendungen auf die Cloud-Plattform verlagern lassen.
3. Was passiert bestehenden Storage- und -Managementvereinbarungen?
Bestehende ältere Speicherressourcen wie lokale Speicher, SANs, NAS, RAID-Systeme und andere Technologien können finanziell und betrieblich weiterhin rentabel sein. Möglicherweise hat das Unternehmen sie beispielsweise bereits abbezahlt. Wenn diese Ressourcen noch gut funktionieren, sollten Sie sich fragen, welche Risiken und Gefahren auftreten könnten, wenn Ihre lokale Speichertechnologie ausgemustert wird und ob dies notwendig ist.
Generell steht zu prüfen – nachdem Ressourcen in die Cloud verlagert wurden – ob sich Entlastungen für die lokale Infrastruktur ergeben und ob Altsysteme eventuell ausgemustert oder für andere Aufgaben genutzt werden können.
4. Hat dies Auswirkungen auf bestehende DR-Aktivitäten?
Möglicherweise können Sie die meisten oder alle DR-Aktivitäten an Ihren Cloud-Anbieter auslagern, insbesondere wenn Sie geschäftskritische Systeme und Daten auf eine oder mehrere Cloud-Plattformen verlagert haben. Dadurch könnten Sie Kosten sparen, da weniger Personal für die Wartung Ihres DR-Plans am eigenen Standort benötigt wird und keine Technologie vor Ort zur Unterstützung der Wiederherstellungsaktivitäten erforderlich ist. Jede Änderung an einer Disaster-Recovery-Strategie kann zu Störungen führen. Bewerten Sie daher unbedingt die mit einer solchen Maßnahme verbundenen Risiken.
Die Veränderungen der DR-Verfahren muss auf jeden Fall dokumentiert werden, ebenso die Verantwortlichkeiten für entsprechende DR- beziehungsweise Recovery-Maßnahmen. Hier sollten auch die Aufgaben des CSP konkret aufgeschlüsselt und erfasst werden, inklusive der Service Level Agreements (SLA).
5. Müssen Richtlinien und Verfahren für Storage und DR neu gestaltet werden?
Administrative Aktivitäten, wie Richtlinien und Verfahren im Zusammenhang mit Backups und DR, müssen weiterhin bestehen bleiben, insbesondere für Auditoren. Sie können diese jedoch wahrscheinlich an Cloud-basierte Vereinbarungen (Cloud SLA) anpassen. Überprüfen Sie die Datensicherungsstrategie und den Disaster-Recovery-Plan Ihres Unternehmens, um festzustellen, welche Richtlinien und Verfahren aktualisiert werden müssen.
Richtlinien sind vor allem zu prüfen, wenn Compliance-Vorgaben erfüllt werden müssen.
6. Lässt sich die gesamte Infrastruktur auf eine oder mehrere Cloud-Plattformen verlagern?
Für einige Unternehmen beschränkt sich die Verlagerung in die Cloud möglicherweise auf bestimmte Prozesse oder Daten. Wenn Ihr Unternehmen alle oder fast alle IT-Ressourcen in die Cloud verlagern möchte, sind mehrere zusätzliche Faktoren zu berücksichtigen:
- Anstehende Unternehmensaktivitäten, wie Fusionen oder Übernahmen.
- Kundenanforderungen, die vorsehen, dass ein Mindestmaß an Technologie am eigenen Standort vorhanden sein muss.
- Behördliche Auflagen.
- Wettbewerbs- und Reputationsprobleme im Zusammenhang mit einer solch drastischen Veränderung.
- Leistungsprobleme, zum Beispiel ob die Wiederherstellung der Technologie mit einem Cloud-Backup- und Wiederherstellungsprodukt schneller ist.
Wenn es Ihre geschäftlichen Anforderungen zulassen, eine vollständige oder teilweise Verlagerung Ihrer IT-Ressourcen auf eine Cloud-Plattform umzusetzen, sollten Sie trotzdem Vorsicht und gesunden Menschenverstand walten lassen. In den meisten Fällen empfiehlt sich die Nutzung von mindestens zwei Clouds, da so Redundanzen geschaffen und zu große Abhängigkeiten von einer Lösung vermieden werden.
Kurz und knapp: Wann eignet sich Cloud Backup und Recovery
Cloud-Backups und -Recovery bieten Unternehmen flexible, skalierbare und oft kosteneffiziente Lösungen für Datensicherung und Disaster Recovery. Dennoch ist die Cloud nicht für jeden Datensatz oder jede Situation geeignet. Vor einer Entscheidung sollten IT-Manager prüfen:
- ob sich die Investition finanziell und betrieblich lohnt.
- welche Daten und Systeme sich für die Cloud eignen.
- ob bestehende Storage- und Managementvereinbarungen angepasst werden müssen.
- wie bestehende Speicher- und DR-Strukturen betroffen sind.
- ob Richtlinien und Compliance-Anforderungen angepasst werden müssen.
- ob eine vollständige oder nur teilweise Migration sinnvoll ist.
Fazit: Die Cloud bietet viele Vorteile, erfordert aber eine sorgfältige Analyse und klare Strategie, um Risiken zu minimieren.