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Wie Backup-Technologien im Jahr 2028 aussehen

Backup-Technologien werden in Zukunft nicht nur Cloud-zentriert sein, sondern auch einen Multi-Cloud-Fokus haben. Auch Compliance wird ein Schlüsselelement sein.

Über Jahrzehnte hinweg waren die Technologien für die Datensicherung mehr oder weniger statisch. Backup-Anwendungen kopierten Dateien nach einem vorgegebenen Zeitplan auf Band – viel mehr gab es nicht.

In den letzten Jahren kam es jedoch zu einer Renaissance von Backup- und Disaster-Recovery-Methoden. Neue Datensicherungstechnologien wie kontinuierliche Datensicherung, Instant Recovery und Datenreduktion haben die Art und Weise, wie wir unsere Daten vor Verlust schützen, völlig verändert. Die Frage drängt sich auf: Wie werden wohl Backup und Disaster Recovery in zehn Jahren aussehen? Werden wir einfach sagen können: „Alexa, sichere meine Daten“. Oder wird die Backup-Planung der komplexe Prozess bleiben, der er heute ist?

Blicken Sie einmal kurz zurück und erinnern Sie sich (wenn Sie im entsprechenden Alter sind), wie die Technik vor zehn Jahren ausgesehen hat. Das Betriebssystem der Wahl war damals der neu veröffentlichte Windows Server 2008. Dieses Betriebssystem wurde auf der Basis von Windows Vista Code entwickelt und führte Elemente ein, die wir heute für selbstverständlich halten – wie Server Core, Active Directory Rollen, Failover-Clustering, Hyper-V und Server Manager.

In den letzten zehn Jahren hat sich die Technik stark verändert, und die Geschwindigkeit, mit der sich Technologien verändern, zeigt keinerlei Anzeichen einer Verlangsamung. Daher dürfte die Art und Weise, wie wir in zehn Jahren Backups erstellen, kaum noch Ähnlichkeiten mit den Verfahren haben, mit denen wir heute Datensicherungen machen.

SaaS an der Spitze

Mit der folgenden Prognose dürfte ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: Backup-Technologien der Zukunft müssen hochmodular sein. Die Zeiten, in denen ein Unternehmen alle seine Daten auf lokalen Servern speicherte, sind definitiv vorbei. Ich glaube zwar, dass lokale Ressourcen auch in zehn Jahren noch genutzt werden. Aber ich denke auch, dass Multi-Cloud die Norm sein wird. Daher muss jede tragfähige Backup-Plattform modular aufgebaut sein. Nur so kann sie über eine Vielzahl von Infrastructure-as-a-Service-Angebote wie AWS und Azure hinweg funktionieren und auch alle gängigen Software-as-a-Service-Angebote einbeziehen.

Das bringt uns zu einem wichtigen Punkt. Die meisten großen Softwareanbieter bieten ein SaaS-Lizenzmodell an. Traditionell haben es SaaS-Anbieter ihren Abonnenten erlaubt, ihre Anwendungsdaten in der SaaS-Cloud zu speichern. Zum Beispiel legen Office-365-Abonnenten E-Mails in der Office 365 Cloud ab. Das Problem dabei: Die meisten SaaS-Anbieter haben es bisher versäumt, ihren Abonnenten eine Möglichkeit zu bieten, ihre Daten unabhängig von der verwendeten Cloud zu schützen. Im Laufe der Zeit werden sich deshalb zwei Trends abzeichnen.

Ein Trend bei Backup-Technologien ist, dass große SaaS-Anbieter damit beginnen werden, APIs zu erstellen, mit denen Anbieter Produkte zum Schutz der eingestellten Daten entwickeln können.

Der andere Trend, den ich erwarte – und das ist der wahrscheinlichere der beiden – ist, dass SaaS-Anbieter anfangen werden, die Datenspeicherung ihrer Kunden auf IaaS-Anbieter zu verlagern. Ein SaaS-Abonnent kann beispielsweise eine bestimmte SaaS-Anwendung verwenden, aber die mit der Anwendung verbundenen Daten auf dem Simple Storage Service (S3) oder einer anderen beliebten Cloud-Storage-Plattform speichern. Dies würde nicht nur den Abonnenten den Schutz ihrer eigenen Daten erleichtern, sondern auch die Kosten des SaaS-Anbieters senken – schließlich müsste dieser dann nicht mehr für die Speicherung der Kundendaten sorgen.

Eine Scheibe DSGVO und BC/DR

Ich sage auch voraus, dass Vorschriften wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU Backup-Anbieter dazu zwingen werden, einen Compliance-First-Ansatz bei der Entwicklung von Datensicherungstechnologien zu wählen. Wenn diese Prognose zutrifft, können Sie davon ausgehen, dass Backup-Anbieter stärkere Audit-Protokollierungs-, E-Discovery- und Data-Lifecycle-Management-Plattformen sowie supergranulare rollenbasierte Access Control Engines entwickeln werden.

Ich glaube nicht, dass wir 2028 noch über Backup und Disaster Recovery sprechen werden. Obwohl Backup und Disaster Recovery derzeit getrennte Technologien sind, hat zwischen beiden bereits eine Konvergenz begonnen. Im Jahr 2028 wird jedes Backup-Produkt in erster Linie eine Disaster-Recovery- und Business-Continuity-Plattform sein.

Traditionelle Wiederherstellungsprozesse werden sich wahrscheinlich in wenig mehr als Datenversionskontrollen verwandeln. Halten Sie deshalb nach Backup- und Disaster-Recovery-Plattformen Ausschau, die den Schwerpunkt auf die Bereitstellung von Geschäftskontinuität legen – durch mehrschichtige Redundanz über zahlreiche Verfügbarkeitszonen.

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