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IBM Cloud for VMware Solutions: Funktionen und Anwendung

IBM Cloud for VMware Solutions ist eine Plattform für Admins, die sowohl VMware-Technologien als auch Cloud-Vorteile wie Skalierbarkeit und schnelle Bereitstellung benötigen.

IBM Cloud for VMware Solutions rationalisiert und automatisiert viele Bereitstellungs- und Managementprozesse, wie sie im VMware-Umfeld anfallen und wie sie typisch für virtualisierte Infrastrukturen sind. Nutzer der IBM Cloud profitieren davon und können auf umfangreiche Services zugreifen.

IBM Cloud for VMware Solutions ist ein Cloud-Service von IBM, der Bereitstellungs- und Managementdienste für virtualisierte VMWare-Umgebungen bereitstellt. Die Cloud-Lösung ist das Ergebnis einer Partnerschaft zwischen IBM und VMware. Das Ziel war, IT-Administratoren sowohl die Vorteile der IBM Cloud als auch die der nativen VMware-Services anzubieten. Bereits im Herbst 2016 veröffentlichten IBM und VMware die Lösung. Seit der Markteinführung haben fast 2.000 Unternehmen IBM Cloud for VMware Solutions im globalen Netzwerk von IBM mit 35 Cloud-Rechenzentren implementiert.

In der IBM Cloud for VMware erhalten Admins vollständigen Root-Zugriff auf den nativen VMware Stack – genau wie bei einer VMware Umgebung im eigenen Rechenzentrum. Dies ermöglicht ihnen ein hohes Maß an Kontrolle und ist mit der lokalen VMware-Implementierung voll vereinbar. Admins können zuerst einzelne vSphere-Server migrieren und später ganze vCenter-Umgebungen oder auf VMware Cloud Foundation basierende Software-defined Data Center (SDDC) in die IBM Cloud verlagern. Auch temporär kann die IBM Cloud genutzt werden: Zum Beispiel, um Lasten auszugleichen, Applikationen zu testen oder virtualisierte Infrastrukturen zu prüfen.

Möglich ist auch eine hybride Konfiguration der Plattform, die sowohl unternehmenseigene, Private-Cloud-Umgebungen als auch die IBM Cloud umfasst. Auf diese Weise lassen sich Anforderungen an Hochverfügbarkeit (High Availability), Backup und Disaster Recovery sehr gut erfüllen.

IBM Cloud for VMware installiert VMware-Komponenten wie vSphere, vCenter Server, NSX und vSAN in einer IBM Cloud-Umgebung auf IBM Bluemix-Bare-Metal-Servern mit einem Mandanten und vollständigen Root-Rechten. Dies gewährleistet eine größere Sicherheit und Kontrolle über die Umgebung.

Komponenten von IBM Cloud for VMware Solutions

IBM Cloud for VMware Solutions umfasst mehrere Komponenten. Wenn Administratoren beispielsweise eine neue Instanz einführen, stellt die IBM Cloud den temporären Assistenten CloudBuilder bereit. Der Assistent für virtuelle Server kann mehrere VMware-Komponenten, virtuelle LANs (VLAN) und andere IBM-Services wie CloudDriver installieren und bereitstellen. Nach der Bereitstellung der Komponenten überprüft der Assistent die Umgebung. Hat die IBM Cloud diese Vorgänge abgeschlossen, löscht die Plattform den Assistenten für virtuelle Server wieder.

CloudDriver ist ein weiterer temporärer Assistent für virtuelle Server, der nach der Installation Operationen auf einer Instanz ausführt. IBM Cloud setzt CloudDriver ein, um Komponenten wie Hosts, Cluster, Speicher oder Services zu konfigurieren oder zu entfernen.

IBM Cloud stellt dann die VMware-Komponenten bereit, die zur Steuerung der Virtualisierungsumgebung dienen. Dazu gehören VMware vSphere für die Rechenressourcen, VMware NSX für die Netzwerkressourcen und in einigen Fällen VMware vSAN für die Speicherressourcen. Die Plattform installiert auf allen Serverinstanzen einen vSphere-Hypervisor, der direkt auf den Bare-Metal-Systemen ausgeführt wird. IBM Cloud kann Komponenten wie die vCenter Server Appliance und den NSX Manager sowie mehrere Instanzen von NSX Controller und NSX Edge Services Gateway bereitstellen, um ein einfaches und konsistentes Management zu gewährleisten.

Darüber hinaus implementiert IBM Cloud drei VLANs: ein öffentliches und zwei private. Jedes VLAN wird mit zwei 10-Gigabit-Ethernet-Schnittstellen (10 GbE) verbunden. Das öffentliche VLAN nutzt die Plattform hauptsächlich zur Unterstützung der bereitgestellten Workloads. Über das erste private VLAN erfolgt die Managementkommunikation und die NSX-Dienste. Das zweite private VLAN verarbeitet den Speicherverkehr von vMotion und  Networking File System (NFS).

IBM Cloud for VMware Solutions unterstützt sowohl vSAN- als auch NFS-Storage. Wenn Administratoren vSAN verwenden, müssen sie die Größe und Anzahl der vSAN-Flash-Disk angeben. Arbeiten Administratoren mit NFS, müssen sie die Größe, Anzahl und Leistung der NFS-Volumen festlegen. Beiden Technologien liegen Intel Optane DC Solid-State Drives zugrunde.

IBM Cloud for VMware Solutions bereitstellen

IBM Cloud for VMware Solutions stellt eine Managementkonsole für die Konfiguration, Wartung und Überwachung einer VMware-Umgebung zur Verfügung. Bei der Einrichtung der Plattform wählen Administratoren ihre IBM Cloud-Region aus und geben ihre CPU-, Memory-, Storage- und Netzwerkanforderungen an. IBM Cloud stellt dann die VMware-Komponenten automatisch bereit – zusammen mit Microsoft Active-Directory-Domänendiensten.

Die IBM Cloud for VMware Solutions kann auf zwei verschiedene Arten bereitgestellt werden: VMware vCenter Server in der IBM Cloud und VMware vSphere in der IBM Cloud. Die vCenter-Serveroption unterstützt erweiterte Automatisierungsfunktionen, die unter anderem folgende Aufgaben ausführen: das Hinzufügen oder Entfernen von ESXi-Servern, die Bereitstellung von Multisite-Infrastrukturen, die Konfiguration von Multi-Cluster-Umgebungen und die Implementierung softwaredefinierter Netzwerke. Die vCenter Serveroption umfasst außerdem Backup- und Restore-Funktionen, die mit Veeam oder IBM Spectrum Protect Plus ausgeführt werden.

Die IBM Cloud bietet Administratoren Root-Zugriff auf ESXi-Hosts und vCenter Serverinstanzen. Gleichzeitig sorgt die IBM Cloud für Sicherheit im gesamten VMware-Stack einschließlich der Anwendungen, die auf den virtuellen Maschinen (VM) ausgeführt werden.

Administratoren können IBM Cloud for VMware Solutions in der gesamten globalen Infrastruktur von IBM Cloud skalieren, also in Rechenzentren in Asien, Europa und Nordamerika. Um eine sichere Konnektivität in lokalen und cloud-basierten VMware-Umgebungen herzustellen, lässt sich auch Hybrid Cloud Extension (HCX) von VMware verwenden. Darüber hinaus können Administratoren ihre Infrastruktur erweitern, um zusätzliche VMware-Komponenten und Drittanbieterservices einzubeziehen, die vorab in die Plattform integriert wurden.

IBM Cloud for VMware Solutions stellt eine Managementkonsole für die Konfiguration, Wartung und Überwachung einer VMware-Umgebung zur Verfügung.

Wann ist IBM Cloud for VMware Solutions die richtige Entscheidung?

Mit IBM Cloud for VMware Solutions können Administratoren Cloud-Services von IBM zu ihrer VMware-Infrastruktur hinzufügen. Zum Beispiel lassen sich damit folgende Dienste nutzen: Caveonix RiskForesight zur Verwaltung von Cyber- und Compliance-Risiken, der F5 Networks Service zur Implementierung eines intelligenten Lasten- und Traffic-Managements oder FortiGate Virtual Appliances zur Bereitstellung von Firewall-, Routing-, NAT- und VPN-Services.

Dank Watson (IBMs künstliche Intelligenz) können Administratoren darüber hinaus mit dem Portal in natürlicher Sprache kommunizieren. Watson erkennt Produkttyp und -version und analysiert und vergleicht Probleme, um eine schnellere Lösung und einen besseren Kundenservice zu gewährleisten.

Anwender können außerdem IBM Cloud Private Hosted auf vCenter Server installieren, um die Verwaltung und Orchestrierung von VMs und Containern innerhalb eines gemeinsamen Sicherheitsmodells zu unterstützen.

IBM hat seine Cloud for VMware Solutions auf Administratoren ausgerichtet, die von Public Cloud Features profitieren wollen. Das sind insbesondere Nutzer, die Skalierbarkeit, schnelle Bereitstellung und Pay-as-you-go-Preise benötigen und andere Cloud-Services von IBM nutzen möchten. Von der Plattform können insbesondere auch diejenigen Administratoren profitieren, die sich bereits für VMware-Technologien und die IBM Cloud entschieden haben.

Andererseits sollten sich Admins, die weniger in diesem Infrastrukturbereich engagiert sind, überlegen, ob sie sich an beide Anbieter binden wollen. Wichtig ist auch, darüber nachzudenken, wie hoch die langfristigen Gesamtbetriebskosten für das servicebasierte Bereitstellungsmodell sein werden.

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