Definition

10 Gigabit Ethernet (10 GbE)

10 Gigabit Ethernet (10 GbE) ist eine Telekommunikationstechnologie, die Datentransfergeschwindigkeiten von bis zu zehn Milliarden Bit pro Sekunde ermöglicht. 10 Gigabit Ethernet ist auch unter den Bezeichnungen 10GE, 10GbE und 10 GigE bekannt.

Der 10-GbE-Standard ist vollständig interoperabel mit anderen existierenden Ethernet-Protokollen. 10 GbE unterscheidet sich vom traditionellen Ethernet dadurch, dass es ein Full-Duplex-Protokoll ist, das heißt, es benötigt keine Carrier Sense Multiple Access/Collision Detection (CSMA/CD). In allen anderen Aspekten entspricht 10 GbE dem originalen Ethernet-Protokoll. Dies ist für Admins von entscheidender Bedeutung, denn bei Bedarf an höherer Netzwerkgeschwindigkeit, kann 10-Gigabit-Ethernet relativ leicht innerhalb bestehender Netzwerke eingesetzt werden und empfiehlt sich als kosteneffiziente Technologie, die sowohl durch hohe Geschwindigkeit als auch durch geringe Latenz überzeugt.

10-Gigabit-Ethernet wird oftmals als disruptive Technologie bezeichnet, die einen effizienteren und weniger teuren Ansatz verfolgt, um Daten auf dem Backbone zwischen Netzwerken zu transportieren. Der IEEE-Standard 802.3ae erlaubt bei Nutzung einer Singlemodefaser bis zu 40 Kilometer Abstand zwischen den physischen Standorten. Bei 10-GbE-Anwendungen können sowohl Singlemode- als auch Multimodefasern zum Einsatz kommen.

Genau wie bei anderen aktuellen Ethernet-Protokollen ist 10-GB-Ethernet ein Layer-1- und Layer-2-Protokoll, das die wichtigsten Ethernet-Attribute umfasst, einschließlich des Media Access Control (MAC) Protokolls, des Ethernet-Frame-Formats sowie der minimalen und maximalen Framegröße. 10-Gb-Ethernet verbindet derzeit nur Lichtwellenleiter, soll künftig aber auch kompatibel zu Twisted-Pair-Kabeln sein. Der Standard unterstützt sowohl LAN als auch WAN und kann auch Verbindungen mit SONET und SDH Wide Area Networks herstellen.

Die Herausforderungen bei der Einführung von 10-Gb-Ethernet bestehen in erster Linie aus den Einführungskosten und deren Verhältnis zum entstehenden Nutzen sowie den Problemen, die bei der potenziellen Ablösung bestehender Netzwerk-Technologien wie Punkt-zu-Punkt- oder MPLS-Verbindungen (Multiprotocol Label Switching) entstehen können.

Diese Definition wurde zuletzt im Januar 2015 aktualisiert

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