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RAID 1 und RAID 0 im Vergleich: Was eignet sich wofür

RAID 1 und RAID 0 sind zwei grundlegende RAID-Level. Während einer bessere Leistung bietet, offeriert der andere Level Redundanz, um Daten besser zu schützen.

Der richtige RAID-Level ist eine wichtige Entscheidung für Speicheradministratoren. Bei der Datensicherung bestimmt der RAID-Level den Grad der Redundanz und des Schutzes vor Ausfällen.

RAID (Redundant Array of Independent Disks) bezieht sich auf die Art und Weise, wie mehrere Festplatten angeordnet sind und zusammenarbeiten, um ein einziges Volume zu hosten. Die verschiedenen Anordnungen dieser Festplatten werden als RAID-Level bezeichnet.

Wenn ein Administrator einen RAID-Level auswählt, tut er dies in der Regel auf der Grundlage der Hardwareanforderungen und der Eigenschaften des RAID-Levels. Diese wirken sich auf Speicherkapazität, Leistung und Fehlertoleranz aus. Zwei der grundlegendsten RAID-Levels sind RAID 0 und RAID 1. Wenn Administratoren sich nicht zwischen den Vorteilen dieser Level entscheiden können, gibt es andere Optionen.

Was ist RAID 0?

RAID 0 ist auch als Stripe Set bekannt. Dabei werden die Daten so auf zwei oder mehr Festplatten verteilt, dass sowohl die Speicherkapazität als auch die Leistung maximiert werden. Angenommen, eine Datei wird auf ein RAID-0-Array geschrieben, das aus drei Festplatten besteht. Ein Drittel der Datei würde sich auf jeder der drei Festplatten befinden. Der Vorteil von RAID 0 besteht darin, dass die Datei aufgrund der Verwendung von drei Festplatten dreimal so schnell geschrieben und gelesen werden kann wie mit einer einzelnen Festplatte.

Abbildung 1

Der Hauptnachteil eines RAID-0-Sets besteht darin, dass Stripe Sets keine Redundanz bieten, das heißt es gibt keinen Schutz vor Festplattenausfällen. Wenn eine der Festplatten in einem RAID-0-Array ausfällt, fällt der gesamte Stripe Set aus.

Was ist RAID 1?

RAID 1 ist als Spiegel/Spiegelung (Mirror oder Mirroring) bekannt. RAID-1-Arrays bestehen in der Regel aus zwei Festplatten, obwohl einige Spiegelsätze zusätzliche Spiegelungen enthalten. Diese beiden Platten fungieren als exakte Duplikate voneinander. Alle Schreibvorgänge werden an beide Festplatten gerichtet, so dass die beiden Festplatten immer synchron zueinander sind.

Im Gegensatz zu RAID 0 bietet RAID 1 Schutz vor Festplattenausfällen. Das Speichervolumen bleibt zugänglich, auch wenn eine der Platten im Spiegelsatz ausfällt. Eine Spiegelung kann jedoch den Ausfall mehrerer Festplatten nicht überstehen, es sei denn, es sind mehrere Spiegelungen vorhanden.

Abbildung 2
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Da jede Platte im Spiegelsatz eine vollständige Kopie der Daten enthält, hat der Satz einen Overhead von 50 Prozent. Dies bedeutet, dass die nutzbare Speicherkapazität des Spiegelsatzes der einer einzelnen Festplatte entspricht. Ebenso ist die Leistung des RAID 1-Sets die gleiche wie bei einer einzelnen Festplatte.

RAID 1 oder RAID 0?

Bei der Entscheidung zwischen RAID 1 und RAID 0 müssen Unternehmen entscheiden, was für sie am wichtigsten ist: Leistung, Kapazität oder Fehlertoleranz. RAID 0 bietet die beste Leistung und Kapazität, aber keine Fehlertoleranz. Umgekehrt bietet RAID 1 Fehlertoleranz, aber keine Kapazitäts- oder Leistungsvorteile. Während die Leistung ein wichtiger Faktor ist, können Backup-Administratoren der Fehlertoleranz den Vorzug geben, um Daten besser zu schützen.

Diejenigen, die ihre Anforderungen bestimmen und das Beste aus beiden Welten bevorzugen, könnten die Verwendung von Nested RAID in Betracht ziehen. Nested RAID ist die Kombination von separaten RAID-Levels, um die Vorteile beider zu nutzen.

Es gibt zwei Architekturen, die durch Kombination von RAID 0 und RAID 1 erstellt werden können. Dazu gehören RAID 01 (RAID 0+1) und RAID 10 (RAID 1+0). Obwohl diese Architekturen einander ähnlich sind, sind sie nicht dasselbe.

RAID 01 ist ein gespiegelter Satz an Stripes. Mit anderen Worten, es gibt zwei Gruppen von Festplatten, die jeweils als Stripe-Set fungieren. Alle Schreibvorgänge, die an die erste Gruppe gesendet werden, werden auch an die zweite Gruppe gesendet, wodurch zwei synchronisierte, identische Stripe-Sets entstehen. Dieser Ansatz bietet die Leistung von RAID 0 zusammen mit der Fehlertoleranz von RAID 1. Wie bei RAID 1 gehen jedoch 50 Prozent der gesamten Speicherkapazität verloren, um Redundanz zu gewährleisten.

Abbildung 3
Abbildung 3

RAID 10 ist ähnlich wie RAID 01, jedoch mit einem feinen Unterschied: Es handelt sich nicht um einen gespiegelten Stripe-Satz, sondern um einen Stripe aus Spiegeln. Jede Festplatte in dieser Architektur ist mit einer anderen Festplatte gespiegelt. Das bedeutet, dass die RAID 10-Architektur aus einem einzigen Stripe-Set besteht, in dem alle Festplatten paarweise gespiegelt sind.

Abbildung 3
Abbildung 3

RAID 10 und RAID 01 bieten identische Kapazitäten und Leistungen, und beide Architekturen haben den gleichen Speicher-Overhead, wobei Redundanz Vorrang vor Kapazität hat. Der Unterschied besteht darin, dass RAID 10 in den meisten Fällen eine bessere Fehlertoleranz bietet, da es nicht auf zwei Gruppen beschränkt ist.

Angenommen, bei einem RAID 01-Array kommt es zu zwei gleichzeitigen Festplattenausfällen und die Festplatten befinden sich in zwei verschiedenen Gruppen. Da es insgesamt nur zwei Gruppen gibt, würde das gesamte Array ausfallen. Umgekehrt ist jede Festplatte in einem RAID-10-Array ein gespiegeltes Paar, so dass der gleichzeitige Ausfall von zwei Festplatten ein RAID-10-Array nicht zum Erliegen bringen würde, es sei denn, die ausgefallenen Festplatten sind zufällig gespiegelte Partner voneinander.

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