VMware vCenter Server
Was ist VMware vCenter Server?
VMware vCenter Server ist eine zentralisierte Verwaltungsplattform für die Konfiguration, Steuerung und Überwachung von virtuellen VMware-vSphere-Umgebungen. Die Plattform wird als vorgefertigte virtuelle Appliance implementiert, die für die Ausführung von vCenter Server und den zugehörigen Diensten optimiert ist. Die Appliance vereinfacht die Bereitstellung und Wartung und konsolidiert gleichzeitig Dienste wie Lizenzierung, Authentifizierung und Zertifikatsverwaltung.
VMware vCenter Server bietet Unternehmen eine einzige, zentralisierte Plattform für die Verwaltung von VMware-ESXi-Hosts und deren virtuellen Maschinen (VMs). Administratoren können unter anderem Ressourcen bereitstellen, die Leistung überwachen, Workflows automatisieren und Benutzerrechte steuern. Zur Unterstützung dieser Vorgänge bietet vCenter Server eine Reihe wichtiger Funktionen, darunter vCenter High Availability (HA), vCenter Hybrid Linked Mode und vCenter Server Profiles.
Komponenten von VMware vCenter Server
Die vCenter-Server-Appliance wird mit der Software und unterstützenden Komponenten geliefert. Mit einer einzigen Instanz von vCenter Server können Administratoren je nach Version und Größenklasse bis zu 2.000 Hosts und 35.000 VMs verwalten.
Zusätzlich zu vCenter Server umfasst die Appliance zwei Servicesätze: Kernserver-Services und Authentifizierungsdienste. Der Satz der Kernservices umfasst die folgenden Komponenten:
- VSphere Client ist eine webbasierte Schnittstelle in Hypertext Markup Language 5 für die Verbindung mit und Verwaltung von vSphere-Instanzen. Der HTML5-Client ersetzt seit vSphere 7.0 den ursprünglichen vSphere Web Client.
- VSphere Auto Deploy ist ein Verwaltungs-Tool für die Bereitstellung von Hunderten von ESXi-Hosts. Administratoren können festlegen, welches Image bereitgestellt und auf welchen Hosts dieses Image bereitgestellt werden soll.
- VSphere ESXi Dump Collector ist ein Konfigurations-Tool zum Einrichten eines ESXi-Hosts, um das VMkernel-Memory auf einem Netzwerkserver statt auf einer Festplatte zu speichern. Dumps werden gesammelt, wenn ein System auf einen kritischen Fehler stößt.
- VSphere Lifecycle Manager ist ein zentralisiertes Automatisierungs-Tool für die Verwaltung von Patches, Updates und Upgrades auf ESXi-Hosts und deren VMs und virtuellen Appliances.
- Das relationale PostgreSQL-Datenbanksystem speichert Statusinformationen zu jedem Host, jeder VM und jedem Benutzer in der vCenter-Server-Umgebung.
Diese Komponenten sind Teil der vCenter-Installation und können nicht separat installiert werden, da sie keine eigenen Installationsprogramme haben. Zusätzlich zu diesen Komponenten umfasst eine vCenter-Installation auch die folgenden Authentifizierungsdienste:
- vCenter Single Sign-On ist ein Dienst, der sichere Authentifizierungsfunktionen für die vSphere-Umgebung bereitstellt. Der Dienst vCenter Single Sign-On (SSO) ermöglicht die Authentifizierung von Benutzern über eine externe Identitätsanbieter-Föderation oder über den integrierten Identitätsanbieter von vCenter.
- Über vSphere License Service verwalten Administratoren die Lizenzierung für alle vCenter-Instanzen innerhalb einer SSO-Domäne.
- VMware Certificate Authority (VMCA) weist jedem ESXi-Host ein signiertes Zertifikat zu, das VMCA als standardmäßige Stammzertifizierungsstelle (CA) festlegt.
VMware hat die vCenter-Server-Appliance für Server und die unterstützenden Dienste optimiert. Die Appliance läuft unter dem Photon-Betriebssystem, einem Linux-basierten Open-Source-Betriebssystem, das für Cloud- und Edge-Computing-Umgebungen optimiert wurde.
Bereitstellung von vCenter Server
Früher war vCenter Server als eigenständiges Produkt erhältlich, doch das änderte sich im Dezember 2023, als VMware eine umfassende Überarbeitung seines Produktportfolios und seiner Lizenzierungsstruktur ankündigte. Nur wenige Wochen zuvor hatte Broadcom Inc. die Übernahme von VMware abgeschlossen.
Nach der Ankündigung im Dezember stellte VMware schnell von einem unbefristeten Lizenzmodell auf ein Abonnementmodell um. Das Unternehmen stellte auch einige seiner Produkte ein und konsolidierte andere zu zwei Hauptplattformen: VMware Cloud Foundation (VCF) und VMware vSphere Foundation (VVF). Als Teil des VVF-Pakets bot VMware auch die Editionen vSphere Essentials Plus Kit und vSphere Standard an, die beide auf kleinere Bereitstellungen ausgerichtet sind. vSphere Essentials Plus Kit wurde von vSphere Enterprise Plus (VSEP) ersetzt.
VMware vSphere Enterprise Plus, vSphere Standard und vSphere Foundation gehören alle zur vSphere-Produktreihe. Enterprise Plus ist die einfachste der drei Editionen, während vSphere Foundation die meisten Funktionen bietet. Die vSphere Standard Edition liegt dazwischen. Die vSphere Foundation Edition enthält viele der gleichen Funktionen wie VCF, aber VCF bietet zusätzliche Funktionen zur Unterstützung großer Unternehmens-Workloads.
Unabhängig von der Produktbezeichnung oder ihrer Organisation haben alle vier Systeme eines gemeinsam: Sie enthalten vCenter Server. Alle Produkte werden mit vCenter Standard geliefert, einem umfassenderen Produkt, mit dem mehr Hosts verwaltet werden können. Es ist wichtig zu wissen, dass vCenter Server nicht mehr als eigenständiges Produkt erworben werden kann und nur über eine dieser vier Plattformen verfügbar ist.
Die Lizenzierung erfolgt nicht mehr pro CPU-Sockel, sondern pro physischem Core, mit einer Mindestlizenzierung von 16 bis 72 Cores pro CPU, abhängig von Produkt und Vertrag. Das kann insbesondere für kleinere Unternehmen zu erheblich höheren Kosten führen. Eine sorgfältige Kalkulation vor Vertragsabschluss ist daher unerlässlich.
Die Umstellung auf abonnementbasierte Lizenzen bedeutet für viele Unternehmen höhere und regelmäßige Kosten im Vergleich zu früheren unbefristeten Lizenzen. Besonders kleinere Unternehmen spüren die Einstiegshürden durch Mindest-Cores oder Pflicht-Bundles stärker. Eine frühzeitige Budgetplanung und gegebenenfalls Vergleich mit Alternativen sind daher empfehlenswert.
VMware veröffentlicht für jede Version von vCenter einen festen Lifecycle mit Mainstream- und Extended-Support. Unternehmen in Deutschland müssen diese Zyklen im Rahmen ihrer Compliance und IT-Audit-Prozesse berücksichtigen. Ein rechtzeitiges Upgrade verhindert Sicherheitsrisiken und unterstützt langfristige Planungssicherheit.

Wichtige Funktionen von VMware vCenter Server
VMware vCenter Server bietet eine Reihe wichtiger Funktionen, mit denen sich der Betrieb rationalisieren und virtuelle Umgebungen optimieren lassen. Im Folgenden sind einige der wichtigsten Funktionen aufgeführt, die mit einer vCenter-Instanz geliefert werden:
- vCenter Lifecycle Management Service: Lebenszyklusmanagement für vCenter-Instanzen und die Planung von Updates
- vCenter-Server-Profile: Definieren, Validieren und Anwenden von Konfigurationseinstellungen auf mehreren vCenter-Server-Instanzen
- vCenter Server Update Planner: Tool zur Verwaltung der Kompatibilität und Interoperabilität im Zusammenhang mit der Aktualisierung von vCenter-Server-Instanzen
- Virtual Volumes: virtualisiert externen Speicher und bietet vCenter VM-bewusste, richtlinienbasierte Storage-Verwaltungsfunktionen
- vCenter HA: startet VMs in einem Cluster automatisch neu, wenn die physische Maschine ausfällt
- vCenter Backup and Restore: bietet native Backup- und Wiederherstellungsfunktionen
- vCenter Hybrid Linked Mode: bietet zentrale Ansicht von vSphere-Bereitstellungen in lokalen Rechenzentren und vSphere-fähigen Public Clouds
- vCenter-Erweiterbarkeit: enthält eine Reihe von REST-APIs für die Kommunikation und Integration von vCenter mit Software von Drittanbietern; verschiedene Plug-ins für die Integration von Systemen in die vCenter-Umgebung
Dies sind bei weitem nicht alle Funktionen, die vCenter Server bietet. Viele Funktionen und Limits von vCenter sind direkt von der eingesetzten vSphere-Version abhängig. Beispielsweise unterscheiden sich Features zwischen vSphere 7, 8 und den kommenden Versionen teils erheblich. Für den Betrieb in produktiven Umgebungen sollten Admins daher immer die Release Notes und Kompatibilitätslisten prüfen.
Vor- und Nachteile von vCenter Server
Die Tools von VMware vCenter Server ermöglichen die Automatisierung einer Vielzahl von Prozessen und unterstützen proaktive Verwaltungsfunktionen. Die Tools erlauben außerdem umfassende Transparenz in der gesamten virtuellen Umgebung, sodass Administratoren Host-Server und VMs einfacher konfigurieren, ihre Systeme warten und die Leistung überwachen können. Darüber hinaus ist vCenter Server dank vCenter Hybrid Linked Mode skalierbar.

Laut VMware optimiert vCenter Server die Bereitstellung von VMs, ermöglicht Administratoren die kontinuierliche Überwachung der Leistung und verhindert den unbefugten Zugriff auf geschützte Ressourcen. Das Unternehmen verweist auch auf weitere Vorteile von vCenter, darunter die Möglichkeit, Workflows zu automatisieren, die Auswirkungen von Systemausfällen zu minimieren und die Integration mit Produkten von Drittanbietern zu vereinfachen.
Eine einzige vCenter-Server-Instanz kann Tausende von VMs verwalten, und diese Zahl steigt noch, wenn im Linked Mode mehrere Instanzen miteinander verbunden werden. Diese Kapazität ist zwar beeindruckend, kann aber auch ein Nachteil sein. Da eine vCenter-Server-Datenbank alle Serverdaten speichert, steigt mit der Anzahl der von einer einzelnen vCenter-Instanz unterstützten VMs auch das Risiko, dass die Grenzen der Datenbank überschritten werden, was den Kauf einer zusätzlichen vCenter-Instanz erforderlich machen könnte.
vCenter Server auf einen Blick
VMware vCenter Server ist die zentrale Verwaltungsplattform für VMware-vSphere-Umgebungen. Die Appliance bündelt Dienste wie Lizenzierung, Authentifizierung und Zertifikatsverwaltung und ermöglicht die Steuerung von ESXi-Hosts und VMs über eine einheitliche Oberfläche. Zu den Kernfunktionen gehören Lifecycle Management, High Availability, Backup und Hybrid Linked Mode. Seit der Broadcom-Übernahme 2023 ist vCenter nur noch im Rahmen von Bundles wie vSphere Foundation oder Cloud Foundation im Abomodell erhältlich.