Neuerungen in vSphere 6.7 U3 im Überblick

Das neue Update auf vSphere 6.7 U3 bringt vor allem viele Verbesserungen bei der Kompatibilität, beispielsweise mit Zen2-Prozessoren. Zusätzlich gibt es neue Features wie vmw-15.

VMware vSphere 6.7 ist die jüngste Version der beliebten Virtualisierungsplattform. VMware verbessert weiterhin die Sicherheit, das Management und die Benutzerfreundlichkeit von vSphere durch die Einführung von Funktionen wie ESXi Quick Boot und erweiterte vMotion-Kompatibilität.

VMware vSphere ist die Servervirtualisierungs-Suite von VMware. Sie umfasst Komponenten wie ESXi – den Hypervisor – vCenter Server, vSphere Client, vMotion, Distributed Resource Scheduler (DRS) und Host Profiles. In Version 6.5 lag der Schwerpunkt auf Sicherheit, Load Balancing, Fehlertoleranz und Hochverfügbarkeit, aber das vSphere 6.7-Update enthält noch mehr.

VMware vSphere 6.7 verfügt über eine moderne HTML5-Schnittstelle, die einen Dark Mode und eine Funktionsparität mit dem älteren Flash-basierten Webclient umfasst. VMware hat außerdem von einem Windows- auf einen Linux-basierten vCenter Server umgestellt, wodurch VMware die Kontrolle über das Kernbetriebssystem von vCenter und die darauf ausgeführten Anwendungen behält. Die Verbesserungen in vSphere 6.7 konzentrierten sich in erster Linie auf die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Plattform.

Unterstützung der AMD EPYC Generation 2

Die Version 6.7 von vSphere unterstützt die zweite Generation der Advanced-Micro-Devices-EPYC-Prozessoren (AMD), genannt Zen 2.

Nutzer können jetzt virtuelle Maschinen mit bis zu 256 virtuellen CPUs konfigurieren, im Gegensatz zu früheren vSphere-Editionen, bei denen sie nur VMs mit bis zu 128 vCPUs konfigurieren konnten.

Mit Zen 2 können Nutzer wettbewerbsfähige Preis- und Performance-Systeme erstellen. Zum ersten Mal in seiner Geschichte hat AMD den 7-nm-Herstellungsprozess für seine Server-CPUs verwendet. Alle AMD-EPYC-Prozessoren bestehen aus vier achtkernigen Zeppelin-Chips in einem Multi-Chip-Modul.

Virtuelle Hardware Version 15

VMware hat mit vSphere 6.7 U2 erstmals die virtuelle Hardware Version 15 (vmx-15) eingeführt.

Diese Änderung macht virtuelle Maschinen (VMs) leistungsstärker. Nutzer können jetzt virtuelle Maschinen mit bis zu 256 virtuellen CPUs konfigurieren, im Gegensatz zu früheren vSphere-Editionen, bei denen sie nur VMs mit bis zu 128 vCPUs konfigurieren konnten. Vmx-15 funktioniert nur auf vSphere 6.7 U2 oder höher, daher müssen Nutzer alle ihre Hosts mindestens auf U2 zu aktualisieren, um Ihre virtuellen Maschinen einzuschalten und die Vorteile der vmx-15 zu nutzen.

Wenn sie kein Upgrade durchführen, können sie die mit vmx-15 konfigurierten VMs ansonsten nicht einschalten.

ESXi-Schnellstart

VMware vSphere 6.7 führt die Quick-Boot-Funktion ein, mit der ein System in weniger als zwei Minuten neu gestartet werden kann. Es verhindert die Neu-Initialisierung des BIOS des physischen Servers und beschleunigt clusterweite Wartungsvorgänge wie Hardware-Upgrades und Patches.

Allerdings läuft Quick Boot nur auf bestimmter Hardware und funktioniert nicht auf Systemen, auf denen bereits ESXi Secure Boot aktiviert ist. Quick Boot kann im vSphere Update Manager aktiviert werden.

Abbildung 1: Quick Boot im vSphere Update Manager aktivieren
Abbildung 1: Quick Boot im vSphere Update Manager aktivieren

Mehrere NVIDIA GRID vGPUs pro VM

Mit vSphere 6.7 U3 können Sie mehrere virtuelle NVIDIA-GRID-GPUs (vGPUs) pro virtueller Maschine konfigurieren, um mehr grafik- und rechenintensive Arbeitslasten gleichzeitig auf vSphere ausführen zu können. Sie können bis zu 4 vGPUs an eine VM anschließen.

Anwender können Workloads, die auf GPUs laufen, einfach aussetzen und wieder aufnehmen, statt die virtuellen Maschinen aus- und wieder anzuschalten. So können sie Aufgaben über das Wartungsfenster hinweg ausführen, ohne VMs zu migrieren.

Persistente Speichergeräte

VMware vSphere 6.7 unterstützt auch Speichergeräte, die persistenten dynamischen RAM (DRAM) verwenden, so genannte NVDIMM-Geräte (Non-Volatile Dual In-Line-Memory-Module).

Diese neue Speichertechnologie hat eine geringere Latenzzeit und eine höhere Geschwindigkeit im Vergleich zu den vorherigen Speichergeräten. Persistenter Speicher erscheint in vSphere als vPMemDisk und wird vom System ähnlich behandelt wie ein Datenspeicher. Nutzer können können PMem als virtuelles NVDIMM konfigurieren, das vSphere direkt Gastbetriebssystemen, die NVDIMM-Geräte verwenden, anzeigt.

VCSA-Verbesserungen

VMware hat vor mehreren großen vSphere-Versionen von Windows auf vCenter Server Appliance (vCSA) umgestellt. VMware hatte jedoch anfangs Schwierigkeiten, die Funktionsparität zwischen diesen beiden Plattformen zu erreichen. Mit den jüngsten Updates von vCSA ist vCenter mit Windows jedoch ins Hintertreffen geraten.

VMware plant, die nächste Version von vSphere ohne Unterstützung für die Windows-Plattform zu veröffentlichen, so dass vSphere 6.7 U3 die letzte Version ist, auf der vCenter Server unter Windows installiert werden kann.

Anwender der Windows-Version können mit dem integrierten Migrations-Tool auf vCSA migrieren.

Verbesserungen der VCenter-Architektur

VMware hat die Architektur für alle vCenter-Serverdienste, die auf einer einzigen Instanz ausgeführt werden, vereinfacht. So können Nutzer Architekturen mit einem externen Platform Service Controller (PSC) in einer reduzierten Version bereitstellen. Der PSC führt verschiedene Dienste aus, wie zum Beispiel Zertifikatsmanagement, Authentifizierung und Lizenzierung.

VMware hat die Unterstützung für den Enhanced Linked Mode (ELM) hinzugefügt, der es ermöglicht, verschiedene vCenter-Server zu verbinden und über eine einzige Konsole zu verwalten. ELM bietet die Möglichkeit, alle verknüpften vCenter-Server-Systeme anzuzeigen und zu durchsuchen sowie Rollen, Berechtigungen, Lizenzen, Richtlinien und Tags zu replizieren. Nutzer können nun das gesamte System von jedem beliebigen Standort aus verwalten.

In der Vergangenheit mussten sie vCSA mit vCenter Server und separaten PSCs bereitstellen. Jetzt können sie die neue vCSA-Konvergenzfunktion im vSphere-Client verwenden, um von einer externen PSC-Bereitstellung zu einer eingebetteten PSC zu wechseln.

Abbildung 2: Eingebettete PSC-Instanzen mit dem Enhanced Link Mode
Abbildung 2: Eingebettete PSC-Instanzen mit dem Enhanced Link Mode

Änderungen für VCenter Server PNID

VMware hat in vSphere 6.7 mehrere Verbesserungen und neue Funktionen für vCSA eingeführt. Eine dieser Verbesserungen ist die Möglichkeit, Netzwerknamen und andere Netzwerkdetails über die vCenter-Servermanagement-UI zu ändern.

Wenn Anwender einen neuen vCSA erstmals bereitstellen und ihm einen Netzwerknamen – oder einen voll qualifizierten Domänennamen (Fully Qualified Domain Name, FQDN) – zuweisen, mussten sie diesen Namen in vSphere beibehalten. Die Möglichkeit, den FQDN zu ändern, hilft bei Fusionen und Übernahmen, bei denen sich die Namenskonventionen der Server ändern können.

Anwender können jetzt auch den Primary Network Identifier nach der Installation ändern. Dadurch können sie verschiedene Migrationsszenarien durchführen.

Abbildung 3: FQDN von vCenter Server Appliances ändern
Abbildung 3: FQDN von vCenter Server Appliances ändern

Erweiterte vMotion-Kompatibilität für VMs

VMware hat außerdem die erweiterte vMotion-Kompatibilität (EVC) in vSphere 6.7 verbessert.

Nutzer können EVC jetzt je VM statt je EXSi-Host konfigurieren. Dies bedeutet, dass virtuelle Maschinen nun CPU-spezifische Funktionen verwenden können und die Verwendung von CPUs mit bestimmten Funktionen im Cluster durch VMs eingeschränkt werden kann.

Dies gilt für VMs, die die neuesten CPU-Erweiterungen in Intel- oder AMD-Prozessoren benötigen.

Abbildung 4: Ansicht von EVC für die Konfiguration einer virtuellen Maschine
Abbildung 4: Ansicht von EVC für die Konfiguration einer virtuellen Maschine

Das traditionelle EVC, das auf einer Pro-Host-Basis arbeitet und es ermöglicht, verschiedene Hardware innerhalb eines einzigen Clusters zu mischen, funktioniert wie gewohnt.

Nächste Schritte

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