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Backup unstrukturierter Daten: Darauf muss geachtet werden

Unstrukturierte Daten stellen einen signifikanten Anteil der Informationen in Unternehmen dar. Bei der Sicherung muss einiges beachtet werden. Darauf gehen wir in diesem Text ein.

Unstrukturierte Daten umfassen Dokumente, Bilder, Videos und andere Dateitypen, die nicht in einer standardisierten Datenbankstruktur abgelegt sind. Die Sicherung dieser Daten erfordert spezielle Überlegungen und Strategien, um Datenverlust zu verhindern und Compliance-Anforderungen zu erfüllen.

Zunächst ist die Entwicklung einer umfassenden Backup-Strategie erforderlich. Diese sollte die Identifizierung der zu sichernden unstrukturierten Daten, die Festlegung der Backup-Häufigkeit und die Bestimmung der Aufbewahrungsdauerfür die Backups umfassen. Es ist wichtig, die Geschäftsrelevanz der verschiedenen Datentypen zu bewerten und die Backup-Strategie entsprechend zu priorisieren.

Für das Backup unstrukturierten Daten sind Lösungen erforderlich, die eine hohe Skalierbarkeit bieten und mit der Vielfalt und dem Volumen der Daten umgehen können. Lösungen, die inkrementelle Backups unterstützen und Deduplizierungstechnologien nutzen, können dabei helfen, den Speicherbedarf zu minimieren und die Effizienz zu maximieren.

Unstrukturierte Daten im Vergleich zu strukturierten Daten: Das ist beim Backup wichtig

Die Sicherung unstrukturierter Daten unterscheidet sich grundlegend von der Sicherung strukturierter Daten durch die Vielfalt der Formate, die Größe und die Verteilung der Daten. Unstrukturierte Daten, wie E-Mails, Videos, Bilder oder Dokumente, weisen keine einheitliche Struktur auf und sind oft über verschiedene Speicherorte und Plattformen verteilt. Diese Heterogenität erfordert flexible und leistungsfähige Backup-Lösungen, die in der Lage sind, eine breite Palette von Dateitypen effizient zu erfassen und zu speichern. 

Ein weiterer Unterschied liegt in der Skalierbarkeit der Lösungen, da das Volumen unstrukturierter Daten rasant wächst und somit Backup-Systeme benötigt werden, die mit dieser Expansion Schritt halten können. Zudem erfordert die Sicherung unstrukturierter Daten oft fortschrittliche Techniken wie Deduplizierung und Kompression, um den Speicherbedarf zu optimieren. Die besondere Herausforderung bei unstrukturierten Daten liegt auch in der Notwendigkeit, Zugriffsrechte und Datenschutzbestimmungen zu berücksichtigen, was eine differenzierte Handhabung der Datensicherheit und -integrität erfordert. Im Gegensatz zu strukturierten Daten, die in Datenbanken mit klar definierten Schemata gespeichert sind, verlangen unstrukturierte Daten somit einen umfassenderen Ansatz in Bezug auf Management, Speicherung und Wiederherstellung, um eine effektive und sichere Datenhaltung zu gewährleisten.

Eine weitere spezifische Herausforderung ist der Umgang mit der Versionskontrolle. Unstrukturierte Daten werden häufig aktualisiert und überarbeitet, was eine differenzierte Sicherungsstrategie erfordert, um verschiedene Versionen effektiv zu verwalten und bei Bedarf wiederherstellen zu können. Zudem erfordert die fragmentierte Speicherung unstrukturierter Daten in verschiedenen Systemen und Standorten eine integrierte Sicherungsstrategie, die eine konsistente Datensicherung über heterogene Umgebungen hinweg ermöglicht. Diese Besonderheiten verlangen nach fortschrittlichen Backup-Tools und -Strategien, die flexible und anpassungsfähige Lösungen für die Sicherung, Speicherung und Wiederherstellung unstrukturierter Daten bieten.

Sicherheit und Compliance bei der Sicherung unstrukturierter Daten

Die Sicherheit der Backup-Daten ist von entscheidender Bedeutung. Verschlüsselungsmethoden sowohl für die Übertragung als auch die Speicherung der Backup-Daten sollten implementiert werden, um die Daten vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Zudem muss die Backup-Lösung die Einhaltung relevanter Datenschutzgesetze und Branchenstandards unterstützen.

Die Integration der Backup-Strategie für unstrukturierte Daten in einen umfassenden Disaster-Recovery-Plan ist essenziell. Dies enthält die Festlegung von Recovery Time Objectives (RTO) und Recovery Point Objectives (RPO) für unstrukturierte Daten, um sicherzustellen, dass kritische Daten nach einem Datenverlust oder einer Katastrophe schnell wiederhergestellt werden können.

Das ist bei der Sicherung unstrukturierter Daten wichtig

Bei der Sicherung unstrukturierter Daten ist es entscheidend, die Datenquellen genau zu erfassen und zu klassifizieren, um eine lückenlose Backup-Abdeckung zu gewährleisten. Besondere Aufmerksamkeit erfordert die effiziente Handhabung großer Datenmengen, die in verschiedenen Formaten und über multiple Standorte verteilt sein können. Eine skalierbare Architektur, die eine schnelle Anpassung an wachsende Datenmengen und neue Datenquellen erlaubt, ist hier von Vorteil. 

Zudem sollte die Lösung eine optimierte und automatisierte Speicherverwaltung bieten, um die Kosten unter Kontrolle zu halten. Weiterhin ist die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und interner Richtlinien zur Datenspeicherung und -sicherheit unerlässlich. Die Implementierung von End-to-End-Verschlüsselung und Zugriffskontrollen schützt vor Datenmissbrauch und -verlust. 

Sicherung unstrukturierter Daten mit Open-Source-Lösungen

Zur Sicherung unstrukturierten Daten stehen zahlreiche Open Source Tools zur Verfügung, die unterschiedliche Vorteile und Herausforderungen bieten. Eines der bekanntesten ist Rsync, ein leistungsstarkes Synchronisationswerkzeug, das für seine Effizienz bei der Datenübertragung geschätzt wird. Es ermöglicht inkrementelle Backups, was Bandbreite spart und die Übertragungszeiten verkürzt. Allerdings erfordert Rsync ein gewisses Maß an technischem Verständnis für die Konfiguration und Optimierung. Ein weiteres Tool ist Bacula, das eine umfassende Netzwerk-Backup-Lösung bietet, die sich gut für die Verwaltung großer Datenmengen in heterogenen Netzwerken eignet. Bacula unterstützt Datenverschlüsselung und bietet detaillierte Berichte, kann jedoch aufgrund seiner Komplexität und des Bedarfs an initialer Einrichtung und Konfiguration abschreckend wirken. Amanda ist ein weiteres robustes Backup-System, das sich durch seine Flexibilität bei der Sicherung auf verschiedene Speichermedien auszeichnet. Die Komplexität in der Einrichtung und die Notwendigkeit, sich mit den spezifischen Amanda-Konfigurationsdateien vertraut zu machen, können jedoch als Nachteile angesehen werden. 

BorgBackup ist ein deduplizierendes Backup-Programm, das effiziente und platzsparende Sicherungen ermöglicht, indem es nur die Unterschiede zwischen den Sicherungen speichert. Es eignet sich besonders für die Sicherung großer Mengen unstrukturierter Daten. Restic bietet ein schnelles und sicheres Backup-Programm, das die einfache Handhabung und die Verschlüsselung von Daten in den Vordergrund stellt, ideal für die sichere Übertragung und Speicherung von Daten. Duplicati ist ein weiteres Tool, das sich durch seine Fähigkeit auszeichnet, Backups auf zahlreichen Cloud-Speicherlösungen zu erstellen und dabei starke Verschlüsselung zu verwenden, was eine vielseitige und sichere Option für die Datensicherung darstellt. 

Das Tool rdiff-backup ermöglicht die inkrementelle Sicherung von Dateien, wodurch nur die Änderungen seit dem letzten Backup gespeichert werden, was die Effizienz steigert und den Speicherbedarf minimiert. Diese Tools erfüllen kritische Anforderungen im Kontext der Datensicherung, indem sie Zuverlässigkeit, Sicherheit und Effizienz in den Vordergrund stellen, um die Herausforderungen bei der Sicherung unstrukturierter Daten effektiv zu meistern.

Eine 3-2-1-Backup-Strategie ist empfehlenswert, bei der drei Kopien von Daten auf zwei verschiedenen Medien gespeichert werden, mit mindestens einer Kopie an einem Offsite-Standort. Dies schützt vor lokalen Ausfällen und Katastrophen. Um die Zuverlässigkeit von Backups zu gewährleisten, sollten regelmäßig Integritätsprüfungen durchgeführt werden. Dies stellt sicher, dass die gesicherten Daten im Bedarfsfall auch tatsächlich wiederherstellbar sind.

Nicht alle Daten sind gleich wichtig. Durch die Klassifizierung unstrukturierter Daten können Ressourcen effizienter zugeteilt und kritische Daten mit höherer Priorität gesichert werden. Technologien wie Deduplizierung und Kompressionkönnen den benötigten Speicherplatz für Backups erheblich reduzieren. Dies ist besonders bei großen Mengen unstrukturierter Daten vorteilhaft. 

Datenwiederherstellung unstrukturierter Daten optimieren

Für erfahrene Administratoren und Nutzer unstrukturierter Daten ist die Optimierung der Datenwiederherstellungsstrategien ein kontinuierlicher Prozess, der über traditionelle Backup-Methoden hinausgeht. Ein vertieftes Verständnis von Snapshot-Technologien und objektbasierten Speicherlösungen kann die Effizienz und Skalierbarkeit der Datenwiederherstellung erheblich verbessern. Snapshots bieten die Möglichkeit, den Zustand eines Dateisystems zu einem bestimmten Zeitpunkt festzuhalten, was eine schnelle Wiederherstellung ermöglicht, während objektbasiertes Storage die Speicherung von Daten in einem flachen Namespace ermöglichen, was die Verwaltung großer Datenmengen vereinfacht. 

Zudem sollte die Implementierung von Policy-basiertem Datenmanagement in Erwägung gezogen werden, um automatisierte Entscheidungen über die Lebenszyklusverwaltung von Daten zu treffen, basierend auf ihrer Relevanz und Nutzungshäufigkeit. Erfahrene Administratoren setzen auch auf fortgeschrittene Monitoring- und Analyse-Tools, um Trends bei der Datennutzung zu erkennen und potenzielle Probleme frühzeitig zu identifizieren. Dies ermöglicht eine proaktive Anpassung der Backup-Strategien und optimiert die Ressourcennutzung. 

KI, Cloud und Edge bei der Sicherung unstrukturierter Daten beachten

Ein tiefgreifendes Verständnis von Cloud-Speicheroptionen und deren Sicherheitsaspekten ist unerlässlich, da immer mehr Unternehmen Cloud-Lösungen für die Datenspeicherung und das Backup nutzen. Die Kenntnis von Hybrid-Cloud-Umgebungen und Multi-Cloud-Strategien wird immer wichtiger, um Daten flexibel und sicher zwischen verschiedenen Plattformen zu transferieren und zu verwalten.

Weiterhin ist ein fundiertes Wissen über künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) von Vorteil, da diese Technologien zunehmend zur Analyse und Verwaltung unstrukturierter Daten eingesetzt werden. Sie können dabei helfen, Muster und Trends in großen Datenmengen zu erkennen und automatisierte Entscheidungen über Backup-Prioritäten und Datenarchivierung zu treffen.

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