Definition

Namensraum (Namespace)

Ein XML-Dokument besteht im Wesentlichen aus Elementen und Attributen. Durch die Zuordnung zu einer DTD (Document Type Definition) gehören Elemente und Attribute dem Namensraum (Namespace) dieser DTD an. Damit sind sie eindeutig definiert.

Die Bezeichnung von Elementen und Attributen ist damit meist zweiteilig. Sogenannte qualifizierte Namen bestehen aus einem Präfix, das den Namensraum bezeichnet, und einem lokalen Namensteil, der den Namen des Elements oder Attributs innerhalb des Namensraums bezeichnet.

Besonders wichtig ist die Bezeichnung des Namensraums, wenn sich Namen von Elementen oder Attributen aus unterschiedlichen Namensräumen überschneiden. Ein Beispiel: In einem XML-Dokument gibt es zweimal ein Element namens plus. Einmal bezieht es sich auf einen eigenen Namensraum, und einmal soll es als HTML-Element fungieren. Nur durch die Zuordnung zu einem bestimmten Namensraum ist in dem Fall klar, in welchem Kontext das Element interpretiert werden soll.

Namensräume ermöglichen es, gleichlautende Namen mit unterschiedlicher Bedeutung in verschiedenen Vokabularen zu verwenden. Dafür muss innerhalb eines Namensraums jeder verwendete Name eindeutig sein, derselbe Name darf aber in unterschiedlichen Namensräumen zum Einsatz kommen.

Ein Namensraum wird in XML durch einen Uniform Resource Identifier (URI) eindeutig identifiziert, meist in Form einer Webadresse (Uniform Resource Locator, URL). Der Namensraum ist dann einfach mit der Website dieser URI (zum Beispiel Firmenname) zu verbinden. Dabei wird diese Adresse nur als Referenz definiert, die nicht unbedingt existieren muss. Für die Weiterverarbeitung des XML-Dokumentes muss auch keine Verbindung zum Internet bestehen. Der URI ist generell eindeutig, damit die Bezeichnung für den Namensbereich eindeutig bleibt.

Diese Definition wurde zuletzt im Februar 2015 aktualisiert

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