
Gorodenkoff - stock.adobe.com
Was steckt hinter BLOB-Storage und welche Anbieter gibt es?
Blob Storage ermöglicht die effiziente Speicherung unstrukturierter Daten in der Cloud, aber auch im lokalen Rechenzentrum. Der Text zeigt, was dahintersteckt.
Blob Storage ist eine zentrale Technologie, wenn es um die Speicherung großer Mengen unstrukturierter Daten geht. Ob Bilder, Videos, Backups oder Logdateien, moderne IT-Infrastrukturen setzen zunehmend auf diese flexible Speicherlösung, um Skalierbarkeit und Verfügbarkeit sicherzustellen. Im Gegensatz zu klassischen Dateisystemen oder blockbasierten Speicherlösungen organisiert Blob Storage Daten in flachen Strukturen ohne hierarchische Verzeichnisse. Jedes gespeicherte Objekt erhält eine eindeutige Kennung und kann direkt über eine URL angesprochen werden, was den Zugriff besonders effizient macht.
Azure Blob Storage für die Microsoft-Cloud
Microsoft bietet mit Azure Blob Storage eine leistungsstarke Lösung für Unternehmen, die unstrukturierte Daten in der Cloud speichern möchten. Azure Blob Storage umfasst verschiedene Speicheroptionen, darunter Block Blobs für allgemeine Datenspeicherung, Append Blobs für inkrementelle Speicherung und Page Blobs für den Einsatz in virtuellen Maschinen. Die Einrichtung eines Azure Blob Storage-Kontos erfolgt über das Azure-Portal, wo verschiedene Konfigurationsoptionen wie Region, Redundanz und Zugriffskontrollen festgelegt werden können. Eine wesentliche Sicherheitsfunktion ist die Möglichkeit, den öffentlichen Zugriff auf Container zu deaktivieren, um unbefugte Zugriffe zu verhindern.

Vergleich zwischen Azure Blob Storage, AWS S3 und Google Cloud Storage
Ein detaillierter Vergleich zwischen Azure Blob Storage und Amazon S3 zeigt einige wichtige Unterschiede in der Architektur, Sicherheit und Preisgestaltung. Azure Blob Storage verwendet eine hierarchische Namensstruktur, bei der zunächst ein Speicherkonto erstellt wird, gefolgt von Containern, die einzelne Blobs enthalten. Amazon S3 hingegen setzt auf eine flache Namensstruktur, bei der Objekte direkt in einem S3-Bucket gespeichert werden. In Bezug auf Sicherheitsmechanismen bietet Azure Shared Access Signatures (SAS), die zeitlich begrenzte Zugriffsschlüssel für spezifische Blobs generieren.
Azure Blob Storage, AWS S3 und Google Cloud Storage zählen zu den führenden Cloud-Speicherlösungen und bieten zahlreiche Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede. Während Azure Blob Storage in das Microsoft-Ökosystem integriert ist und sich nahtlos mit Diensten wie Azure Functions, Data Factory und Power BI verbindet, gehört AWS S3 zu Amazon Web Services und bietet eine enge Verzahnung mit Lambda, EC2 und Redshift. Google Cloud Storage hingegen bietet eine flexible, skalierbare Lösung, die in das Google-Cloud-Ökosystem integriert ist und sich besonders für Big-Data-Analysen eignet.

Die Dienste ermöglichen eine hochverfügbare Speicherung unstrukturierter Daten und bieten verschiedene Speicherklassen zur Kostenoptimierung. Azure Blob Storage bietet Speicheroptionen wie lokal redundante Speicherung (LRS), zonenredundante Speicherung (ZRS) und geografisch redundante Speicherung (GRS), während AWS S3 Intelligent Tiering, One Zone-IA und Glacier-Speicherklassen nutzt. Google Cloud Storage bietet ebenfalls verschiedene Speicherklassen, darunter Standard für häufig genutzte Daten, Nearline für selten genutzte Daten, Coldline für Langzeitarchivierung und Archive für Daten, die nur selten abgerufen werden.
In puncto Sicherheit nutzen alle drei Lösungen Verschlüsselung für ruhende (Data at Rest) und übertragene Daten (Data in Flight). Azure Blob Storage setzt auf Entra ID zur Identitäts- und Zugriffsverwaltung, AWS S3 verwendet dabei das Identity and Access Management (IAM) von AWS. Google Cloud Storage bietet eine Verschlüsselung durch Google-verwaltete Schlüssel sowie die Möglichkeit, eigene Schlüssel über den Key Management Service (KMS) zu verwenden.
Weitere Anbieter von Blob Storage
Neben den etablierten Cloud-Anbietern gibt es weitere Unternehmen, die leistungsfähige Blob-Speicherlösungen anbieten. Cloudflare offeriert mit R2 Storage eine Objektspeicherlösung, die günstige Gebühren beim Datenabruf bietet. Diese kann erhebliche Kosteneinsparungen ermöglichen, insbesondere für Anwendungen mit häufigem Datenzugriff. Ein weiterer Vorteil von Cloudflare R2 ist die vollständige Kompatibilität mit der S3-API. Zudem bietet Cloudflare R2 Pre-Signed URLs, mit denen Nutzer Dateien direkt in den Speicher hochladen können, ohne dass die Serverlast auf der Anwendung selbst liegt. Durch die Integration mit dem globalen Netzwerk von Cloudflare wird die Latenz reduziert, was R2 besonders für Anwendungen wie Medienstreaming, Gaming und Web-Applikationen attraktiv macht. Allerdings fehlen R2 einige erweiterte Speicherverwaltungsfunktionen, die in etablierten Plattformen wie AWS S3 oder Google Cloud Storage verfügbar sind, zum Beispiel Tiered Storage oder tiefgehende Compliance-Werkzeuge. Für Unternehmen, die Open-Source-Technologien bevorzugen, ist OpenStack Swift eine beliebte Alternative. Swift bietet eine nahtlose Integration in OpenStack-Umgebungen und ermöglicht die Speicherung und Verwaltung großer Datenmengen.
NetApp StorageGRID ist eine softwaredefinierte Objekt-Storage-Lösung, die speziell für Unternehmen entwickelt wurde, die große Mengen unstrukturierter Daten verwalten müssen. Seit Version 10.4 unterstützt StorageGRID sowohl traditionelle On-Premises-Infrastrukturen als auch Multi-Cloud-Strategien und bietet eine hohe Skalierbarkeit durch die Integration mit Docker-Containern sowie die Bereitstellung auf Bare-Metal-Servern.

Ein zentrales Merkmal von StorageGRID ist seine Unterstützung für Amazon S3 und OpenStack Swift, wodurch Unternehmen ihre bestehenden Speicherumgebungen nahtlos erweitern können. StorageGRID setzt auf eine massiv parallele Transaktions-Engine mit integriertem Load Balancing und Multithread-Pipelining. Zudem bietet die Lösung Funktionen wie erweiterte Erasure-Coding-Mechanismen, um eine hohe Datensicherheit zu gewährleisten. Dadurch lassen sich Datenverluste durch Festplatten-, Server- oder Standortausfälle minimieren.
Zusätzlich verfügt StorageGRID über ein integriertes Informationslebenszyklus-Management (ILM), das die Speicherung und Archivierung von Objekten über verschiedene Speicherpools hinweg steuert. Mit umfangreichen Sicherheitsfunktionen, einschließlich rollenbasierter Zugriffskontrolle (RBAC), Multi-Tenant-Fähigkeit und nahtloser LDAP-Integration, ist StorageGRID eine besonders sichere Lösung für Unternehmen mit hohen Compliance-Anforderungen. Durch die Integration mit Veritas Enterprise Vault können zudem E-Mails, Social-Media-Daten und andere archivierungsrelevante Formate zentral verwaltet werden.