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Wie konfiguriert man VoIP in einem Netzwerk?

Wenn Sie Ihr Netzwerk für eine VoIP-Konfiguration fit machen wollen, dann müssen Sie die notwendigen Schritte sehr gut planen. VoIP-Traffic stellt hohe Ansprüche.

Die Fehlersuche in einem Netzwerk bei schlechter Sprach-Performance kann schwierig sein. Das ist vor allen Dingen dann der Fall, wenn die Pakete mehrere Pfade im Netzwerk einschlagen. Funktioniert VoIP nicht, wirkt sich das negativ auf das Geschäft aus. Außerdem ist es ein potenzielles Sicherheitsproblem, wenn die Belegschaft im Notfall keine Hilfe rufen kann.

Die Konfiguration von VoIP (Voice over IP) muss gut geplant sein, weil es zwischen den Endpunkten so wenig Latenz wie möglich geben soll. Außerdem muss die Zuverlässigkeit hoch sein und Sie brauchen adäquate Management-Tools, damit Sie aufkommende Probleme sowohl proaktiv als auch reaktiv lösen können.

Möchten Sie VoIP in einem existierenden Netzwerk testen, dann müssen Sie sich ebenfalls damit befassen, wie die Telefone mit Strom versorgt werden. In einer TDM-Umgebung (Time-Division Multiplexing) versorgt die Telefonanlage (PBX) die Telefone über Kupferdrähte mit Strom. Bei VoIP benötigen die Telefone eine alternative Stromquelle. In Ethernet-Netzwerken ist das normalerweise Power over Ethernet (PoE).

Eventuell stecken Sie die Telefone in entsprechende Anschlussdosen. Das bedeutet aber auch, dass Sie eine Notstromversorgung brauchen, um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein. Wollen Sie vorhandenen Switches PoE-Unterstützung spendieren, so müssen Sie vielleicht die Verkabelung und Kühlsysteme in den Kabelschränken nachrüsten. Weiterhin brauchen Sie eine neue Strategie, damit Sie einen Stromausfall abfedern können.

Setzen Sie bei der VoIP-Konfiguration auf virtuelle LANs (VLAN), so isolieren Sie damit den Voice Traffic vom restlichen Netzwerk. Durch den Einsatz von VLANs können Netzwerk-Administratoren den Voice Traffic entsprechend priorisieren und die Sicherheit angemessen steuern. Telefone lassen sich manuell zu den VLANs hinzufügen. Alternativ können Sie auch Protokolle wie zum Beispiel Link Layer Discovery Protocol (LLDP) oder Cisco Discovery Protocol einsetzen. Dadurch sind Ethernet-Switches in der Lage, Telefone automatisch zu identifizieren und können somit IP-Adressen und virtuelles LAN automatisch konfigurieren.

Als Teil der VoIP-Konfiguration müssen Sie weiterhin beachten, dass jedes Telefon eine eigene IP-Adresse benötigt. Normalerweise wird sie via DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) zugewiesen. Verwenden Sie private IP-Adressen, dann müssen Sie VoIP-Gateways oder Session Border Controller (SBC) einsetzen. Sie stellen die Verbindung zwischen den internen Telefonen und dem öffentlichen Telefonnetz (PSTN) her.

Checkliste für die VoIP-Konfiguration
Abbildung 1: Checkliste für die VoIP-Konfiguration

Immer mehr Unternehmen verabschieden sich von herkömmlichen Telefonen und stellen auf sogenannte Softphone Clients um, die auf einem PC, einem Notebook oder einem mobilen Gerät laufen. Für die Konfiguration von VoIP-Softphones müssen Sie sicherstellen, dass sich im Netzwerk Access Points befinden, die Voice Traffic priorisieren können. Außerdem brauchen Sie genügend drahtlose Bandbreite und Abdeckung, sodass tote Punkte und Datenstau vermieden werden.

Sie sollten weiterhin qualitativ hochwertige Headsets einsetzen. Damit stellen Sie sicher, dass die Sprachqualität stimmt. Außerdem brauchen Sie Einblicke in die Performance der Softphones, damit Sie Probleme damit schnell isolieren und beheben können. Verwenden Sie Softphones, verlieren Sie automatisch die Option, den Voice Traffic in eigene VLANs stecken zu können. Deswegen muss Ihre Netzwerkinfrastruktur Voice-Pakete erkennen und entsprechend priorisieren können. Das gilt auch dann, wenn die Daten verschlüsselt sind.

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