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Wichtige Neuerungen für Hyper-V in Windows Server 2025

Die nächste Version von Hyper-V bringt erhebliche Verbesserungen in den Bereichen Sicherheit, Storage und darüber hinaus GPU-Virtualisierung und -Gruppierung. Ein Überblick.

Mit Windows Server 2025 stellt Microsoft den Nachfolger von Windows Server 2022 als Preview zur Verfügung. Hier gibt es einige Neuerungen, zum Beispiel die neue Konfigurationsversion 12.0. VMs mit dieser Version laufen nur auf Hyper-V-Hosts auf denen Windows Server 2025 installiert ist, da diese die neuen Funktionen der neuen Serverversion nutzen.

Mit der Einführung des Delegated Managed Service Accout (dMSA) wird die Migration von Dienstkonten vereinfacht, indem verwaltete und vollständig zufällige Schlüssel bereitgestellt werden, ohne dass umfangreiche Anwendungsänderungen erforderlich sind. Für VMs und Workloads kann das effektive Verbesserungen mit sich bringen.

Hyper-V und Storage wird in Windows Server 2025 modernisiert

Mit der neuen Serverversion verbessert Microsoft nicht nur die Version von Hyper-V, sondern integriert auch Verbesserungen im Storage-Bereich, die vor allem für die Speicherung von VMs optimiert sind. Wie bei den Vorgängern ist Hyper-V in Windows Server 2025 fester Bestandteil des Betriebssystems und erfordert keine spezielle Lizenzierung. Das gilt auch für die Storage-Verbesserungen. Im Bereich der Virtualisierung wird vermutlich auch in Windows Server 2025 die Datacenter Edition am besten für Hyper-V geeignet sein, da diese die Bereitstellung einer unendlichen Anzahl an VMs erlaubt. Bei Windows Server 2025 Standard sind vermutlich weiterhin nur zwei VMs pro Server erlaubt. Da sich Windows Server 2025 derzeit noch im Preview-Status befindet, kann sich das aber jederzeit ändern.

Windows Server 2025 kann GPUs virtualisieren und gruppieren

Mit Windows Server 2025 ist es möglich, GPUs zu virtualisieren und auch die Deduplizierung von Daten ist mit Windows Server 2025 einfacher, vor allem auf dem empfohlenen Dateisystem ReFS. In Zukunft soll es auch einfacher möglich sein, VMs mit der Live-Migration zwischen Hosts zu verschieben, auch ohne dass die Server Mitglied in einer Active-Directory-Umgebung sind. Generell sind in Zukunft keine AD-Umgebungen mehr notwendig, um, alle Funktionen in Hyper-V zu nutzen, zum Beispiel die Live-Migration.

neue Konfigurationsversion von Hyper-V
Abbildung 1: Windows Server 2025 kommt mit einer neuen Konfigurationsversion für Hyper-V.

GPUs können mit Windows Server 2025 auf einem Host mehreren VMs zugewiesen werden. Das erfolgt über die Partitionierung. Sinnvolles Einsatzgebiet ist das Verwenden von KI-Anwendungen in den VMs. Die Aufteilung der physischen GPUs funktioniert mit Windows Server 2025 darüber hinaus auch in Clustern, zusammen mit der Live-Migration. Damit die neue Technologie funktioniert, müssen GPU und CPU kompatibel damit sind. Hier sind also moderne Prozessoren notwendig. Als Betriebssysteme müssen in den VMs Windows 10/11 oder Windows Server 2022/2025 zum Einsatz kommen oder ausgewählte Linux-Distributionen, wie zum Beispiel Ubuntu.

Neben der Aufteilung von GPUs auf verschiedene VMs kann Windows Server 2025 mehrere GPUs zu einem Pool zusammenfassen. Auch das ist sinnvoll für die Bereitstellung von KI-Anwendungen. Pools lassen sich auf Cluster- und Host-Ebene erstellen und sind auch für den Bereich des Failovers wichtig.

Generation-2-VMs werden in Windows Server 2025 zum Standard

Erstellen Admins im Hyper-V Manager, dem Windows Admin Center oder der PowerShell eine neue VM, dann wird diese ab Windows Server 2025 standardmäßig als Generation-2-VM erstellt. Hier wird die Hardware paravirtualisiert, was die Leistung moderner Betriebssysteme deutlich verbessert. Dazu kommt die Unterstützung für UEFI, Secure Boot und die Einbindung von virtuellen TPMs. Damit kommen aber nur Windows und aktuelle Linux-Distributionen zurecht.

Generation-2-VMs als Standard
Abbildung 2: Generation-2-VMs werden in Windows Server 2025 zum Standard.

Windows Server 2025 soll mit NVMe fast doppelt so schnell werden

Setzen Unternehmen in Windows Server 2025 auf NVMe zum Speichern von VMs, können sich Schreib- und Leseleistung teilweise fast verdoppeln, verspricht Microsoft. Davon profitieren natürlich vor allem große Dateien, zum Beispiel virtuelle Festplatten von VMs. Zusammen mit den verbesserten Dedup-Funktionen, die den benötigten Speicherplatz nach der Angabe von Microsoft fast halbieren können, bietet hier Windows Server 2025 einiges an Potenzial für große Workloads.

Hotpatching und SMB-over-QUIC in allen Editionen von Windows Server 2025

Windows Server 2025 unterstützt in allen Editionen Hotpatching. In Windows Server 2022 konnte diese Funktion nur in der Datacenter: Azure Edition genutzt werden. Beim Hotpatching lässt sich das System aktualisieren und partiell neu starten, ohne dass der komplette Host neu starten muss. Das ist für Hyper-V-Hosts natürlich ideal.

Für die Replikation von VMs zwischen lokalen VMs zu Azure Stack HCI oder zu Azure-VMs kann SMB-over-QUIC interessant sein. Diese Technologie ist für alle Editionen von Windows Server 2025 verfügbar. Ideal ist das auch für Dateifreigaben, die über das Internet schnell und sicher zur Verfügung stehen sollen. SMB-over-QUIC ist eine signifikante Erweiterung in Windows Server 2025, die das Server-Message-Block-Protokoll (SMB) über das Quick-UDP-Internet-Connections-Protokoll (QUIC) transportiert. Diese Technologie stellt eine sichere Verbindung bereit, indem sie TLS 1.3 für die Verschlüsselung nutzt und somit Identitätsdiebstahl sowie Man-in-the-Middle-Angriffe verhindert.

Eine der Schlüsselfunktionen von SMB-over-QUIC ist die Flexibilität in der Port-Auswahl, wodurch Administratoren nicht länger auf den standardmäßig festgelegten UDP-443-Port beschränkt sind, sondern diesen anpassen können. Diese Anpassungsfähigkeit erweitert die Möglichkeiten für sichere und flexible Netzwerkkonfigurationen. Darüber hinaus gilt SMB-over-QUIC als SMB VPN für Remotearbeiter, mobile Gerätenutzer und Organisationen mit hohen Sicherheitsanforderungen.

Fazit

Windows Server 2025 bietet interessante Neuerungen für Hyper-V. Diese Version bringt nicht nur eine neue Konfigurationsversion (12.0) mit sich, die exklusiv auf Windows Server 2025 läuft und die neuesten Funktionen unterstützt, sondern auch wesentliche Verbesserungen in der Virtualisierungstechnologie und Server-Verwaltung.

Ein weiteres Feature von Windows Server 2025 ist die Erleichterung der Migration und Verwaltung von Dienstkonten durch den Delegated Managed Service Account (dMSA), der die Sicherheit und Handhabung von Schlüsseln optimiert. Das, gepaart mit umfassenden Verbesserungen im Bereich Storage, insbesondere für die Speicherung von VMs, deutet auf signifikante Leistungssteigerungen und eine effizientere Ressourcennutzung hin.

Die Integration von GPU-Virtualisierung und -Gruppierung eröffnet neue Möglichkeiten für den Einsatz von KI-Anwendungen innerhalb von VMs. Das wird durch die Fähigkeit, GPUs auf mehrere VMs aufzuteilen oder mehrere GPUs zu einem Pool zusammenzufassen, weiter verstärkt, wodurch eine flexible und leistungsfähige Umgebung für rechenintensive Anwendungen entsteht.

Darüber hinaus wird mit Windows Server 2025 die Erstellung von VMs als Generation 2 zum Standard, was die Leistung und Sicherheit von VMs durch Features wie UEFI und Secure Boot deutlich verbessert. Die Unterstützung von NVMe-Speicher verspricht eine erhebliche Leistungssteigerung, insbesondere beim Schreiben und Lesen großer Dateien, was vor allem für die Speicherung virtueller Festplatten relevant ist. In Verbindung mit den verbesserten Deduplizierungsfunktionen, die den Speicherbedarf reduzieren, bietet Windows Server 2025 ein starkes Potenzial für den Einsatz in großen Workloads.

Schließlich sind die universelle Verfügbarkeit von Hotpatching und SMB-over-QUIC in allen Editionen von Windows Server 2025 hervorzuheben. Diese Funktionen verbessern die Systemaktualisierung und Datensicherheit erheblich und unterstützen effiziente und sichere Arbeitsumgebungen, auch für Remote-Mitarbeiter und Nutzer mobiler Geräte.

Insgesamt bietet Windows Server 2025 eine Reihe von Verbesserungen und neuen Funktionen, die es zu einer leistungsstarken Plattform für moderne IT-Infrastrukturen machen, insbesondere für Anwendungen, die hohe Anforderungen an Virtualisierung, Sicherheit und Performance stellen.

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