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So beginnen Sie mit der Bereitstellung von Wi-Fi 7
Die Abstände zwischen neuen Wi-Fi-Versionen werden immer kürzer. Unternehmen müssen deshalb überlegen, ob und wann sie einen neuen WLAN-Standard wie Wi-Fi 7 einführen sollten.
Die Lebenszyklen von WLAN/Wi-Fi können je nach Größe und Art eines Unternehmens sehr unterschiedlich sein. Aus diesem Grund gibt es keine allgemeingültige Richtlinie dafür, wann der Umstieg auf Wi-Fi 7 erfolgen sollte.
Jeder neue WLAN/Wi-Fi-Standard verspricht höhere Geschwindigkeiten und eine bessere Leistung. In der Praxis lassen sich die hochgesteckten Spezifikationen jedoch oft nicht erreichen. Wi-Fi 7 bildet da keine Ausnahme. Die neue Spezifikation ermöglicht Datenraten von bis zu 46 GBit/s sowie 320 MHz breite Kanäle und macht damit Virtual Reality (VR) und anspruchsvolle Videoanwendungen möglich.
Zwar sollte Wi-Fi 7 leistungsfähiger sein, doch die Vorteile variieren stark. Wi-Fi 7 ist für Netzwerkprofis aufgrund seiner Fähigkeiten spannend. Zu den Funktionen von Wi-Fi 7 gehören:
- Betrieb in den Frequenzbändern 2,4, 5 und 6 GHz.
- Höhere Modulationsraten von bis zu 4K-Quadraturamplitudenmodulation (QAM) sind unter geeigneten Bedingungen und mit Client-Geräten, die dies unterstützen, möglich.
- Multi-Link Operation (MLO): Ein Client-Gerät und der verbundene Access Point (AP) können gleichzeitige Verbindungen in zwei oder drei Frequenzbändern nutzen. MLO ist jedoch keine Selbstverständlichkeit: Das WLAN muss die richtigen Voraussetzungen erfüllen und sowohl Client als auch AP müssen MLO unterstützen.
Aktuelle Trends bei der Einführung von Wi-Fi 7
Frühere Wi-Fi-Einführungen beeinflussen die Akzeptanz von Wi-Fi 7. Unternehmen, die kürzlich Wi-Fi 6E eingeführt haben oder dies gerade tun, haben es nicht eilig, Wi-Fi 7 zu installieren. Unternehmen, die noch frühere WLAN-Standards nutzen, ziehen jedoch Wi-Fi 7 in Betracht.
Unternehmen, die noch mit Wi-Fi 5 und frühen Wi-Fi-6-Standards mit einer Vielzahl unterschiedlicher Clients arbeiten, werden mit Wi-Fi 7 mehr Zukunftssicherheit gewinnen, wenn ihre aktuelle Ausrüstung das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Unterdessen sollten alle Unternehmen, die aufgrund einer veralteten Infrastruktur obligatorische WLAN-Upgrades durchführen müssen, Wi-Fi 7 in Betracht ziehen. Es sei denn, sie sind sicher, dass sie keine Wi-Fi-7-Clients haben werden. Die meisten Unternehmen müssen Clients unterstützen, die bis zu Wi-Fi 5 zurückreichen. Das wirkt sich negativ auf die Leistung von Wi-Fi 7 aus.
Auch Access Points (APs) beeinflussen die Entscheidungen für die Einführung von Wi-Fi 7: Mit jedem neuen Standard werden APs nicht nur schneller, sondern auch teurer – manchmal um Hunderte von Euro pro AP.
Roadmap für die Implementierung von Wi-Fi 7
Die Umstellung auf Wi-Fi 7 bedeutet im Wesentlichen, den Anwendungsfall zu rechtfertigen und zu prüfen, wozu das Netzwerk hinter den Access Points (APs) in der Lage ist.
Bei Durchsatzangaben von mehreren Dutzend Gigabit pro Sekunde ist klar, dass die AP-Uplinks mindestens mehrere Gigabit betragen müssen. Berücksichtigen Sie auch die Anforderungen an Power over Ethernet (PoE), da mehr Funkgeräte und eine höhere Netzwerkleistung möglicherweise den neuesten PoE-Standard – auch als PoE++ oder Universal PoE (UPoE) bekannt – von den angeschlossenen Switches erfordern.
Ein weiterer zu berücksichtigender Punkt ist die ungeschirmte Twisted-Pair-Verkabelung zwischen den Switches und den APs. Wenn Unternehmen diese aufrüsten müssen, entsteht ein weiterer potenzieller Kostenfaktor.
Über die Analyse der verschiedenen Infrastrukturgeräte hinaus wird Wi-Fi 7 viele Unternehmen wahrscheinlich dazu zwingen, ihre WLANs neu zu konzipieren. Bei Controller-basierten WLANs sollten Sie vor dem Anschluss an Wi-Fi-7-APs die Eignung der Controller überprüfen und Code-Updates durchführen.
Für Wi-Fi verändert 6 GHz alles. Selbst dichte Legacy-Designs müssen von WLAN-Profis neu bewertet werden, die die mit Wi-Fi 7 einhergehenden Änderungen im Hochfrequenzbereich verstehen. Da Wi-Fi 7 die Verschlüsselungsanforderungen von Wi-Fi Protected Access 3 (WPA3) erfüllt, müssen Netzwerkprofis auch die WLAN-Sicherheit berücksichtigen. Dies ist der entscheidende Faktor zwischen Client-Geräten, die Wi-Fi 7 nutzen können, und solchen, die dies nicht können.
Vor- und Nachteile von Wi-Fi 7
Wi-Fi 7 wurde als revolutionäre Technologie vermarktet, die unzählige VR-Anwendungen für Netzwerke ermöglichen soll. Doch das ist nicht der einzige Pluspunkt. Zu den Vorteilen von Wi-Fi 7 gehören:
- Höhere Geschwindigkeiten: Drahtlose Verbindungsgeschwindigkeiten im Gigabit-Bereich oder darüber werden kabelgebundene Ethernet-Verbindungen für allgemeine Produktivitätszwecke weiter an den Rand drängen.
- Reduzierte AP-Anzahl: Weniger Access Points könnten dazu beitragen, die hohen Kosten für Wi-Fi-7-APs und UPoE-Switches auszugleichen.
- 6-GHz-Frequenzband: Wenn die Client-Geräte flächendeckend aufholen, werden alle drei Wi-Fi-Bänder weniger ausgelastet sein, was zu einer besseren drahtlosen Konnektivität führt.
Wi-Fi 7 bringt jedoch auch einige Einschränkungen mit sich:
- Nicht ideal für fest installierte Geräte: Trotz der enormen Geschwindigkeitsversprechen ist Wireless nicht die beste Lösung für fest installierte Server und Client-Geräte.
- Überlegungen zur Codequalität: Für ein erfolgreiches WLAN reicht es nicht aus, einfach nur Wi-Fi-7-APs zu kaufen. Die Qualität des zugrunde liegenden Codes ist entscheidend. Selbst KI-gestützte moderne WLAN-Hardwaresysteme weisen eine ganze Reihe von clientseitigen Fehlern auf.
- Überlegungen zum Netzwerkdesign: Wie bei Wi-Fi schon immer, ist auch bei Wi-Fi 7 das Netzwerkdesign entscheidend, unabhängig davon, um welche Technologiegeneration es sich handelt.