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Die 5 größten Vorteile einer hybriden Cloud

Public und Private Clouds haben sich durchgesetzt. Verbindet man beide Ansätze in Hybrid Clouds, lassen sich oft Workload-, Geschäfts- und Budget-Anforderungen besser adressieren.

Unternehmen migrieren heute Workloads in die Public Cloud, genauso wie sie im Rechenzentrum Private Clouds einrichten. Indem sich diese Formen von Cloud Computing durchsetzen, konzentrieren sich große und kleine Unternehmen auf Hybrid Clouds, um beide Modelle miteinander zu verbinden.

Eine Hybrid Cloud verbindet Public und Private Clouds, um eine einzige Umgebung für konsistente und mobile Datenprozesse zu schaffen, die auf ihnen laufen. Ein Unternehmen erhält dann das Beste aus beiden Welten und vermeidet ungewollte Nachteile wie zum Beispiel die Migration von traditionellen virtuellen Maschinen (VMs) zu Cloud-Instanzen oder die Entwicklung von Cloud-native Applikationen, die an besondere Services eines Providers angebunden sind.

Auch wenn es beträchtliche Investitionen und Anstrengungen erfordert, gibt es fünf hauptsächliche Vorteile einer hybriden Cloud, die den Aufwand für Unternehmen lohnend machen.

1. Kontrolle der Kosten

Ein Unternehmen muss bei den Workloads und Services vorsichtig umgehen, die in seiner Private Cloud laufen.

Eine private Cloud ist in einer Rechenzentrumsinfrastruktur installiert, die das Unternehmen selbst durchführt und kontrolliert und die beträchtliche Investitionen an Kapital, Ausrüstung und Know-how erfordert. Obwohl eine private Cloud lokale Ressourcen in der Art einer Cloud aufteilen und benutzen kann, ist die Infrastruktur der privaten Cloud letztlich begrenzt.

Ein Unternehmen kann die Kosten durch eine Verbindung zwischen seiner Private Cloud und einer Public Cloud senken. Die Verbindung hilft dabei, Spitzen in der Nachfrage zu bewältigen, indem sie auf Ressourcen einer Public Cloud zurückgreift, wenn die lokalen Kapazitäten an ihre Grenzen stoßen. In gleicher Weise kann die Public Cloud vorübergehend nicht gebrauchte Ressourcen des Unternehmens nutzen. Das Unternehmen kann auch seine begrenzten privaten Cloud-Ressourcen für geschäftskritische Workloads einsetzen oder Workloads dort laufen lassen, wo die Kosten am niedrigsten sind.

Die Kostenvorteile einer hybriden Cloud können auch insgesamt Klarheit darüber bringen, wo welche Kosten entstehen. Eine hybride Cloud kann dabei helfen, den IT-Einsatz in Kapital- und Betriebskosten zu trennen. Monitoring-Tools für die Cloud-Nutzung und die Kosten von Cloud-Services liefern detaillierte Daten je nach Abteilung und Computing-Prozessen.

In einer hybriden Cloud lassen sich die Vorteile zweier (Infrastruktur-) Welten nutzen.
Abbildung 1: In einer hybriden Cloud lassen sich die Vorteile zweier (Infrastruktur-) Welten nutzen.

2. Agilität

Agilität zählt zu den zentralen Merkmalen des Cloud Computing. Eine private Cloud bringt zwar eine gewisse Beweglichkeit bei der Zuteilung und Skalierbarkeit von Ressourcen für das Unternehmen, aber die Menge an verfügbaren Ressourcen in einem physischen Rechenzentrum ist immer noch begrenzt.

Im Gegensatz dazu ermöglicht es die Public Cloud den Anwendern, sofort Compute- und Storage-Instanzen sowie verwandte Services aufzusetzen – und das ohne Beschränkungen bei den Ressourcen. Jedoch erfordert das Verschieben einer lokalen Workload in die Public Cloud oft mindestens eine Reihe von vorbereitenden Migrationsarbeiten.

Die Konsistenz ist eine der wesentlichen Vorzüge einer Public Cloud. Es wird einfacher, Workloads und Ressourcen zu erzeugen, zu bewegen und zu skalieren, wenn die private Cloud Instanzen und Services anbietet, die ähnlich oder gleich wie die in der ausgewählten Public Cloud sind.

Diese Art von Konsistenz ermöglicht es Unternehmen, Ressourcen in der Private Cloud einzurichten und zu verwenden, sofern es angebracht und kostengünstig ist, und dann Ressourcen aus der Public Cloud in Anspruch zu nehmen, wenn es notwendig ist.

3. Security

Security gehört zu den Schwerpunkten für viele IT-Teams in den Unternehmen – Daten und die damit zusammenhängenden Workloads sind zentrale Geschäftsbedingungen. Ein hauptsächliches Sicherheitsproblem bei Public Clouds besteht darin, dass sich die Infrastruktur im ausschließlichen Eigentum des Providers befindet. Der Kunde kann diese Cloud-Infrastruktur nicht sehen oder kontrollieren. Hinzu kommt, dass der Cloud-Provider selten die Verantwortung übernimmt, wenn ein Cyberangriff oder andere schädliche Aktivitäten auftreten.

In vielen Fällen besteht die beste Methode für den Schutz der Daten darin, sie in einem eigenen Rechenzentrum zu behalten. Die besonders empfindlichen Daten und geschäftskritischen Workloads können in einer privaten Cloud im eigenen Rechenzentrum bleiben, in dem sich das IT-Team des Unternehmens um den Betrieb und die Sicherheit der Anlagen kümmert.

Wenn man eine Public und eine private Umgebung miteinander verbindet, können Unternehmen eine gewisse Übersicht über die gemeinsame hybride Cloud behalten. Gesammelte Erfahrungen und Tools wie zum Beispiel Trend Micro Deep Security, die Produkte von McAfee für Hybrid Cloud Security oder die hybride Cloud-Infrastruktur von IBM können die Unternehmen dabei unterstützen, Sicherheitsprobleme über hybride Umgebungen hinweg zu beobachten, festzustellen und aufzuzeichnen.

4. Compliance

Ein besonderer Vorteil der Public Cloud besteht in ihrer globalen Reichweite und in ihren umfangreichen Funktionen. Idealerweise sollten die Netzwerk-, Storage- und Computing-Technologien die meisten Workload-Prozesse von fast überall lokalisierten Rechenzentren unterstützen.

Eine hybride Cloud verbindet Public und Private Clouds, um eine einzige Umgebung für konsistente und mobile Datenprozesse zu schaffen, die auf ihnen laufen. Ein Unternehmen erhält dann das Beste aus beiden Welten und vermeidet ungewollte Nachteile.

Es sollte keine Rolle spielen, wo sich ein Workload in der Reihe von Rechenzentren in der Public Cloud eines Providers gerade befindet. Nationale Grenzen kommen jedoch ins Spiel, mit gesetzlichen Einschränkungen für den Betrieb von Workloads und das Speichern der Unternehmensdaten. Diese Faktoren komplizieren für manche international aufgestellte Firmen das Verschieben von Daten in reine Public Clouds.

Mit einer hybriden Cloud kann ein Unternehmen sensible Workloads in seiner privaten Cloud bearbeiten und Daten von und zu seiner Public Cloud verschieben, je nachdem wie sich die internationalen Regeln oder die Daten und Workloads verändern. Zum Beispiel könnte ein Unternehmen persönliche Kundendaten in einer Private Cloud ansammeln, sie dort überarbeiten und sie dann zu einer Anwendung in einer Public Cloud für die Weiterverarbeitung und für Analysen senden.

5. Einheitlichkeit

Schließlich unterstützen hybride Clouds – zumindest in der Theorie – eine größere Standardisierung in den IT-Management-Verfahren. Unternehmen tun sich jedoch oft schwer, diese Einheitlichkeit zu schaffen.

Die IT-Mannschaft eines Unternehmens hat zum Beispiel kein Interesse daran, eine private Cloud auf Basis von OpenStack oder einer anderen Plattform zusammenzustellen und zu betreiben, um dann anschließend Arbeitsprozesse zu entwickeln und Services zusammenzubasteln, die vielleicht konsistent genug mit den Angeboten eines Public Cloud Providers sind, um schließlich hybride Arbeitsprozesse auf die Beine zu stellen. So etwas ist eine zeitraubende, fehleranfällige und teure Anstrengung.

Die Provider von Public Clouds sind empfänglicher für die Wichtigkeit und die Vorteile einer hybriden Cloud geworden sowie auch für die Herausforderungen, private und Public Umgebungen zu integrieren. Heute bieten die führenden Cloud Provider bereits verschiedene Dienste mit dem Fokus auf hybride Anforderungen an.

Ein Beispiel hierfür ist Microsoft Azure Stack, das ein Unternehmen in die Lage versetzt, Azure-Fähigkeiten in seine On-Premise-Systeme einzubauen. Ein anderes Beispiel stellt VMware on AWS dar, eine Partnerschaft mit dem Ziel, dass Anwender ihre On-Premise VMWare-Umgebungen mit der Amazon-Cloud integrieren können.

Wenn Unternehmen die Provider von Public Clouds mit ihrem Hybrid-Cloud-Management an Bord haben, müssen sie selbst keine komplette hybride Umgebung von einem zum anderen Ende aufbauen. Stattdessen erweitern sie einfach das virtualisierte Rechenzentrum in Richtung vertraute Services in der Cloud.

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