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Ceph in der Bewertung als Alternative zu SAN

Die Open-Source-Lösung Ceph bietet einen großen Funktionsumfang und zahlreiche Schnittstellen. Sie ist zu einer echten Alternative zu traditionellem SAN geworden.

Seit Jahrzehnten wird der Storage-Markt von proprietären Storage Area Networks (SAN) dominiert. Aber mittlerweile wird Objektspeicher in der Cloud immer bedeutender. Für Objektspeicher gibt es skalierbare OSS-Angebote (Open Source) und Ceph ist davon eines der bedeutendsten.

Dass Ceph so populär ist, hat mehrere Gründe. Zunächst ist es Open Source und es fallen keine Lizenzgebühren an. Damit ist es billiger als proprietäre Angebote. Das allein macht Ceph aber noch nicht einzigartig. Es gibt andere OSS-Lösungen und keine davon war bisher eine echte Bedrohung für traditionelles SAN.

Aber Ceph ist softwaredefiniert und benötigt keine teure Hardware. Mit Ceph kann ein System auf der Basis von Standardprodukten aufgebaut werden, das genauso skalierbar und flexibel ist wie ein SAN, und das mit einem Budget von weniger als 10.000 Euro.

Ceph ist zudem skalierbar: Sie müssen keine zusätzlichen Lizenzen kaufen, um mit Ceph zu arbeiten. Wenn Sie mehr Kapazität benötigen, fügen Sie einfach zusätzliche Server hinzu. Sie können so viele Knoten, wie Sie wollen, mit Ceph als konsistentes System verwalten.

Einzigartig bei Ceph sind die zahlreichen Schnittstellen. Es gibt sie für File-, Block- und Objektspeicher. Egal, wie Sie sich mit Ceph verbinden wollen, es gibt immer eine Möglichkeit. Wenn Sie Ihre Anwendungen mit Objektspeicher kombinieren, gibt es dafür den Ceph Reliable Autonomic Distributed Object Store (RADOS) Gateway. Für Blockspeicher steht die RADOS Block Device zur Verfügung. Der Ceph-File-System-Treiber kann Ceph in eine Client-Umgebung mounten.

Ceph bietet viele Funktionen zur Speicherverwaltung, die sich vor kommerziellen Angeboten nicht zu verstecken brauchen. Dazu gehören Replikation, Snapshots, Thin Provisioning und Self-Healing. Wenn eine Funktion in einem kommerziellen System verfügbar ist, werden sie diese sicher auch bei Ceph finden.

Nachteile von Ceph

Es gibt aber auch einige Argumente gegen Ceph. Vor allem geht es bei Ceph nur um Software, nicht um Infrastruktur. Vielleicht haben Sie eine wirklich schnelle Speicherinfrastruktur, aber die Clients müssen daran angebunden werden.

Für diese Synchronisierung benötigen Sie bei Ceph ein äußerst schnelles Netzwerk. Für Testumgebungen reicht ein Gigabyte, aber für den hohen Bedarf bei Synchronisierung sind 10 GB nötig, wenn nicht mehr. Man könnte also sagen, der gesparte Betrag bei der Hardware wird von Netzwerkinfrastruktur aufgefressen. Wenn Sie replizierten SAN-Speicher benötigen, muss das Netzwerk zusätzlich auch noch diesen Traffic bewältigen.

Ein weiteres Gegenargument ist es, dass OSS nicht unbedingt kostenlos ist. Wenn Sie Ceph in einer Enterprise-Umgebung einsetzen, fallen zwar keine Kosten an. Aber wenn all Ihre Unternehmensdaten auf Ceph gespeichert sind, sind Sie möglicherweise an Support interessiert. Immerhin zahlen Sie Ceph dann nur die Supportlizenz und müssen nicht auch für die Kosten der Softwareentwicklung aufkommen.

Fazit

Wenn man sich den Funktionsumfang von Ceph ansieht, kann man wohl sagen, dass dieser mit proprietären Produkten mithalten kann. Und wie man sich das Preismodell auch ansieht, Ceph ist in jedem Fall günstiger als traditionelles Storage. Auch die Vielzahl der Schnittstellen macht Ceph wettbewerbsfähig. Selbst wenn man die Nachteile einbezieht, bleibt Ceph eine effektive Alternative zu traditionellem SAN.      

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