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Wie Tintri mit NVMe-Technologie Speicheroptionen optimiert

Tintri bietet Flash-Speicher an, der vollständig auf NVMe-Technologie basiert und Workloads gezielt adressieren kann. Zudem wirbt der Hersteller mit automatisiertem Management.

Der Markt für Speicherlösungen ist vielfältig und nicht immer ist es einfach, den Funktionsumfang und die Vorteile eines Systems, Services oder Produktportfolios zu verstehen. Wir erklären in diesem Beitrag, welche Art an Speicherlösungen der Hersteller Tintri anbietet – insbesondere werfen wir einen Blick auf die VMstore-Reihe – und welche Workloads damit adressiert werden können.

Das Unternehmen wurde 2008 gegründet und bietet Flash-Speichersysteme für virtualisierte und Cloud-Umgebungen an, die neben Flash auch die Vorteile der NVMe-Technologie nutzen. Seit 2019 gehört Tintri – nach einer drohenden Insolvenz – nun zum HPC-Anbieter DataDirect Networks (DDN), ebenso wie Tegile Systems, deren Produkte als IntelliFlash unter Tintri vertrieben werden. Auch Nexenta-Storage wird unter der Marke Tintri angeboten. Der Hersteller versteht sich allerdings nicht als reiner Speicheranbieter, sondern ebenso Experte für Datentuning, QoS- und Datenmanagement-Services.

Die VMstore T7000-Systeme

Die VMstore-Reihe ist das Flaggschiff des Unternehmens. Im Oktober 2021 wurde die Serie um zwei Systeme erweitert und besteht nun aus den Modellen T7080 (erstes Produkt), T7060 und T7040. Alle Systeme sind sowohl im Back- als auch im Frontend mit NVMe ausgestattet, die beiden neueren erhielten eine andere Bus-Architektur (DDN). Die kleineren Modelle wurden hinzugefügt, da der Hersteller die Notwendigkeit an günstigeren und optimierten Einstiegskonfigurationen sieht. Gerade durch das Aufkommen von Edge-Installationen seien solche Angebote am Markt beliebt, so der Anbieter.

Die Modelle unterstützen maximal bis zu 7.500 Virtuelle Maschinen (T7080), respektive 5.000 (T7060) und 2.500 VMs (T7040). Jedes System kann bis zu 645 Terabyte an Flash-Speicher zur Verfügung stellen, der sich im Scale-Out-Prinzip auf bis über 40 Petabyte skalieren lässt. Wie bei der T7080 können die Kunden auch bei den beiden neueren Produkten die Größe und Anzahl der Laufwerke (10 oder 24) wählen. Tintri hat zudem ein Update seines Betriebssystems, TxOS 5.2, herausgebracht, das neue Funktionen wie 100 GbE-Konnektivität und Unterstützung für Wasabi S3-kompatiblen Objektspeicher bietet.

Alle drei Speichersysteme bieten Support für verschiedene Hypervisoren und Datenbanken, darunter VMware vSphere, Microsoft Hyper-V, Red Hat Enterprise Virtualization (RHEV), Citrix Hypervisor und Microsoft SQL Server. Die mitgelieferte Software-Suite umfasst: ReplicateVM (synchrone und asynchrone Replikation), VMstore Cloud Connector (schafft die Verbindung zur Public Cloud), Tintri Global Center Advanced (Scale-Out für VMs), SyncVM (Copy Data Management), SecureVM (Verschlüsselung für Data-at-rest), SQL Integrated Storage sowie Verschlüsselung basierend auf dem NIST-Standard.

Abbildung 1: Die VMstore-T7000-Modelle gehören zum Kernangebot von Tintri.
Abbildung 1: Die VMstore-T7000-Modelle gehören zum Kernangebot von Tintri.

Anwender können eine Appliance je nach Anwendungsfall auswählen und individuell anpassen. Sie können sich für ein Hochleistungsmodell mit geringer Kapazität, die T7080, mit nur 10 Laufwerken und geringerer Kapazität entscheiden. Auf der anderen Seite können Firmen, die eine geringere Anzahl von VMs mit höherem Kapazitätsbedarf haben, eine T7040 mit allen 24 Laufwerken und Optionen mit hoher Kapazität von jeweils bis zu 8 TB wählen. Unterstützung für 16 und 32 TB Laufwerke ist in Vorbereitung.

Die Verwaltung kann auf VM- oder Anwendungsebene erfolgen. Das heißt, Administratoren müssen keine LUNs, Volumes oder RAID-Sets konfigurieren. Die Systeme nutzen hierfür künstliche Intelligenz (KI), die Datenströme in Echtzeit analysiert und daraufhin Ressourcen entsprechend zuweist und SLAs auch bei sich ändernden I/O-Anforderungen erfüllt. Dies soll eine bessere vorausschauende Planung von Leistung und Kapazität ermöglichen. Das Konzept nennt Tintri Hands-Off Storage Operation, bei denen der automatisierte Quality of Service eine große Rolle spielt und Teile der Funktionalitäten gewährleistet.

Die neue Betriebssystemversion TxOS 5.2 ist eine codebasierte Software, die der Hersteller selbst als monolithischen Container bezeichnet. TxOS lässt sich als Service direkt in Kubernetes und Cloud-Umgebungen bereitstellen. Das Betriebssystem unterstützt 100-GbE-Ethernet, und die T7000-Appliances können jetzt Snapshots oder Point-in-Time-Kopien einer virtuellen Maschine in die Cloud, wie Amazon S3 oder IBM Cloud Object Storage, für die Datensicherung und mögliche Wiederherstellungsbemühungen mit dem Tintri Cloud Connector übertragen. Zudem wurde die Nutzung anderer Flash-Medienkapazitäten ermöglicht und nun lassen sich auch 4-TB-Laufwerke einsetzen.

Weitere Optimierungen des Betriebssystems betreffen Fehlerkorrekturen und Sicherheit, Verbesserungen der Benutzeroberfläche, zusätzliche Hardwareunterstützung, NFS 4.1 Beta und Unterstützung von vSphere Tags.

Mit letzterem lesen die Systeme Tags von vCenter aus und können sie zum Filtern von Objekten in der TGC-Benutzeroberfläche verwenden. Sie können jetzt auch in Servicegruppen verwendet werden, so dass Schutzrichtlinien, Snapshots, Replikation und mehr auf der Grundlage von Tags in vSphere ausgerichtet werden können.

vSphere Tags stehen auch mit Tintri Analytics zur Verfügung, so dass das Slicing und Dicing pro VM nun auch Tags umfasst. Tintri Analytics speichert zudem die Historie der vSphere-Tag-Nutzung. Ebenso wurde ein Task-Manager hinzugefügt, mit dem lang laufende Aktivitäten verfolgt und auf ihren Status hin überwacht werden können. Dies Aufgaben können unter anderem Replikation, Laufwerk-für-Laufwerk-Kapazitätserweiterung, SyncVM und Aufgaben zur Cloud-Einführung.

Alle Modelle ermöglichen zudem den Betrieb der Veeam Backup & Replication-Lösung, was den Grad der Data Protection erhöht.

IntelliFlash Storage Systems

Die IntelliFlash Storage Systems bieten zwei Serien: IntelliFlash N-Serie und IntelliFlash H-Serie. Beide basieren wie VMstore auf NVMe-Techgnologie und stellen Unified Storage zur Verfügung. Die N-Modelle sind rein Flash-basiert, das N-System bietet eine hybride Lösung. Die N-Serie umfasst zwei Systeme, das N6200 und das N6100.

Beide starten mit einer Einstiegskonfiguration von 46 TB und lassen sich auf 368 beziehungsweise 184 TB erweitern. Das H-Modell skaliert auch von 46 bis zu 368 TB, wobei diese Angaben die Rohkapazität angeben. Mit verschiedenen Technologien wie unter anderem Inline-Datendeduplizierung und Kompression erreichen die N-Systeme 1,8 PB und 920 TB. Mit seiner hybriden Konfiguration kann das H6200 eine effektive Kapazität von 1440 bis 20160 TB erreichen.

Zum Funktionsumfang gehören neben den Unified-Storage-Möglichkeiten unter anderem synchrone Replikation, Snapshots, Lese-/Schreib-Klone, Thin Provisioning, Live Migration, Cloud Connector und Unterstützung von VMware und Hyper-V.

Nexenta by DDN

Nexenta ist softwaredefinierter Speicher (SDS) und offeriert verschiedene Produktoptionen.  NexentaStor ist das Flaggschiff der Serie und bereist in der fünften Version verfügbar. NexentaStor Virtual Appliance sorgt dafür, dass Admins File-Services in HCI- und All-Flash-VMware-Umgebungen integrieren können. NexentaFusion stellt das Management und die Analysen bereit und NexentaCloud integriert die NAS-Funktionen in die Public Cloud von AWS.

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