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Wie Storage-Hersteller Daten in die Cloud verschieben

Der Artikel erklärt, wie die wichtigsten Storage-Hersteller On-Premises-Ressourcen mit der Cloud verbinden und automatisches Tiering, Backups sowie Archive umsetzen.

Derzeit gibt es unterschiedliche verfügbare Cloud-Speicherprodukte und -dienstleistungen. Dazu gehören der Datei-, Block- und Objektspeicher, der von den wichtigsten Cloud-Anbietern offeriert wird, und virtuelle Speicher-Appliances, die in der Cloud von den Herstellern großer Storage-Arrays angeboten werden. Wir betrachten hier kurz, wie die fünf großen Storage-Array-Hersteller lokale Hardware mit Cloud-Speicher verbinden und automatisiertes Tiering, On-Ramps sowie Backup- und Archivierungsfunktionen bereitstellen. Vor allem geht es um die Integration zwischen lokalen Speicher-Arrays und der Cloud.

Die angewandten Methoden werden in der Regel in drei Hauptkategorien unterteilt.

Erstens gibt es Funktionen, die ein tatsächliches Tiering in der Cloud mit unterschiedlichem Automatisierungsgrad ermöglichen, vor allem mit dem Ziel, inaktive Daten auf einen kostengünstigeren Speicher zu migrieren.

Zweitens gibt es Produkte und Funktionen, die Backup und Archivierung in der Cloud über Soft- oder Hardware-Appliances ermöglichen.

Schließlich konzentrieren einige Anbieter – insbesondere IBM und Hitachi Vantara – ihre Cloud-Tiering-Aktivitäten auf ein Produkt, das eine Art On-Ramp in die Cloud bietet, als Vermittler von Hybrid- oder Multi-Cloud-Speicher.

Dell EMC

Die Midrange/Enterprise-Speicher-Arrays Unity von Dell EMC bieten ein – laut eigenen Angaben – nahtloses File- und Block-Tiering in die Cloud an, unter Verwendung der Cloud Tiering Appliance (CTA).

Diese befindet sich zwischen der lokalen Unity und der Cloud. Dateien werden entsprechend benutzerdefinierter Richtlinien und einem 8 KByte Stub auf der lokalen Hardware in die Cloud migriert. Für die Blockspeicherung werden Snapshots erstellt, die in die Cloud migriert werden können, während die Originale gelöscht werden. Die Snapshots können auf dem Originalsystem oder einem anderen System wiederhergestellt werden.

Cloud Tiering von CTA wird für Microsoft Azure, Amazon S3 und IBM Cloud Object Storage sowie für Dell EMC Virtustream und Dell EMC Elastic Cloud Storage unterstützt.

Dell EMC bietet auch CloudArray an, ein Cloud-Tiering-Tool, das als Hardware oder virtuelle Software-Appliance erhältlich ist. CloudArray – 2014 von TwinStrata abgekauft – kann mit jeder lokalen SAN- oder NAS-Hardware zusammenarbeiten und Daten in die Public Cloud übertragen. Es bietet auch Snapshots, Daten-Deduplizierung und Verschlüsselungsfunktionen.

Darüber hinaus können Unity-Arrays aus der Cloud verwaltet werden und sind auch mit Cloud IQ erhältlich, einer kostenlosen Cloud-basierten Software-as-a-Service-Suite mit vorausschauenden Analysen, Warnmeldungen und Lösungsvorschlägen. Cloud IQ wird von Unity, SC, XtremIO, VMAX und PowerMax unterstützt.

Das Scale-Out-NAS-Produkt von Dell EMC, Isilon, verfügt über CloudPools, die ein richtlinienbasiertes automatisiertes Tiering von Daten an die drei wichtigsten Cloud-Anbieter sowie an private Clouds ermöglichen.

Xtremio All-Flash-Systeme können Daten an Virtustream von Dell EMC weitergeben, ebenso wie Unity und VMAX. Für mit PowerMax NVM ausgestattete Arrays ist keine solche Option verfügbar, aber wenn sich die Daten auf diesem System befinden, handelt es sich wahrscheinlich sowieso nicht um kalte, also wenig verwendete Daten. Dell EMC scheint kein Cloud-Tiering für seine Speicher-Arrays der SC-Serie anzubieten.

HPE

Die Systeme der StoreOnce Data Protection von HPE verfügen über eine Funktion namens HPE Cloud Bank Storage. Dies bietet die Nutzung der Cloud als Ziel für Backup und Archivierung an, inklusive Change Block Tracking und Daten-Deduplizierung.

Cloud Bank Storage arbeitet mit AWS und Microsoft Azure sowie mit Scality erstellten privaten Clouds und kann im Falle einer Wiederherstellung nach einer Katastrophe auf jedem – vermutlich HPE – System wiederhergestellt werden.

HPE 3Par nutzt laut Herstellerangaben Cloud Bank Storage als „Cloud Tier“, aber es ist ziemlich klar, dass es sich hierbei um Backup/DR-Fähigkeiten und nicht um eine Speicherebene (Tier) als solche handelt.

Mit der Übernahme von Nimble Storage durch HPE wurde das Cloud-Angebot um Cloud Volume des Unternehmens ausgebaut. Dadurch sind Kunden in der Lage, Nimbles Flash-basierte Cloud-Speicherinstanzen in Azure und AWS einzurichten und bereitzustellen. HPE nennt es eine Storage-Ebene, aber es scheint keine automatisierte Tiering-Funktionalität zwischen lokalen Implementierungen und Cloud Volumes zu geben.

Der Scalable Object Storage von HPE – basierend auf der RING-Architektur von Scality – wird vermutlich mit dem Zenko Multi-Cloud-Controller geliefert.

IBM

IBMs Verbindung zwischen lokalem Speicher und der Public Cloud ist IBM Spectrum Virtualize for Public Cloud.

Dies ist das Public-Cloud-fähige Update von IBMs SAN Volume Controller, früher eine Hardware-Storage-Virtualisierungsbox, jetzt aber als Software-Appliance in der Cloud und vor Ort lauffähig.

IBM Spectrum Virtualize for Public Cloud ermöglicht den Zugriff auf die Public Cloud – vorerst nur die IBM-eigene – vom IBM-Speicher aus, um Daten zwischen lokalen Rechenzentren und der Cloud zu verschieben, die Cloud für Disaster Recovery, DevOps und asynchrone und synchrone Fernreplikation zu nutzen.

Hitachi Vantara

Die VSP-All-Flash-F- und Hybrid-Flash-G-Serie von Hitachi Vantara bietet automatisiertes Tiering über die unternehmenseigene Hitachi Content Platform zu den Clouds von Amazon, Microsoft Azure und IBM. Der Fokus liegt auf der Reduzierung der Speicherkosten durch die Übertragung inaktiver Daten in die Cloud.

Die Hitachi Content Platform basiert auf einer Objektspeicherplattform, die in Hard- und Softwareversionen ausgeführt werden kann und als privater Cloud-Speicher mit Zugriff auf Azure-, Amazon- und Google-Clouds betrieben wird. Mit dem Zugriff aus der bestehenden Speicherinfrastruktur fungiert es als Zugang zum Public Cloud Storage.

NetApp

Für die FAS All-Flash- und Hybrid-Flash-Hardware von NetApp bietet der Hersteller FabricPool an. Dies ermöglicht das Tiering von inaktiven Daten auf das Public-Cloud-Storage, wobei Amazon S3 und Microsoft Azure Blob Storage sowie private Clouds unterstützt werden. Das Tiering wird automatisiert und Richtlinien für die Datenbewegung können auf Volume-Basis festgelegt werden.

Die All-Flash-Arrays der E-Serie von NetApp können den NetApp SANtricity Cloud Connector für blockbasiertes Backup, Kopieren und Wiederherstellen von E-Series-Volumes auf ein Amazon S3-Konto verwenden. Das geschieht über das RESTful API-Job-Management für Backup- und Wiederherstellungsaufgaben.

NetApp scheint für seinen Solidfire All-Flash-Speicher keine Verbindung zur Cloud herzustellen. Aber das kann daran liegen, dass Solidfire als Speicher für diejenigen gedacht ist, die Cloud-Speicher bereitstellen wollen.

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