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12 wichtige IT-Betriebstrends 2026
Gegen den Fachkräftemangel und für einen nachhaltigen IT-Betrieb müssen Unternehmen 2026 KI-gesteuerte Infrastruktur-, Edge-Computing- und Hybrid-Cloud-Strategien einführen.
Auch 2026 wird sich der IT-Betrieb, auch IT Operations genannt, rasant weiterentwickeln. Unternehmen müssen ihre Technologie- und Governance-Praktiken anpassen, um effizient, relevant und nachhaltig zu bleiben.
Sie müssen strategische Transformationen durchlaufen, die nachweisbare Verbesserungen und Leistungssteigerungen bringen und gleichzeitig kosteneffizient sind.
Es überrascht nicht, dass sich die wichtigsten neuen Fortschritte auf künstliche Intelligenz (KI) und die Cloud-Transformation konzentrieren, während Cybersicherheit und Automatisierung als Standardthemen durch neue Technologien an Bedeutung gewinnen. Viele dieser Trends werden durch die sich wandelnde Sichtweise auf KI vorangetrieben. KI entwickelt sich dabei von einer experimentellen Technologie zu einer praktischen Option für bestimmte Vorgänge und andere Herausforderungen. Die bestehenden Schwierigkeiten im Zusammenhang mit IT-Betriebskompetenzen treten deutlicher denn je zutage.
Dieser Artikel untersucht die zwölf wichtigsten IT-Betriebstrends, die 2026 zu beobachten sein werden. Als strategische Führungskräfte müssen IT-Entscheidungsträger Pläne zur Bewältigung und Umsetzung dieser Trends aufstellen und Herausforderungen in Chancen verwandeln.
1. AIOps-gesteuertes autonomes Infrastrukturmanagement
AIOps ist die Grundlage des modernen IT-Betriebs und ermöglicht es Unternehmen, innovative, widerstandsfähige, kosteneffiziente und agile Dienste anzubieten.
Aufgrund der Komplexität, des Umfangs und der dynamischen Fähigkeiten moderner IT-Implementierungen ist eine Verwaltung mit manuellen Ansätzen nahezu unmöglich. Der Mangel an IT-Fachkräften verschärft dieses Problem zusätzlich. In Kombination mit dem Bedarf an proaktivem Management und vorausschauender Wartung wird die Notwendigkeit von AIOps deutlich.
2. Edge-First-Architektur
Das Edge-First-Konzept ist ein wichtiger Trend für das Jahr 2026. Es macht verteilte Umgebungen zu entscheidenden Komponenten der Infrastruktur. Diese Umstellung erfordert von Unternehmen eine Anpassung der Gestaltung, Bereitstellung und Verwaltung ihrer IT-Betriebsressourcen. Der Wandel wird durch gestiegene KI-Workloads, 5G- und 6G-Konnektivität sowie Anforderungen an Anwendungen mit geringer Latenz vorangetrieben.
Berücksichtigen Sie diese wesentlichen Konzepte:
- Edge- oder dezentrale Rechenzentren.
- Edge-basierte KI-Workloads.
- Edge-basierte Rechen- und Speicherkapazitäten im Zusammenhang mit Datenlokalisierung und Datenhoheit.
Um effiziente, intelligente und nachhaltige Funktionen zu gewährleisten, muss sich der IT-Betrieb nun auf hybride Umgebungen verlassen, in die Orchestrierung, Sicherheit und Beobachtbarkeit integriert sind.
3. Fachkräftemangel und Qualifikationswandel
Der bestehende Fachkräftemangel und die Situation bei der Talententwicklung belasten die Branche weiterhin und erschweren es vielen Unternehmen, diese Transformationen zu erreichen. Mehr denn je ist es entscheidend, die richtigen Leute an den richtigen Stellen zu haben. Die rasante technologische Entwicklung führt zu einem Fachkräftemangel in Bereichen wie KI-gesteuerten Plattformen, modernster Cybersicherheit und intelligenter Automatisierung.
Von entscheidender Bedeutung ist die Entwicklung und Sicherung von Wissen über AIOps, ML-Operationen (Machine Learning), KI-gesteuerte Reaktionen und Cybersicherheit. Oft fehlen den bestehenden IT-Betriebsteams die Fähigkeiten, um fortschrittliche KI-Plattformen effektiv zu entwerfen, einzusetzen, zu unterstützen und zu optimieren. Auch KI- und Automatisierungs-Governance-Kenntnisse sind schwer zu finden. Unternehmen, die in gezielte Schulungsprogramme und kontinuierliches Lernen investieren, haben die besten Chancen, qualifizierte Mitarbeiter zu halten.
4. Digitale Zwillinge
Der Einsatz digitaler Zwillinge nimmt weiter zu. Für das Jahr 2026 wird eine erneute Ausweitung erwartet. Digitale Zwillinge spiegeln reale Systeme, Prozesse oder Infrastrukturen in Echtzeit wider. Sie ermöglichen Stresstests und simulierte Umgebungen. Sie erlauben außerdem vorausschauende Wartung, informationsbasierte Prognosen und eine verbesserte Kosteneffizienz. Darüber hinaus erleichtern sie datengestützte Entscheidungen.
Mit digitalen Zwillingen können IT-Betriebsteams Szenarien durchspielen, ohne Live- oder Produktionsumgebungen zu beeinträchtigen. Sie behalten ihren Realismus, indem sie Machine Learning, Echtzeitüberwachung, das Internet der Dinge (IoT) und andere Systeme nutzen, um die Cloud-, Rechenzentrums- und Netzwerkumgebungen des Unternehmens zu simulieren.
Durch die Hinzufügung von Quantencomputing-Fähigkeiten zur Bereitstellung digitaler Zwillinge werden die Geschwindigkeit und Rechenleistung erhöht, wodurch diese Bereitstellung die einer Bereitstellung mit Standard-Rechentechnologien übertrifft.
5. Hybrid-Cloud-Management
Das Management von Hybrid-Cloud-Bereitstellungen ist für den IT-Betrieb im Jahr 2026 von zentraler Bedeutung. Unternehmen streben weiterhin nach Ausfallsicherheit, Flexibilität, Sicherheit und Automatisierung. Obwohl frühere Trends zunächst einen Ansturm auf die Public Cloud auslösten, führten sie zu einer reaktiven Rückführung von Daten und Diensten in Private Clouds. Die Branche findet nun endlich mit Hybrid-Cloud-Plattformen ein Gleichgewicht.
Dieses Gleichgewicht erfordert jedoch ein sorgfältiges Management, um die Vorteile von Hybrid-Cloud-Umgebungen in Bezug auf Kosten, Sicherheit und Compliance zu realisieren. Das Management von Hybrid-Cloud-Infrastrukturen hängt eng mit anderen wichtigen Trends im IT-Betrieb zusammen, darunter intelligente Automatisierung, Überwachung und Datenhoheit.
Die Definition einer Hybrid-Cloud-Strategie für Ihr Unternehmen kann zu erheblichen Vorteilen führen.
- Schnelle Skalierbarkeit.
- Wahrung der Datenhoheit.
- Flexibilität.
- Kostenoptimierung.
- Ökologische Nachhaltigkeit.
6. Hyperautomatisierung
Bei der Hyperautomatisierung, einem transformativen Ansatz für standardmäßige Automatisierungsaufgaben, werden KI, ML, Analysen und andere Unterstützungssysteme in umfassende, groß angelegte und autonome Workflows integriert. Sie betrifft IT-Betriebsbereiche wie das Infrastrukturmanagement, die vorausschauende Wartung und die Reaktion auf beziehungsweise Behebung von Vorfällen.
Hyperautomatisierung geht über die heutigen Automatisierungs- und Orchestrierungs-Pipelines hinaus und bietet eine größere Tiefe sowie mehr Funktionen. Zudem unterstützt sie die IT-Entscheidungsfindung. IT-Betriebsleiter müssen komplexe, mehrstufige Workflows als potenzielle Kandidaten für die Hyperautomatisierung identifizieren und diese gezielt angehen. Aufgrund der Komplexität, Spezialisierung und relativen Neuheit der Hyperautomatisierung ist es jedoch wahrscheinlich besser, mit erfahrenen Anbietern zusammenzuarbeiten, anstatt Plattformen intern zu entwickeln.
7. Network as a Service und intelligente Vernetzung
Network as a Service (NaaS) basiert auf dem Standard-Cloud-Modell, bei dem Kapazitäten von einem Dienstanbieter gemietet werden. In diesem Fall bezieht sich die Kapazität auf Router, Switches und andere Konnektivitätsdienste. Durch die Ergänzung von NaaS um KI-gesteuerte Intelligenz werden Ausfallsicherheit, Sicherheit und Leistung gewährleistet. NaaS und intelligente Vernetzung bieten eine wichtige Unterstützungsebene für andere aktuelle IT-Betriebstechnologien:
- Cloud-native Evolution: Der anhaltende Trend zu cloud-nativen Anwendungen, Architekturen und Rechenumgebungen trägt zur Förderung richtlinienbasierter NaaS-Plattformen bei.
- KI-gesteuerte Netzwerkoptimierung: Unternehmen setzen zunehmend auf KI, um Überlastungen vorherzusagen und die Behebung von Störungen zu automatisieren.
- Edge-Rechenzentren und Konnektivität: Verteilte Standorte und die sie ermöglichende 5G/6G-Konnektivität unterstreichen die Bedeutung der Optimierung und Ausfallsicherheit, die intelligente Netzwerke und NaaS bieten.
8. Souveräne KI und lokalisiertes Computing
Neue Gesetze und der Druck der Verbraucher treiben Unternehmen weiterhin in Richtung Datenschutz und -management, insbesondere in den Bereichen Datenhoheit und Lokalisierung. Souveräne KI sorgt dafür, dass Daten innerhalb nationaler oder regionaler Grenzen bleiben, und gewährleistet so Compliance und Transparenz. Sie umfasst folgende Schlüsselelemente:
- Governance.
- Anpassung an gesetzliche und regulatorische Vorgaben.
- Entwicklung und Bindung lokaler Talente.
Einige Anbieter prüfen regionale KI-Hubs, um Datenmanagement-Services anzubieten.
9. Zero-Trust-Sicherheits-Framework
Zero-Trust-Sicherheit spielt weiterhin eine entscheidende Rolle in der Cybersicherheit. Das Konzept hat sich von einer netten Zusatzfunktion zu einer unverzichtbaren und grundlegenden Komponente moderner Sicherheitssysteme entwickelt. Diese Entwicklung wird durch eine Zunahme von Cloud-Bereitstellungen, verbesserte hybride Arbeitsplattformen und Identitätsmanagement vorangetrieben. Zu den spezifischen Trends gehören die folgenden:
- Erhöhte Anforderungen an die Multifaktor-Authentifizierung (MFA).
- Ersatz traditioneller VPN-Verbindungen durch Zero-Trust-Netzwerkzugang.
- Bereitstellung von Mikrosegmentierungsumgebungen zur Isolierung kritischer Workloads.
- Integrierte KI- und ML-Bedrohungserkennung, adaptive Sicherheit und schnellere Reaktion auf Vorfälle.
Herausforderungen bestehen weiterhin bei Altsystemen, komplexen Umgebungen und kulturellem Widerstand.
10. Nachhaltigkeitsorientierte IT-Betriebsabläufe
Zukunftsorientierte Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, Umweltverantwortung in ihre IT-Betriebsabläufe zu integrieren, insbesondere durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien. Diese Trends betonen die folgenden Schlüsselkonzepte:
- Aufarbeitung und Recycling innerhalb des Hardware-Lebenszyklus,
- Verlängerte Hardware-Lebenszyklen und Umnutzung von Systemen.
- KI-gesteuertes Energiemanagement.
- Umweltbewusste Cloud- und On-Premises-Architekturen sowie Bereitstellungen und Verwaltung.
- Automatisierungsverfahren, die GreenOps-Praktiken integrieren.
Der Schwerpunkt liegt auf Nachhaltigkeit als positivem strategischem Vorteil und nicht als erzwungener Reaktion auf Compliance-Anforderungen. Zu den Vorteilen gehören geringere Kosten, eine verbesserte Markenreputation und die Unterstützung globaler Klimainitiativen.
11. Remote- und Hybridarbeit
Die Kombination aus internen und Remote-IT-Mitarbeitern bietet Flexibilität, Skalierbarkeit und Zugang zu einem größeren Talentpool. Dieser Trend basiert auf der Weiterentwicklung von Collaboration-Tools, sicherem Remote-Zugriff und weltweit verfügbaren Cloud-Diensten.
Remote- oder Hybridumgebungen können sich positiv auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden auswirken. Dies führt zu einer höheren Produktivität und Kreativität, während gleichzeitig die Vorteile einer flexiblen Arbeitszeitgestaltung und die Möglichkeit, Remote-Spezialist:innen einzustellen, genutzt werden. Treibende Faktoren für den Trend zu Remote- und Hybrid-Arbeitsumgebungen sind weniger Pendelverkehr, dezentrale Arbeitsbereiche und erhöhte Sicherheit.
12. Anhaltende Herausforderungen
IT-Abteilungen sehen sich anhaltenden Herausforderungen gegenüber, insbesondere in Bezug auf die Entwicklung von Kompetenzen und Budgetbeschränkungen. Die Zunahme von Vorschriften zur Datenhoheit und die rasante Entwicklung von KI und verwandten Technologien erschweren zudem die Entwicklung einer wirksamen Strategie.
Eine der größten strategischen Herausforderungen ist die Transformation von KI als experimenteller Technologie mit unerforschten Möglichkeiten zu einem voll ausgereiften Produktionswerkzeug für den Mainstream-Einsatz.
IT-Führungskräfte, die ihre Unternehmen auf Agilität, Effizienz und Compliance ausrichten möchten, sollten sich überlegen, welche Auswirkungen diese Trends im Jahr 2026 auf ihre Unternehmen haben werden.