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Speichertrends 2026: KI und Datenflut definieren Storage neu

2026 zwingt das rasante Datenwachstum Unternehmen, IT-Landschaften und Speicherstrategien neu zu denken. Erfolgsfaktor wird ein agiles, nachhaltiges und sicheres Datenmanagement.

Die Geschwindigkeit, mit der Daten heute generiert, genutzt und gespeichert werden, ist beispiellos – und sie wächst weiter. 2026 wird sich dieser Trend nochmals beschleunigen und die Anforderungen an Unternehmen weiter verschärfen. Für Unternehmen weltweit verändert sich dadurch nicht nur die IT-Landschaft. Daten sind längst zur zentralen Grundlage für Innovation geworden: Sie ermöglichen es, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, Prozesse zu automatisieren und Produkte individuell auf Kundenbedürfnisse zuzuschneiden. Teams arbeiten heute zunehmend datengetrieben und nutzen intelligente Analysen, um schneller und fundierter Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig entstehen neue Formen der Zusammenarbeit – etwa durch den Einsatz von KI-gestützten Tools, die Wissen bündeln und den kreativen Austausch fördern.

Gerade im Zeitalter von künstlicher Intelligenz (KI) zeigt sich der Wert von Daten stärker denn je: Sie gelten als das wichtigste Kapital der digitalen Wirtschaft. KI-Algorithmen sind darauf angewiesen, große und vielfältige Datenmengen zu analysieren, um Muster zu erkennen, Prognosen zu erstellen und Mehrwert zu schaffen. Je besser Unternehmen ihre Daten erfassen, strukturieren und speichern, desto effektiver können sie die Potenziale von KI ausschöpfen. All dies führt dazu, dass Unternehmen, die ihre Daten effizient nutzen und speichern können, entscheidende Wettbewerbsvorteile gewinnen. Wer in der Lage ist, große und komplexe Datenmengen sicher, flexibel und nachhaltig zu managen, legt das Fundament für Innovationskraft, Agilität und langfristigen Erfolg.

Daher steht auch die Datenspeicherindustrie an einem Wendepunkt: Sie muss nicht nur mit dem exponentiellen Datenwachstum Schritt halten, sondern auch Lösungen bieten, die den Anforderungen an Nachhaltigkeit, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz gerecht werden. Angetrieben wird dieser Wandel vor allem durch den rasanten Fortschritt in der künstlichen Intelligenz, die immer größere Datenmengen erzeugt und auswertet – und dadurch neue Anforderungen an die Speicherinfrastruktur stellt.

2026: Hybrid-Strategien für die nächste Generation der Datenwirtschaft

Die Rolle von KI als Wachstumstreiber und als Datenmultiplikator ist unübersehbar. KI hat Daten zum wertvollsten Gut der digitalen Wirtschaft gemacht. Das erfordert einen grundlegenden Wandel im Enterprise Computing, der bereits heute die Planung und Investitionen in Rechenzentren bestimmt und auch 2026 prägen wird.

Fast 75 Prozent der Unternehmensverantwortlichen wechseln von einem Cloud-First-Ansatz hin zu einem hybriden Modell, das Public Cloud, private Infrastruktur und Edge miteinander verbindet. Der Grund dafür ist klar: Unternehmen wollen die Sicherheit stärken, Echtzeitanwendungen am Edge ermöglichen und Kosten senken – gleichzeitig müssen sie den steigenden Anforderungen durch KI-basierte Inhalte gerecht werden. Das Fazit daraus ist eindeutig: Alle Daten haben heute einen Wert. Um diesen Wert zu erschließen, braucht es einen intelligenteren, hybriden Ansatz mit einer IT-Infrastruktur und Datenspeicherung, die sowohl die Anforderungen von heute als auch die von morgen erfüllt.

Generative KI beschleunigt die Content-Explosion – Unternehmen müssen jetzt handeln

Ein weiterer zentraler Treiber der Datenexplosion ist die generative KI (GenAI), die aktuell für einen Boom bei der Erstellung digitaler Inhalte sorgt. Sie macht Content Creation zum demokratisierten Prozess – Mitarbeiter aus unterschiedlichsten Fachbereichen können heute innerhalb kürzester Zeit Texte, Bilder und Videos generieren. Das verändert Arbeitsweisen grundlegend und bringt eine neue, datengetriebene Realität in die Unternehmen.

„Die Datenspeicherindustrie steht an einem Wendepunkt: Sie muss nicht nur mit dem exponentiellen Datenwachstum Schritt halten, sondern auch Lösungen bieten, die den Anforderungen an Nachhaltigkeit, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz gerecht werden.“

BS Teh, Seagate Technology

Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind bereits deutlich spürbar, wie die aktuelle Seagate-Studie in Zusammenarbeit mit IDC zu diesem Thema zeigt. So berichten nahezu drei Viertel der Befragten, dass generative KI es auch Mitarbeitern außerhalb klassischer Kreativberufe ermöglicht, eigenständig Inhalte zu erstellen – etwa im Vertrieb, in der Personalabteilung oder im Produktmanagement. Dadurch entstehen nicht nur mehr Inhalte, sondern auch neue Content-Formate, die zuvor zu teuer oder zu aufwendig gewesen wären, beispielsweise personalisierte Videos, Trainingsmaterialien oder Marketing-Assets. Über zwei Drittel der Unternehmen beobachten einen generellen Anstieg an Content-Dateien und geben an, dass sich die Geschwindigkeit und der Variantenreichtum der Content-Produktion deutlich erhöht haben. Viele erstellen inzwischen mehrere Versionen desselben Inhalts, um Zielgruppen präziser anzusprechen. Gleichzeitig wächst die durchschnittliche Dateigröße, und fast die Hälfte der Unternehmen speichert mittlerweile größere Mengen ähnlicher oder überschüssiger Dateien – was den Speicherbedarf weiter erhöht.

Um mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten, planen viele Unternehmen, ihre Daten länger vorzuhalten, und setzen zunehmend auf Data-Tiering- und Archivierungsstrategien. Ein Großteil der Unternehmen hat die Speicherinfrastruktur bereits erweitert oder modernisiert, doch nur ein Drittel sieht sich schon heute vollständig auf die Anforderungen von GenAI-Workloads vorbereitet. 2026 wird sich zeigen, wer die richtigen Weichen für nachhaltiges Datenmanagement gestellt hat – und wer Gefahr läuft, von der Content-Explosion überrollt zu werden.

Fazit: Zukunftsfähige Speicherstrategien entscheiden in 2026 über Erfolg

Die Content-Explosion durch GenAI ist Chance und Herausforderung zugleich. Unternehmen, die ihre Speicherstrategie darauf ausrichten, profitieren doppelt: Sie schöpfen das volle Potenzial von KI-Inhalten aus und behalten gleichzeitig die Kontrolle über ihre Datenbestände. Daten werden zum strategischen Rohstoff, denn KI transformiert Kreativität, Produktivität und ganze Branchen in bisher ungekanntem Tempo. Unternehmen sollten deshalb jedes einzelne Byte an Daten so behandeln, als hätte es einen Wert – denn das hat es.

Über den Autor:
B.S. Teh ist Executive Vice President und Chief Commercial Officer bei Seagate Technology und verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung der globalen Handelsstrategie. Er arbeitet seit 1992 bei Seagate und hatte zuvor Führungspositionen in Vertrieb, Marketing und Business Operations in verschiedenen Regionen inne.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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