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Speicherbranche 2020: Sechs interessante Storage-Start-ups

Obwohl Cloud- und Flash-Technologien florieren, ist es für Storage-Start-ups schwierig, Fuß zu fassen. Die hier aufgeführten Start-ups versuchen, den Enterprise-Markt zu knacken.

Investmentfirmen zeigten 2019 weniger Interesse an der Finanzierung von Speicherhardware-Start-ups als in den Vorjahren. Aber während die meisten Investitionen für Storage-Start-ups im Jahr 2019 an ausgereifte Anbieter von Data-Protection-Lösungen gingen, erhielten einige wenige Neueinsteiger genug Geld, um an den Markt zu gehen.

Die meisten neuen Mittel für diese Start-ups gehen an Unternehmen, die Cloud-Backup, konvergentes Datenmanagement und Flash-Medien der nächsten Generation anbieten.

Hier ein Blick auf sehenswerte Start-ups im Jahr 2020, darunter einige, die unter neuen Namen und mit neuer Führung neu gestartet sind.

Bamboo Systems

Bambus ist eine immergrüne Pflanze, die schwer zu töten ist. Start-up Bamboo Systems hat ähnliche Ambitionen bei Enterprise Storage Servern, aber das Unternehmen muss sich in einem von Intel dominierten Markt behaupten.

Bamboo Systems verfügt über eine patentierte, hyperkonvergente Infrastruktur, die ARM-basierte Server in Verbindung mit herkömmlichem Flash-Speicher und RAM nutzt, um HPC-Workloads (High Performance Computing) zu bewältigen.

Abbildung 1
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Bamboo hat seine Server für Rechenzentren der nächsten Generation entwickelt, die die Leistung in Kilowattstunden messen, im Gegensatz zu GHz oder der Anzahl der Prozessorkerne. Die meisten Serverprodukte mit ARM-Prozessoren sind nicht für massiv parallele Arbeitslasten ausgelegt.

Bamboo Server verfügen über eine dichte Konfiguration von Commodity-ARM-Prozessoren, die nach Angaben des Anbieters 75 Prozent weniger Strom verbrauchen als ein entsprechendes Intel Xeon-basiertes System – und das zu einem Drittel der Kosten.

Dies ist der zweite Auftritt des Start-ups. Das Unternehmen war früher unter dem Namen Kaleao bekannt und bereitete eine hyperkonvergente Plattform für den Start vor, die jedoch nie in Betrieb genommen wurde.

Clumio

Clumio bietet Backup und Disaster Recovery als gemanagten Cloud-Service. Der Anbieter hofft, dass mehr Unternehmen damit beginnen werden, Backup-Hardware außer Betrieb zu nehmen und Daten auf sicheren Cloud-Storage zu verlagern. Investoren haben mehr als 186 Millionen Dollar in Clumio investiert, seit es aus dem Stealth-Modus kam, einschließlich einer Investitionsrunde von 135 Millionen Dollar im November.

Abbildung 2
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Der erste Clumio-Service schützt Daten in virtuellen VMware-Maschinen, die lokal und in Amazon Web Services ausgeführt werden. Das spiegelt die Verbundenheit der Clumio-Gründer mit VMWare und dem Hyperkonvergenz-Infrastruktur-Pionier Nutanix wider.

Die Clumio-Suite bietet außerdem Backup für Amazon Elastic Compute Cloud und Elastic Block Store. Der Anbieter sagte, dass die Unterstützung von Microsoft Hyper-V ein Punkt auf der Roadmap ist.

Obwohl SaaS immer mehr Fuß fasst, muss Clumio die Anteile der etablierten Anbieter abschöpfen. Der hart umkämpfte Markt umfasst verwaltete Cloud-Anbieter von Barracuda und Druva sowie Commvault, Cohesity und Rubrik.

Formulus Black

Auch Formulus Black ist nach dem Rebranding unter neuem Management wieder auf dieser Liste. Das früher als Symbolic IO bekannte Start-up mit Sitz in Holmdel, N.J., bietet einen Linux-basierten Software-Stack, um Computational Storage in Cloud- und Unternehmens-Workloads voranzutreiben.

Mit Formulus Black kann der Anwender eine In-Memory-Architektur aufbauen, ohne Software oder Datenbanken zu modifizieren. Die (von Symbolic IO entwickelte) Technologie verkleinert den Daten-Footprint im dynamischen RAM (DRAM) durch ein patentiertes Verfahren, das die Verarbeitung von binären Bits neu ordnet.

Abbildung 3
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Formulus Black betrat 2019 mit einem Linux-basierten Forsa-Software-Stack den Markt der Storage-Start-ups, um die Leistung zu steigern. Der Software-Stack ermöglicht es, Anwendungen und Daten im dynamischen RAM zu speichern. Forsa stellt persistentes Memory als Speicher mit geringer Latenz in einem Zwei-Socket-Server bereit, der eine hohe Verfügbarkeit und Skalierbarkeit bietet. Wie das Unternehmen mitteilte, validiert es den Einsatz von Intel Optane SSDs, die auf 3D XPoint Storage Class Memory (SCM) basieren.

Formulus Black wird im Jahr 2020 einen Führungswechsel vollziehen. Mark Iwanowski, der 1978 als NFL-Tight End bei den New York Jets tätig war, wurde im Juli 2019 CEO von Formulus Black, verließ das Unternehmen jedoch im Dezember aus gesundheitlichen Gründen.

Kasten

Container sind die neueste Form der Virtualisierung. Branchenbeobachter sagen, dass sich Kubernetes als die dominierende Orchestrierungsschicht für den großflächigen Einsatz von Containern herauskristallisiert hat. Das Start-up Kasten hat sich auf einen noch nicht vollständig ausgefüllten Markt gestürzt: den Schutz von Daten in Kubernetes-Containern.

Abbildung 4
Abbildung 4

Die Cloud-basierte Plattform K10 von Kasten bietet Anwendungsmobilität, Backup und Wiederherstellung sowie Disaster Recovery über mehrere hybride Clouds hinweg, einschließlich polyglotter Persistenz (Polyglot Persistency). Das Produkt bietet Unternehmen eine „Vogelperspektive“ auf die Daten in den Containern und eine vereinfachte Verwaltung für die Umsetzung der Datensicherung.

Version 2 von K10 berücksichtigt die Datensicherheit nach der Platzierung der Daten in einem Container-Cluster. Zu den Sicherheitsfunktionen gehören die Zugriffsverwaltung, das AWS Identitäts- und Zugriffsmanagement, vom Kunden verwaltete Schlüssel und die integrierte Datenverschlüsselung von Artefakten im Ruhezustand (at rest) und während des Transfers (in flight). Automatisierte Anwendungserkennung, Compliance-Überwachung und richtlinienbasierte Workflows vereinfachen den Betrieb.

Lightbits Labs

Lightbits Labs ermöglicht es, das native Transmission Control Protocol/Internet Protocol (TCP/IP) als Switched Fabric für gemeinsam genutzten NVMe-Flash in Server-Racks zu nutzen. Der Hersteller behauptet, die Leistung von Direct-Attached Storage als Composable Infrastructure zu liefern.

Lightbits Labs stellte drei Produkte vor: LightOS Software, das SuperSSD NVMe All-Flash Array und die LightField Beschleunigungskarte (Accelerator Card). Das Ziel ist es, die nicht genutzte Kapazität zu erfassen und die Leistung von NVMe-Flash mit niedriger Latenz zu verbessern.

Abbildung 5
Abbildung 5

LightOS wandelt TCP/IP-Pakete in NVMe-Streams um. Es leitet die Kommunikation zwischen Netzwerk-Ports und NVMe-Karten weiter. Zu den Datendiensten gehören Komprimierung/Thin Provisioning, Datenplatzierung, Erasure Coding und Quality of Service.

Unternehmen können LightOS auf bevorzugten Servern oder auf SuperSSD-Arrays lizenzieren. Eine optionale ASIC-aktivierte LightField Offload-Karte kann SuperSSD-Daten schnell rehydrieren.

Vast Data

Vast Data macht kein Geheimnis aus seinem letztendlichen Ziel: Disk-Arrays irrelevant zu machen. Es ist eine mutige Aussage, aber das Start-up hat Anhänger, wie die enorme Finanzierung durch große Speicherhersteller und Venture-Firmen beweist.

Vast Data behauptet, dass Universal Storage selbst die anspruchsvollsten Workloads bewältigen kann, eine Kapazität im Exabyte-Bereich bietet und Flash zu Kosten der Festplatte bietet.

Abbildung 6
Abbildung 6

Das Start-up kombiniert kostengünstige, weniger ausdauernde Quad-Level-Cell (QLC) Solid-State-Laufwerke und hochleistungsfähige 3D XPoint SCM-Laufwerke zusammen mit Non-volatile Memory Express over Fabrics (NVMe-oF) zur Verbindung von Knoten. Der Vast Data-Speicher umfasst ein hochverfügbares NVMe-Flash-Gehäuse mit vier Controller-Köpfen, die als C-Knoten bezeichnet werden. Der QLC fungiert als Übersetzungsebene für die intelligente Datenplatzierung. Das 2HE große Gehäuse integriert einen 3D XPoint Puffer, um die Lebensdauer der QLC-SSDs zu verlängern.

Vast trennt die Kontrollebene vom Systemzustand und ermöglicht so eine unabhängige Skalierung und ein Tenant-basiertes Pooling von Vast-Containern über NVMe-Gehäuse hinweg für eine hohe Verfügbarkeit. Die Shared-Everything-Architektur ermöglicht globale Algorithmen, die die Effizienz, Ausfallsicherheit und Skalierung verbessern.

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