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So reduzieren Sie die Umweltauswirkungen von Storage

Storage-Technologien können die Umwelt belasten. Wählen Sie effiziente Strategien und umweltfreundliche Cloud-Anbieter, um die Umweltauswirkungen des Storage zu verringern.

IT-Fachleute sollten die Umwelt- und Nachhaltigkeitsauswirkungen der Datenspeicherung und der von ihnen verwendeten Systeme und Technologien berücksichtigen.

Die Datenspeicherung, sowohl am eigenen Standort als auch in der Cloud, ist ein Bereich der IT, der die Umwelt belasten kann, da Speicherhardware eine große Menge an Energie verbrauchen kann. Es gibt jedoch Optionen, bei der Auswahl von Strategien, Hardware und Anbietern auf die Umweltauswirkungen der Datenspeicherung zu achten.

Energiefresser Hardware und Wartung

Das Speichern von Daten in einem Unternehmensrechenzentrum erfordert Strom für den Betrieb der Speichergeräte und der zugehörigen Speicherverwaltungssysteme und -netzwerke. Außerdem wird Energie benötigt, um die Umgebungstemperatur für die Geräte sicher zu halten. Rechenzentren verbrauchen generell viel Strom für den Betrieb von Servern, Switches, Beleuchtung, HVAC-Anlagen, Lüftungsanlagen, Notbeleuchtung und physischen Sicherheitssystemen.

Die Leiter von Rechenzentren müssen sich zudem mit Elektroschrott befassen, zum Beispiel mit veralteten oder beschädigten Geräten oder Geräten, die nicht mehr verwendet werden. Dieser Elektroschrott kann sich nachteilig auf die Umwelt auswirken, wenn er nicht ordnungsgemäß entsorgt wird.

Ungenutzte Flächen in Rechenzentren verbrauchen weiterhin Strom. Obwohl Rechenzentren selbst keine Treibhausgasemissionen oder andere Schadstoffe erzeugen, geben Stromlieferanten und -versorger oft Schadstoffe an die Atmosphäre ab.

Den Einstieg in Green Storage umsetzen

Der Prozess zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit der Datenspeicher in einem Unternehmen kann auf verschiedene Weise beginnen, zum Beispiel wie folgt:

  • Untersuchen Sie den Energiebedarf aller Geräte im Rechenzentrum und suchen Sie nach Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz, indem Sie Kennzahlen wie den Wattverbrauch pro Gigabyte Speicherplatz analysieren.
  • Identifizieren Sie nicht genutzte Speichergeräte. Schalten Sie sie ab, halten Sie sie aber für den Fall bereit, dass sie in Zukunft benötigt werden.
  • Untersuchen Sie den prozentualen Anteil der Daten, die vor Ort und nicht in der Cloud gespeichert sind; möglicherweise ist es möglich, einige Daten wieder lokal zu speichern und den Bedarf an Cloud-Speicher zu reduzieren.
  • Vergleichen Sie den Energiebedarf verschiedener Server, um festzustellen, ob Sie vorhandene Server durch energieeffizientere Geräte ersetzen können.
  • Setzen Sie alternative Energiequellen ein, um die Abhängigkeit Ihres Unternehmens von fossilen Energiequellen zu verringern.
  • Identifizieren und löschen Sie dunkle Daten (Dark Data).
  • Prüfen Sie das Engagement der Organisation für die Umweltgesundheit.

So gestalten Sie eine Green-Storage-Strategie

Das Hinzufügen von lokalem Storage wie Servern, Speichergeräten und Speicheranwendungen zu einem Unternehmensrechenzentrum kann Teil der gesamten Datenspeicherstrategie eines Unternehmens sein. Dieser Ansatz könnte zwar mehr Strom verbrauchen, und das HVAC-System müsste mehr arbeiten, aber der Gesamtstromverbrauch – und die zusätzliche Umweltbelastung – hat möglicherweise keine nennenswerten Auswirkungen.

Wenn eine Speicherstrategie einen Cloud-Speicheranbieter einschließt, sollte die IT-Leitung alle Umweltstudien zu diesem Anbieter prüfen. Die Geschäftsleitung sollte sich auch fragen, was der Anbieter von Cloud-Speicherlösungen unternimmt, um seine Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern – so wie sie dies auch bei anderen Anbietern, wie zum Beispiel Energieversorgern und Telekommunikationsanbietern, tun sollte.

Abbildung 1: Eine Checckliste kann helfen, Energiefresser zu identifizieren und umweltfreundlicheren Speicher zu implementieren.
Abbildung 1: Eine Checckliste kann helfen, Energiefresser zu identifizieren und umweltfreundlicheren Speicher zu implementieren.

Wo immer möglich, sollten Sie Hardware verwenden, die als umweltfreundlich zertifiziert ist. Geräte, die das Energy Star-Label tragen, benötigen weniger Energie. Allerdings wird diese Label in der EU nicht geprüft und weitere Aspekte wie Rohstoffverwendung, Langlebigkeit oder soziale Verantwortung zieht es nicht in Betracht. Die Zertifizierung Leadership in Energy and Environmental Design ist eine weitere Möglichkeit für Rechenzentren, die Energieeffizienz zu verbessern. Das Zertifikat wird vor allem für Neubauten und weniger für bestehende Gebäude genutzt.

Nutzen Sie erneuerbare Energien wie Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft, wann immer dies möglich ist. Erneuerbare Energien sind wichtig, egal ob es sich um ein einzelnes Unternehmensrechenzentrum oder um ein Unternehmen handelt, das einen Cloud-Anbieter mit Dutzenden von Rechenzentren nutzt.

Beseitigen Sie ungenutzte Daten (Dark Data), behalten Sie aber Daten, die aus geschäftlichen Gründen oder zur Einhaltung von Vorschriften benötigt werden, auch wenn sie schon seit einiger Zeit nicht mehr genutzt werden.

Unternehmen können auch Deduplizierungssoftware verwenden, um doppelte Kopien von Dateien, Datenbanken und anderen Elementen zu beseitigen.

Umweltfreundliche Hardware und Sicherungsverfahren

  • Herkömmliche Festplatten benötigen Energie, um die Festplatte zu bewegen und den Arm über die Laufwerksoberfläche hin und her zu bewegen. HDDs erzeugen Wärme, die von HVAC-Geräten abgeführt werden muss, die ebenfalls Strom benötigen. Hier sind einige Beispiele für energieeffizientere Speicheroptionen:
  • Die Tape-Speicher gilt als eine beliebte Art der umweltfreundlichen Speicherung, da das Band selbst keine Wärme erzeugt; das Bandlaufwerk und die zugehörige Hardware erzeugen jedoch Wärme und verbrauchen Strom.
  • Mehrere virtualisierte Server sollten auf einem einzigen Server gespeichert werden, was den Bedarf an zusätzlicher Serverhardware reduziert.
  • SSDs haben keine beweglichen Teile und gelten nicht nur als energieeffizient, sondern oft auch als leistungsfähiger als HDDs.
  • Die Implementierung eines MAID-Systems ist eine energieeffiziente Technik, bei der ein Array von Festplattenlaufwerken in einen stromsparenden Modus wechseln kann, wenn sie nicht verwendet werden.

Der Einfluss von Cloud-Speicher

Anbieter von Cloud-Speicherlösungen sind oft eine wichtige Quelle für die IT-Infrastruktur von Unternehmen jeder Größe. Cloud-Computing-Anbieter verfügen in der Regel über geografisch verteilte Rechenzentren, um die Speicheranforderungen ihrer Kunden zu erfüllen. Diese Rechenzentren verbrauchen viel Energie, aber sie sind beliebt, weil die von ihnen angebotenen Dienste bequem und wirtschaftlich sind. Diese Faktoren überwiegen oft die Umweltaspekte.

Das Speichern von Daten in der Cloud umfasst mehrere Schritte, bevor die Daten an ihrem Speicherort ankommen. Die Daten werden zunächst an den Cloud-Anbieter gesendet, der sie dann zur Speicherung an ein oder mehrere Rechenzentren weiterleitet. Die Übermittlung der Daten an den Anbieter erfordert Energie für den Betrieb von Routern und Switches oder für den Internetzugang. Dann wird Strom in einem oder mehreren Rechenzentren des Cloud-Anbieters benötigt, die sich oft über mehrere Hektar Land erstrecken. Noch mehr Energie wird benötigt, um die Daten zu ihrem Speicherort zu bringen.

Cloud-Speicher sind praktisch, weil sie keine zusätzliche Fläche für ein Unternehmen benötigen, flexibel und skalierbar sind, um sich den Bedürfnissen der Benutzer anzupassen, die Speicherkosten senken können und wichtige Vorteile für die Geschäftskontinuität und die Wiederherstellung von Technologien im Katastrophenfall bieten. Aber Cloud-Speicher verbrauchen viel Energie.

Im Vergleich dazu überträgt ein Unternehmensrechenzentrum die Daten oft lokal, vielleicht über ein SAN oder ein internes Unternehmensnetzwerk, an ein Speichergerät im selben Gebäude oder in einem anderen Gebäude auf dem Firmengelände. Ein Internetzugang ist nicht erforderlich; Unternehmen mit mehreren Rechenzentren benötigen jedoch mit Sicherheit irgendeine Form von Netzwerkkonnektivität, einschließlich des Internets. Ein einziges Unternehmensrechenzentrum, das Daten speichern kann – im Gegensatz zu Dutzenden oder Hunderten von Rechenzentren von Cloud-Anbietern – hat weniger Auswirkungen auf die Umwelt.

Der Umgang mit KI

Fortschritte in der KI haben einen deutlichen Einfluss auf das Umweltmanagement in IT-Organisationen.

Umweltsysteme mit KI-Funktionen, wie zum Beispiel die Environmental Information Management Software von Locus Technologies, können Daten von mehreren Sensoren erfassen und sie im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Umwelt analysieren, was ein wichtiger Weg zur Einrichtung eines grünen Rechenzentrums ist. Das System kann auch Empfehlungen für zu ersetzende Hardware und umzuprogrammierende HVAC-Systeme aussprechen. Auf diese Weise wird ein grünes Rechenzentrum proaktiv und nicht reaktiv für die Umwelt.

Erfahren Sie mehr über Data-Center-Betrieb