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Storage-Trends: Hybride und Multi Cloud plus Cloud-Abkehrer

Der Aufstieg der Hybrid Cloud und die Rückführung von Public-Cloud-Workloads in lokale Private Clouds treiben die breiteren Cloud-Trends von 2019 in Richtung Multi Cloud.

Storage war eines der ursprünglichen Serviceangebote der Clouds – zunächst konzentriert auf die generelle Verteilung von Inhalten, dann auf File Sharing oder die Erweiterung der Kapazität mobiler Geräte. Heute reichen die speicherbezogenen Serviceangebote von Backup- und Archivdatenspeichern bis hin zu komplexeren Speicherlösungen, die Cloud-basierte Anwendungen und virtuelle Maschinen unterstützen.

Interne private Clouds – Infrastruktur, die von privaten Unternehmen in ihren eigenen lokalen Rechenzentren aufgebaut wurde, die viele der gleichen Technologien nutzen, die von Public Cloud-Anbietern verwendet werden – wurden gleichzeitig mit Public Cloud-basierten Outsourcing-Diensten entwickelt. Jüngste Umfragen berichteten, dass diese lokalen privaten Clouds bis zu 75 Prozent der Anwendungs-Workloads unterstützen, die heute in Unternehmensrechenzentren gehostet werden, und es ist die private Cloud, die die Grundlage für die führenden Cloud-Trends von 2019 bildet.

Cloud-Rückführung

Ab Ende 2018 begannen Analysten, über einen weiteren Trend zu berichten: Unternehmen, die ihre Workloads von externen oder Public Clouds auf gehostete private oder lokale Clouds umverteilen.

IDC prägte den Ausdruck Cloud-Rückziehung in einem Bericht aus dem Jahr 2018, der den Trend aufgreift. Der Bericht sagte, dass 80 Prozent der IT-Planer Workloads im Zeitraum von 2017 bis 2018 wieder aus der Cloud zurück geholt haben. Generell planen diese Befragten auch, die Hälfte ihrer Public-Cloud-Anwendungen in den nächsten zwei Jahren entweder in gehostete Private Clouds oder lokale Standorte zu verschieben. Darüber hinaus werden 75% der Unternehmen, die die Public Cloud insgesamt nutzen, bis 2020 auch eine Private Cloud nutzen.

Die Gründe für die Rückführung von Workloads sind vielfältig und reichen vom Wunsch nach mehr direkter Kontrolle über Daten über die Realisierung wahrgenommener Sicherheitsvorteile durch lokales Hosting bis hin zur Erfassung von Kosteneinsparungen, die man sich von der Verschiebung von Anwendungen und Daten erhofft. Letzteres ist oft die häufigste Begründung. Unter den Cloud-Trends des Jahres 2019 zeigt dies, dass sich Public Clouds trotz jahrelanger Marketing- und Hype-Phase nicht immer als kostengünstige Alternative zu dem lokalen Rechenzentrum erwiesen haben, in dem sie angesiedelt sind.

Hybride Clouds werden immer beliebter

Die Verlagerung von Cloud-basierten Workloads zwischen lokaler und externer Infrastruktur ist technisch gesehen kein neues Konzept. Größere Unternehmen haben nie die Public Clouds vollständig übernommen, vor allem, weil die Unternehmensleitung ihre alten Workloads und geschäftskritischen Daten – einschließlich Finanzen, Ressourcenplanung, Logistik, Customer Relationship Management oder Fertigungsautomatisierung – nicht einem Outsourcing-Agenten anvertrauen wollten. Analysten verknüpften auch die Zurückhaltung mit den Erfahrungen mit der Workload-Virtualisierung auf verteilten Servern im Rechenzentrum, einem Vorläufer der Cloud, der normalerweise die Kosten in die Höhe trieb und die Performance der App beeinträchtigte. In anderen Fällen waren diese Legacy-Anwendungen einfach zu komplex, um sie ohne großen Aufwand virtualisieren zu können.

Anbieter entwickelten Technologien, die von Gateways bis hin zu modularen Systemen reichen, die es einem hybriden Computing-Modell ermöglichen, virtualisierte und nicht virtualisierte Ressourcen in vielen Rechenzentren unterzubringen. Hybride Rechenzentren, so Evangelisten, würden Private Cloud und traditionelles Hosting von Workloads im gleichen lokalen Rechenzentrum kombinieren und gleichzeitig Ressourcen und Dienste der Public Cloud nutzen, wenn diese benötigt werden. Soweit sinnvoll, könnten Public-Cloud-Dienste an das hybride Rechenzentrum angeschlossen werden, um Public-Cloud-Software-Dienste wie Backup, Archivierung oder Disaster Recovery zu nutzen oder um Clouds in Spitzenlastzeiten zu nutzen, wenn lokale Prozessor- oder Speicherressourcen knapp werden.

Zwei Cloud-Trends von 2019, der Aufstieg der Hybrid-Cloud und der Aufschwung der Cloud-Rückführung, treiben eine breitere Strategie namens Multi Cloud voran. Das heißt, Unternehmen mit hybriden Rechenzentren wollen die Vorteile von Public-Cloud-Diensten mehrerer Anbieter auf der Grundlage von Leistung, Kosten und anderen Merkmalen nutzen und benötigen eine Möglichkeit, ihre Dienste und Ressourcen einheitlich und effizient zu verwalten. Der Schlüssel zum Erfolg wird wahrscheinlich die modulare Technologie sein.

Modular ist Voraussetzung für eine Multi-Cloud-Strategie

Das Konzept der modularen Speichertechnologie, um Multi-Cloud-Strategien zu ermöglichen und gleichzeitig die Komplexität der Verwaltung mehrerer geografisch verteilter Ressourcen zu reduzieren, gehört zu den Cloud-Trends des Jahres 2019.

Zwei Cloud-Trends von 2019, der Aufstieg der Hybrid-Cloud und der Aufschwung der Cloud-Rückführung, treiben eine breitere Strategie namens Multi Cloud voran.

So kündigte Infinidat Ende 2018 beispielsweise seinen Neutrix Cloud 2.0 Service an, den es als „einen Speicherdienst der Enterprise-Klasse für Multi-Cloud-Computing“ bezeichnete. Neutrix Cloud ist ein Public-Cloud-Speicherdienst, der Google Cloud, Microsoft Azure, AWS, IBM Cloud und VMWare Cloud auf AWS-Compute-Umgebungen ergänzt, indem er die Nutzung dieser Drittanbieterdienste vermittelt. Mit Neutrix Cloud 2.0 können Unternehmen das Management von Cloud-Speicher zentralisieren und gleichzeitig den simultanen Zugriff auf mehrere Public Clouds ermöglichen.

Neutrix Cloud 2.0 soll eine einfache Bedienung in Multi-Cloud-Umgebungen ermöglichen, die ähnlich der an lokalen Standorten beziehungsweise Rechenzentren ist. Die Designphilosophien für Neutrix Cloud RESTful APIs, GUI- und Befehlslink-Schnittstellen ähneln denen, die das Unternehmen mit seinen proprietären InfiniBox On-Premises-Arrays anbietet, aber die Aspekte des Hardwaremanagements werden vollständig entfernt und eine tiefe Integration in Cloud-Ressourcen von mehreren Anbietern angeboten. Eine typische Neutrix Cloud Workload ist eng Datenresilienz verbunden: Es besteht die Option, beschreibbare Snapshots von Block- oder File-basierten Datensätzen zu erstellen, die über Cloud-Compute-Ressourcen zugänglich sind, immer basierend auf dem Service, der am kostengünstigsten ist oder die beste Auslastung bietet.

Cloudian verweist dagegen auf die Übernahme von Red Hat durch IBM im Jahr 2018 als Bestätigung seiner Strategie, Multi-Cloud-Interoperabilität und nahtlose Integration von hybride Rechenzentrumsspeicher mit Cloud-Speicher zu ermöglichen. Im Mittelpunkt des IBM-Red Hat-Deals stand die Portabilität von Anwendungen in allen Umgebungen. Cloudian konzentriert sich auf die Datenübertragbarkeit – die Aktivierung eines hybriden Cloud-Managements, die Bereitstellung der API-Kompatibilität zwischen Services und Cloud-Typen, die Konsolidierung der Datensuche, den einheitlichen Zugriff und die Konvergenz der Speicherung unstrukturierter Daten in einer Multi-Cloud-Umgebung. IBM übernahm zum Teil Red Hat, um eine vollständige Stapelplattform für die Multi-Cloud-Strategie von IBM bereitzustellen. Aus Speichersicht bietet Cloudian mit seinen Management-Tools bereits ähnliche Funktionen.

Cloudian behauptet, einen zusätzlichen Service anzubieten, über den Wettbewerber nachdenken sollten: ein gemeinsames Datenmanagement-Toolkit, das über alle Clouds hinweg funktioniert. Das bedeutet, dass die Technologie über die Verwaltung modularer Speicherinfrastrukturressourcen hinausgeht, um die direkte Verwaltung von Daten zu ermöglichen.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder und entsprechen nicht unbedingt denen von ComputerWeekly.de.

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