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10 wesentliche Merkmale des Cloud Computings

Cloud Computing bietet Unternehmen flexible, skalierbare IT-Ressourcen auf Abruf wie SaaS-Modelle und ist zentral für moderne, digitale Geschäftsstrategien.

Cloud Computing ist nach wie vor eine beliebte Option für Unternehmen jeder Größe und treibt seine weltweite Verbreitung voran. Es umfasst eine ständig wachsende Liste von Tools und Techniken, aber die wesentlichen Merkmale des Cloud Computings bleiben unverändert.

Cloud Computing reicht von der Infrastruktur bis hin zu SaaS-Modellen und allem, was dazwischen liegt, einschließlich künstlicher Intelligenz (KI), Containern, Serverless Computing, Datenbanken, IoT, dedizierten Netzwerken, Analysen und Geschäftsanwendungen. Jeder Teilbereich hat seine eigenen Vorteile und Herausforderungen, aber mehrere Kernfunktionen des Cloud Computing bilden weiterhin die Grundlage für alle Bereiche.

Was ist Cloud Computing und warum ist es wichtig?

Cloud Computing ist ein allgemeiner Begriff für die Bereitstellung gehosteter Computing-Server und IT-Ressourcen über das Internet. AWS war das erste Unternehmen, das Cloud Computing als Alternative zur lokalen Infrastruktur bekannt machte, als es 2006 mit dem Verkauf von Computing-Ressourcen und Storage-Instanzen begann. Google und Microsoft folgten bald darauf.

Cloud Computing ist aufgrund seiner Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz zu einer unverzichtbaren Technologie für Unternehmen jeder Größe geworden. Mit Public Cloud Computing können Unternehmen effiziente wirtschaftliche Entscheidungen treffen, um erhebliche Investitionen in Hardware und Infrastruktur zu vermeiden. Außerdem haben Unternehmen mit minimalen Investitionen Zugang zu zahlreichen Cloud-Anbieterdiensten sowie zu fortschrittlichen und innovativen Technologien wie generative KI und maschinellem Lernen. Durch globale Zugänglichkeit und verbesserte Zusammenarbeit können Unternehmen eine talentierte Belegschaft aufbauen, die den Anforderungen ihrer Branche gerecht wird und nicht durch den geografischen Standort eines Büros eingeschränkt ist.

Die Bedeutung des Cloud Computings wurde während der COVID-19-Pandemie besonders deutlich. Viele Unternehmen haben schnell Cloud-Technologien eingeführt, um ihre Mitarbeiter im Home-Office zu unterstützen. Dank der verbesserten Zugänglichkeit durch Cloud Computing konnten Teams trotz der Schließung ihrer Büros weiterarbeiten und von überall aus auf Ressourcen zugreifen. Einige Unternehmen verzeichneten einen sprunghaften Anstieg der Nachfrage und konnten ihre Ressourcen ohne Investitionen in physische Infrastruktur problemlos skalieren.

Cloud Computing ist zu einem Dreh- und Angelpunkt für die Flexibilität von Unternehmen geworden – sie können mit Markttrends Schritt halten, die neuesten Geschäftsinnovationen nutzen und wettbewerbsfähig bleiben.

Abbildung 1: Das sind die zehn wichtigsten Merkmale des Cloud Computings.
Abbildung 1: Das sind die zehn wichtigsten Merkmale des Cloud Computings.

Was sind die wesentlichen Merkmale von Cloud Computing?

Entdecken Sie diese zehn Merkmale des Cloud Computings, die erklären, warum es die erste Wahl für die Entwicklung und Bereitstellung moderner Anwendungen ist.

1. On Demand Self Service

AWS, Microsoft Azure, Google Cloud und andere Public-Cloud-Plattformen stellen Ressourcen für Benutzer auf Knopfdruck oder per API-Aufruf bereit. Mit Rechenzentren auf der ganzen Welt verfügen diese Anbieter über enorme Rechen- und Storage-Ressourcen. Das ist eine radikale Abkehr für IT-Teams, die an einen lokalen Beschaffungsprozess gewöhnt sind, der Monate dauern kann. Die Self-Service-Bereitstellung ist ein charakteristisches Merkmal von Cloud Computing und geht Hand in Hand mit On-Demand-Computing-Funktionen. Anstatt auf die Lieferung neuer Server an ein privates Rechenzentrum zu warten, können Entwickler die benötigten Ressourcen und Tools – in der Regel über das Self-Service-Portal eines Cloud-Anbieters – auswählen und sofort mit der Arbeit beginnen. Ein Administrator legt Richtlinien fest, um die Ausführungsmöglichkeiten der IT- und Entwicklungsteams zu beschränken, aber innerhalb dieser Grenzen haben die Mitarbeiter die Freiheit, Anwendungen nach eigenem Ermessen zu erstellen, zu testen und bereitzustellen.

2. Breiter Netzwerkzugang

Ein großer Teil der Nützlichkeit der Cloud liegt in ihrer Allgegenwart. Benutzer können Daten von überall aus hochladen und darauf zugreifen, solange sie über eine Internetverbindung verfügen. Benutzer können von jedem Standort aus arbeiten. Die Cloud ist eine attraktive Option für die meisten Unternehmen, die verschiedene Betriebssysteme, Plattformen und Geräte einsetzen. Um diesen breiten Netzwerkzugang zu gewährleisten, überwachen und sichern Cloud-Anbieter verschiedene Kennzahlen, die Aufschluss darüber geben, wie Kunden auf Cloud-Ressourcen und Daten zugreifen, darunter Latenz, Zugriffszeit und Datendurchsatz. Diese Faktoren fließen in die Anforderungen an die Servicequalität und in Service Level Agreements (SLA) ein.

3. Multi-Tenant-Architektur

Public-Cloud-Anbieter offerieren eine Multi-Tenant-Architektur, in der mehrere Mandanten  – auch als Tenants bezeichnet – dieselbe physische Infrastruktur gemeinsam nutzen und auf dieselben Computing-Ressourcen zugreifen. Während die Plattform und die Ressourcen gemeinsam genutzt werden, sind die Daten der einzelnen Tenants voneinander isoliert, um Datenschutz und Sicherheit zu gewährleisten. Einer der Hauptvorteile einer Multi-Tenant-Architektur ist die Erschwinglichkeit. Durch die gemeinsame Nutzung von Ressourcen können Cloud-Service-Anbieter ihre Infrastruktur- und Betriebskosten senken. Diese Einsparungen können dann an die Tenants weitergegeben werden. Darüber hinaus lassen sich Multi-Tenant-Architekturen ohne wesentliche Änderungen an der zugrunde liegenden Infrastruktur skalieren, um mehr Mandanten aufzunehmen.

4. Ressourcen-Pooling

Public-Cloud-Anbieter setzen auf Multi-Tenant-Architekturen, um mehr Benutzer gleichzeitig bedienen zu können. Die Workloads der Kunden werden von der Hardware und der zugrunde liegenden Software abstrahiert, die mehrere Kunden auf demselben Host bedienen. Cloud-Anbieter setzen zunehmend auf maßgeschneiderte Hardware und Abstraktionsschichten, um die Sicherheit zu verbessern und den Zugriff der Benutzer auf Ressourcen zu beschleunigen. Durch Ressourcen-Pooling können Anbieter höhere Auslastungsraten erzielen und Verschwendung reduzieren.

5. Skalierbarkeit und schnelle Elastizität

Die Bündelung von Ressourcen ermöglicht Cloud-Anbietern und Anwendern Skalierbarkeit, sodass sie je nach Bedarf Rechenleistung, Storage, Netzwerkressourcen und andere Assets hinzufügen oder entfernen können. Dies hilft IT-Teams in Unternehmen, ihre in der Cloud gehosteten Workloads zu optimieren und Engpässe für Endanwender zu vermeiden. Clouds können vertikal oder horizontal skaliert werden, und Serviceanbieter bieten Automatisierungssoftware für die dynamische Skalierung für Anwender an. Herkömmliche lokale Architekturen lassen sich nicht so einfach skalieren. In der Regel müssen Unternehmen Server und andere Infrastrukturressourcen anschaffen, um für Spitzenauslastungen gerüstet zu sein. Diese zusätzlichen Ressourcen bleiben jedoch in Zeiten geringer Auslastung ungenutzt.

Während Skalierbarkeit in der Regel eher für längerfristige Cloud-Infrastrukturpläne verwendet wird, ist schnelle Elastizität ein kurzfristiges Merkmal. Bei unerwarteten Nachfragespitzen können richtig konfigurierte Cloud-Anwendungen und -Services sofort und automatisch zusätzliche Ressourcen bereitstellen, um die Last zu bewältigen. Wenn die Nachfrage wieder zurückgeht, kehren die Services auf das ursprüngliche Ressourcenniveau zurück.

6. Flexible Preismodelle

Diese Eigenschaft des Cloud Computing verlagert die IT-Ausgaben von Capex zu Opex, da Anbieter eine sekundengenaue Abrechnung anbieten. Ein Pay-per-Use-Modell erzielt Skaleneffekte durch eine umfassende Kostensenkung und Effizienzsteigerung. Obwohl das im Allgemeinen als positiv zu bewerten ist, müssen IT-Teams vorsichtig sein, da ihr Ressourcenbedarf wahrscheinlich nicht statisch ist. Virtuelle Maschinen (VMs) sollten richtig dimensioniert, bei Nichtgebrauch ausgeschaltet oder je nach Bedarf verkleinert werden. Andernfalls verschwenden Unternehmen Geld und erlegen möglicherweise eine böse Überraschung, wenn die monatliche Rechnung eintrifft. Dieses Preismodell war einst die einzige Möglichkeit, Cloud-Dienste zu bezahlen. Inzwischen haben Anbieter jedoch flexiblere Preispläne eingeführt, die günstigere Kosten im Austausch für längerfristige Verträge bieten. Dieses Modell ist kostengünstig, da Kunden nur für das bezahlen, was sie tatsächlich nutzen.

7. Messbare Dienstleistung

Die Nachvollziehbarkeitder Cloud-Service-Nutzung ist sowohl für den Cloud-Anbieter als auch für seine Kunden von Vorteil. Der Anbieter und der Kunde überwachen und dokumentieren die Nutzung von Ressourcen und Services wie VMs, Storage, Rechenleistung und Bandbreite. Anhand dieser Daten wird der Verbrauch des Kunden an Cloud-Ressourcen berechnet und in das Pay-per-Use-Modell eingespeist. Der Cloud-Anbieter erhält ein besseres Verständnis dafür, wie seine Kunden die Ressourcen nutzen, und kann so die Infrastruktur und die angebotenen Cloud-Computing-Services optimieren.

8. Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit

Cloud-Anbieter nutzen verschiedene Techniken, um Ausfallzeiten zu vermeiden, beispielsweise die Minimierung regionaler Abhängigkeiten, um einzelne Fehlerquellen zu vermeiden. Benutzer können ihre Workloads auch über Verfügbarkeitszonen (AZ) verteilen, die über redundante Netzwerke mehrere Rechenzentren in relativer Nähe miteinander verbinden. Einige höherwertige Dienste verteilen Workloads automatisch über AZs. Natürlich sind diese Systeme nicht ausfallsicher. Ausfälle kommen vor und Unternehmen müssen Notfallpläne bereithalten. Für einige bedeutet dies, dass sie ihre Workloads auf isolierte Regionen oder sogar verschiedene Plattformen verteilen müssen – was jedoch mit hohen Kosten und einer erhöhten Komplexität verbunden sein kann.

9. Sicherheit

Während viele Unternehmen aufgrund von Sicherheitsbedanken vor der Migration ihrer Workloads zurückschreckten, haben sich diese Bedenken inzwischen weitgehend gelegt, was um Teil auf die oben genannten Vorteile des Cloud Computing zurückzuführen ist. Cloud-Anbieter beschäftigen Sicherheitsexperten und sind meist besser für die Bewältigung von Bedrohungen gerüstet als die meisten internen IT-Teams. Tatsächlich bezeichnen einige der größten Finanzunternehmen der Welt die Cloud als Sicherheitsvorteil. Das entbindet die Nutzer jedoch nicht von ihren Pflichten. Anbieter von Public Clouds folgen dem Modell der geteilten Verantwortung. Sie kümmern sich um die Sicherheit der Plattform, während die Nutzer ihre eigenen Anwendungen, die darauf laufen, selbst verwalten. Da diese Aufgabenteilung in der Vergangenheit nicht immer klar war, kam es zu einigen spektakulären Vorfällen, bei denen sensible Unternehmensdaten offengelegt wurden.

10. Nachhaltigkeit

Cloud Computing gilt als nachhaltige Option. Cloud-Anbieter haben ihre Nachhaltigkeitsbemühungen verstärkt, um ihre Umweltbelastung zu reduzieren, indem sie energieeffizientere Rechenzentren bauen und erneuerbare Energiequellen nutzen. Unternehmen, die sich für eine Public Cloud entscheiden und Ressourcen gemeinsam nutzen, anstatt ein eigenes physisches Rechenzentrum aufzubauen, reduzieren ihre eigene physische Infrastruktur, was wiederum zu einem geringeren Energieverbrauch führt. Sie können ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele durch Anbieter-Tools weiter vorantreiben, die die Lieferkettenlogistik optimieren und CO2-Emissionen verfolgen können. Cloud Computing ermöglicht es Unternehmen außerdem, eine Remote-freundliche Belegschaft aufzubauen, wodurch der Bedarf an physischen Besprechungen sinkt und damit auch die transportbedingten Emissionen und der Ressourcenverbrauch weiter reduziert werden.

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