Was ist der Unterschied zwischen einer Bridge und einem Switch?

Netzwerk-Administratoren müssen des öfteren mit Bridge und Switch umgehen. Aber wo genau liegt eigentlich der Unterschied zwischen beiden?

Worin unterscheidet sich eine Bridge von einem Switch?

Eine Netzwerk-Bridge ist ein Produkt, das ein Local Area Network (LAN) mit einem anderen Local Area Network verbindet, welches das gleiche Protokoll verwendet (zum Beispiel Ethernet oder Token Ring). Sie können sich eine Bridge als ein Gerät vorstellen, das entscheidet, ob eine Nachricht an das LAN in Ihrem Gebäude oder an jemanden in dem LAN in dem Gebäude auf der anderen Straßenseite geht. Eine Bridge untersucht dazu jede Nachricht, die über das LAN geht. Sie lässt diejenigen passieren, die für jemanden in diesen LAN bestimmt sind und leitet diejenigen, die für jemanden in dem anderen LAN bestimmt sind dorthin weiter.

In Netzwerken, die über Bridges verbunden sind, haben Computer- oder Node-Adressen kein spezifisches Verhältnis zum Ort. Aus diesem Grund werden Nachrichten an jede Adresse innerhalb des Netzwerks verschickt und nur von dem Node angenommen, für den sie bestimmt sind. Bridges lernen, welche Adressen in welchem Netzwerk vorhanden sind und entwickeln eine entsprechende Tabelle, so dass nachfolgende Nachrichten an das richtige Netzwerk weitergeleitet werden können.

Solche per Bridge verbundenen Netzwerke sind im Allgemeinen immer LAN-Netzwerke, da die Verbreitung jeder Nachricht an alle möglichen Ziele jedes größere Netzwerk mit unnötigem Datenverkehr überschwemmen würde. Dies ist auch der Grund, warum Router-Netzwerke wie das Internet ein spezielles Schema benutzen, um Adressen bestimmten Nodes zuzuweisen, so dass eine Nachricht oder ein Datenpaket gezielt weitergeleitet werden kann, anstatt in alle Richtungen versendet zu werden. Siehe zur Netzwerk-Bridge auch den Unterschied zwischen Bridge und Router.

Ein Switch dagegen ist eine Netzwerkkomponente, die gezielt einen Weg oder eine Verbindung auswählt, über die eine Dateneinheit zu ihrem Ziel gesendet wird. Ein Switch kann auch die Funktion eines Routers beinhalten. Also eines Gerätes oder Programms, das die Route und auch den spezifischen Punkt eines angrenzenden Netzwerks festlegt, an den die Daten gesendet werden. Im Allgemeinen ist ein Switch ein einfacherer und schnellerer Mechanismus als ein Router, der Kenntnisse darüber benötigt, wie das Netzwerk aufgebaut ist und wie man die richtige Route bestimmt.

Bezogen auf das in sieben Schichten unterteilte Kommunikationsmodell Open Systems Interconnection (OSI) wird ein Switch im Allgemeinen der 2. Schicht (Layer 2) zugeordnet, der Data-Link Schicht. Jedoch beherrschen neuere Switches auch die Routing-Funktionen, die Layer 3 zugeordnet werden, der sogenannten Netzwerkschicht. Layer-3-Switches werden manchmal auch als IP-Switches bezeichnet.

In größeren Netzwerken wird die Strecke von einem Switch zum anderen innerhalb des Netzwerks auch „Hop“ genannt. Die Zeitspanne, die ein Switch benötigt, um festzustellen, wohin er ein Datenpaket weiterleiten muss, nennt man dann „Latenz“. Die Latenz ist der Preis, den man für die Flexibilität zahlt, die Switches für das Netzwerk bieten. Switches werden sowohl am sogenannten Backbone und an den Übergabepunkten eines Netzwerks eingesetzt, wo ein Netzwerk sich mit dem anderen verbindet. Also auch auf der Ebene von Subnetzwerken, wo die Daten nahe ihres Ursprungs beziehungsweise ihres Ziels weitergeleitet werden. Erstere werden oft als Core-Switches und die letzteren als Desktop-Switches bezeichnet.

In den einfachsten Netzwerken ist ein Switch nicht nötig für Mitteilungen, die innerhalb dieses Netzwerkes gesendet und empfangen werden. Ein LAN kann zum Beispiel als Token Ring oder Bus-Infrastruktur aufgesetzt werden, in der jeder mögliche Empfänger jede Nachricht überprüft und nur die für seine eigene Adresse bestimmten liest.

Erfahren Sie mehr über Netzwerkhardware

ComputerWeekly.de
Close