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Netzwerkspeicher für Cluster mit LizardFS bereitstellen

LizardFS ist ein innovatives, verteilt arbeitendes Dateisystem, das Leistung und Skalierbarkeit für datenintensive Anwendungen bereitstellt. Der Text erklärt, was LizardFS kann.

LizardFS, ein effizientes, verteilt arbeitendes und fehlertolerantes Dateisystem, überzeugt durch seine Skalierbarkeit und Benutzerfreundlichkeit. Als Open-Source-Projekt baut es auf den Erfahrungen des MooseFS-Projekts auf und verbessert dessen Leistung und Funktionen. LizardFS ermöglicht es, Tausende von Speicherknoten zu einem einzigen, logischen Speicherpool zusammenzuführen. Dabei erlaubt es das Hinzufügen oder Entfernen von Speicherknoten ohne Ausfallzeit, was die Skalierbarkeit und Ausfallsicherheit des Systems erheblich verbessert.

Cluster-Struktur für Netzwerkspeicher mit Open Source

Der Netzwerkspeicher verwendet eine Metadatenserver-Architektur, die aus einem aktiven Metadatenserver (Master) und einem oder mehreren passiven, für den Fall der Ausfallsicherheit vorgesehenen Metadatenservern besteht. Der aktive Metadatenserver verwaltet den Standort der Dateien und steuert den Zugriff auf die Dateien, während die passiven Metadatenserver als Hot-Standby-Server fungieren, die bei einem Ausfall des aktiven Servers einspringen können. Diese Architektur gewährleistet eine hohe Verfügbarkeit und eine schnelle Wiederherstellung bei Hardware- oder Systemausfällen.

LizardFS ermöglicht zudem die Replikation von Dateien über mehrere Speicherknoten. Das System verwendet einen Algorithmus, um die Anzahl und den Standort der Replikationen basierend auf der Dateigröße, dem verfügbaren Speicherplatz und den Benutzeranforderungen zu bestimmen. Diese Flexibilität bei der Replikationssteuerung ermöglicht es, die Speicherressourcen effizient zu nutzen und die Leistung des Systems zu optimieren.

Praktischer Einsatz von LizardFS

In der Praxis wird LizardFS in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt. Dazu gehören unter anderem Cloud-Speicher,Big-Data-AnalysenStreaming Media und Backup-Aufgaben. In Cloud-Speicherumgebungen wird LizardFS häufig zur Verwaltung von Objektspeichern und zur Bereitstellung von skalierbarem und fehlertolerantem Speicher für virtuelle Maschinen verwendet. 

Bei Big-Data-Anwendungen ermöglicht LizardFS die effiziente Verarbeitung großer Datenmengen durch seine Fähigkeit, große Mengen an Speicherressourcen zu verwalten und zu nutzen. Bei Streaming-Media-Aufgaben bietet LizardFS die schnelle und effiziente Verteilung von Mediendateien an eine Vielzahl von Benutzern.

LizardFS hat bewiesen, dass es gut mit anderen Open-Source-Projekten zusammenarbeitet. So wird es oft in Kombination mit OpenStack, einer Open Source Cloud Computing-Plattform, für die Verwaltung von VM-Dateien verwendet. Es lässt sich auch nahtlos in Kubernetes integrieren. Mit Hadoop, einem Open Source Framework zur Verarbeitung großer Datenmengen, ermöglicht LizardFS eine verbesserte Verarbeitungsleistung und -effizienz.

Technische Grundlagen von LizardFS

LizardFS baut auf einer verteilten Architektur auf, bei der ein Master-Server die Metadaten verwaltet und eine Vielzahl von Chunk-Servern die eigentlichen Daten speichern. Der Master-Server enthält Informationen wie Dateinamen, Verzeichnisse, Berechtigungen und Dateiattribute. Darüber hinaus verwaltet er den Standort der Dateifragmente, auch Chunks genannt, auf den Chunk-Servern. 

Die Chunks werden auf verschiedenen Chunk-Servern gespeichert, um Ausfallsicherheit und Replikation zu gewährleisten. Die Daten werden in Chunks von standardmäßig 64 MB aufgeteilt und können auf mehrere Chunk-Server repliziert werden, um die Datenintegrität zu sichern. LizardFS unterstützt auch Erasure Coding, was eine effiziente Nutzung des Speicherplatzes ermöglicht, indem weniger Redundanzdaten benötigt werden als bei herkömmlicher Replikation. 

In Bezug auf die Metadaten-Sicherheit bietet LizardFS einen Shadow-Master-Modus, der als Hot-Standby fungiert und im Falle eines Ausfalls des Master-Servers sofort die Kontrolle übernehmen kann. Zusätzlich zur lokalen Speicherungkönnen Metadaten auch in einem Netzwerkspeicher gesichert werden, um einen zusätzlichen Schutz zu gewährleisten. Alle Kommunikation zwischen dem Master-Server und den Chunk-Servern findet über TCP/IP statt und unterstützt SSL für sichere Verbindungen.

Alternativen zu LizardFS

MinIO ist ein Open-Source-Objektspeicherserver, der für Cloud-Anwendungen und DevOps entwickelt wurde. Er ist einfach zu implementieren und bietet High-Performance-IO-Operationen. Im Vergleich zu LizardFS ist MinIO jedoch eher auf Objektspeicherung ausgerichtet und nicht so flexibel, wenn es um den Umgang mit Dateisystemstrukturen geht. Daher eignet er sich nicht gut für Anwendungen, die herkömmliche Dateioperationen benötigen.

BeeGFS, vormals bekannt als FhGFS, ist ein verteiltes Parallel-Dateisystem, das häufig in HPC-Umgebungen eingesetzt wird. BeeGFS ermöglicht eine hohe Durchsatzrate und ist besonders gut in der Verarbeitung von großen, sequenziellen Arbeitslasten. Im Vergleich zu LizardFS kann BeeGFS jedoch komplizierter in der Einrichtung und Verwaltung sein. Zudem erfordert es eine engere Kontrolle über die Hardware, auf der es läuft, was die Flexibilität einschränken kann.

OpenZFS ist eine fortschrittliche Dateisystem- und Volume-Manager-Kombination, die ursprünglich von Sun Microsystems entwickelt wurde. Es bietet leistungsstarke Funktionen wie Snapshots, Datenintegritätsprüfung und automatische Reparatur. Im Vergleich zu LizardFS ist OpenZFS jedoch nicht nativ verteilt, was bedeutet, dass es zusätzliche Software oder Konfiguration benötigt, um ähnliche Verteilungs- und Replikationsfunktionen wie LizardFS zu erreichen. Daher kann es schwieriger sein, OpenZFS in großen, verteilt arbeitenden Umgebungen zu implementieren.

Einführung von LizardFS

Zuallererst ist es wichtig, das Hardware-Setup zu planen. LizardFS läuft auf Standard-Hardware, jedoch können Leistung und Stabilität des Systems durch die Auswahl der geeigneten Hardware erheblich beeinflusst werden. Insbesondere die Auswahl einer geeigneten Hardware für den Master-Server, der die Metadaten speichert, ist von großer Bedeutung. Weiterhin sollte das Replikationsniveau festgelegt werden. 

LizardFS bietet eine flexible Steuerung der Datenreplikation, und das richtige Gleichgewicht zwischen Redundanz und Speichernutzung kann erheblichen Einfluss auf die Leistung und Zuverlässigkeit des Systems haben. Es ist auch wichtig, eine geeignete Strategie für das Metadaten-Backup zu haben. Obwohl LizardFS eine Shadow-Master-Funktion für die Ausfallsicherheit bietet, sollte dennoch ein regelmäßiges Backup der Metadaten durchgeführt werden, um Datenverlust zu vermeiden. 

Schließlich sollte die Integration von LizardFS in die bestehende Infrastruktur berücksichtigt werden. Obwohl LizardFS gut mit vielen Open-Source-Projekten wie OpenStack und Kubernetes zusammenarbeitet, sollte die Kompatibilität mit der bestehenden Software und Hardware sorgfältig geprüft werden.

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