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Datenverlust vermeiden: Strategien für bessere Data Protection

Zuverlässige Backups sind entscheidend, um Datenverlust zu verhindern. Setzen Sie vier be-währte Verfahren ein, um Daten besser zu schützen und sichere Backups zu gewährleisten.

Datenverlust kann für ein Unternehmen verheerende Folgen haben. Mit sinnvollen und richtigen Strategien lässt er sich jedoch in der Regel vermeiden.

Es gibt zahlreiche Gründe, warum Datenverlust einem Unternehmen schweren Schaden zufügen kann. Zu berücksichtigen sind die rechtlichen Konsequenzen: Vorschriften wie HIPAA, PCI DSS und DSGVO enthalten Anforderungen an die Datenspeicherung. Der Verlust von Daten, zu deren Aufbewahrung ein Unternehmen gesetzlich verpflichtet ist, kann für das Unternehmen massive Bußgelder nach sich ziehen.

Je nach Art der verlorenen Daten kann dies auch direkt die Einnahmequellen des Unternehmens beeinträchtigen. Dies gilt zum Beispiel dann, wenn der Verlust eine Kundendatenbank mit nicht ausgeführten Bestellungen betrifft. Auch die Kosten für die Wiederherstellung verlorener Daten können sich nachteilig auf ein Unternehmen auswirken, und ein Datenverlust kann den Ruf eines Unternehmens schädigen, insbesondere wenn sensible Daten offengelegt werden.

Backup-Administratoren, die Strategien zur Vermeidung von Datenverlusten umsetzen wollen, stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Zu den vier wichtigsten bewährten Verfahren zur Verhinderung von Datenverlusten gehören die Durchführung häufiger Backups, die Verwendung zuverlässiger Hardware, die Anwendung des Prinzips des geringsten Zugriffs und die Bereitstellung angemessener Schulungen.

In diesem Tipp erfahren Sie, wie Datenverluste entstehen können, und lernen die vier wichtigsten Methoden zu ihrer Verhinderung kennen. Außerdem wird kurz erklärt, was DLP-Software ist (Data Loss Prevention, DLP) und welche Rolle Sie bei der Strategieplanung spielt.

Häufige Ursachen für Datenverluste

Datenverluste können durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Daten können durch einfache menschliche Fehler verloren gehen, beispielsweise wenn ein Mitarbeiter versehentlich Daten eines Unternehmens löscht oder überschreibt. Hardwareausfälle sind eine weitere häufige Ursache für Datenverluste. Festplatten und Speicher-Arrays können ohne Vorwarnung ausfallen, was bei fehlenden Backup-Kopien zu Datenverlusten führt. Selbst wenn eine Festplatte oder ein Array nicht vollständig ausfällt, kann ein fehlerhafter Speicher-Controller dazu führen, dass saubere Daten mit beschädigten Daten überschrieben werden.

Cyberangriffe sind eine bekannte und zunehmende Ursache für Datenverluste. Ransomware kann die Daten einer Organisation verschlüsseln, und eine Entschlüsselung ist möglicherweise nicht immer möglich, selbst wenn das Lösegeld gezahlt wird. Ebenso ist bekannt, dass Cyberkriminelle die Daten einer Organisation sperren, stehlen, überschreiben, löschen oder sensible Daten der Öffentlichkeit preisgeben.

Schließlich können auch Naturkatastrophen zu Datenverlust führen. Gesamte Rechenzentren oder große Teile davon können stark betroffen sein, wenn zum Beispiel ein Hurrikan das Gebäude beschädigt oder überflutet oder wenn es durch einen Brand zerstört wird. Da die Häufigkeit von Naturkatastrophen aufgrund des Klimawandels zunimmt, müssen Organisationen nicht nur darauf achten, wo sie ihre Daten speichern, sondern auch, wo sie Backups dieser Daten aufbewahren.

So verhindern Sie Datenverlust

Es gibt viele Arten des Datenverlusts, aber auch Möglichkeiten, wie eine Organisation die Wahrscheinlichkeit eines Datenverlusts minimieren kann. Organisationen, die diese Praktiken in ihrer Datenschutzstrategie anwenden, können kritische Dateien sicher vor potenziellen Bedrohungen schützen.

1. Regelmäßige Datensicherung

Die erste und wichtigste dieser bewährten Methoden ist die Erstellung regelmäßiger Backups. Backups sind die beste Möglichkeit, um Daten nach einem Datenverlust wiederherzustellen, und das regelmäßige Testen dieser Backups ist genauso wichtig wie deren Erstellung. Durch das Testen von Backups kann festgestellt werden, ob das Unternehmen dieses Backup zur erfolgreichen Wiederherstellung von Daten verwenden kann oder ob es eine Lücke in der Data-Protection-Strategie gibt, die von den Administratoren behoben werden muss.

Backup-Administratoren sollten zusätzlich zu den normalen Backups auch regelmäßige Air-Gapped-Backups erstellen. Ein Air-Gapped-Backup ist ein Backup, das auf ein Wechselmedium geschrieben und dann ausgelagert wird. Darüber hinaus gibt es auch Cloud-Services, die isolierte Vaults und Air-Gap-Lösungen anbieten. Ransomware kann ein Backup nicht angreifen, das nicht physisch mit dem Netzwerk verbunden ist. Zerstört eine Ransomware-Infektion die normalen Backups einer Organisation, so sind die Air-Gapped-Backups immer noch verfügbar und sicher.

2. Verwenden Sie zuverlässige Hardware

Eine der am häufigsten unterschätzten und bewährten Methoden zur Vermeidung von Datenverlust ist die Verwendung hochwertiger Hardware. Es mag zwar verlockend sein, preisgünstige Hardware anstelle einer hochwertigeren Option zu verwenden, aber preisgünstige Hardware wird möglicherweise nicht der gleichen Qualitätskontrolle unterzogen wie hochwertige Hardware. Dies könnte letztendlich zu einem vorzeitigen Hardwareausfall führen, der möglicherweise zu Datenverlusten führt. Ebenso enthält hochwertige Hardware für Rechenzentren häufig redundante Komponenten, die darauf ausgelegt sind, einen katastrophalen Ausfall zu verhindern. Darüber hinaus sollte geprüft werden, welche Garantie-, Umtausch, Wartungs- und Serviceoptionen der Hersteller bieten kann.

3. Geringste-Privilegien-Zugriff

Eine weitere bewährte Methode zur Vermeidung von Datenverlust ist die Anwendung des Prinzips der geringsten Privilegien. Beim Zugriff mit geringsten Privilegien geht es darum, sicherzustellen, dass Benutzer in einer Organisation genau die Berechtigungen haben, die sie für ihre Arbeit benötigen – nicht mehr und nicht weniger.

Dies ist deshalb so wichtig, weil Ransomware-Software die Berechtigungen eines Benutzers übernimmt, womit sie dann ausgelöst werden kann. Das kann bereits sofort nach der Ransomware-Infiltration passieren, aber auch Tage, Wochen oder Monate später, was größeren Schaden anrichten könnte. Durch die Einschränkung der Benutzerberechtigungen kann der potenzielle Schaden durch Ransomware minimiert werden.

4. Führen Sie angemessene Schulungen durch

Zahlreiche Datenverluste werden durch menschliches Versagen verursacht. Beispielsweise könnte ein Endbenutzer auf etwas klicken, das er nicht sollte, und eine Ransomware-Infektion auslösen. Ebenso könnte ein IT-Experte einen Konfigurationsfehler machen, der dazu führt, dass der Inhalt eines Datenträgers gelöscht wird.

Menschliche Fehler lassen sich nicht ausschließen, aber Unternehmen können die Wahrscheinlichkeit verringern, dass ein einfacher Fehler katastrophale Folgen hat. Der Schlüssel liegt in der richtigen Schulung. Mitarbeiter müssen vom Unternehmen in Datensicherheitsmaßnahmen, Backup-Planung und -Tests sowie Wiederherstellungsmaßnahmen geschult werden, um besser mit kritischen Daten umgehen zu können.

Die Rolle von Data Loss Prevention-Software

Data Loss Prevention (DLP) Software spielt eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung von Datenverlusten und Datenlecks in Unternehmen. Sie können aber nicht alle Bedrohungsszenarien abdecken. Generell sind sie aber ein wichtiger Teil der Data-Protection-Strategie. DLP-Lösungen sind darauf ausgelegt, sensible Daten in allen Zuständen zu schützen: bei der Verwendung, in Bewegung (Data in Flight) und im Ruhezustand (Data at Rest). Beispielsweise könnte eine Organisation DLP-Software verwenden, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter keine E-Mails verwenden, um sensible Daten der Organisation zu entwenden.

Einige DLP-Softwares können Anomalien bei der Art und Weise, wie auf Daten zugegriffen oder mit ihnen umgegangen wird, erkennen. Wenn die Software feststellt, dass ein Benutzer auf Dateien zugreift, die er normalerweise nicht verwenden würde, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass das Benutzerkonto kompromittiert wurde oder dass ein Ransomware-Angriff im Gange ist. Die Organisation kann den Schaden möglicherweise begrenzen, indem sie sofort Maßnahmen ergreift, um den Zugriff zu sperren, wenn sich herausstellt, dass er böswillig ist.

Zu den wichtigsten Hauptfunktionen einer DLP-Software gehören:

  1. Datenerkennung und Klassifizierung: DLP-Tools identifizieren und kategorisieren sensible Informationen basierend auf vordefinierten Regeln und Mustern.
  2. Überwachung und Kontrolle: Sie überwachen Datenzugriffe und -übertragungen über verschiedene Kanäle wie E-Mail, Web, Dateifreigaben und Wechselmedien.
  3. Richtliniendurchsetzung: DLP-Systeme setzen Sicherheitsrichtlinien durch, indem sie unautorisierte Datentransfers blockieren oder Warnungen generieren.
  4. Verschlüsselung: Viele DLP-Lösungen bieten automatische Verschlüsselung für sensible Daten, insbesondere bei der Übertragung auf externe Speichermedien.
  5. Anomalieerkennung: Fortschrittliche DLP-Tools nutzen KI und maschinelles Lernen, um ungewöhnliche Datenzugriffsmuster oder verdächtige Benutzeraktivitäten zu erkennen.

Darüber hinaus schützt die Software digitale Informationen in verschiedenen Zuständen:

  • Data in Use (DIU): Kontrolle des Datenzugriffs und der Datenübertragung auf Endgeräten, einschließlich Peripheriegeräten und lokalen Anwendungen.
  • Data in Motion (DIM): Verhinderung von Datenverlusten durch Netzwerkkommunikation wie E-Mail, Instant Messaging und Dateifreigaben.
  • Data at Rest (DAR): Schutz gespeicherter Daten durch Identifizierung, Verschlüsselung und Kontrolle des Zugriffs auf sensible Informationen.

Die wichtigsten Vorteile einer DLP-Software sind:

  • Reduzierung des Risikos von Datenschutzverletzungen
  • Unterstützung bei der Einhaltung von Datenschutzvorschriften wie DSGVO und HIPAA
  • Verbesserung der Sichtbarkeit und Kontrolle über Datenflüsse im Unternehmen
  • Schutz vor Insider-Bedrohungen und versehentlichem Datenverlust

DLP-Software ist somit ein wesentlicher Bestandteil einer umfassenden Datensicherheitsstrategie. Sie ergänzt andere Sicherheitsmaßnahmen wie Backups, Zugriffskontrollen und Mitarbeiterschulungen, um einen ganzheitlichen Schutz gegen Datenverluste zu gewährleisten.

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