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HANA Cloud Services erweitern das SAP In-Memory-Angebot

SAP kündigte auf der Sapphire Now 2019 an, dass es seine In-Memory-Datenbank HANA als Service in die Cloud bringt und die Technologie auch auf KMUs ausrichtet.

SAP-Mitbegründer Hasso Plattner machte auf der Sapphire Now 2019 deutlich, dass SAP HANA, die In-Memory-Datenbank des Anbieters, nach wie vor eine wichtige Rolle in der Technologiestrategie des Unternehmens spielt. Im Mittelpunkt steht die Idee, HANA für eine breitere Nutzung zu öffnen.

SAP HANA ist als Datenbank zu gut, um sie nur in SAP-Unternehmensanwendungen zu sperren“, sagte Plattner in seiner Keynote auf der SAP-Messe Sapphire Now in Orlando. Er verwies auf das explosionsartige Wachstum von Daten aus vielen verschiedenen Quellen, wie zum Beispiel CRM-Anwendungen.

Um diese Strategie zu verwirklichen, gaben Plattner und Gerrit Kazmaier, Senior Vice President SAP HANA and Analytics, die Verfügbarkeit von SAP HANA Cloud Services bekannt, einem As-a-Service-Angebot, das die Verknüpfung unterschiedlicher Datenquellen unterstützt.

SAP HANA Cloud Services soll laut Kazmaier die HANA-Datenbank für Kunden besser zugänglich machen, die bisher aus Kosten- und Komplexitätsgründen nicht bereit waren, diese einzusetzen. Der Service könne als „ein Gateway für Daten jeder Größe“ fungieren, die sich in verteilten Datenumgebungen befinden.

Das neue Angebot verfügt über eine SQL Data Lake Storage-Schicht und kann von SAP-Kunden auch On-Premises genutzt werden, um bei Bedarf Kapazitäten zu erweitern. SAP ist davon überzeugt, mit SAP HANA Cloud Services das In-Memory-Angebot für Unternehmen jeder Größe zugänglich zu machen.

„SAP HANA ist als Datenbank zu gut, nur um sie in SAP-Unternehmens-Anwendungen zu sperren.“
Hasso PlattnerSAP

„Es existiert die Vorstellung, dass SAP HANA nur für große Unternehmen und komplexe Szenarien geeignet ist“, erläuterte Kazmaier. „HANA ist für alle da. Mit den SAP HANA Cloud Services kann praktisch jeder sofort mit seiner HANA-Reise beginnen, da sie die Total Cost of Ownership niedrig halten.“

Der Softwareanbieter kündigte außerdem an, dass SAP Data Warehouse Cloud die erste Anwendung sein wird, die mit SAP HANA Cloud Services erstellt wurde. Die Anwendung sammelt Daten aus verschiedenen Datenquellen, wobei die wesentlichen Attribute und die Sicherheit der Daten erhalten bleiben. SAP Data Warehouse wird noch in diesem Jahr mit einem Beta-Programm beginnen, wobei ein Release-Termin noch nicht feststeht. Es soll über ein flexibles, verbrauchsorientiertes Preismodell verfügen.

„SAP Data Warehouse Cloud ist der neueste und coolste Service im Datenmanagement“, sagte Kazmaier. „Wir hatten ein Grundprinzip im Hinterkopf: Es muss so entwickelt sein, dass es über den typischen IT-Profi, der in einem Data Warehouse arbeitet, hinausgeht, und für jeden im Unternehmen, der mit Daten arbeitet, zugänglich ist.“

Alles dreht sich um Daten

Der Fokus von SAP HANA Cloud Services liegt nach Angaben von IDC-Analyst Mickey North Rizza darauf, Unternehmen einen effektiveren Umgang mit Daten zu ermöglichen.

„SAP zeigt uns damit nur, wo alle Daten zusammenkommen und wie man die Daten verwendet. Man kann sie analysieren, [und] man kann damit tun, was man will. Man kann sie so einbeziehen, wie man sie braucht. Es geht also um die Kontrolle von Daten“, erklärt Rizza.

Bevor Unternehmen in die SAP HANA Cloud Services investieren, müssen sie aber erst feststellen, was ihre Datenstrategie ist. Die Firmen müssen festlegen, wo sie Daten erfassen und Datensätze zusammenstellen, wie sie Stammdaten oder die für den Betrieb wesentlichen Kerndaten verwenden, wie sie sie bereinigen und wo sie sie in Geschäftsprozessen verwenden können.

„Es geht darum, die Strategie zu überdenken. Alles, was SAP möchte, ist, dass Unternehmen erkennen, wo sie überall Daten haben und wie sie sie nutzen“, sagt sie. „Dies ist eine gute Nachricht. Es ist noch zu früh, um zu sagen, was es für Unternehmen bedeutet, aber sie gehen damit auf das Bedürfnis ein, dass man Daten aus verschiedenen Silos betrachten möchte.“

Abbildung 1: SAP-Mitbegründer Hasso Plattner spricht auf der SAP Sapphire Now 2019 mit Nicola Leske, Chief Communications Officer bei SAP.
Abbildung 1: SAP-Mitbegründer Hasso Plattner spricht auf der SAP Sapphire Now 2019 mit Nicola Leske, Chief Communications Officer bei SAP.

HANA ist nach wie vor großer Teil des Geschäfts

Für Matt Aslett, Research Vice President bei 451 Research, unterstreicht die Ankündigung die Bedeutung der HANA-Datenbank in einer datenzentrierten Welt.

„Es gibt einige Berichte darüber, dass HANA beiseitegeschoben wurde. Das ist eindeutig falsch. SAP positioniert sich offensichtlich stärker in diese Richtung, um Lösungen oder anwendungsbezogene Services zu verkaufen, insbesondere aus der Cloud“, sagt Aslett. „HANA ist ein großer Teil davon und ein großer Teil der Datenmanagement- und Analysefunktionen, die diese ermöglichen. Also ist es immer noch Teil des Geschäfts.“

SAP versucht nach Angaben des Analysten immer noch, eine effektive Cloud-Strategie für sich zu finden. "Sie haben vor ein paar Jahren herausgefunden, dass sie nicht direkt mit den Cloud-Anbietern konkurrieren können. Also versuchen sie auszuloten, wie sie mit ihnen zusammenarbeiten und die SAP-Angebote darüber hinaus verkaufen können“, erläutert er. „Es geht immer noch darum, herauszufinden, was SAP konkret – über die Anwendungen hinaus – auf Datenmanagement- und Datenbankebene leisten kann und wie die Leute das nutzen. Es geht nicht um die HANA-Datenbank an sich. Es geht um Erfahrung, und das neue Angebot könnte anwendungsorientiert sein.“

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