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Wie kleine und mittelständische Firmen von AWS profitieren

Der Einsatz von Cloud-Diensten ist nicht nur für große Unternehmen interessant. Auch kleine Unternehmen profitieren von Amazon Web Services (AWS).

Kleine Unternehmen benötigen zwar meistens weniger Rechenkapazität als große Organisationen, müssen aber dennoch für eine ausreichende Kapazität sorgen. Die Infrastruktur muss stabil funktionieren, die Daten müssen gesichert werden, und IT-Fachkräfte müssen Server aktualisieren, warten und überwachen. Cloud-Dienste spielen in diesem Bereich eine wichtige Rolle.

Notwendige Serverdienste lassen sich hierhin auslagern. Die Server und Dienste in der Cloud werden durch den Anbieter verwaltet, der Zugriff erfolgt über das Internet. Auch wenn Amazon seine Cloud-Dienste in AWS vor allem für große Unternehmen bewirbt, profitieren auch kleinere Unternehmen davon.

Einstieg für Start-ups in AWS

Viele Angebote in AWS sind sogar vor allem für kleine Unternehmen sinnvoll. Wenn es um Serverleistung geht, können kleine Unternehmen kaum in der gleichen Art investieren, wie dies große Unternehmen machen. In den Bereichen Big Data, Internet of Things, künstliche Intelligenz und Deep Learning spielt hohe Rechenleistung, die auch skalierbar ist, eine besonders wichtige Rolle.

Start-ups und kleine Unternehmen können diese Rechenleistung einfach in AWS buchen. Bezahlt wird nur, was gebraucht wird, die Leistung steht sofort zur Verfügung. Das spielt vor allem bei kleinen Unternehmen oder Start-ups eine wichtige Rolle, denn sie müssen auf neue Geschäftsmodelle schnell reagieren. Genau das ist die Stärke von Cloud-Diensten. Amazon bietet bei den meisten Diensten eine genaue Abrechnung. Davon profitieren vor allem kleine Unternehmen, die bestimmte Dienste nicht den ganzen Tag benötigen, sondern nur zu Spitzenzeiten oder bestimmten Zeitpunkten.

Dokumentationen und Informationen

Amazon stellt für AWS umfassende Informationen und Dokumentationen zur Verfügung. Zwar muss man für den Einsatz von AWS keine eigenen Server betreiben, dennoch müssen auch die Dienste in AWS verwaltet werden. Amazon stellt in der AWS-Dokumentation entsprechende Informationen zur Verfügung.

Mit AWS Activate bietet Amazon einen Einstieg für kleine Unternehmen und Start-ups. Hierüber lassen sich vor allem Dienste buchen, die diese Firmen benötigen. Hinzu kommen Support- und Schulungsangebote für den Umgang mit AWS. Amazon bietet für kleine Unternehmen einen vergünstigten Support und auch Sonderangebote und Rabatte für Schulungen. Auf dem AWS Startups Blog erhalten Interessierte Informationen dazu. In folgendem Video werden die Möglichkeiten von AWS Activate genauer aufgezeigt:

Amazon hilft beim Einstieg

Amazon stellt auf seiner Webseite Erste Schritte mit dem Ressourcencenter Informationen, Tutorials und Hilfen zur Verfügung, die sich speziell dem Einstieg in AWS widmen und an Anwender richten, die sich nicht mit den Tiefen der IT auskennen. Die Tutorials stehen für verschiedene Einsatzszenarien bereit. Zusätzlich bietet Amazon kostenlose, digitale Schulungen an.

Abbildung 1: Der Einstieg in AWS ist relativ einfach, erfordert aber dennoch einige IT-Kenntnisse.
Abbildung 1: Der Einstieg in AWS ist relativ einfach, erfordert aber dennoch einige IT-Kenntnisse.

Kosten beachten

Auch wenn AWS sekundengenaue Abrechnungen bietet, müssen vor allem kleine Unternehmen aufpassen, dass die Kosten nicht explodieren. Einzelne Dienste sind zwar auf den ersten Blick nicht teuer, allerdings können die Kosten schnell ansteigen, wenn mehr Ressourcen gebucht und Ressourcen nicht pausiert werden.

Es kann schnell passieren, dass Mitarbeiter vergessen, einen Server herunterzufahren oder eine Ressource zu pausieren, auch dann, wenn diese nicht mehr benötigt werden. In diesem Fall laufen die Kosten dieser Ressource weiter, was schnell teuer wird. Es ist also wichtig, dass eine Kalkulation stattfindet, und Ressourcen beendet werden, die nicht mehr im Gebrauch sind. Ansonsten kann es passieren, dass die Kosten der Cloud-Nutzung explodieren.

Vor dem Einsatz der Cloud sollte ein Kostenplan erstellt werden, der klar macht, welche Kosten beim Einsatz entstehen. Hier hilft zum Beispiel der AWS Total Cost of Ownership (TCO) Calculator. Auch AWS Pricing Calculator hilft beim Zusammenstellen der Kosten für den Einsatz von AWS.

Die Cloud ist kein Allheilmittel

Sicherlich löst der Einsatz von Cloud-Lösungen wie AWS viele Probleme für kleine Unternehmen. Allerdings stellt der Einsatz der Cloud kein Allheilmittel dar. Zunächst müssen auch Cloud-Dienste bezahlt werden, was schnell hohe Kosten verursacht. Die Server der Cloud-Dienste werden zwar durch den Anbieter verwaltet, allerdings ist auch die Verwaltung der Cloud-Dienste nicht einfach. Die Dokumentation für den Betrieb von Linux als virtueller Server in AWS ist mittlerweile über 1.000 Seiten groß.

Es wird schnell klar, dass auch hier Know-how erforderlich ist. Hinzu kommt, dass nicht alles optimal in der Cloud abgebildet werden kann, und die Anbindung von der Leistung der Internetverbindung abhängt. Es ist also wichtig, dass die Anbindung an das Internet schnell genug ist, wenn Unternehmen mit Cloud-Diensten arbeiten.

Datenschutz und Kompatibilität beachten

Vor dem Auslagern in die Cloud sollten die Dienste und Daten auf Anforderungen des Datenschutzes und der EU-DSGVO überprüft werden. In kleinen Unternehmen fehlt hier oft das entsprechende Fachwissen. Es spielt eine große Rolle, welche Daten in AWS ausgelagert werden, und ob der entsprechende Dienst für die DSGVO zertifiziert ist.

Auch die Kompatibilität spielt eine wichtige Rolle. Hier muss überprüft werden, ob die Schnittstellen in der Cloud kompatibel mit den Anwendungen sind, die Anwender im lokalen Netzwerk einsetzen. Außerdem ist die Weiterverarbeitung von Daten im eigenen Rechenzentrum wichtig. Denn die Daten, die in der Cloud berechnet und analysiert werden, müssen sich lokal weiterverarbeiten lassen.

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