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Sieben häufige Fragen im Bewerbungsgespräch als System-Administrator

Vor dem angestrebten Job steht zunächst das Bewerbungsgespräch. Diese Fragen werden im Bewerbungsgespräch als System-Administrator häufig gestellt.

Die richtigen Antworten auf Fragen im Bewerbungsgespräch können Sie von einem riesigen Feld anderer Kandidaten für Ihren Job als System-Administrator absetzen.

System-Administratoren provisionieren, installieren, konfigurieren und warten Hardware und Software innerhalb der Konzern-IT.

Viele System-Administratoren arbeiten mit anderen IT-Fachleuten zusammen, um die Infrastruktur zu verbessern und zu optimieren. Erfolg verlangt eine Breite an technischem Wissen, gekoppelt mit soliden praktischen Fähigkeiten.

Wenn Sie die folgenden häufig gestellten sieben Fragen an System-Administratoren in einem Bewerbungsgespräch richtig beantworten, können Sie sich leicht vom Feld der übrigen Mitbewerber absetzen.

1. Welchen technischen Hintergrund haben Sie?

Angesichts der diversifizierten Bandbreite der Rollen von System-Administratoren sind formale Ausbildungsanforderungen mitunter sehr unterschiedlich. Die meisten Arbeitsplätze als System-Administratoren verlangen nach einer soliden Grundlage im Bereich der Computerwissenschaften, etwa einem Bachelor in Ingenieurswissenschaften. Einige Unternehmen verlangen Einstiegs-Zertifizierungen wie CompTIA Server+ oder Zertifizierungen im Zusammenhang mit einer spezifischen Technologie, etwa einen Microsoft Certified Professional oder einen VMware Certified Associate – Data Center Virtualization (VCA-DCV).

Auch wenn die möglichen Antworten auf diese Frage eine gewisse Flexibilität einräumen, sollten Sie sich Ihrer Lücken bewusst sein und mit einem Gespräch darüber rechnen. Wenn Sie eine bestimmte Zertifizierung nicht vorweisen können, verfügen Sie dann vielleicht über ähnliche oder äquivalente Erfahrungen? Verlangt die Rolle beispielsweise einen VMware Certified Professional 6 – Data Center Virtualization und Sie sind derzeit VCA-DCV, so sprechen Sie über Ihre Expertise und verwandte Projekte mit vergleichbaren Anforderungen.

Stellen Sie vor dem Bewerbungsgespräch sicher, dass alle Ihrer Zertifizierungen aktuell und Ihre Kontaktinformationen in der Zertifizierungsdatenbank des Anbieters auf dem neuestem Stand sind. Potentielle Arbeitgeber können Ihre Angaben über Zertifikate mit Microsoft, VMware, CompTIA und anderen Organisationen abgleichen. Abgelaufene, alte oder widersprüchliche Informationen wirken da wie rote Tücher.

Nutzen Sie diese Bewerbungsgesprächsfragen auch dazu, Ihre Fähigkeit zur Beurteilung von Geschäftswerten darzustellen. Bei der Beschreibung Ihrer Ausbildungen und Zertifizierungen sollten Sie betonen, wie jede davon Ihnen geholfen hat – stellen Sie den strategischen Vorteil jeder einzelnen Investition in Ihrer Ausbildung heraus.

2. Welchen Hintergrund haben Sie bei Betriebssystemen und Diensten?

System-Administratoren halten Server und Endpunkte konfiguriert, optimiert und in Betrieb. Ihr Bewerbungsgespräch wird also unvermeidlich auch auf Serverhardware eingehen – Betriebssysteme wie Microsoft Windows Server 2012 R2, Hypervisoren wie VMware vSphere – und das Betätigungsfeld von Ihnen administrierter Netzwerkdienste, wie etwa Active Directory, Domain Name System (DNS), Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP) oder Virtual Private Networks (VPN).

Arbeitgeber möchten mehr über Ihre Erfahrung und Ihre Gewohnheit mit den grundlegenden Techniken ihrer IT-Infrastruktur erfahren. Fassen Sie Ihre Antwort in die Schilderung eines typischen Tagesablaufs ein: Reden Sie über die von Ihnen übernommenen Aufgaben und alle besonderen Projekte, etwa das Testen und Installieren von Betriebssystem-Patches oder auch die Begleitung von Server-Upgrades auf Windows Server 2012 R2.

Machen Sie sich keine Gedanken, wenn Ihre Erfahrungen nicht exakt mit jeder Anforderung übereinstimmen, denn sekundäre Fähigkeiten können Sie sich jederzeit noch im Job aneignen.

3. Wie gehen Sie mit Support für Anwender und Endpunktsysteme um?

Die Rolle des System-Administratoren erstreckt sich oft über das Rechenzentrum hinaus bis hin zu den Endanwendern und deren Ausstattung.

Nutzen Sie diese Frage als Gelegenheit, Ihre Vertrautheit mit Helpdesk-Ticketsystemen und Remote-Desktop-Administration darzulegen, insbesondere bei größeren Betrieben mit einer hohen Anwenderzahl.

Fassen Sie das Gespräch als Produktivitätsproblem eines Anwenders auf. Ihre Gesprächspartner wissen längst, dass Sie Windows patchen oder upgraden und mehr Hauptspeicher installieren können. Zeigen Sie, dass Sie den Geschäftswert von User Support und klarer Kommunikation durch die Nutzung von Tools zur Problemlösung und zur Wiederherstellung von Funktionalität verstanden haben. Benennen Sie bestimmte Tools und zählen sie ihre spezifischen Vorteile auf.

Betonen Sie Ihre Erfahrungen im Umgang mit Rechenzentrums-IT, die Zugriffe von Endanwendern steuert, einschließlich Firewalls, Router und verwaltete Switches. Erwähnen Sie Ihre Expertise in Systemverwaltungs-Tools wie Splunk und Nagios.

4. Wie und mit welchen KPIs würden Sie die Systemleistung überwachen?

System-Administratoren überwachen routinemäßig die Verfügbarkeit und Leistung von Systemen. Arbeitgeber werden System-Administratoren diese zwei Fragen stellen, um ihre Fähigkeiten abzuschätzen, Hardware im erwarteten Betriebszustand und die Ressourcennutzung in annehmbaren Grenzen zu halten, Aufgaben wie Backups zu planen, Probleme zu lösen oder wichtige Event Logs auszuwerten.

IT-Entscheidungen verlangen solide Metriken. Konzentrieren Sie Ihre Antwort auf die KPIs, die Ihrer gegenwärtigen Rolle dienen. Diese können von granularen Server-Level-Metriken wie CPU, Hauptspeicher und Laufwerksnutzung bis zur Anzahl virtueller Workloads pro Host oder der Leistungsdichte reichen.

Denken Sie daran, dass jeder KPI für das Unternehmen wichtig ist. Vielleicht betrachten Sie die Anzahl der VMs pro Host oder Serverressourcen, weil Sie die VM-Konsolidierung durch Wiederherstellung unausgelasteter Ressourcen verbessern möchten. Wenn Sie nicht wissen, warum Sie einen bestimmten KPI überhaupt überwachen, sollten sie diesen Punkt besser nicht ansprechen.

Geben Sie Ihrem Gespräch einen etwas natürlicheren Verlauf, indem Sie spezifische Überwachungs- und Verwaltungstools erwähnen, wie etwa SolarWinds, ManageEngine oder Nagios. Vergleichen Sie diese mit denen, die Ihr potentieller Arbeitgeber nutzt – damit zeigen Sie, dass es für Sie kein Problem darstellt, zwischen unterschiedlichen Tool-Sets hin- und herzuwechseln.

5. Wie handhaben Sie in Ihrer gegenwärtigen Position Backups und Wiederherstellungen?

System-Administratoren verwalten physische und virtuelle Backup-Vorgänge auf verschiedene Medien, Storage-Tiers oder Archiv-Subsysteme.

Vertrautheit mit bestimmten Backup-Tools und ein Verständnis der praktischen Grundlagen von Backups und Wiederherstellungen ist wichtig. Reden Sie daher über Anwendungsbereiche für Tools wie CommVault Enterprise Backup Software oder Symantec NetBackup. Recovery-Prozesse sind oft das schwächste Glied jeder Datensicherheitsstrategie. Betonen Sie daher, auf welche Weise Sie Backups verifizieren und testen, um eine spätere Wiederherstellbarkeit sicherzustellen. Eine Strategie beispielsweise ist das Zurückspielen replizierter VMs auf Test-Server zur Feststellung der Backup-Integrität.

Backups und Wiederherstellungen beeinflussen auch die Datensicherung oder Sicherheitsprobleme wie Datendiebstahl sowie die Compliance. Gesuchte Administratoren verstehen, wie Backups diese wichtigen Geschäftsvorfälle aufnehmen. Wenn beispielsweise Ihr technischer Hintergrund die Datenspeicherung umfasst, befassen Sie sich im Bewerbungsgespräch mit Techniken zur Archivierung und Datenvernichtung.

6. Was war das schwerste Problem, das Sie jemals gelöst haben?

An dieser Stelle kann das Bewerbungsgespräch für den Bewerber wirklich interessant werden. System-Administratoren müssen Experten in der Fehlerbehebung sein sowie Hardwareprobleme erkennen und lösen, und das gleichzeitig für Software, Netzwerke, Dienste und Anwendungen.

Einige Bewerbungsgespräche mit Administratoren umfassen daher einen kurzen Fehlerbehebungstest für übliche Problemszenarien. Stellen Sie eine aktuelle Erfahrung heraus, um Ihr diagnostisches Vorgehen und Ihre Expertise zu untermauern. In nur einem Beispiel können Sie darlegen, wie Sie ein Problem identifizieren, Systemprotokolle zur Auffindung der Ursache einsetzen, Leistung mit üblichen Tools wie PerfMon testen, PowerShell für die Abfrage oder Veränderung von Konfigurationsdaten verwenden und welche anderen Maßnahmen Sie ergriffen haben, um zu einer Lösung zu kommen.

Zeigen Sie einem potentiellen Arbeitgeber, dass Sie in der Lage sind, Vernunft gelten zu lassen und verfügbare Diagnosewerkzeuge effektiv einsetzen können, um Probleme zu adressieren und die Funktionalität schnell wiederherzustellen. Betonen Sie, welche Anwendungen und Dienste Sie während des Prozesses verfügbar hielten, wie etwa die Migration von Workloads weg von der problembehafteten Serverhardware.

7. Wir virtualisieren gerade unsere Serverflotte. Wie würden Sie diesen Prozess angehen?

Lassen Sie sich von dieser Art Fragen nicht ins Bockshorn jagen. Virtualisierung ist sicherlich eine wichtige Technologie, und System-Administratoren sollten über umfassendes Wissen über Hypervisoren verfügen. Berichten Sie von Ihrer Expertise im Umgang mit gängigen Hypervisoren oder der Verwaltung (physisch und virtualisiert) gemischter sowie auch entfernter Systeme.

Aber hören Sie damit nicht auf.

Diese Frage bietet Ihnen Raum für eine Diskussion über Strategie statt Technologie. Wie würden Sie in einer Führungsposition das Ausrollen einer neuen Technologie im Rechenzentrum rechtfertigen, organisieren und ausführen? Auf diese Weise wird die IT-Abteilung kosteneffiziente Dienste ausliefern, die das Unternehmen konkurrenzfähig halten.

Greifen Sie die Gelegenheit beim Schopfe, den Manager in Ihnen darzustellen. Reden Sie über Evaluierung der Hypervisoren, wie Sie die zu virtualisierenden Arbeitslasten bestimmen würden, über Leistungstests und Entscheidungsprozesse zum Schutz der Workloads und wie Sie aus der Virtualisierung den maximalen Benutzer- und Geschäftsvorteil ziehen können.

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