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Fünf häufige Fragen im Bewerbungsgespräch als Cloud-Administrator

Die Bewerbung als Cloud-Administrator deckt eine Menge Inhalte ab. Diese fünf Fragen werden häufig im Bewerbungsgespräch gestellt.

Bewerbungsgespräche können stressig und herausfordernd sein – insbesondere für Cloud-Administratoren, bei denen das Hauptaugenmerk im Job schnell von Entwicklung und Integration von Quellcode hin zur Fehlerbehebung und Verwaltung der Cloud wechselt.

Die folgenden fünf Fragen werden bei der Bewerbung als Cloud-Administrator gerne gestellt, daher schadet es nicht, sich bereits vor einem Bewerbungsgespräch Gedanken über mögliche Antworten zu machen.

1. Welche Erfahrung haben Sie mit der Cloud-Administration?

Die meisten Bewerbungsgespräche kommen eher früher als später auf Ihre bisherigen Erfahrungen zu sprechen. Der Personalverantwortliche oder IT-Manager hat Ihre Bewerbung gelesen und weiß bereits, ob Sie die geforderten drei bis fünf Jahre praktische Erfahrung für eine Administrator-Rolle mitbringen. Jetzt geht es nur noch darum, den Umfang Ihrer Erfahrungen zu besprechen. Reden Sie daher lieber mehr über Ihre letzten erfolgreichen Cloud-Projekte oder über von Ihnen geleitete Initiativen als über Ihre letzten Feuerwehreinsätze im Tagesgeschäft.

Falls Sie noch nicht über viel Erfahrung in der Cloud-Administration verfügen, sprechen Sie über irgendein vorheriges System, also über Server, Linux oder anderen Rollen, die mit Data Centern zu tun haben. Zeigen Sie dann, welche Relevanz diese bisherigen Erfahrungen in der Rolle als Cloud-Administrator haben werden. Beispielsweise kann Erfahrung als Server-Administrator auf ein massives Fundament in Virtualisierung, Systemverwaltung und Fehlerbehebung hinweisen – alles Qualifikationen, die Cloud-Administratoren benötigen.

Irgendwann wird das Gespräch auf Ihre Ausbildung kommen. Erwähnen Sie Ihre Abschlüsse und Zertifizierungen, und stellen Sie sicher, dass diese auf dem neuestem Stand sind. Arbeitgeber prüfen Ihre Angaben in der Regel gegen die Absolventen-Datenbanken der Zertifizierungsanbieter. Cloud-Administratoren können einen IT-Abschluss um Zertifizierungen wie Server+, Network+ oder Security+ ergänzen. Erweiterte, anbieterspezifische Zertifizierungen umfassen dann zum Beispiel Amazon Web Services Certified Solution Architect oder den Microsoft Certified Solutions Expert Private Cloud (MCSE Private Cloud).

2. Wie steht es um Ihre Erfahrung beim Cloud-Management?

Fragen über Ihre Erfahrung beim Cloud-Management zielen in der Regel auf relevante Tools und Plattformen ab. Cloud-Administratoren müssen die wichtigsten Cloud-Plattformen wie Linux und OpenStack ebenso kennen wie die gängigsten Konfigurationsverwaltungs-Tools (SaltStack, Ansible, Chef oder Puppet). Administratoren benötigen auch aktives Wissen über Monitoring-Tools wie Munin, Nagios, Zenoss oder Zabbix. Zusätzlich ist es wichtig, Erfahrung mit Skriptsprachen aufweisen zu können, etwa Python, Perl, Bash oder Shell. Arbeitgeber machen normalerweise früh klar, welche spezifischen Plattformen und Tools die Kandidaten kennen sollten.

Betonen Sie Ihre Erfahrungen mit einigen der wichtigsten Tools. Beeindrucken Sie Ihren Gesprächspartner mit realen Beispielen, wie Sie diese Tools kreativ eingesetzt haben, um Probleme zu lösen oder Benutzererfahrungen zu verbessern.

3. Welche Tools würden Sie für eine DevOps-Umgebung empfehlen?

Bei der Cloud geht es um die Entwicklung und die Abarbeitung von Workloads in einer gepoolten Computing-Umgebung, die schnell auf Veränderungen reagieren können muss. Dies brachte die Entstehung von DevOps hervor, um Softwareentwicklung, Qualitätssicherung und Operations miteinander zu vereinen. DevOps beschleunigt die Softwareentwicklung durch kleinere und häufigere Iterationen. Cloud-Administratoren sind also häufig mit Prozessen der Softwareentwicklung und mit DevOps-Tools beschäftigt.

Daher müssen sich Cloud-Administratoren also mit DevOps-Tools wie zum Beispiel Jenkins, Chef Server und Nexus auskennen. Einige Organisationen verlangen zudem direkte Programmierkenntnisse mit Sprachen wie etwa Java, C/C++, C#, Scala oder Clojure. Betonen Sie daher spezifische Projekte, an denen Sie gearbeitet haben, und erwähnen Sie die Sprachen und DevOps-Tools, die Sie kennen.

Sie können auch Tools ansprechen, die Sie sich in Zukunft gerne genauer ansehen würden. Sprechen Sie auf jeden Fall über die geschäftlichen Vorteile dieser Tools, wie etwa die schnellere Code-Entwicklung oder vereinfachtes Debugging. Gleichzeitig sollten Sie während der DevOps-Unterhaltung auch Ihre Leitungs- und Führungserfahrungen hervorheben.

4. Wie sind Sie Public- und Hybrid-Cloud-Projekte angegangen?

Mit dem Wachstum hybrider Cloud-Anwendungen benötigen Unternehmen zunehmend auch Integrationsmöglichkeiten hin zur Public Cloud. Wenn sich Ihr Bewerbungsgespräch in Richtung Hybrid und Public Cloud entwickelt, wird meist AWS der Schwerpunkt sein. Berichten Sie von Ihren Erfahrungen bei der Nutzung von AWS und seinen Verwaltungsdiensten wie Elastic Compute Cloud (EC2), Route 53, Virtual Private Cloud (VPC) und Simple Storage Service (S3). Gleichzeitig sollten Sie aber auch mit Fragen nach anderen Cloud-Anbietern wie Google oder Microsoft rechnen.

Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie bisher noch nicht mit demselben Cloud-Anbieter wie Ihr potentieller Arbeitgeber gearbeitet haben. Die grundlegenden Fähigkeiten sind für alle Anbieter üblicherweise übertragbar, und APIs oder andere Deployment-Details stellen für erfahrene Cloud-Fachleute keine große Lernhürde dar.

Führen Sie Ihre Erfolgsgeschichten bei der Migration von Workloads in die Public Cloud ins Feld. Ihr Gesprächspartner ist nicht an Ihren Kämpfen mit widerspenstigen APIs interessiert. Diskutieren Sie stattdessen über Value Proposition und Geschäftsnutzen der Public Cloud.

5. Wie würden Sie die Leistung unserer Cloud-Anwendung testen und verbessern?

In Bewerbungsgesprächen als Cloud-Administrator müssen Sie meist auch mit der Anwesenheit eines erfahrenen Vertreters der IT-Abteilung rechnen. Im fortgeschrittenen Teil des Gesprächs wird es daher auch darum gehen, die Tiefe Ihres Wissens auszutesten. Ein potentieller Arbeitgeber möchte wissen, ob Sie über Expertise in Monitoring und Optimierung von Cloud-Anwendungen verfügen.

Anwendungen müssen bei minimalem Ressourcenverbrauch unter höchster Effizienz betrieben werden, also erklären Sie Ihre Herangehensweise an Leistungsüberwachung – idealerweise mit Tools, die Ihr Gesprächspartner einsetzt –, um Ihre praktische Erfahrung zu belegen. Gehen Sie über Monitoring-Tools hinaus und reden Sie über die Lösung von Netzwerkproblemen oder Netzwerkoptimierung. Arbeitgeber suchen oft netzwerkbezogene Erfahrungen mit IPsec, Virtual Private Network (VPN), Load Balancing, Routing-Protokollen oder Secure Shell (SSH).

Wenn Leistungseinbußen von Anwendungen im Netzwerk zu verorten sind, sprechen Sie potentielle Netzwerkänderungen an. Wenn Leistungsprobleme vom Code einer Anwendung ausgehen, rufen Sie Ihre Erfahrungen im Programmieren, Skripten und DevOps ab, um eine mögliche Lösung vorzuschlagen. Die Leistungsdiskussion ist eine gute Gelegenheit, Ihre anderen Fähigkeiten und Zertifizierungen zu erwähnen, etwa solche für IT Service Management (ITSM).

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