Remote Desktop Services: Fünf Probleme mit der Druckerumleitung

Bei Verwendung der Microsoft Remote Desktop Services kommt es häufig zu Drucker-Problemen. Diese Tipps helfen bei der Lösung.

Letztendlich soll ein Drucker einfach nur drucken. Wenn Sie Microsofts Remote Desktop Services im Einsatz haben, dann dürften Probleme mit der Druckerumleitung aber wohl mit zu den häufigsten Support-Anfragen gehören.

In Windows Server 2008 hat Microsoft die neue Funktion Easy Print Terminal Server eingeführt. Diese wurde entworfen, um die chronischen Probleme mit der Druckerumleitung endlich zu beheben.

Der Remotedesktop Easy Print Driver kann Druckaufträge von Druckern an den Client umleiten. Auch in den Gruppenrichtlinien wurden viele Einstellungen für die Konfiguration von Druckern integriert. Damit Sie den Easy Print Driver verwenden können, sollten Sie den aktuellen RDP-Client verwenden. Der Druckertreiber unterstützt eine Vielzahl neuerer und älterer Drucker, sodass auf einem Remotedesktopserver nicht unbedingt zahlreiche Druckertreiber installiert werden müssen. Der Treiber unterstützt für die kompatiblen Drucker alle Features, nicht nur grundlegende Funktionen. Auch die Performance bei der Übertragung des Druckauftrages wird durch den Treiber verbessert.

Unterstützen Clients den Easy Print Druckertreiber nicht, dann muss auf dem Remotedesktopserver weiterhin ein aktueller Treiber der Drucker installiert sein. Auf dem Server wird beim Einsatz des Easy Print Drivers ein Abbild des Druckertreibers des Clients angezeigt, aber nicht installiert. Druckt ein Anwender während seiner Sitzung, dann leitet der Treiber den Druck in eine XPS-Datei um und schickt diese zum Client, auf dem der Druck anschließend erfolgt.

Damit der Easy Print Driver funktioniert, muss nichts auf dem Server installiert werden. Die auf dem Client verfügbaren Drucker übernimmt der Server, sofern diese kompatibel sind. Auch die spezifischen Einstellungen des Druckers zeigt der Server an und leitet diese beim Abrufen wieder auf den Client zurück. Ob Drucker umgeleitet werden, muss im RDP-Client eingestellt sein. Auf der Registerkarte Lokale Ressourcen auf dem Client muss dies zunächst aktiviert werden.

Unterstützen die Drucker in Ihrem Unternehmen den Easy Print Driver nicht, können Sie auch unter Windows Server 2012 R2 die Möglichkeit des Printer Mapping nutzen. Dabei kann über eine spezielle Datei mehreren Druckern der gleiche Treiber zugeordnet werden.

Trotzdem sind die Drucker-Probleme bei der Verwendung der Remote Desktop Services noch lange nicht Vergangenheit. Hier sind fünf der häufigsten Probleme bei der Druckerumleitung mit Microsoft RDS.  Außerdem geben wir Ihnen natürlich auch einige Tipps, wie Sie diese Probleme beheben.

Problem 1: Terminal Services auf einem Domänencontroller betreiben

Außer im Fall von Small Business Server (inzwischen durch Windows Server 2012 Essentials ersetzt) rät Microsoft vom Betrieb der Terminaldienste auf einem Domänencontroller ab. Dies liegt zunächst daran, dass beim Verbinden von Domänencontrollern mit einer Terminal-Services-Umgebung erhebliche Sicherheitsgefahren bestehen. Dazu kommen Probleme mit der Benutzerauthentifizierung, der Installation von Anwendungen, aber auch bei der Systemleistung des Servers. Aber nicht nur Domänencontroller haben Probleme mit Terminal-Servern, in Windows Server 2012/2012 R2 auch Remotedesktop-Sitzungshosts genannt, sondern auch umgekehrt haben die Remotedesktop-Dienste ebenfalls Probleme mit Terminal-Servern.

Sie können dieses Problem mit den Remote Desktop Services beheben, indem Sie eine erweiterte Eingabeaufforderung öffnen und die folgenden Befehle eingeben:

C:

Cd \Windows\System32\Spool

Cacls.exe Printers /e g users:C

Nachdem Sie diesen Befehl eingegeben haben, müssen Sie den Server neu starten. Achten Sie aber darauf, dass dabei alle Benutzer vom Server getrennt werden und zusätzlich der Domänencontroller nicht mehr für die Authentifizierung zur Verfügung steht.

Problem 2: Die Druckerumleitung ist nicht richtig konfiguriert

Seit Windows Server 2008 verwaltet eine Gruppenrichtlinieneinstellung die Microsoft RDS Druckerumleitung. Sie finden diese Einstellung über Computerkonfiguration\Administrative Vorlagen\Windows-Komponenten\Terminaldienste\Terminalserver\Druckerumleitung. Aktivieren Sie diese Richtlinieneinstellung, dann leitet der Server Druckaufträge an den Standard-Drucker des Clients.  Wenn Sie diese Einstellung in den Remote Desktop Services nicht konfigurieren oder deaktivieren, werden alle Client-Drucker umgeleitet. Sie sollten daher sicherstellen, dass Sie diese Richtlinie für die Clients aktivieren und konfigurieren, die Sie in Ihrer Umgebung nutzen und bei denen Sie das Drucken ermöglichen wollen.

Problem 3: Der Druckertreiber fehlt

Wie beim Drucken mit herkömmlichen Desktop-PCs benötigen auch RDS-Sitzungen Druckertreiber, um den Druck zu ermöglichen. Sie sollten den Druckertreiber direkt auf dem Terminalserver installieren und die Gruppenrichtlinieneinstellung für die Druckerumleitung aktivieren, wie oben beschrieben.

Wenn Sie die Gruppenrichtlinieneinstellung in Remote Desktop Services korrekt setzen, wird der Terminal-Server versuchen, den Terminal Services Easy Print-Treiber zu verwenden, um Client-Drucker in der Sitzung zu installieren. Wenn es nicht mit dem Easy Print-Treiber funktioniert, werden die Terminal Services dagegen versuchen, einen Treiber auf dem Server zu finden, der den Drucker des Clients verwalten kann. Wenn die Terminaldienste nicht in der Lage sind einen Treiber zu finden, kann der Client in den Remote Desktop Services den Druckauftrag nicht drucken.

Problem 4: Der Benutzer hat keine Berechtigung zum Drucken

Manchmal schlägt die Druckerumleitung fehl, weil der Endanwender nicht über ausreichende Berechtigung zum Drucken auf dem Server verfügt. Sie können in diesem Zusammenhang den Fehler „Zugriff verweigert“ in den Ereignisprotokollen finden. Auf dem Bildschirm des Benutzers, also direkt in der Sitzung, ist diese Meldung allerdings nicht zu sehen. Glücklicherweise ist es eine einfache Sache, dieses Druckerproblem zu beheben.

Auf dem Terminal-Server öffnen Sie dazu den Windows Explorer und navigieren zu C: .. \Windows\System32\Spoo\Printers. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner Drucker und wählen Sie den Befehl Eigenschaften aus dem Kontextmenü.  Wenn die Eigenschaften angezeigt werden, öffnen Sie die Registerkarte Sicherheit. Fügen Sie den Benutzer Jeder den Sicherheitsberechtigungen hinzu. Klicken Sie auf Übernehmen und OK. Jetzt sollten alle Benutzer die Berechtigung für die Microsoft RDS Druckerumleitung haben.

Problem 5: Der Client erfüllt die Voraussetzungen für die Druckerumleitung nicht

Damit die Druckerumleitung mit den Remote Desktop Services funktioniert, muss der Client-Computer einige Mindestanforderungen einhalten. Zunächst müssen sie die Version 6.1 oder höher des Remote Desktop Client auf dem Computer installieren. Zusätzlich müssen Client-Computer mit Windows XP oder Vista das .NET Framework 3.0 SP1 oder neuer einsetzen. Windows Vista Service Pack 1 enthält diese Erweiterung. Wenn Sie trotz Support-Ende tatsächlich noch Clients mit Windows XP einsetzen, müssen Sie Windows XP SP3 und .NET Framework separat installieren.

Microsoft empfiehlt außerdem, Hotfix KB 954744 zu installieren, wenn Sie Windows XP verwenden. Dieser Hotfix behebt mehrere Easy Print-Probleme, wie unlesbare Zeichen und falsche Seitenausrichtungen.

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