Apple iOS
Was ist Apple iOS?
iOS ist das mobile Betriebssystem von Apple und bildet die technologische Grundlage für Geräte wie das iPhone, das iPad (als iPadOS) und andere Produkte wie den iPod Touch (bis 2022) und Apple Vision Pro (teilweise). Es ist bekannt für seine intuitive Bedienung, hohe Sicherheitsstandards und die nahtlose Integration in das Apple-Ökosystem.
Basierend auf einem Unix-Derivat namens Darwin teilt iOS viele technische Grundlagen mit Apples Desktop-Betriebssystem macOS. Es wurde von Grund auf für die Touchbedienung entwickelt und unterstützt eine Vielzahl von Gesten, von einfachen Wischbewegungen bis hin zu komplexen Multitouch-Gesten.
Darwin und damit sowohl macOS als auch iOS haben ihre Wurzeln in NeXTSTEP, dem Betriebssystem, das von Steve Jobs' Firma NeXT entwickelt wurde, nachdem er Apple verlassen hatte. Apple erwarb NeXT im Jahr 1997 und brachte die Technologie von NeXTSTEP zurück in das Apple-Ökosystem.
iOS-Geräte sind in Unternehmen aus mehreren Gründen besonders beliebt. Ein wichtiger Faktor ist die Sicherheit, die iOS bietet. Das Betriebssystem ist für seine robusten Sicherheitsfunktionen bekannt, einschließlich regelmäßiger Updates und strenger Überprüfungen der Apps im App Store. Das macht es attraktiv für Unternehmen, die sensible Daten schützen müssen. Darüber hinaus bietet Apple umfassende Verwaltungs- und Konfigurationsmöglichkeiten für Unternehmen, wie das Apple Business Manager Portal und MDM-Lösungen (Mobile Device Management). Diese Tools erleichtern die Verwaltung und Sicherung von Geräten im Unternehmensumfeld.
Ein weiterer Vorteil ist die Integration und Benutzerfreundlichkeit der iOS-Geräte. Sie lassen sich nahtlos mit anderen Apple-Produkten und -Diensten integrieren, was die Zusammenarbeit und Produktivität fördert. Die intuitive Benutzeroberfläche von iOS wird von vielen Mitarbeitenden geschätzt. Apple-Geräte sind außerdem für ihre Langlebigkeit und Zuverlässigkeit bekannt, wodurch Unternehmen von weniger Ausfallzeiten und geringeren Support-Kosten profitieren.
Darüber hinaus bietet iOS eine Vielzahl von Business-Apps, die speziell auf die Bedürfnisse von Unternehmen zugeschnitten sind. Dazu gehören Apps für E-Mail, Kalender, Dokumentenverwaltung und vieles mehr.
Architektur und Kernfunktionen von Apple iOS
Apple iOS ist nicht nur ein kommerziell erfolgreiches, sondern auch ein technisch ausgereiftes mobiles Betriebssystem mit einer klar strukturierten Architektur. Für IT-Experten sind insbesondere die Sandbox-Sicherheit, das Event-basierte Multitasking sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung der API-Schichten und Entwicklungswerkzeuge (Xcode, Swift, SwiftUI) interessant.
iOS besteht aus mehreren Schichten:
- Cocoa Touch: Framework für Touch-Eingaben, UI-Elemente und Ereignissteuerung.
- Media Layer: Grafik- und Audioverarbeitung (Core Animation, AVFoundation).
- Core Services: Grundlegende APIs wie Core Data, Foundation, Networking.
- Core OS: Kernel, Treiber, Security-Frameworks, Speicher- und Thread-Verwaltung.
Zu den Kernfunktionen zählen:
- Intuitive Gestensteuerung (Multi-Touch, Haptik).
- App-Sandboxing für Sicherheit und Ressourcenmanagement.
- Energieeffizientes Task-Handling und Hintergrundprozesse.
- Direkte Anbindung an App Store und iCloud.
- Push Notifications und Background Fetch
- Integrierte Apps wie Webbrowser (Safari), E-Mail Client, Navigation, Karten und Kamera.
Chronologie der iOS-Versionen
macOS entwickelte sich direkt aus NeXTSTEP, die erste Version (Mac OS X 10.0) wurde 2001 veröffentlicht. iOS wurde ursprünglich als modifizierte Version von macOS (genauer Mac OS X) für das erste iPhone entwickelt, das 2007 vorgestellt wurde. Apple-CEO Steve Jobs sagte damals, dass das iPhone OS X ausführen würde. Später wurde es in iPhone OS und schließlich in iOS umbenannt.
- iPhone OS 1 (2007): Einführung des ersten iPhone-Betriebssystems mit grundlegenden Funktionen wie Telefonie, SMS, Safari und Mail.
- iPhone OS 2 (2008): Einführung des App Store, der es Entwicklern ermöglicht, Anwendungen für das iPhone zu erstellen und zu vertreiben.
- iPhone OS 3 (2009): Unterstützung für Kopieren und Einfügen, MMS und Spotlight-Suche.
- iOS 4 (2010): Umbenennung in iOS, Einführung von Multitasking und Ordnern für Apps.
- iOS 5 (2011): Einführung von iMessage, Benachrichtigungscenter und Siri.
- iOS 6 (2012): Einführung von Apple Maps und Passbook.
- iOS 7 (2013): Komplettes Redesign der Benutzeroberfläche mit flachen Symbolen und neuen Gesten.
- iOS 8 (2014): Einführung von HealthKit, HomeKit und der Möglichkeit, Tastaturen von Drittanbietern zu verwenden.
- iOS 9 (2015): Verbesserungen bei Leistung und Akkulaufzeit, Einführung von Proactive Assistant und Split-Screen-Multitasking für iPads.
- iOS 10 (2016): Überarbeitete Nachrichten-App mit Stickern und Effekten, Einführung von SiriKit.
- iOS 11 (2017): Verbesserungen für iPad-Nutzer, darunter Drag-and-Drop und ein neues Dock.
- iOS 12 (2018): Fokus auf Leistung und Stabilität, Einführung von Screen Time und Memoji. iOS 13 (2019): Einführung von Dark Mode und signifikante Leistungsverbesserungen.
- iOS 14 (2020): Einführung von Widgets auf dem Homescreen und App Library.
- iOS 15 (2021): Verbesserungen bei FaceTime, Fokus-Modus und neue Datenschutzfunktionen.
- iOS 16 (2022): Anpassbare Sperrbildschirme und neue Nachrichtenfunktionen.
- iOS 17 (2023): Verbesserte Interaktion mit Widgets und neue Sicherheitsfunktionen.
- iOS 18 (2024): Einführung erweiterter KI-Funktionen und weitere Verbesserungen der Benutzerfreundlichkeit.
Herausforderungen und Kritik an Apple iOS
Trotz seiner Beliebtheit und Benutzerfreundlichkeit hat Apple iOS einige Kritikpunkte. Hier die häufigsten:
- Geschlossenes Ökosystem: iOS ist stark proprietär, was bedeutet, dass die Nutzer an den App Store und die von Apple vorgegebenen Richtlinien gebunden sind. Dies schränkt die Auswahl an Apps und Anpassungen ein.
- Monopolisierung durch App Store: Apple verlangt 15 bis 30 Prozent Umsatzbeteiligung bei In-App-Käufen und Abos. Das Verbot, alternative Bezahlsysteme innerhalb der Apps zu nutzen und darauf hinzuweisen, zwang Nutzer lange Zeit, Apples eigenes, gebührenpflichtiges System zu verwenden. Mit dem Digital Markets Act vom März 2024 werden sogenannte Gatekeeper wie Apple in der EU jedoch dazu verpflichtet, es Entwicklern zu ermöglichen, Nutzerinnen und Nutzer auf alternative und günstigere Einkaufsmöglichkeiten außerhalb ihrer App Stores aufmerksam zu machen. In einigen Fällen müssen sie auch alternative In-App-Bezahlsysteme zulassen.
- Hohe Kosten: Apple-Geräte, die iOS unterstützen, sind in der Regel teuer. Dies kann den Zugang für viele Nutzer einschränken.
- Begrenzte Anpassungsmöglichkeiten: Im Vergleich zu Android bietet iOS weniger Möglichkeiten zur Personalisierung des Systems. So können Nutzerinnen und Nutzer beispielsweise keine Standard-Apps festlegen.
- Betriebssystem-Updates: Obwohl Apple regelmäßig iOS-Updates zur Verfügung stellt, sind ältere Geräte oft nicht mit den neuesten Versionen kompatibel, was zu Frustration bei den Nutzern führen kann.
- Datenschutzbedenken: Obwohl Apple den Schutz der Privatsphäre betont, gibt es Bedenken, welche Daten das Unternehmen sammelt und wie diese verwendet werden.
- Fehlende Funktionen: Einige Nutzer kritisieren das Fehlen bestimmter Funktionen, die bei anderen Betriebssystemen verfügbar sind, wie z. B. die Möglichkeit, den Zugriff auf das Dateisystem zu erweitern oder das System vollständig anzupassen.
- Abhängigkeit von iCloud: Viele Funktionen sind stark in das iCloud-Ökosystem integriert, was die Nutzung von Diensten Dritter erschwert und zusätzliche Kosten verursachen kann.