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So lösen Sie Druckerprobleme in sechs Schritten über VPN

Druckerprobleme rauben Admins und Mitarbeitern den letzten Nerv. Jede Infrastruktur ist anders, doch es gibt es sechs einfache Schritte, mit denen sich viele Fehler beheben lassen.

Remote-Drucken ist heutzutage beliebter denn je: Mitarbeiter im Home-Office schicken ihre Druckaufträge von Zuhause an den Drucker im Büro; wo die Kollegen sie brauchen. Doch diese bequeme Technologie bringt besondere Herausforderungen für Administratoren.

Das ist insbesondere dann der Fall, wenn Benutzer versuchen, über eine VPN-Verbindung auf den Drucker zuzugreifen. Ein Fehler hält schnell den ganzen Betrieb auf. Wir haben deshalb sechs Schritte zusammengesellt, mit denen Administratoren viele typische Probleme bei Remote-Druckern aus der Ferne lösen können.

1. Den Umfang des Problems eingrenzen

Fällt der Remote-Druck aus, müssen Sie zunächst den Umfang des Problems eingrenzen. Dazu führen Sie die folgenden zwei Tests durch:

Versuchen Sie zunächst, von einem Gerät aus auf dem Drucker zu drucken, das sich mit ihm im selben Netzwerk befindet. Auf diese Weise können Sie überprüfen, ob der Drucker selbst eingeschaltet ist und funktioniert und ob das Drucken im Netzwerk funktioniert. Sie sollten nicht automatisch davon ausgehen, dass das VPN das Problem verursacht; es könnte auch an Ihrem Unternehmensnetzwerk liegen oder am Drucker selbst.

Sind Sie in der Lage, von einem Nicht-VPN-Client zu drucken, sollten Sie als Nächstes einen anderen Benutzer bitten, über das VPN zu drucken. Auf diese Weise können Sie feststellen, ob das Problem nur bei einem bestimmten Benutzer auftritt, der sich zufällig über das VPN verbindet.

2. Überprüfen Sie, ob der VPN-Zugang normal funktioniert

Wenn Sie feststellen können, dass bei allen Benutzern, die remote über das VPN drucken, Probleme auftreten, prüfen Sie im nächsten Schritt der Fehlerbehebung, ob zusätzliche VPN-bezogene Probleme auftreten, oder nur die Drucker betroffen sind.

Hierzu fordern Sie den betroffenen Benutzer auf, sich im VPN anzumelden und auf lokale Netzwerkressourcen zuzugreifen, die nichts mit dem Druckserver zu tun haben. Bitten Sie ihn beispielsweise darum, Dateien aus einer SMB-Netzwerkfreigabe (Server Message Block) zu öffnen. Wenn der Benutzer erfolgreich auf solche Ressourcen zugreifen kann, wissen Sie, dass er sich in Ihrem Netzwerk authentifizieren kann und das VPN dem ihm grundsätzlich den Zugriff auf Ressourcen in Ihrem privaten Netzwerk erlaubt. Somit ist das VPN selbst als Ursache ausgeschlossen.

3. Überprüfen Sie die VPN-Client-Druckerumleitung

Da wir jetzt wissen, dass das VPN selbst ordnungsgemäß funktioniert, finden wir als nächstes heraus, ob der VPN-Client des Benutzers richtig konfiguriert ist. Normalerweise sollte ein VPN-Client die Druckaufträge eines Benutzers an den Remote-Drucker umleiten. Ist er jedoch falsch konfiguriert ist, landen Druckaufträge möglicherweise beim lokalen Drucker des Benutzers statt beim Netzwerkdrucker.

Leider sind die Einstellungen jedes VPN-Clients anders. Sie müssen also selbst in Ihrer Dokumentation nach druckerbezogenen Einstellungen suchen. Der Screenshot in Abbildung 1 zeigt, wie Sie im Remote Desktop Client von Microsoft Druckaufträge entweder an einen lokalen Drucker oder an einen Remotedrucker weiterleiten.

Abbildung 1: Im VPN-Client von Microsoft legen Sie die Druckerpräferenz mit einem Haken an dieser Stelle fest.
Abbildung 1: Im VPN-Client von Microsoft legen Sie die Druckerpräferenz mit einem Haken an dieser Stelle fest.

4. Versuchen Sie es mit der IP-Adresse des Druckers

Wenn Sie sich vergewissert haben, dass die VPN-Verbindung wie vorgesehen funktioniert und der VPN-Client des Benutzers richtig konfiguriert ist, sollten Sie den Benutzer bitten, die Verbindung zum Drucker über dessen IP-Adresse und nicht über den Namen herzustellen. Dieser Trick hilft, wenn das Problem von einem Namensauflösungsproblem herrührt.

Die zum Herstellen einer Verbindung zu einem Drucker verwendete Methode hängt vom Endpunkt des Benutzers ab – Mac oder PC. Auf einem Mac öffnet der Benutzer das Apple-Menü und klickt dann auf Systemeinstellungen. Dort findet er die Einstellungen für Drucker und Scanner, wo er auf die Liste der verbundenen Drucker zugreifen kann. An dieser Stelle sollte der Benutzer auf das Plus-Symbol klicken, um einen Drucker hinzuzufügen. Jetzt muss der Benutzer nur noch die IP-Adresse des Druckers eingeben und auf Hinzufügen klicken.

Auf einem Windows-System befinden sich die Druckereinstellungen in der Systemsteuerung unter Geräte. Nach dem Öffnen des Gerätefensters wählen Sie die Registerkarte Drucker & Scanner und klicken dann auf das Pluszeichen, um einen neuen Drucker hinzuzufügen. Anschließend wählen Sie Der Gewünschte Drucker ist nicht aufgelistet, und Windows zeigt das Dialogfenster Drucker hinzufügen an. Nun klicken Sie auf Drucker unter Verwendung einer TCP/IP-Adresse oder eines Hostnames hinzufügen (Abbildung 2) und dann auf Weiter.

Abbildung 2: Sowohl in Mac als auch Windows lassen Drucker sich auch über ihre IP-Adresse hinzufügen.
Abbildung 2: Sowohl in Mac als auch Windows lassen Drucker sich auch über ihre IP-Adresse hinzufügen.

Geben Sie bei Aufforderung die IP-Adresse des Druckers ein und befolgen Sie die verbleibenden Anweisungen, um den Drucker hinzuzufügen. Es ist erwähnenswert, dass Windows aktiv versucht, den Drucker zu erkennen, so dass der Benutzer während dieser Schritte mit dem VPN verbunden sein muss.

5. Überprüfen Sie die Split-Tunneling-Einstellungen

Einige VPN-Clients unterstützen eine Funktion namens Split Tunneling. Die Idee hinter dieser Funktion ist, dass nicht der gesamte Datenverkehr über ein VPN gesendet werden muss. Wenn ein Benutzer beispielsweise auf eine öffentliche Webseite zugreift, gibt es nicht viele Gründe, warum die Webanfrage über das VPN gehen muss, wenn der Benutzer einfach direkt auf die Website zugreifen kann. Split Tunneling ermöglicht es also, einen Teil des Datenverkehrs über das VPN und anderen Datenverkehr über das Internet zu leiten.

VPN-Clients, die Split Tunneling unterstützen, geben Ihnen im Allgemeinen die Möglichkeit, zu bestimmen, welcher Datenverkehr durch das VPN geleitet werden soll. Zumindest einige Clients sind so konzipiert, dass jeglicher Datenverkehr, der nicht speziell für die VPN-Nutzung autorisiert ist, stattdessen über das öffentliche Netzwerk läuft. Das bedeutet, dass der VPN-Druck fehlschlägt, da Druckaufträge nicht über das VPN geleitet werden. Die beste Möglichkeit, dieses Problem zu beheben, besteht darin, entweder das Split-Tunneling zu deaktivieren oder die Split-Tunneling-Funktion neu zu konfigurieren, damit der Druckaufträge das VPN durchlaufen können.

6. Überprüfen Sie die Firewall-Einstellungen

Wenn Sie das Problem mit dem Remote-Druck immer noch nicht beheben konnten, stellen Sie sicher, dass die erforderlichen Firewall Ports geöffnet sind. Welche das sind hängt davon ab, wie Ihr Netzwerkdrucker eingerichtet ist. Für einen Windows-Druckserver müssen Sie beispielsweise die TCP Ports 139 und 445 und die UDP Ports 137 und 138 öffnen. Die Windows Firewall enthält direkt eine Option, um die Datei- und Druckfreigabe zuzulassen, ohne dass Sie die Ports händisch öffnen müssen (Abbildung 3).

Abbildung 3: Überprüfen Sie die Windows-Firewall-Einstellungen für Drucker.
Abbildung 3: Überprüfen Sie die Windows-Firewall-Einstellungen für Drucker.

Wie bereits erwähnt, können die erforderlichen Anschlüsse je nach Konfiguration des Netzwerkdrucks variieren. Wenn Benutzer beispielsweise eine direkte Verbindung zu einem HP JetDirect-Anschluss herstellen und nicht über einen Windows-Druckserver, müssen Sie eine Reihe verschiedener Ports öffnen. In ähnlicher Weise können Mac-Computer das Internet Printing Protocol verwenden, für das der TCP-Port 631 geöffnet sein muss.

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