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Proxy-Einstellungen über Gruppenrichtlinien festlegen
In vielen Unternehmen kommen Proxy-Server zum Einsatz. Die Konfiguration über Gruppenrichtlinien ist dabei zeitsparender, als Einstellungen für jeden Benutzer manuell vorzunehmen.
Computer greifen in Unternehmen oft über Proxy-Server auf das Internet zu. Das IT-Fachpersonal muss diese Proxies pro Benutzer und pro Computer konfigurieren. Es bietet sich an, dafür Gruppenrichtlinien zu verwenden.
Auf diese Weise können Administratoren sich das Einloggen auf dem Computer des Benutzers unter dessen Benutzernamen für die Konfiguration der Proxy-Einstellungen ersparen. Zuerst kann die IT-Abteilung auf einem Server oder einer administrativen Workstation anmelden. Nun folgt das Starten der Gruppenrichtlinien-Verwaltungskonsole (GPMC, Group Policy Management Console).
Sie ist nicht zu verwechseln mit dem Gruppenrichtlinien-Editor, der über die Eingabeaufforderung mit gpedit.msc geöffnet wird. Während die GPMC Einstellungen durch Richtlinien an alle Objekte und Benutzer in der gesamten Domäne vornehmen lassen, können Administratoren mit dem Gruppenrichtlinien-Editor nur lokale Computer und Benutzer verwalten.
Die Gruppenrichtlinienverwaltung muss in Windows 10 ab Version 1809 über das Hinzufügen von Features aktiviert werden. Bei älteren Windows-10-Versionen ist sie Teil der Remoteserver-Verwaltungs-Tools, die erst heruntergeladen und dann unter den Windows-Funktionen aktiviert werden müssen. Die GPMC ist ab Windows XP verfügbar.
Im Windows-Server-Betriebssystemen kann die Gruppenrichtlinienverwaltung im Windows Admin Center installiert und über die Tools angewählt werden.
Die Gruppenrichtlinienverwaltung kann auch über die Einfabeaufforderung mit gpmc.msc geöffnet werden. Nun folgt wie in Abbildung 1 das Anlegen einer Richtlinie für die entsprechenden Benutzer und Organisationseinheiten.
Die Richtlinie erhält einen Namen, zum Beispiel Proxy-Einstellungen konfigurieren (Sie können diesen Namen beliebig wählen und vergeben).
Fügen Sie nun unter Sicherheitsfilterung Anwender und Computer hinzu, für die Ihre Richtlinie gelten soll. Falls die Richtlinie alle Computer der Domäne und alle Benutzer betreffen soll, wählen Sie die Gruppen Domänencomputer und Authentifizierte Benutzer.
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Richtliniennamen und wählen Sie Bearbeiten. Nun öffnet sich der Richtlinien-Editor.
Wählen Sie Computerkonfiguration > Administrative Vorlagen > Windows-Komponenten > Internet Explorer.
Finden sie wie in Abbildung 2 die Einstellung Proxy-Einstellungen pro Maschine vornehmen (und nicht pro Benutzer) und aktivieren Sie diese.
Schließen Sie nun links in der Navigation die Computerkonfigurationen und gehen Sie zu Benutzerkonfiguration > Systemeinstellungen > Interneteinstellungen, Mit dem Rechtsklick können Sie eine neue Konfiguration für Internetexplorer 10 und höher erstellen (siehe Abbildung 3). Für ältere Versionen von Internetexplorer navigieren Sie zu Benutzerkonfiguration > Windows-Einstellungen > Internet Explorer Wartung > Verbindung.
Im neuen Fenster wählen Sie den Reiter Verbindungen und klicken unten rechts auf LAN-Einstellungen.
Passen Sie die Einstellungen nach Ihren Wünschen an. Wenn Sie eine wpad.dat-Datei verwenden, können Sie die Einstellungen von dieser importieren. Aktivieren Sie dazu Einstellungen automatisch importieren. Wenn die Einstellungen rot unterstrichen sind, müssen Sie diese mit der F5-Taste erst speichern. Klicken Sie auf OK.
Um diese Einstellungen für alle Nutzer sofort auszurollen, müssen Sie eine Aktualisierung der Gruppenrichtlinien erzwingen. Dazu geben öffnen Sie die Eingabeaufforderung und geben gpupdate /force ein.
Nun wissen Sie, wie Sie über die Gruppenrichtlinien die Verwendung eines Proxys durchsetzen.