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Mit dem Windows Admin Center Windows-10-Systeme verwalten

Das eigentlich für die Verwaltung von Servern konzipierte Gratis-Tool Windows Admin Center, eignet sich auch trefflich für die Verwaltung von Windows 10 aus der Ferne.

Mit dem Windows Admin Center steht Administratoren ein kostenloses Tool zur Verfügung, mit dem sie eine Reihe von Remote-Aufgaben auf Windows-10-Desktops durchführen können.

Windows Admin Center ist ein browserbasiertes Management-Tool, das die vorhandenen Verwaltungslösungen von Microsoft ergänzt. Das kostenlose Tool gesellt sich so zum Server Manager und der Microsoft Management Console (MMC), mit denen traditionell Windows Server aus der Ferne verwaltet werden und ergänzt diese. Das Windows Admin Center bringt ein paar zusätzliche Funktionen mit, wie etwa die Anwendungen auf den Remote-Computern anzuzeigen.

Seit der ersten Vorstellung hat Microsoft das Windows Admin Center kontinuierlich um neue Funktionen ergänzt. Das Tool richtet sich in erster Linie an Windows-Server-Administratoren, aber es kann durchaus auch für Aufgaben auf Windows-10-Systemen genutzt werden.

Gerade für IT-Abteilungen und Unternehmen, die keine großen Lösungen wie Microsofts System Center Configuration Manager (SCCM) oder Vergleichbares von Drittanbietern einsetzen, kann es sich lohnen diesbezüglich mal einen Blick auf das Windows Admin Center zu werfen. Das Windows Admin Center kann eine Alternative sein, um sich mal eben einen Überblick zu verschaffen oder ein Problem zu lösen.

Mit Windows Admin Center Systeme verwalten

Mit der Standardeinstellung von Windows Admin Center können sich Admins Windows-10-Geräte anzeigen lassen und verschiedene Funktionen zur Fernverwaltung nutzen. Die Übersichtsseite liefert Informationen wie Computername, Domäne, Betriebssystem und Basisinformationen zum System selbst. Von dieser Einsprungstelle aus können IT-Abteilungen auch das einzelne System herunterfahren oder neu starten.

IT-Mitarbeiter können die vorhandenen Tools nutzen, um bestimmte Informationen anzuzeigen oder Funktionen auf den Windows-10-Systemen zu steuern. Die gilt beispielsweise für Anwendungen, Ereignisse, Firewall, Netzwerk, Benutzer und Gruppen, Prozesse, geplante Aufgaben sowie die Registry.

Windows-10-Systeme hinzufügen

Admins können unter Windows Admin Center einfach Verbindungen zu entfernten Windows-10-Systemen hinzufügen. Der Prozess ist relativ einfach, da Windows Admin Center Computernamen oder auch Active-Directorty-Einträge akzeptiert. Alternativ können Admins auch das PowerShell-Modul PSWindowsAdminCenter aus der PowerShell Gallery nutzen, um den Prozess des Hinzufügens und Entfernens von Systemen zu automatisieren.

Abbildung 1: Admins können ganz einfach Windows-10-Clients mit dem Windows Admin Center verbinden.
Abbildung 1: Admins können ganz einfach Windows-10-Clients mit dem Windows Admin Center verbinden.

Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen dem Windows Admin Center und anderen Verwaltungs-Tools von Microsoft wie MMC ist die direkte Remote-Nutzung der PowerShell auf den entfernten Systemen. Über das PowerShell-Tool im Windows Admin Center können Admins direkt eine Shell auf verbundenen Rechnern öffnen. Von dort aus können die IT-Mitarbeiter so agieren, als würden sie lokal auf der Maschine arbeiten. Da sich im Falle eines Falles viele Probleme per PowerShell beheben lassen, ist dies definitiv eine sehr hilfreiche Funktion.

Und wenn wir schon bei praktischen Funktionen sind: Inzwischen kann man im Windows Admin Center die PowerShell-Skripte einsehen, die mit bestimmten Aktionen verbunden sind. Diese lassen sich dann einfach kopieren und für eigene Skripte verwenden. So existiert beispielsweise in der Geräteverwaltung des Windows Admin Center ein PowerShell-Skript namens Update-DeviceDriver, mit dem die IT einen Treiber aktualisieren kann. Das Skript lässt sich nun einfach kopieren und in eine PowerShell-Sitzung zur eigenen Verwendung einfügen.

Abbildung 2: Windows Admin Center unterstützt das Remote Desktop Protocol und erlaubt Remotedesktopverbindungen.
Abbildung 2: Windows Admin Center unterstützt das Remote Desktop Protocol und erlaubt Remotedesktop-Verbindungen.

Anwendungen und Troubleshooting

Im Unterschied zu MMC können sich Administratoren mit dem Windows Admin Center die Anwendungen der zu verwaltenden Windows-Clients anzeigen lassen. Derzeit befindet sich dies noch in einer Vorschauphase, aber schlussendlich sollen Admins so einen besseren Einblick in die Anwendungen des Remote-Clients bekommen.

Bei Problemen auf den Clients ebenfalls hilfreich: Mit dem Windows Admin Center können sich IT-Mitarbeiter alle laufenden Prozesse auf dem verbundenen Client anzeigen lassen, inklusive zugehöriger Dienste. Die Möglichkeit, diese Aufgaben aus der Ferne durchzuführen, kann die Fehlersuche im Zweifel sehr erleichtern. Die IT-Abteilung kann einen Prozess anhalten oder einen Prozess-Dump, also ein Speicherabbild, für einen bestimmten Prozess erstellen

Die Verwendung des Remote-Desktop-Protokolls (RDP) ist immer mal wieder aus Sicherheitsaspekten in der Diskussion. Per Remote Desktop können sich Admins auch über das Windows Admin Center mit den Client-Systemen verbinden. Diese Funktion kann in Sachen Geschwindigkeit jedoch etwas langsamer sein, als bei der Verwendung des Remote Desktop Connection Client auf dem entfernten Computer.

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