Microsoft Windows Deployment Services (WDS)
Was sind die Windows Deployment Services (WDS)?
Die Serverrolle Windows Deployment Services (WDS) oder Windows Bereitstellungsdienste im Windows-Server-Betriebssystem ermöglicht eine netzwerkbasierte Installation von Windows-Betriebssystemen. So stellen Admins Windows gleichzeitig auf mehreren Computern remote bereit.
Erstmals war WDS im Betriebssystem von Windows Server 2003 und Windows XP enthalten und war ursprünglich als Nachfolger des Remote Installation Services (RIS) konzipiert. Durch Weiterentwicklung und Aktualisierung unterstützt es auch spätere Windows-Versionen wie Windows Vista, Windows 7, Windows 8 und Windows 10 sowie Windows Server 2008, Windows Server 2012 und Windows Server 2016. Für die Bereitstellung von Windows 11 und neueren Windows-Server-Versionen ist die direkte Verwendung von WDS nur eingeschränkt möglich. Alternative Bereitstellungs-Tools werden für eine reibungslose Bereitstellung empfohlen.
Seit Windows Server 2012 R2 können die Windows Deployment Services auch über die PowerShell verwaltet werden. Entsprechende Cmdlets können bei unterschiedlichen Aufgaben helfen, wie etwa dem Klonen von Disk-Images, dem Hinzufügen von Treiberpaketen oder dem Aktivieren und Deaktivieren von Installations- und Boot-Images.
Funktion von Windows Deployment Services
Durch das Preboot Execution Environment (PXE) lädt Windows Deployment Services Windows PE, eine kleine Windows-Version, die die notwendigen Installations- und Wartungsaufgaben durchführt. In WDS werden nicht nur die PXE-Netzwerk-Boot-Images gespeichert, sondern auch die Betriebssystem-Images, die letztendlich installiert werden. Sollten mehrere Boot-Images vorhanden sein, werden Sie über das Boot-Menü gebeten, sich für ein Image zu entscheiden.
Vorteile der Windows Deployment Services
Die Nutzung der Windows Deployment Services, um Windows-Betriebssysteme bereitzustellen, bietet einige Vorteile:
- minimierte Fehlerrisiken: Bei manuellen Installationen ist das Risiko, einen Fehler zu machen, für Admins deutlich höher als bei diesem automatisierten Ansatz.
- Effizienz: Da durch WDS gleichzeitig die Betriebssysteme auf mehreren Computern bereitgestellt werden können, werden Zeit und Arbeitskosten eingespart.
- zentralisierte Verwaltung: WDS bietet eine Schnittstelle, um den Prozess der Bereitstellung zu überwachen und zu kontrollieren.
- Skalierung: Wenn WDS genutzt wird, können beliebig viele Bereitstellungen vorgenommen werden.
- Anpassung: Mit WDS können benutzerdefinierte Windows-Images mit bereits vorinstallierten Treibern, Anwendungen und Einstellungen erstellt werden.
Anforderungen für die Nutzung der Windows Deployment Services
Um die Windows Deyploment Services zu nutzen, muss Ihre Hardware mindestens über eine RAM von vier GByte verfügen, einen 64-Bit-Prozessor und Sie benötigen einen Festplattenspeicher von mindestens zehn GByte oder die Festplattengröße ist von der Softwaregröße oder der System-ISO abhängig. Außerdem müssen Sie ein bootfähiges Windows-PE-Image herunterladen, das im WIM-Format ist.
Außerdem empfiehlt Microsoft ein gutes Verständnis gängiger Netzwerkkomponenten und Deployment-Technologien wie beispielsweise Active Directory Domain Services, DNS und DHCP. Wissen über PXE-Boot-Konfigurationen ist ebenfalls nützlich.
Konfiguration der Windows Deployment Services
Vor der eigentlichen Konfiguration ändern Sie den Host-Namen des Windows Servers, deaktivieren die Firewall und legen eine statische IP auf dem Windows-Server fest.
Um den WDS-Editor zu finden und zu starten, nutzen Sie entweder die MMC oder geben den Befehl wdsmgmt.msc ein. Ein gelbes Ausrufezeichen neben Ihrem Server-Host-Namen in der Hierarchie unter Server zeigt, dass der Server nicht mit WDS konfiguriert wurde. Wenn Sie mit der rechten Maustaste auf den Namen des Servers klicken, wählen Sie Server konfigurieren aus und gehen anschließend auf Weiter.
Sie müssen sich zwischen Eigenständiger Server und Integriert mit Active Directory entscheiden. Wählen Sie den integrierten Modus, können Sie sich nicht mehr umentscheiden. Ein Wechsel vom eigenständigen Modus zum integrierten ist aber möglich. Entscheiden Sie sich anschließend für einen Speicherpfad und gehen Sie auf Weiter. Die folgende Warnung bestätigen Sie mit Ja.
Jetzt startet die Konfiguration der PXE-Server-Einstellungen. Wählen Sie Auf alle Client-Computer (bekannte und unbekannte) reagieren und wählen Sie Administratorgenehmigung für unbekannte Computer erforderlich als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme aus.
Je nach Server dauert die Konfiguration jetzt mehrere Minuten.